nr MünchnerUni Magazin zeitschrift der ludwig-maximilians-universität münchen Wissenschaftliche Auszeichnungen Absolut preiswürdig

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1 nr MünchnerUni Magazin zeitschrift der ludwig-maximilians-universität münchen Wissenschaftliche Auszeichnungen Absolut preiswürdig

2 Ein Stipendium Deutschlandstipendium an der LMU München viele Gesichter Caroline Schambeck, Geowissenschaft Neben dem Studium Geld zu verdienen ist wegen meiner Mukoviszidose-Erkrankung unmöglich. Durch das Deutschlandstipendium habe ich bald trotzdem meinen Master in der Tasche. Das ist ein kleiner Sieg im Kampf gegen die unheilbare Krankheit. Polina Larina, Interkulturelle Kommunikation Nach dem Tod meines Vaters lernte ich viel, um es von Usbekistan in die große, weite Welt zu schaffen. In München kann ich meinen Traum jetzt verwirklichen: lernen und lehren. Wenn ich für immer an der Uni bleiben dürfte, würde ich das sofort tun. Daniel Meierhofer, Zahnmedizin Ich engagiere mich für Minderheiten wie Straßenkinder oder Flüchtlinge. Am meisten Freude bereitet mir aber der Einsatz als Sprecher für queere Studierende an der LMU. Ich weiß aus eigener Erfahrung, welche Probleme ein Outing mit sich bringen kann. Gideon Arnold, Jura Nach meiner Ausbildung zum Wirtschaftsmediator habe ich neben meinem Studium einen Verein gegründet. Darin engagieren sich jetzt Juristen aus ganz Deutschland, um mittellosen Menschen durch Mediation bei der außergerichtlichen Streitschlichtung zu helfen. Sinksar Ghebremedhin, Medieninformatik Meine Eltern mussten selbst vor dem Krieg fliehen. Daher unterstütze ich mit meinem Verein»Students4Refugees«Flüchtlinge dabei, ein Studium beginnen oder fortsetzen zu können vier haben bereits ihren Abschluss geschafft. Sybille Veit, Medizin Ein Baby während des Studiums bekommen? Das hat bei mir funktioniert dank des Deutschlandstipendiums. Jetzt helfe ich als Fachschaftsgruppenleiterin anderen Studierenden mit Kind beim Organisieren des Studienalltags. Ich möchte ein Stipendium stiften Verantwortung übernehmen, Vielfalt fördern: Unterstützen jetzt auch Sie besonders engagierte und talentierte Studierende mit 150 Euro im Monat. Zum Dank verdoppelt der Bund Ihre steuerlich absetzbare Spende.

3 Editorial 1 1 Das Center for Advanced Studies in der Schwabinger Seestraße EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, in jeder Ausgabe der MUM berichten wir in der Rubrik Preise und Ehrungen über wissenschaftliche Auszeichnungen, geben Informationen zum Preis, zu den Ausgezeichneten oder zur Höhe der Dotation. Dabei bleiben einige Fragen unbeantwortet: Wie war es für die Wissenschaftler, als sie von der Auszeichnung erfahren haben? Hat es etwas in ihrem Leben verändert und wenn ja, was? Wie verwenden die Preisträgerinnen und -träger das Geld? Diese Fragen versuchen wir in der Titelgeschichte zu beantworten. Dabei muss die Geschichte zwangsläufig sehr lückenhaft bleiben, weil es so unzählig viele Preise und Auszeichnungen in der wissenschaftlichen Welt gibt. Dass Forscherinnen und Forscher sich aber durchaus nicht nur dem preiswürdigen wissenschaftlichen Wettkampf um die besten Plätze stellen, zeigte das legendäre Drachenbootrennen im Juli auf dem Olympiasee, bei dem weniger geistige Power als vielmehr Muskelkraft die entscheidende Rolle spielte. Apropos See: Am Karlsfelder See wurde diesen Sommer der Global Peace Path eröffnet: Studierende der Anglistik für Lehramt haben zusammen mit geflüchteten Menschen Gedichte über den Frieden verfasst. Diese wurden auf Schildern entlang des Sees in Karlsfeld aufgestellt. Der Weltfriedens-Pfad soll auch in anderen Ländern der Erde weitergeführt werden und für eine bessere Welt werben. Für ein besseres Europa setzt sich Politikstudent Thomas Zschocke ein. Und auch für eine größere Wahlbeteiligung bei der anstehenden Landtagswahl in Bayern. Zu diesem Zweck hat der 28-Jährige die Fragen für die App WahlSwiper entwickelt den Wahl-O-Mat fürs Smartphone. Damit kann vor der Landtagswahl jeder seine Parteienpräferenz prüfen. Viel Freude beim Lesen! Ihre MUM-Redaktion

4 6 news 3 meldungen titel Wissenschaftliche Auszeichnungen 6 Absolut preiswürdig essay Inhalt Wissenschaftliche Auszeichnungen Absolut preiswürdig 10 Rede zum LMU-Stiftungsfest Die Vielfalt der Forschung profile LMU VS. TUM 14 Kräftemessen beim Drachenbootrennen 2 Fakultätsangebote für Schülerinnen und Schüler 16 studieren probieren 14 Global Peace Path 18 Gedichte für den Frieden Neue App zur Landtagswahl 20 Mit Wischen zum Kreuz Serie: LMU macht Schule Ein LMU-Projekt gibt Schulen neue Impulse 22 Alien in der Deutsch-Stunde LMU VS. TUM Kräftemessen beim Drachenbootrennen 18 CAS-Direktor Christof Rapp 24 Bilanz: Ein intellektuell belebter Ort Law & Literature 28 Den Menschen hinter den Paragraphen sehen LMU forscht über Münchener Stadtverwaltung 30 Keineswegs blosse Befehlsempfänger Global Peace Path Gedichte für den Frieden 32 Alumni Axel Drecoll ist neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 32 Weit mehr als nur ein Beruf menschen Alumni Axel Drecoll Weit mehr als nur ein Beruf 34 neuberufen 37 preise & ehrungen 40 Verstorben service

5 news 3 NEWS 1 Professor Stephen Toope, Vice-Chancellor der University of Cambridge, und LMU-Präsident Professor Bernd Huber mit dem Memorandum of Understanding für eine strategische Partnerschaft Die LMU und die University of Cambridge planen strategische Partnerschaft Die University of Cambridge und die LMU haben im Juni eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet: Die beiden Universitäten wollen ihre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung, die bereits in zahlreichen Fachbereichen von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Naturwissenschaften bis hin zur Medizin besteht, stärken und künftig weiter ausbauen. Unter der Leitung von Professor Bernd Huber, Präsident der LMU, und seinem Kollegen Professor Stephen Toope, Vice-Chancellor der University of Cambridge, zweier Universitäten, die gemeinsam mit fast 150 Nobelpreisträgern aufwarten können, kamen in den letzten beiden Tagen führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Cambridge und München sowie Führungskräfte aus den jeweiligen Universitätsverwaltungen zu Gesprächen zusammen. Als Ergebnis der Konsultationen haben beide Universitäten nun ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel ist es, ein gemeinsames Programm zu entwickeln, das für beide Universitäten gleichermaßen von strategischer Bedeutung ist. Das Programm soll bis zum Jahresende ausformuliert werden und voraussichtlich im Frühjahr 2019 starten. Die strategische Partnerschaft soll gemeinsame Forschungsaktivitäten, den Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Postdocs und Doktoranden sowie Studierenden auf Bachelor- und Masterebene, aber auch gemeinsame Initiativen in der Lehre und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses umfassen. Die Partnerschaft ist fächerübergreifend angelegt und soll das breite Spektrum aller Wissensgebiete abdecken: von den Geistes- und Kulturwissenschaften über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften. Die Partnerschaft soll sich über die erste fünfjährige Förderphase hinaus weiterentwickeln. kb

