Keine Angst vor Farbe! Gouache

Transkript

1 Keine Angst vor Farbe! Gouache Jahrgangsstufen 12 Fach Zeitrahmen Benötigtes Material Kunst 6-7 Doppelstunden Gouache, Aquarellstifte, Haarpinsel, Borstenpinsel, Zeichenpapier (200g), Kleister, Zeitungspapier, Lappen, Folien KOMPETENZERWARTUNGEN Die Schülerinnen und Schüler untersuchen beispielhaft an Werken, vor allem der Moderne, die jeweilige Maltechnik und Farbwirkung, u. a. Farbintensität, Farbkontraste, Licht. erstellen durch Farbmischübungen Versuchsreihen und beurteilen verschiedene Kontraste nach ihrer unmittelbaren Wirkung und ihrer möglichen Aussagekraft im Zusammenhang mit Bildern und Zeichen. setzen eine thematische Vorgabe im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion malerisch um und orientieren sich dabei an bestimmten Gestaltungsprinzipien, z. B. Bezug zur sichtbaren Wirklichkeit und Autonomie der bildnerischen Mittel. erschließen sich Beurteilungskriterien (z. B. Komposition) anhand derer sie ihre Ergebnisse diskutieren. In der Präsentation von Arbeiten reflektieren sie ihren subjektiven Standpunkt und prüfen ihr Geschmacksurteil. AUFGABE Ausgehend von den wissenschaftlichen Pflanzenmotiven Carl Blossfelds sollen Variationen dieser Pflanzen entwickelt werden, die entweder ins Surreale gehen oder aber in einer eigenen Formgebung gestaltet werden. Diese Skizzen sind Teil eines Gesamtbildes, das in Farbe umgesetzt wird. Eine von den Schülern durch Décalcomanie gestaltete Teilfläche soll so weiterentwickelt werden, dass Farbe und Struktur der Fläche Teil des Gesamtbildes werden und ineinander verwoben sind. Dabei sollen die Farben miteinander in einen Dialog treten und die beiden Malweisen sich gegenseitig inspirieren. 1

2 1.Vorübung Als Einstieg zur Malerei entwickeln die Schüler Farbfelder aus den drei Grundfarben und jeweils zwei weiteren Farbtönen für Blau (Mischung Grün) und Rot (Mischung Violett). In dieser Vorübung sollen innerhalb der Flächen fließende Farbübergänge entstehen, z. B. von Rot nach Gelb und von pastos nach transparent. Es können Felder in Kontrast zu anderen gestellt und einzelne auch mit Schwarz ausgemalt werden. 2

3 2. Tropfen und Abklatschen Eine Malfläche von 50x70 cm zu bearbeiten ist eine Herausforderung, der wir trickreich begegnen: wir füllen ein Drittel der Fläche durch Zufallsfarben, in diesem Fall durch Abklatschen von sehr flüssiger Farbe auf Leimgrund. Die Farbe kann auch gezogen werden. Dazu wird das Papier am unteren Bildrand bis etwa zu einem Drittel mit Kleister eingepinselt, dann Gouache darauf getropft und danach mit Hilfe einer Kopierfolie die Farbe auf dem Papier aufgedrückt. Durch die Transparenz der Folie hat man ein wenig die Möglichkeit die Form zu bestimmen. Danach wird die Folie flach abgenommen, die entstandenen Schlieren inspirieren in ihrer zufälligen Farbigkeit und Struktur. 3

4 3. Das Motiv und seine Umsetzung Im nächsten Schritt werden nach den wissenschaftlichen Fotographien von Karl Blossfeld (oder anderen) eigene Pflanzenformen zeichnerisch entwickelt. 4

5 4. Übertragung der Skizzen Einfachere Motive werden nochmals gezeichnet, die etwas komplizierteren Zeichnungen mit Hilfe eines Pausverfahrens auf das vorher bemalte Papier zeichnerisch übertragen. Danach beginnt die malerische Arbeit. 5. Farbe und Struktur Die abgedruckten Farben sind die Basis aus der die Pflanzen wachsen. Um die beiden malerischen Vorgehensweisen (Pinselauftrag und Abklatschtechnik) zu verbinden, sollen sich sowohl Farbe als auch Struktur miteinander verweben. HINWEISE ZUM UNTERRICHT Unbedingt genug Zeitungen als Unterlagen bereitstellen! Die Arbeitsschritte müssen gut koordiniert werden: während die mit Kleister und Farbe vorbereiteten Blätter trocknen, können die Entwürfe für das Bild hergestellt werden. Bei zu genauen Entwürfen ist es zweckmäßig diese von hinten mit Bleistift dicht zu bezeichnen, um dann die Zeichnung auf das große Papier durch Nachfahren der Zeichnung zu übertragen (Pausverfahren). 5

6 BEISPIELE AUS DEM UNTERRICHT 6

7 7

8 8

9 9

10 ANREGUNG ZUM WEITEREN LERNEN Eine mögliche Variante wäre es, Zeichnungen (Ausschnitte) von Dalí, Klee etc weiter zu entwickeln und diese in ähnlicher Weise, wie oben beschrieben malerisch zu bearbeiten. 10

11 QUELLEN- UND LITERATURANGABEN Die Aufgabe und sämtliche nicht anders gekennzeichneten Texte wurden für den Arbeitskreis Serviceteil Kunst am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) erstellt. Alle Rechte für Bilder und Texte liegen beim ISB, München, DLIQ_AUIBigB&biw=1269&bih=626 11