6 News 4 NEWS Eröffnung des Zentralen Hörsaalgebäudes in OberschleiSSheim Hörsäle für Studierende der Tiermedizin müssen mehr können als normale Seminarräume denn in die Vorlesungen kommen neben Pferde- und Rinderpatienten auch mal Krokodile oder Vögel. Genau dafür ist der neue Hörsaal in Oberschleißheim ausgelegt, der im Juli 2018 eröffnet wurde. Er wurde nach den modernsten Aspekten für Lehr- und Vortragsveranstaltungen, etwa nach audiovisuellen Gesichtspunkten, errichtet und bietet Platz für rund 300 Studierende. Gleichzeitig markiert der Hörsaalneubau einen wichtigen Meilenstein im Rahmen des innerhalb der nächsten fünf Jahre stattfindenden Umzuges der Tierärztlichen Fakultät vom Campus Innenstadt am Englischen Garten auf den Campus Oberschleißheim. Rund angehende Tierärztinnen und Tierärzte studieren an der LMU, etwa ebenso viele bewerben sich jährlich neu für die begehrten Studienplätze Tendenz steigend. Neben der anspruchsvollen Ausbildung leisten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät Spitzenforschung und ihre Kliniken sorgen für eine umfassende Betreuung der tierischen Patienten. Die alten Gebäude entsprechen oft längst nicht mehr den heutigen Standards, hinzu kommt der Platzmangel im Innenstadtbereich ein Grund für die Entstehung des Campus Oberschleißheim, der 1992 mit dem Umzug zunächst der Klinik für Vögel begründet wurde. Vorher befand sich hier bereits das Lehr- und Versuchsgut der Fakultät. Die Kliniken für Schweine beziehungsweise Wiederkäuer, die Lehrstühle für Lebensmittelwissenschaften und Tierernährung sowie eine Erweiterung der Klinik für Vögel, um auch Reptilien, Amphibien und Zierfische betreuen zu können, folgten. cdr 5 Das neue Hörsaalgebäude auf dem Campus Oberschleißheim Institut für Chemische Epigenetik wird gebaut Die LMU erweitert ihren HighTechCampus in Großhadern/Martinsried um ein zentrales Element. Bis zum Jahr 2020 entsteht dort ein Neubau für das Institut für Chemische Epigenetik, kurz ICE-M, in dem Forscher wichtige Mechanismen genetischer Steuerung untersuchen. Architektonisch wird der Neubau seinem Nachbarn sehr ähneln, die Formensprache aber setzt eigene Akzente so wie die Forschung in dem Gebäude ihre ganz eigene inhaltliche Fokussierung haben wird. In dem Neubau werden vor allem Forschergruppen arbeiten, die mithilfe chemischer Methoden wichtige Fragen genetischer Steuerung untersuchen. Dabei wird die Entwicklung und Herstellung neuer Substanzen mit großem Anwendungspotenzial im Vordergrund stehen. Die Analyse des sogenannten epigenetischen Codes und seiner chemischen Sprache, so sagt Thomas Carell, Professor für Organische Chemie und Beauftragter für den Neubau, sei ein Forschungsfeld mit großem Innovationspotenzial für die Chemie und die an die Chemie angrenzenden Lebenswissenschaften. Der Standort Großhadern/Martinsried gilt als eine der weltweit ersten Adressen für Naturwissenschaften eine nahezu einmalige Ballung renommierter Wissenschaftseinrichtungen. Dieses Umfeld bietet eine herausragende Infrastruktur und damit beste Voraussetzungen für hochkarätige interdisziplinäre Forschung.

7 NEWS 1 So wird das ICE-M-Gebäude aussehen Rund 34 Millionen Euro zuzüglich der Erstausstattung wird der Bau des neuen Instituts für Chemische Epigenetik kosten. Der Freistaat Bayern übernimmt gut 20 Millionen Euro der Gesamtprojektkosten in Höhe von 39,6 Millionen Euro, der Bund beteiligt sich mit 19,4 Millionen Euro. Im Jahr 2020 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Das neue vierstöckige Gebäude wird über eine Hauptnutzfläche von über Quadratmetern verfügen. Es entsteht am nordwestlichen Ende des LMU-Campus Großhadern neben seinem baulichen Bruder, dem BioSysM, das bereits 2016 eröffnet wurde, an der Ecke von Würmtal- und Butenandtstraße. Das ICE-M-Gebäude wird ebenfalls durch abgerundete Ecken charakterisiert sein. Die Fassade wird durch eine horizontal umlaufende Fensterbänderung gegliedert. math news 5 LexCom Informationssysteme wir sind weltweit der führende Spezialist für Informations-, Kommunikations- und Vertriebssysteme für die After-Sales-Organisationen unserer renommierten Kunden, insbesondere aus dem Maschinenbau- und Automotive-Umfeld. Wir entwickeln, betreiben und betreuen unsere Systeme und begeistern damit Hersteller, Importeure, Händler und freie Werkstätten gleichermaßen mit Lösungskompetenz und Umsetzungsstärke. An unserem Hauptsitz in München sowie an zahlreichen weiteren Standorten rund um den Globus arbeiten insgesamt rund 300 kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erfolg unseres Unternehmens. Werden auch Sie Teil unseres starken Teams und bereichern Sie uns am Standort München mit Ihrer Erfahrung und Ihrem Know-how als Java-/Web-Entwickler im After Sales der Automobilbranche Ihre Aufgaben Mit agilen Methoden entwickeln Sie neue und spannende Funktionen für unser Multimarken-Portal und helfen, diesen erfolgreichen Webauftritt fit für weiter steigende Benutzerzahlen und moderne Browsertechnologien zu machen Sie schreiben Unit-Tests, die dazu beitragen, unseren hohen Qualitätsstandard zu sichern Im Team und in enger Zusammenarbeit mit unserem Produkt-management erarbeiten Sie die besten Lösungen für die anstehenden Herausforderungen Da wir unsere Webanwendungen inhouse konzipieren und entwickeln und im eigenen Rechenzentrum betreiben, sind Sie in alle Phasen unseres Softwareentwicklungsprozesses involviert Ihr Profil Sie haben Ihr Informatik-/Software-Engineering-Studium erfolgreich abgeschlossen Sie haben bereits professionelle Erfahrung in den folgenden Bereichen und/oder bringen die Bereitschaft und das Interesse mit, sich intensiv in folgende Themen einzuarbeiten: Webanwendungsentwicklung mit JEE-Technologien wie Java-Servlets, JSPs und Action basierten Web-frameworks Moderne Webtechnologien (HTML5, CSS3) und JavaScript-Frameworks Sie besitzen sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse Unser Angebot Freiraum Bei uns finden Sie ein interessantes Aufgabenfeld, das Sie eigenverantwortlich bearbeiten und nach Ihren Ideen und Vorstellungen gestalten können. Atmosphäre Es erwartet Sie ein moderner Arbeitsplatz in einem offenen, multimedialen Umfeld in ebenso ruhiger wie zentraler Lage sowie eine kollegiale Zusammenarbeit in einem motivierten und sympathischen Team. Sicherheit Wir bieten Ihnen einen abwechslungsreichen Job in einem erfolgreichen und international agierendem IT-Unternehmen mit einem mittelständischen Geschäftskonzept, das auf Kontinuität und Stabilität ausgerichtet ist. Perspektive Neben einer intensiven und umfassenden Einarbeitung in unsere Produkte und Systeme profitieren Sie bei uns von regelmäßigen Schulungen und Trainings für Ihre fachliche und persönliche Weiterentwicklung. Bereit Ihrer Zukunft eine spannende Perspektive zu bieten? Wir auch! Gehen Sie Ihren nächsten Karriereschritt mit uns! Senden Sie uns dafür bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen, inklusive Gehaltsvorstellung per an: personal@lexcom.de. Wir freuen uns auf einen kommunikativen Teamplayer, der uns mit sehr guten analytischen Fähigkeiten sowie einem lösungsorientierten Arbeitsstil begeistert. Wenn Sie außerdem eine große Portion Eigeninitiative mitbringen und in Ihrer Arbeit hohes Qualitätsbewusstsein an den Tag legen, ist dieser spannende Job genau das Richtige für Sie! LEXCOM INFORMATIONSSYSTEME GMBH Frau Ariane Haß Rüdesheimer Straße München

8 thema 6 Wissenschaftliche Auszeichnungen Absolut preiswürdig 1 Professor Theodor W. Hänsch 5 Professor Karl-Peter Hopfner Wofür eine Forscherin oder ein Forscher eine der unzähligen wissenschaftlichen Auszeichnungen bekommt darüber berichtet die MUM in jeder Ausgabe. Was es aber bedeutet, derart bedacht zu werden, wofür die Preisgelder verwendet werden oder wie sich das Standing ändert, das blieb ungesagt bis jetzt. Als Theodor W. Hänsch im Jahr 2005 den Nobelpreis für Physik erhielt, gab das dem ohnehin nicht gerade betulichen Universitätsalltag noch einmal einen ganz besonderen Push: Ohne große Vorbereitungszeit wurden Pressekonferenzen ausgerichtet, nationale und internationale Anfragen kamen zuhauf, Gratulanten gaben sich die Klinke in die Hand. Solche Verleihungen sind nicht planbar, das musste auch der Geehrte selbst einräumen: Dass ich auf der Liste stehen könnte, damit habe ich gerechnet. Aber es gibt viele Listen und ihre Vorhersagekraft ist im Allgemeinen gering. Ich habe mir aber doch ein kleines Fünkchen Hoffnung erlaubt, erklärte Professor Hänsch kurz nach dem Anruf aus Stockholm. Er wurde damals für die Erfindung des Frequenzkammes, eines hochgenauen Messgeräts zur Frequenzmessung, ausgezeichnet. Der Preis bot Hänsch die Möglichkeit, seine Forschung in München auch über das Erreichen der formalen Pensionsgrenze von 65 Jahren hinaus fortführen zu können: Unterstützt mit Mitteln der Carl Friedrich von Siemens Stiftung und der LMU blieb er. Die Max-Planck-Förderstiftung ermöglichte die Weiterführung seiner Forschungsarbeiten am MPI für Quantenoptik. Ansonsten wäre er in die USA gegangen, wo Altersgrenzen weniger strikt verlaufen. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet zu werden, ist tatsächlich eher gering. Aber Träger ganz gleich welcher wissenschaftlicher Auszeichnungen sind für die Institutionen, an denen sie tätig sind, immer ein wichtiges Aushängeschild. Das kann auch der Biochemiker Professor Karl-Peter Hopfner vom Genzentrum der LMU bestätigen. Man bekommt tatsächlich auch innerhalb der Universität ein ganz anderes Standing, sagt er, der im Jahr 2017 für seine Arbeiten zur DNA- Reparatur den Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt die Nummer 1 der deutschen Wissenschaftspreise, der sogar höher dotiert ist als der Nobelpreis: Zwei Millionen Euro stehen Hopfner für sieben Jahre zur Verfügung, um seine Forschung voranzutreiben. Aber im Gegensatz zum Nobelpreis muss das Preisgeld für die Forschung ausgegeben werden. Ich finanziere damit vor allem Doktoranden- und Postdoc-Stellen oder investiere in neue Forschungstechnologien. Größter Vorteil des Preises sei für ihn, dass er mehr Zeit für die Forschung habe. Und er sieht noch ein Plus: Der Preis habe in seinem nicht-wissenschaftlichen Verwandten- und Bekanntenkreis einen enormen Eindruck gemacht: Sie wussten ja nicht wirklich, was ich konkret mache im Gegensatz etwa zu meinem Bruder, der als Kinderarzt tätig ist. Aber der Leibniz-Preis ist neben dem Nobelpreis die einzige Auszeichnung, die in Deutschland außerhalb der Wissenschaftscommunity bekannt ist und entsprechend gewürdigt wird. Das hat mir tatsächlich ein wenig Autorität verschafft. Hopfner wird jetzt schon mal im Heimatort zum Vortrag über seine Forschung eingeladen. Und dass diese herausragend ist, dokumentiert nicht nur dieser Preis. Viele Auszeichnungen fürs Genzentrum Die DFG stellt zuverlässig sicher, dass ihn wirklich nur die Besten erhalten. Die Vorschläge etwa 130 bis 150 pro Jahr kommen unter anderem von den deutschen Universitäten, den Mitgliedern der DFG, der Helmholtz-Gemeinschaft sowie den Sprechern der DFG-Fachkollegien und den bisherigen Leibniz-

9 7 Dr. h.c. Prinzessin Therese von Bayern 3 Dr. Lucas Jae 5 Professor Veit Hornung Preisträgern. Sie werden zunächst von einem interdisziplinär besetzten Auswahlausschuss gesichtet und begutachtet, erläutert Annette Lessenich, bei der DFG zuständig unter anderem für den Leibniz-Preis. Anschließend werden die begutachteten Vorschläge dem Hauptausschuss vorgelegt, der schließlich über die Auszeichnung der zehn Kandidatinnen und Kandidaten entscheidet. Und selbst wenn man nicht zum Zuge kommt Vorschläge können auch mehrfach eingereicht werden. Hopfner selbst wurde auch schon einmal vorgeschlagen. Man erkennt das zum Beispiel daran, dass auf einmal der Lebenslauf angefordert wird hatte ich aber überhaupt nicht damit gerechnet, beteuert er. Aber als ich im Dezember einen Telefonanruf der DFG erhielt, ahnte ich etwas. Hopfner hat viele Glückwünsche aus dem In- und Ausland erhalten und weit über 100 Mails aufgehoben. Derzeit würden die Forscher des Genzentrums ohnehin mit vielen Preisen bedacht, stellt er fest. Das bestätige die gute Arbeit, die hier geleistet werde. Zu den 2018 Geehrten gehören Professor Veit Hornung ebenfalls mit dem Leibniz-Preis Dr. Lucas Jae, der den auch von der DFG vergebenen Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Nachwuchsforscher erhalten hat, oder Professor Julian Stingele, der mit dem Alfried Krupp- Förderpreis ausgezeichnet wurde. Ich wüsste auf Anhieb mehrere Leute, die auch den Leibniz-Preis verdient hätten, sagt Hopfner. Aber neben wissenschaftlicher Exzellenz gehört halt auch immer ein wenig Glück dazu. In Brüssel spitze Glück hatte auch der prähistorische Archäologe Professor Philipp Stockhammer. Eine dänische Kollegin wies ihn bei einem Weihnachtsessen auf das Format des Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) hin und ermunterte ihn, sich zu bewerben. Just einen Tag später stieß er wie zufällig auf eine Ausschreibung der LMU, die eine Professur mit einem Starting Grant verband. Er ging auf die Fakultät für Kulturwissenschaften zu, deren Zustimmung er brauchte, um dort Professor zu werden: Ja, man würde ihn unterstützen, wenn er den Starting Grant erhalte. Stockhammer reichte seinen Antrag ein, wurde im Sommer 2015 nach Brüssel zum Vortrag beim ERC eingeladen und war eigentlich davon ausgegangen, einem weitgehend fachfremden Gremium seinen Forschungsansatz zu erläutern. Umso erstaunter war ich, als nicht weniger als fünf prähistorische Archäologen vertreten waren, erinnert sich der Wissenschaftler, der sich unter anderem mit Ernährungsgewohnheiten im östlichen Mittelmeerraum in vorgeschichtlicher Zeit befasst und hierzu auch auf Analysemethoden der Chemie und Genetik zurückgreift. Es folgte jedoch die beste Diskussion, die ich je erlebt habe. Es gab viele kritische Fragen, aber ich habe sofort gemerkt, dass die Mitglieder des Gremiums mir wohlgesonnen waren. Es war aber sicherlich nicht nur Glück ich hatte mich auch sehr gut auf die Präsentation vorbereitet. Höchst zufrieden verließ er Brüssel, um über Amsterdam nach Hause zu fliegen. Der Schock war groß, als die Piloten schon kurze Zeit nach dem Start eine Notlandung ankündigen mussten. Grund: ein Triebwerkschaden. Die Besatzung hat das nicht so kommuniziert, dass man sich beruhigt zurücklehnen konnte. Deswegen fürchtete ich schon, dieser erfolgreiche Tag erlebe ein ganz jähes Ende. Aber alles wurde gut, die Maschine landete sicher, der Grant wurde gewährt und schon im November kümmerte sich die Fakultät für Kulturwissenschaften um die Einsetzung einer Berufungskommission, die im Februar eine Entscheidung traf: Stockhammer wurde Professor an der LMU ein absoluter Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere. Die Archäologie in München ist großartig aufgestellt, ich habe hier Arbeitsbedingungen, wie ich sie mir besser nicht vorstellen kann. Vor allem, da ich kein prähistorischer Archäologe im klassischen Sinn bin, sondern vielmehr eine Brückenstelle zwischen den Fächern einnehme. Die Mittel von 1,5 Millionen Euro aus dem ERC-Grant verwendet der Vater von zwei Kindern vor allem für Stellen. Er hat zwei Doktoranden und drei Postdocs eingestellt, darunter Chemiker, die 1 Professor Philipp Stockhammer die Analysen etwa von in Zahnstein eingeschlossenen Lebensmittelresten durchführen. Für diese Analysen wird ebenfalls ein großer Teil der Mittel ausgegeben. Durch die Berufung Stockhammers wechselte auch seine Frau über den Dual Career Service auf eine Mittelbaustelle an der LMU. Gegenwärtig vertritt die habilitierte Anglistin Dr. Christina Sanchez-Stockhammer den Lehrstuhl für Moderne Englische Sprachwissenschaft an der LMU, während Professor Hans-Jörg Schmid im Rahmen des Opus Magnum -Programms der VolkswagenStiftung sein sprachwissenschaftliches Werk Entrenchment and conventionalization. How usage, mind and society shape linguistic structure, variation and change verfasst. Das ist Zweck der Auszeichnung: Wir finanzieren für maximal 18 Monate eine Vertretungsprofessur. So kann der Autor oder die Autorin sich dem Schreiben widmen frei von Lehre und Administration, erklärt Vera Szöllösi-Brenig von der VolkswagenStiftung. Auf diese Art werden gleich zwei Forscher gefördert Sanchez-Stockhammer kann ihre wissenschaftliche Laufbahn weiter verfolgen und Hans- Jörg Schmid hat Zeit zum Schreiben. 7 Professor Julian Stingele thema 7

10 Preise der LMU Die LMU hält zahlreiche Auszeichnungen bereit, um Studierende und vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu ermuntern, vom frühesten Zeitpunkt an ihr Bestes in Forschung und Lehre zu geben. So wurden seit ihrer Einführung im Rahmen des Programms im Jahr LMU-Forscherpreise ausgelobt eine Auszeichnung, die exzellente Studierende mit jeweils Euro für ihre Forschungsprojekte belohnt. Ebenso wurden 16 Lehrinnovationspreise an Lehrende vergeben, die besonders innovative didaktische Konzepte ausarbeiten und realisieren, Dotation: Euro. Und auch die Münchener Universitätsgesellschaft vergibt auf dem jährlichen Stiftungsfest der LMU Promotions- und Habilitationsförderpreise an herausragende Nachwuchswissenschaftler thema 8 Für Geisteswissenschaftler ist Zeit das höchste Gut Schmid hatte sich im Rahmen des Opus Magnum nur für ein Jahr beworben, weil ich schon sehr gut vorgearbeitet hatte. Und er wird rechtzeitig fertig werden, auch wenn es mitunter ganz schön herausfordernd sei. Aber er ist froh über die Möglichkeit, so zu arbeiten. Geisteswissenschaftler brauchen Zeit, Zeit zum Nachdenken und Zeit zum Schreiben, die der Unialltag selten bietet. Deswegen ist Opus Magnum für uns das optimale Format. Vor allem für ein größeres Buchprojekt, das auch Neuland erschließen soll, ist diese Zeit wichtiger als Mittel für Mitarbeiter. Natürlich freue er sich darauf ab Oktober, wenn die Förderung ausläuft, auch wieder zu lehren. Jetzt genießt er aber die Freiheit und die Intensität seiner Arbeit. Im Vergleich zu den Auszeichnungen in den Naturwissenschaften und der Medizin sind solche Formate in den Geisteswissenschaften weniger hoch dotiert, obwohl hier genauso exzellente Forschungsarbeit geleistet wird. Preise wie zum Beispiel der Nobelpreis oder der mit drei Millionen Euro sensationell hoch dotierte Breakthrough Prize bleiben für die Geisteswissenschaften verschlossen. Vielleicht liegt es daran, dass Geisteswissenschaftler weniger anwendungsorientiert forschen oder der wirtschaftliche Impact nicht unbedingt gleich auf der Hand liegt. Oder daran, dass ihre Forschungsinfrastruktur keine so hohen Kosten verursacht, wie etwa Labore oder Geräte für Naturwissenschaftler. Dennoch offerieren Stiftungen spezielle Formate für sie eben solche wie das Opus Magnum-Programm. Wir haben im vergangenen Jahr 51 Prozent unserer Fördermittel für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ausgegeben, sagt Vera Szöllösi-Bredig von der VolkswagenStiftung. Auch Annette Lessenich von der DFG betont, 1 Dr. Marianne Bauer dass der Leibniz-Preis in der ganzen fachlichen Breite vergeben wird von den Natur- über die Lebens- und Ingenieurwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Es gibt keine Quoten bei uns, sagt sie Auszeichnungen der Alma Mater Aber es sind nicht nur Preise von externen Stiftungen und Institutionen, die über alle Stufen der wissenschaftlichen Karriere ehren und motivieren. Im Zuge der Exzellenzinitiative hat die LMU passgenaue Programme für herausragende Nachwuchsforscher initiiert, zum Beispiel die Research Fellowships, die fächerübergreifend vergeben werden und mit deren Hilfe Dr. Marianne Bauer am Lehrstuhl für Statistische Physik und Biophysik von Professor Erwin Frey forscht. Die gebürtige Münchnerin, die nach dem Abitur in Pfaffenhofen zunächst an der University of St. Andrews in Schottland Physik studierte und anschließend an der University of Cambridge promoviert wurde, hatte während ihrer Zeit in England schon von den Fellowships gehört und sich beworben. Das ging sehr reibungslos und schnell, sagte sie. Sie definierte Forschungsthemen, die sie in der Zeit der vierjährigen Förderungen anzugehen gedachte, wobei sie hoffte, dass sich die Projekte tatsächlich in der Zeit durchführen lassen. Es ist ja im Vorfeld immer ein bisschen schwierig, abzuschätzen, ob und wie es läuft. Entsprechend spannend waren die ersten beiden Jahre, sagt sie, die zeitgleich zu ihrem Research Fellowship auch noch ein Marie Curie-Fellowship der EU erhielt. Research Fellows sind wie alle anderen Trägerinnen und Träger von Nachwuchspreisen wie ERC Starting Grants, Emmy Noether Nachwuchsgruppe oder Freigeist-Fellowships für die Dauer der Förderung Mitglieder des Young Center am Center for Advanced Studies (CAS) der LMU. In dieser Rolle können sie über das CAS etwa Wissenschaftler einladen, um gemeinsamen Forschungsprojekten nachzugehen; sie können Konferenzen veranstalten oder auch Beratung etwa zu den nächsten Schritten ihrer wissenschaftlichen Karriere erhalten. Ich habe wirklich wichtige Tipps bekommen, die mir weiterhelfen, lobt Marianne Bauer. So etwas hatte ich bisher noch nicht. Vor allem die Möglichkeit, an Konferenzen teilzunehmen, findet sie gut, würde man doch dabei unglaublich viel lernen, wenn man sich auf Vorträge für verschiedene Interessensgruppen vorbereiten muss. Für Bauer bergen die Fellowships sowohl das der LMU als auch des Marie Curie-Programms eine gewisse Ambivalenz: Zum einen gebe es die Freude über die Anerkennung und den Reputationsgewinn. Zum anderen entstünde aber auch ein gewisser Druck, weil man ja auch alles gut machen will und dafür nur begrenzt Zeit hat. Für sie ist alles gut gelaufen, im Oktober läuft ihr Research Fellowship aus. Dann geht sie als Postdoc nach Princeton. Aber sie kann sich vorstellen, danach an die LMU zurückzukommen. Mir gefällt vor allem, dass es eine Volluniversität ist, die auch geisteswissenschaftliche Fächer hat. Sich mit den Research Fellows aus diesem Bereich zu unterhalten, findet sie bereichernd, allein schon wegen der Erkenntnis, dass auch in ganz anderen Fächern hervorragende Forschung betrieben wird. Forschung, die in Zukunft vielleicht mit dem ein oder anderen hochkarätigen Wissenschaftspreis ausgezeichnet wird. cg

11 Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung Private Bürgerinitiative ist gefragt Dr. Hadumod Bußmann, ehemalige Frauenbeauftragte der LMU, initiierte im Jahr 1997 die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Unter anderem zeichnet die Stiftung durch die regelmäßige Vergabe der Prinzessin Therese von Bayern-Preise promovierte Wissenschaftlerinnen aller Fakultäten aus, wobei die Auswahl sich sowohl auf herausragende Leistungen in Forschung und Lehre gründet als auch auf eine erfolgreiche Bewältigung des Spagats zwischen akademischer Karriere und familiären Verpflichtungen. MUM: Frau Dr. Bußmann, was war der Anlass für die Gründung der Stiftung? Dr. Hadumod Bußmann: Als ich 1992 Universitätsfrauenbeauftragte wurde, gab es in Bayern lediglich drei Prozent Professorinnen. Deswegen entschied die Landeskonferenz der Frauenbeauftragten, beim Staat ein Habilitationsförderprogramm speziell für Frauen zu beantragen, was auch erfolgreich war. Dabei sollten die Mittel zu gleichen Teilen aus dem Bundes- und dem Landeshaushalt kommen. In Bayern führte das zur Ankündigung eines gender-unspezifischen Stipendiums, das zudem den Namen des damaligen Wissenschaftsministers tragen sollte, in dem von Frauen keine Rede war. Das hat mich damals maßlos empört, und ich beschloss, dass wo der Staat so versagt private Bürgerinitiative gefragt ist. Das führte zur Gründung der Stiftung. MUM: Woher hatten Sie die Mittel für Ihre Initiative? Bußmann: Spontane Zuwendungen von Kolleginnen und Kollegen sowie ehemaligen Studierenden, eigene Ersparnisse... Vor allem aber solidarisierte sich eine Freundin und Studienkollegin mit der Idee, die in der Lage war, in großzügiger Weise Mittel für die ersten Preisverleihungen zur Verfügung zu stellen wofür wir ihr alle unendlich dankbar waren: Ohne ihre spontane Unterstützung wäre die Initiative bereits in ihren Anfängen gescheitert. MUM: Wie kamen Sie auf Prinzessin Therese als Namensgeberin der Stiftung? Bußmann: Wir hatten im Jahr 1993 eine Ausstellung für die Halle Nord an der LMU erarbeitet unter dem Titel Stieftöchter der Alma mater? 90 Jahre Frauenstudium in Bayern. Die letzte von insgesamt siebzig reich bebilderten Tafeln stellte eine gewisse, bis dahin weitgehend unbekannte Prinzessin Therese von Bayern vor, die erste Ehrendoktorin der Philosophischen Fakultät der LMU und bis heute noch immer das einzige weibliche Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ihre ungewöhnliche Lebensgeschichte aus einer Zeit, in der die Tore der bayerischen Universitäten für Frauen noch fest verschlossen waren, vor allem aber ihre erstaunlichen im Selbststudium erarbeiteten naturwissenschaftlichen Forschungen haben uns sehr beeindruckt. Ein besseres Vorbild ließ sich in Bayern nicht finden. MUM: Woher haben Sie damals weitere Unterstützung bei der Errichtung der Stiftung erhalten? Vonseiten der Universität selbst tatsächlich wenig abgesehen von vorbildlicher verwaltungstechnischer Fürsorge bei der Verwaltung der Stiftung bis zum heutigen Tag. Doch sowohl Herzog Franz von Bayern ein Urgroßneffe der Prinzessin als auch eine großzügige Zuwendung vonseiten der Haberland-Stiftung sowie die Wirkung verschiedener privater Spendenaufrufe, die spontane finanzielle Zustiftungen von Kolleginnen und ehemaligen Studierenden erbrachten, sicherten damals das mühevolle Überleben der Stiftungsidee. MUM: Sie deuteten an, dass jetzt wieder einmal die bisherigen Stiftungsmittel aufgebraucht sind. Wie geht es weiter? Bußmann: Die Mittel waren tatsächlich nach der jüngsten Preisverleihung im Februar dieses Jahres so gut wie aufgebraucht. Aber die schon erwähnte bisher wichtigste Stifterin aus den Anfangsjahren war unter den Gästen der Veranstaltung und derart begeistert von der Feier, dass sie sich spontan entschloss, uns mit weiteren Mitteln zu unterstützen. Damit sind die Preisverleihungen für die kommenden zehn Jahre gesichert. Dafür bin ich sehr dankbar und zugleich sehr erleichtert und froh, dass sich die jetzige langjährige Universitätsfrauenbeauftragte, Dr. Margit Weber, als neue Vorsitzende des Kuratoriums so intensiv und nachhaltig für die Frauenförderung an der LMU engagiert. Sie hat bereits die nächste, neunte!, Ausschreibung der Preise in die Wege geleitet, deren Verleihung im nächsten Jahr, diesmal in den Naturwissenschaften, stattfinden wird. MUM: Hat der Therese von Bayern-Preis innerhalb der Fakultäten eine gewisse Strahlkraft gewonnen? Bußmann: Ja, ganz gewiss. Die Dekane der Fakultäten sowie ihre Professorinnen und Professoren haben den Ehrgeiz, möglichst viele Forscherinnen für eine Bewerbung zu motivieren. Abhängig von der Größe der Fakultät variiert natürlich die Zahl der Bewerbungen und Preise: Seit 1997 haben insgesamt acht Ausschreibungen in den verschiedenen Fakultäten stattgefunden, bei denen wir insgesamt 41 Preise in unterschiedlicher Höhe, je nach Finanzlage der Stiftung, vergeben konnten. MUM: Sie sprachen die Situation von Frauen in der Wissenschaft Anfang der 90er-Jahre zu ihrer Zeit als Frauenbeauftragte der LMU an. Hat sich seitdem etwas verändert? Bußmann: Grundsätzlich ja, wenngleich längst noch nicht genug. Die Chancen von Frauen auf eine wissenschaftliche Karriere sind deutlich gestiegen, und auch die Zahl der Professorinnen ist in den vergangenen Jahren auf 20 Prozent angewachsen wobei dieser Befund fachabhängig sehr unterschiedlich ist. Auch die Männer haben eine andere Einstellung zur Frage der Gleichberechtigung gewonnen. Die Bereitschaft, die Betreuung der Familie zu teilen, ist gewachsen. Dennoch geht das Umdenken noch immer viel zu langsam, und noch immer sind die Vorbehalte gegenüber Frauen in leitenden Positionen nicht nur in der Wissenschaft zu mächtig. Nicht zuletzt aber erweist sich für junge Wissenschaftlerinnen nach wie vor die Vereinbarkeit von Hochschulkarriere und Familie als wohl schwierigste Hürde für einen gleichberechtigten akademischen Aufstieg. Interview: cg thema 9

12 ESSay essay 10 Rede zum LMU-Stiftungsfest Die Vielfalt der Forschung Um meine Gedanken darüber, was ich in meinem Leben als Wissenschaftler über Forschung gelernt habe, zu teilen, möchte ich einige einfache Fragen stellen, die das Thema Die Vielfalt der Forschung illustrieren. Die Fragen lauten: Ist Forscher oder Forscherin ein Beruf? Was ist ein gutes Forschungsproblem? Wie kann man ein bedeutendes Resultat erkennen? Was bringt die Rolle, der Meister zu sein? Wo liegt Europa im Wettbewerb um Forscherinnen und Forscher? 1 Der Mathematiker Professor Jean- Pierre Bourguignon ist seit 2014 Präsident des European Research Council (ERC). Zuvor war er Direktor des Institut des Hautes Études Scientifiques (IHÉS). Bourguignon forscht am Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Er lehrte zudem an der École polytechnique. Aber zuvor möchte ich die Diversität der Forschung unterstreichen. Ich bin ein Mathematiker, das heißt, ein besonderer Forscher. Man muss immer im Kopf haben, und ich in erster Linie, dass Forschung auf so viele verschiedene Weisen betrieben wird. Das hat mit der nötigen kritischen Masse und langfristigen Investitionen zu tun, große Projekte zum Schluss zu bringen, um kompetente Teams zu bilden. Gute Beispiele dafür sind die Virgo- und Ligo- Experimente, die zum ersten Mal Gravitationswellen identifiziert haben, und natürlich auch das CERN mit seiner Reihe von erfolgreichen Detektorentwicklungen. Ein anderes gutes Beispiel dafür war auch die Entzifferung des menschlichen Genoms in den 1990er- Jahren. Man kann auch die Transmission von umfangreichen kulturellen Kenntnissen, die über Generationen gesammelt worden sind, erwähnen. Ohne solche Ressourcen wäre die Arbeit der Historiker und Historikerinnen nur Rhetorik. Diese verschiedenen Umgebungen führen zu ganz unterschiedlichen Rollen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und zu ganz vielfältigen Methoden für die Entwicklung und die Leitung von Projekten. Ist Forscher oder Forscherin ein Beruf? Für mich ist die Antwort ganz klar: es ist in der Tat ein Beruf, aber ein sehr besonderer Beruf, der erstens mit Unterricht eine sehr enge Beziehung hat. Das ist der Grund, warum so viele Forscherinnen und Forscher als Universitätsmitarbeiter ihre Karriere entwickeln. Obwohl ich fast mein ganzes Leben als Beamter am CNRS tätig war, konnte ich, und in der Tat war es für meine Arbeit wichtig, auch Vorlesungen an der École polytechnique halten. Es sind Karriereperspektiven erforderlich, um eine motivierende Umwelt für Forschung zu schaffen. Ich möchte hier die Wechselwirkung der Perspektiven, die jungen Forscherinnen und Forschern vorgeschlagen werden, mit der Qualität der Forschung unterstreichen: Wenn vor der nächsten Bewerbung genug Zeit zur Verfügung steht, können die Forscher ehrgeiziger sein. Ich persönlich hatte das Glück, sehr jung eine Stelle am CNRS zu bekommen. Es erlaubte mir langfristig, schwierige Probleme zu betrachten. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig Stellen auszuschreiben. Ihre Abwesenheit führt zur Zerstörung von Kompetenzen, die oft sehr lange brauchen, um aufgebaut zu werden. Unsichere Arbeitsverhältnisse können einen sehr negativen Einfluss haben, sodass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich gegen eine Karriere in der Forschung entscheiden.

13 Was ist ein gutes Forschungsproblem? Diese Frage ist natürlich im Kopf von vielen Leuten, von Doktorvätern und Doktormüttern bis zu Doktoranden. Als ein vernünftiger Hinweis erscheint, ein gutes Gleichgewicht zwischen technischen Entwicklungen, unvermeidbar in experimentellen Gebieten, und der Einführung von echt neuen Begriffen zum Ziel zu haben. Aber in der Tat gibt es keine Regel, da jeder Bereich von Forschung seinen Teil von Überraschungen mit sich bringt. Der französische Mathematiker René Thom sagte: Quand on sait où l on va, on va rarement très loin ( Wenn man weiß, wohin man geht, geht man selten sehr weit ). Das ist eine gute Antwort auf diejenigen, die glauben, dass die Lösung für eine effiziente Forschung ist, Forscherinnen und Forscher zu sagen, was sie finden sollen. Sicher ist das der falsche Weg! Ein anderes Zitat von René Thom gibt vielleicht ein etwas positiveres Bild: Pour atteindre les limites du possible, il faut rêver l impossible ( Um die Grenzen des Möglichen zu erreichen, muss man das Unmögliche träumen. ). Es zeigt, dass eine Forschungsstrategie immer einen Teil von Traum enthalten soll, und dieser Teil kann auch unterwegs kommen. In meinem Fach wird immer verlangt, dass Studierende in ihrer Doktorarbeit ihre eigene Sicht wenigstens in einem Teil der Dissertation entwickeln. Und es gibt in der Tat viele Fälle ich habe einige erlebt, wo Studenten zuvor mit ihren eigenen Ideen kommen und diese fast allein zu einer erfolgreichen Vollständigkeit bringen. Wie kann man ein bedeutendes Resultat erkennen? Diese Frage birgt das Problem der Evaluierung: erstens die Selbstevaluierung und natürlich auch die Evaluierung durch andere Kollegen und Kolleginnen, die eine so kritische Rolle im Leben der Forschenden spielt. Es gibt so viele Beispiele von Resultaten, die zur Zeit ihrer Veröffentlichung nicht richtig eingeschätzt wurden. Ich beginne mit einem Beispiel in meinem Fach. Im Jahr 1904 führte der italienische Mathematiker Gregorio Ricci-Curbastro einen neuen geometrischen Begriff ein, die sogenannte Ricci-Krümmung. Es war eine Vereinfachung des vom deutschen Mathematiker Bernhard Riemann 1854 eingeführten Krümmungstensors. Die Definition ist explizit, aber heute scheint es so, dass die Bedeutung des Begriffes in der Definition verborgen ist. Im Jahre 1915 formulierte Albert Einstein, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Mathematiker David Hilbert, die Gleichungen, die im Herzen seiner Theorie der allgemeinen Relativitätstheorie liegen. Dort spielt die Ricci-Krümmung eine kritische Rolle. Interessiert das nur Akademiker? Sicher nicht, weil das heute von jedem Benutzer des Global Positioning Systems (GPS) gebraucht wird, da Korrekturen aus dieser Theorie unvermeidbar sind, um die benutzte Präzision zu liefern. So sind wir alle von der Ricci-Krümmung abhängig! Ich hätte auch die Entwicklung der Quantentheorie um 1900 als Beispiel geben können. Von einer esoterischen Theorie, die damals nur Theoretiker interessieren konnte, ist heute die Quantenmechanik ein zentraler Bestandteil geworden, um viele sehr praktische Produkte herzustellen oder Prozesse im Rahmen der Nanotechnologien und der Quanteninformation zu entwickeln. Wer konnte sich eine solche Evolution vorstellen? Ein anderes sehr interessantes Beispiel wird von der CRISPR/Cas9- Technologie geliefert. In den 1980-Jahren wurden Arbeiten, die diese besondere Fähigkeit der Bakterien identifiziert haben, veröffentlicht. Es war nur eine Bemerkung. Es wurde später weiter studiert, nur weil die Chemie des Prozesses so besonders ist. Dann lernten 2010 Jennifer Doudna und Emmanuel Charpentier die Macht dieser Gentechnologie generisch zu benutzen. Eine Revolution in der Gentechnologie war die Folge! Um noch zu unterstreichen, wie schwierig es ist, den richtigen Wert eines neuen Resultats abzuschätzen, zitiere ich ein Dokument der Preußischen Akademie der Wissenschaft, das am 12. Juni 1913 von bedeutenden Wissenschaftlern unterzeichnet wurde. Es beginnt mit der Entscheidung, Albert Einstein zu einem ordentlichen Mitglied der Akademie zu machen. Dann geht der Text weiter: Dass er in seinen Spekulationen gelegentlich auch einmal über das Ziel hinausgeschossen haben mag, wie z.b. in seiner Hypothese der Lichtquanten, wird man ihm nicht allzuschwer anrechnen dürfen; denn ohne einmal Risiko zu wagen, lässt sich auch in der exaktesten Naturwissenschaft keine wirkliche Neuerung einführen. Und wer sind die Akademiemitglieder, die diese Sätze geschrieben haben: Max Planck, Walther Nernst, Heinrich Rubens, Emil Warburg, und das acht Jahre, nachdem Albert Einstein seine Arbeit über den photoelektrischen Effekt veröffentlicht hatte, vielleicht die bedeutendste Arbeit seines Annus mirabilis. Für einen Forscher oder eine Forscherin ist es schwierig, aber so grundsätzlich, seine oder ihre eigene Arbeit abzuschätzen. Oft hat man das Gefühl, man hätte eine richtig neue Idee eingebracht, die ein Problem lösen sollte. In solchen Lagen können Kollegen und Kolleginnen, die man in Seminaren regelmäßig oder nur von Zeit zu Zeit trifft, eine kritische Rolle spielen, gleich, ob sie positive oder negative Bemerkungen äußern. Es zeigt, wie wichtig es für Forschende ist, solche Netze aufzubauen und zu pflegen. Kollegialität zu organisieren, gehört zu den Prioritäten der Forschungsinstitutionen. Es ist besonders wichtig, dass junge Kollegen und Kolleginnen miteinander sprechen und dazu ermutigt werden. Was bringt die Rolle, der LehrMeister zu sein? In der Wissenschaft gibt es Leute, die die Landschaft verändern und bei denen man sagen kann, dass nach ihrer Arbeit ein Gebiet anders als vorher aussieht. Vielleicht kann ich ganz kurz die Änderung der Entwicklung der Biologie nach der Entdeckung der Doppelhelix- Struktur der DNA durch Francis Crick und James Watson erwähnen. In meiner Karriere hatte ich das Glück, von mehreren solchen eminenten Kollegen Ratschläge zu bekommen. Ich möchte hier zwei erwähnen. Beide sind leider nicht mehr bei uns. Der erste ist der chinesisch-amerikanische Mathematiker Professor Chern Shiing Shen, der mich sehr früh in meiner Karriere zu einem privaten Mittagessen in Berkeley einlud. In dieser Zeit war ich mir nicht ganz sicher über den Wert meiner Arbeit, aber zu sehen, dass er wissen wollte, was ich im Kopf hatte, war für mich eine große psychologische Hilfe. Später bemerkte ich, dass er ziemlich oft junge Mathematiker zum Mittagessen einlud! Der zweite ist der deutsche Mathematiker Friedrich Hirzebruch, der eine außerordentliche Rolle in der Neuentwicklung der Mathematik in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und den katastrophalen Nazizeiten spielte. In einer Zeit, in der ich voll in der Wissenschaft engagiert war, hat er mir gezeigt, wie es möglich ist, noch als Wissenschaftler aktiv zu sein und zur selben Zeit zeitfressende Aktivitäten für die Gemeinschaft zu leiten. Es kam aufgrund seiner Einladung dazu, dass ich Präsident der Europäischen Mathematischen Gesellschaft 1995 wurde, der Anfang meines offensichtlichen Interesses an europäischen Fragen. Heute bin ich Präsident des Europäischen Forschungsrates (ERC). Ohne sein Beispiel und seine Inspiration wäre es sicher nicht passiert. essay 11

14 essay 12 Von beiden habe ich auch gelernt, wie wichtig es ist, nicht zu verbergen, dass Forschung Spaß macht. Im Fall von Friedrich Hirzebruch nannte sein Biograph, Winfried Scharlau, das Buch, das seine Beiträge erzählt, Das Glück, Mathematiker zu sein. Im Fall von Chern Shiing Shen besagt eine Kalligraphie von ihm Mathematik macht Spaß! Beide sind in meinem Büro in Brüssel. Der Punkt hier ist, wie einflussreich die Qualität der Beziehungen zwischen Studierenden und gestandenen Forschern ist. Meine Empfehlung an die Lehrmeister lautet: ihnen genug Zeit zu widmen, immer offen zu sein und seine eigenen Lösungen nicht zu früh aufzuzwingen; aber auch ganz klar zu sein, wenn sie nicht engagiert genug sind. Forschung zu betreiben braucht Leidenschaft! Wo liegt Europa im Wettbewerb um Forscher und Forscherinnen? Es ist ein spezieller, aber wichtiger Gesichtspunkt, mit dem ich anfangen möchte. Ein Gesichtspunkt, bei dem Europa stetige Fortschritte macht, obwohl einige, wie ich, das Gefühl haben, die Lage ändere sich zu langsam. Das ist die kleine Zahl von Frauen in den wissenschaftlichen Gemeinschaften. Es hängt natürlich von den Fächern ab: In einigen ist ein Gleichgewicht schon erreicht, in anderen, wie meinem, muss man viel mehr Frauen überzeugen, dass sie ihren Platz haben. Glücklicherweise sind wir bezüglich dieses Problems nicht mehr am Ende des 18. Jahrhunderts in der Zeit von Emilie du Châtelet, einer für ihre Übersetzung der Arbeit von Isaac NEWTON ins Französische wohlbekannten Frau, deren algebraische Fähigkeiten nur sehr spät anerkannt wurden. Leider muss ich gestehen, dass die Wahl einer Frau in die Académie des Sciences de Paris erst 1979 geschah. Es war Yvonne Choquet- Bruhat, die erste Person, die 1954 eine allgemeine Lösung der Einstein-Gleichungen gefunden hat. Man würde sicher erwarten, dass es viel früher für Marie Skłodowska-Curie geschehen wäre! Es muss Europa gelingen, mehr kreative Frauen in der Forschung anzulocken. Europa braucht sie! Zurzeit produziert Europa ein Drittel der neuen Forschungspublikationen weltweit. Durch die schnellen Fortschritte, die von China und anderen asiatischen Ländern wegen massiver Investitionen gemacht werden, ist diese bedeutende Position nicht mehr lange gesichert. Mehr Investitionen sind sicher nötig, wie es von der deutschen Regierung in den letzten Jahren gemacht wurde. Aber es genügt nicht, denn es sollte mehr Raum für Initiativen insbesondere von jungen Forscherinnen und Forscher, wie bei dem ERC, geben. Unter den Forschenden vieler Länder wird heute die Frage der Beziehungen zwischen reiner und angewandter Forschung viel besser verstanden. Im Rahmen des ERCs wurde das Programm Proof-of-concept sehr erfolgreich: Es unterstützt die Initiative von ERC-Grantees, um die ersten Schritte in Richtung Anwendungen während ihres Projekts zu gehen. Die Qualität der Anträge und die Originalität der Innovationen dahinter zeigen, dass das Bild Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leben in ihren Elfenbeintürmen falsch ist. Man muss ihnen mehr vertrauen und die richtigen Mittel zur Verfügung stellen, um ihr Interesse hervorzulocken. Forschung ist doch ein Gebiet, wo die gemeinsame Arbeit auf europäischem Niveau den größten Mehrwert bringt, wie von vielen unabhängigen Berichten betont wurde. Für Wissenschaftler ist Europa ein natürlicher Raum, in dem sie sich heute leicht austauschen und miteinander kooperieren können. Weitere Fortschritte in diese Richtung müssen in der nahen Zukunft gemacht werden. Das wird eine kritische Rolle spielen, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf ein höheres Niveau zu bringen. Zum Schluss möchte ich zum allgemeinen Thema dieses Vortrages zurückkommen. Dazu werde ich den deutschen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi zitieren. Im Jahr 1830, in einem Brief an einen anderen Mathematiker, schrieb er: M. Fourier avait l opinion que le but principal des mathématiques était l utilité publique et l explication des phénomènes naturels ; mais un philosophe comme lui aurait dû savoir que le but unique de la science, c est l honneur de l esprit humain, et que sous ce titre, une question de nombres vaut autant qu une question du système du monde ( M. (Monsieur) Fourier war der Meinung, dass das Hauptziel der Mathematik der öffentliche Nutzen und die Erklärung der Naturphänomene sei; aber ein Philosoph wie er hätte wissen müssen, dass das einzige Ziel der Wissenschaft die Ehre des menschlichen Geistes ist und dass unter diesem Vorzeichen eine Frage zu den Zahlen genauso viel zählt wie eine Frage zum System der Welt... ). Ich fühle, dass diese Spannung heute weiterhin gilt, aber es ruft die kritische und unersetzbare Rolle der Forschungsfreiheit für die Entwicklung in Erinnerung.

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16 Profile 14 LMU VS. TUM Kräftemessen beim Drachenbootrennen Ein Münchener Arzt brachte 2010 das Drachenbootrennen von England nach München. Nach dem Vorbild der Universitäten Oxford und Cambridge messen sich jetzt auch Studierende und Professoren von LMU und Technischer Universität München (TUM) jährlich beim Drachenbootrennen auf dem Olympiasee. Der Wettstreit steht aber nicht im Vordergrund. Es ist alles vielmehr eine superlustige Riesengaudi. Pfeilschnell gleiten die Drachenboote bei Kaiserwetter durch das Wasser des Münchener Olympiasees. Doch was leicht aussieht, ist hartes Training. Denn es ist gar nicht so leicht, die schweren Boote nach dem Start in Bewegung zu bekommen und über 230 Meter auf der Spur zu halten. Es gibt zwar einen Steuermann, der das Schiff lenkt. Und einen Trommler, der den Takt vorgibt und die Paddler durch Anbrüllen zusätzlich anpeitscht. Aber wenn die Kräfte der auf jeder Seite acht Paddler ungleich verteilt sind, ist es gar nicht so einfach, geradeaus zu fahren. In diesem Jahr haben es aber wieder alle 18 Mannschaften ins Ziel geschafft. Die Drachenbootrennen in München gibt es seit Viele Mannschaften haben sich verkleidet schließlich wird neben der besten Zeit auch die beste Verkleidung gekürt. Besonders ins Auge stechen dieses Jahr die Taffen Mädels ganz in Pink zu deren Team auch Männer gehören. Oder das Boot der Dynamo Paddelschwinger, die sich wie die Figuren aus dem Super-Mario-Computerspieluniversum angezogen haben. Andere wiederum haben sich als Tiere der Arche Noah verkleidet oder tragen Wikingerhelme. Drachenkönige gegen Piraten Das Studierendenrennen hat dieses Jahr die LMU gewonnen. Die Drachenkönige konnten sich auf den letzten Metern an den TUM- Piraten vorbeischieben und waren zwei Zehntelsekunden schneller im Ziel. Zum Glück hat uns keiner von der TUM übel genommen, dass wir gewonnen haben, sagt die Kapitänin des LMU-Studierendenboots, Dana Hemmer, und lacht. Den Gesamtsieg im Hauptrennen von 2017 konnten die Drachenkönige allerdings nicht verteidigen: Nach zehn Wertungsläufen lagen sie auf Platz zwei. Master of the Olympic Lake wurde Break ya leg, die unfallchirurgische Mannschaft der TUM. Nach München gebracht hat das Drachenbootrennen Dr. Lothar Schmittdiel. Der Allgemeinmediziner hat an der LMU studiert und sein Praktisches Jahr an der Universität in Oxford verbracht. Dort fechten bereits seit 1829 die Universitäten Oxford und Cambrigde ihr jährliches Boat Race aus. Eine tolle Sache, dachte sich Schmittdiel, der

17 7 Die Drachenkönige der LMU konnten sich beim Studierendenrennen auf dem Münchener Olympiasee gegen die TUM- Piraten durchsetzen. Den Gesamtsieg im Hauptrennen konnten sie allerdings dieses Jahr nicht verteidigen. seit seiner Kindheit in Oberschleißheim auf der Olympia-Regattastrecke paddelt. Als er viele Jahre später an der TUM unterrichtete, fragte ihn die Gynäkologin Professor Cornelia Höß, ob er eine verrückte Idee für den Alumni-Verein der Medizinfakultät habe. Da erinnerte sich Schmittdiel an die Drachenbootrennen. Profile 15 Kinderboot für junge Paddler Die Idee wurde ein großer Erfolg. Die Fakultät, ja die ganze Universität war begeistert. Und die Leitung des Olympiaparks gab grünes Licht für das einzige Bootsrennen im Olympiasee holte Schmittdiel dann sprichwörtlich die LMU ins Boot. Wir wollten, dass wie in England beide Universitäten gegeneinander antreten und viel Spaß miteinander haben, erklärt er. München mit ihren zwei großen Universitäten sei einfach prädestiniert dafür. Die Fachschaften der LMU waren natürlich auch sofort begeistert. Inzwischen ist sogar noch ein Kinderboot hinzugekommen. Schmittdiel und Höß halten die Tradition durch ihren persönlichen Einsatz zusammen, lobt Professor Michael Kiebler vom Biomedizinischen Centrum München (BMC). Der Professor für Zellbiologie ist Kapitän des LMU- Professorenboots hat er zum ersten Mal vom Drachenbootrennen gehört und war sofort begeistert. Das ist immer eine superlustige Riesengaudi, erzählt er. Die letzten Rennen der Medizinischen Fakultät gingen zwar mangels Training alle verloren. Wir sehen das aber eher als Teambuildingmaßnahme, sagt er und lacht. Dieses Jahr konnte das LMU-Professorenboot das Rennen gegen die TUM-Kollegen mit einer Drachennasenspitze Vorsprung für sich entscheiden. Immer wieder kommt es beim Drachenbootrennen auch zu kuriosen Zwischenfällen. Einmal wurde eine Gruppe verkleideter Spartaner mit Schild und Speeren mit Metallspitzen von der Polizei nicht in den Park gelassen, erinnert sich Schmittdiel. Es war CSU-Parteitag in der Olympiahalle und die Beamten fürchteten einen Aufstand. Das Missverständnis konnte aber schnell aufgeklärt werden. Ein andermal wollten die TUM-Ingenieure wegen der großen Hitze einen Ventilator an ihrem Boot anbauen. Dieser Wettbewerbsvorteil konnte von Schmittdiel natürlich nicht genehmigt werden, erzählt er und lacht. Auf die Maschinenbauer muss man immer ganz besonders aufpassen. dl Anmeldung zum Drachenbootrennen am 12. Juli 2019: Drohnenvideo vom Drachenbootrennen 2018:

18 Profile 16 Fakultätsangebote für Schülerinnen und Schüler studieren probieren Die Fakultäten der LMU halten zahlreiche Angebote zur Studienorientierung bereit. Die Vorteile: Schülerinnen und Schüler können besser einschätzen, ob ihnen ein Studium gefällt und was auf sie zukommt. Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurden Menschen in Deutschland beschuldigt, Hexerei zu betreiben. Sie eigneten sich hervorragend als Sündenböcke, die der Ausgrenzung oder Schlimmerem anheimfielen. Und sie sind Thema im Seminar Hexenbanner, Geisterjäger, Wunderwirker im Sommersemester am Historischen Seminar der LMU. Unter den Studierenden: Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe. Sie besuchen die Lehrveranstaltung, um inmitten ganz regulär Studierender ihr Wunschfach kennenzulernen und richtige Uni-Luft zu atmen, die an diesem sehr schwül-heißen Tag zwar etwas schwer für Lillan Schröder dennoch ein tolles Erlebnis ist. Die Möglichkeit, schon vor dem Studium richtige Lehrveranstaltungen zu besuchen, hilft einem abzuschätzen, ob einem das Fach zusagt, sagt die Gymnasiastin aus Berlin, die bedauert, dass es ähnliche Angebote an den Universitäten ihrer Heimatstadt nicht gibt jedenfalls nicht im Fach Geschichte. Lillan gefällt vor allem, dass man ernst genommen wird sowohl von den richtigen Studierenden als auch vom Dozenten Dr. Nils Freytag: Man kann sich aktiv einbringen und wird ermuntert, dies zu tun, auch wenn man noch nicht so viel Fachwissen hat, freut sich die Schülerin. Für sie und Maximilian Schwarz aus Deggendorf steht der Berufswunsch schon fest: Sie beide möchten Historiker und möglichst in der Wissenschaft tätig werden. In meinem Wunsch, Geschichte zu studieren, wurde ich hier absolut bestärkt, sagt Maximilian. Drei Jahre gibt es das Probestudium in Geschichte schon. Die Schülerinnen und Schüler nehmen sehr rege daran teil und bereiten sich anhand der Literaturliste, die sie vorab bekommen, gut vor, sagt Dr. Nils Freytag, der das Probestudium am Historischen Seminar initiiert hat. Schon im Vorfeld stellt er in Absprache mit seinen Kolleginnen und Kollegen das vielfältige Programm zusammen, das zudem eine Studienberatung einschließt. Wir nehmen uns die Zeit, die Schüler und Schülerinnen über das Studium, die Angebote und

19 7 3 Orientierung erhalten zukünftige Studierende an der LMU auf vielfältige Art und Weise Anforderungen aufzuklären und vor allem die Perspektiven aufzuzeigen. Was das betrifft, mache ich mir keine Sorgen, sagt Maximilian. Zwar möchte ich forschen. Aber es gibt ja noch viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten für Geschichtswissenschaftler, ist er sich sicher. Schüler begeistern Im Fach Physik gibt es zahlreiche Angebote für Schülerinnen und Schüler, in denen Physik hautnah erlebt werden kann. Ob am Tag der Physik, beim Girls Day, am LMU Physik Unitag oder mit einem Besuch im Schülerlabor PhotonLab es ist für jeden etwas dabei. Direkt ins Physikstudium reinschnuppern können Schülerinnen und Schüler am besten mit dem Physik-Probestudium, das seit den 20 Jahren seines Bestehens sehr gut erprobt ist. Es besteht aus drei großen Bausteinen: Vorlesungen führen zum Beispiel in die Experimentalphysik und natürlich in Mathematik ein die Sprache des Faches. Flankierend gibt es Tutorien, in denen die Teilnehmer unter Anleitung von Studierenden den Vorlesungsstoff vertiefen. Der dritte Baustein sind Praktika, in denen Interessierte natürlich mit Betreuung weitgehend selbstständig physikalische Experimente durchführen und damit erste ECTS-Punkte für das spätere Physikstudium sammeln können. Die Schüler ab der 10. Jahrgangsstufe sollen vor allem die Breite des Faches kennenlernen. Und das funktioniere. Das Feedback seitens der Schüler sei durchweg sehr gut, sagt Cornelia Reichelt, Leiterin des Bereichs Studienangelegenheiten der Physik-Fakultät. Auch Forscherinnen und Forscher der Fakultät sind begeistert; ihre Vorlesungen sind gezielt auf den Kenntnisstand der Schüler abgestimmt und damit gut verständlich gestaltet. Unser Ziel ist es, für das Fach Physik an der LMU zu begeistern und gleichzeitig einen realistischen Einblick in ein durchaus herausforderndes Studium zu geben., so Reichelt. Neben dem Probestudium, laut ihrer Aussage das Herzstück des Angebotes der Fakultät, stellt sich das Fach auch noch im Rahmen der sogenannten LMUniabenden vor. LMUniAbende Das Diversity Management der Zentralen Studienberatung koordiniert seit vier Jahren die LMUniAbende. Mit welchem Engagement sich die Studierenden ehrenamtlich dafür einsetzten, den Studieninteressierten ihr Fach näher zu bringen, erstaunt mich jedes Semester aufs Neue, sagt Mariella Djabarian, die das Angebot konzipiert hat. Auch die Studierenden selbst profitieren davon: Ich finde es wichtig, etwas von meinem Wissen weiterzugeben und den Schülerinnen und Schülern bei der Wahl des richtigen Studienfachs zu helfen. Dabei lerne ich selbst häufig noch dazu, erläutert Tobias Urbin seine Motivation, zusammen mit seinem Kommillitonen Luca Azzedin Russi durch den LMUniabend der Volkswirtschaftslehre zu führen. Die beiden VWL-Studierenden im zweiten Semester geben einer Handvoll Interessierten wichtige Tipps rund um ihr vielleicht zukünftiges Studium: Wie sie sich bewerben können, wie das Studium inhaltlich aufgebaut ist, was man beachten und vor allem auch an Kenntnissen mitbringen muss. Mit dabei ist auch ein erfahrener Ökonom mit vielen Berufsjahren, der den Interessierten mögliche Perspektiven für die berufliche Zukunft aufzeigt. David Kienle, Schüler der 11. Klasse aus Mindelheim, ist sich zwar noch nicht sicher, ob er sich wirklich für VWL entscheiden soll, aber die Informationen von aktuell Studierenden zu bekommen, die aus ihrem Alltag an der Uni sprechen, ist wirklich sehr hilfreich. Vor allem freut er sich über die Überschaubarkeit der Veranstaltung: Wenn man mit der ganzen Klasse in ähnliche Veranstaltungen geht, ist es nicht so effektiv. Da bleiben unter Umständen viele Fragen unbeantwortet. Genau das ist mit dem Konzept auch gewollt: Kleine Gruppen für viele Fragen sowie Expertenwissen, was die Zeit nach dem Studium betrifft. Denn die denken viele Schülerinnen und Schüler, die kurz vor ihrem Abi stehen, bereits mit. Schulkontakte in alle Welt Die Angebote der Fakultäten sind vor allem interessant für Schülerinnen und Schüler, die wie Lillan und Maximilian schon eine ziemlich klare Vorstellung von dem haben, was sie nach dem Abitur machen wollen. Für alle, die sich noch nicht so klar sind, bietet das Team Schulkontakte der Zentralen Studienberatung verschiedene Infoformate. Das wichtigste ist wohl die im Herbst stattfindende Studienorientierungswoche. Es gibt zahlreiche Vorlesungen in den verschiedenen Fächern und umfangreiche Informationsmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler kommen zum Teil von weit her, um die Studienangebote kennenzulernen, denn ein Studium an der LMU ist begehrt. Wir haben mittlerweile auch viele Auslandskontakte, sagt Andrea Lutz vom Team Schulkontakte. Immer wieder besuchten Schulklassen vornehmlich deutschsprachiger Schulen aus dem Ausland die LMU sie kommen auch aus Übersee, darunter Südoder Nordamerika, um an einer der renommiertesten Universitäten Deutschland studieren auszuprobieren. cg Probestudium: LMUniabende: Schulkontakte: Profile 17

20 Profile 18 Global Peace Path Gedichte für den Frieden Der Global Peace Path am Karlsfelder See wurde Ende Juni eröffnet. Er ist der Auftakt eines internationalen Projekts, das weltweit weitergeführt werden soll. Die Junisonne spiegelt sich im Karlsfelder See. Schäfchenwolken gleiten sanft am Himmel. Spaziergänger flanieren am See entlang: ein Szenario der Friedlichkeit. Entlang des Ostufers des Sees stehen in Abständen von etwa 50 Metern kleine Schilder immer in drei Sprachen sind auf jedem kurze Gedichte zu lesen. In Englisch, Deutsch, Arabisch, Russisch, Spanisch oder Mandarin zeugen die 20 Gedichte von Gewalt, Verfolgung, von Unruhen, von der Angst von Menschen auf der Flucht. Und sie fordern den Frieden einen Frieden, wie er in dem See an diesem Juniabend seinen Ausdruck findet. Die Gedichte sind Ergebnis der Zusammenarbeit von Studierenden der LMU und geflüchteten Menschen, die in Karlsfeld eine Unterkunft gefunden haben. In zwei samstäglichen Workshops haben sich diese so unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammengefunden, um die Gedichte zu schreiben und vor allem ihre Gemeinsamkeiten zu finden. Es war eine große Herausforderung, mit so vielen unbekannten Menschen zu arbeiten und sich und seine Gedanken auszutauschen. Ich fand es großartig, weil man viel lernen und neue Ideen entwickeln konnte, sagt Christian Rehmund, der an der LMU im fünften Semester Lehramt für Englisch studiert. Er hat zusammen mit den beiden Syrern Khaldoun Almavali und Sabri Ibo sowie der Afghanin Sana Tawaf das Gedicht Der einzige Weg verfasst. Symbol der Integration Das Projekt Global Peace Path initiiert haben Dr. Petra Rauschert und Claudia Owczarek vom Lehrstuhl für Didaktik der englischen Sprache und Literatur von Professor Christiane Lütge. Ziel war es unter anderem, mit dem Konzept des sogenannten Service Learning das formale Lernen von Sprachen mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden. In zwei Workshoptagen lernten die Beteiligten im Sinne dieses Konzepts zunächst, wie man Gedichte schreibt, sie skizzierten im gemeinsamen Dialog aber auch schon erste Gedanken und Ideen. Am zweiten Tag wurden die Gedichte aufgeschrieben und in verschiedene Sprachen übersetzt. Deutsch ist die Sprache, die hier gesprochen wird, Englisch, die internationale Sprache, und die Drittsprachen fungieren gleichsam als Brücke zur Kultur und Lebenswelt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, erläutert Petra Rauschert. Die Texte seien ein Symbol der Integration und stünden für den Dialog und die Verständigung.

21 Profile 19 Die Verständigung klappte auch während der Workshops recht gut. Christian Rehmund: Die meisten Flüchtlinge konnten gebrochenes Deutsch, manche nur Englisch, ebenso wie die internationalen Masterstudierenden. Da musste man manchmal zwar mediieren und übersetzen, aber wir haben uns gut arrangiert. Und es sind sogar Freundschaften entstanden also das, was gute Integration ausmacht. Unterstützung für die Einrichtung des Weltfriedenspfades erhielt das Team unter anderem vom Karlsfelder Bürgermeister, dem dortigen Erholungsflächenverein sowie dem Helferkreis. Sie alle arbeiteten daran, den Peace Path zu realisieren. Der muss vor allem als Auftakt gesehen werden: Schon bald soll er in anderen Ländern weitergeführt werden, um die Botschaft weiterzutragen, die der syrische Jurist und Dichter Khaldoun Almavali, der seit zwei Jahren in Deutschland lebt, zusammenfasst: Ich wünschte mir, alle Leute wären so offen, würden sich gegenseitig akzeptieren. So bräuchten sie keine Angst voreinander zu haben. Wir sind alle Menschen und wir brauchen Frieden in der Gesellschaft, der Familie und der Arbeit, täglich. cg

22 Profile 20 Neue App zur Landtagswahl Mit Wischen zum Kreuz Politikstudent Thomas Ciarán Zschocke engagiert sich für eine hohe Wahlbeteiligung unter jungen Menschen. Ehrenamtlich hilft der 28-Jährige beim Kreieren der App WahlSwiper des Wahl-O- Mats fürs Smartphone. Damit kann vor der Landtagswahl in Bayern jeder seine Parteienpräferenz prüfen. Außerhalb des Hörsaals bringt er Jugendliche zur Diskussion mit jungen Landtagskandidaten zusammen oder setzt sich für die europäische Idee ein. Doch das ist alles nichts im Vergleich zu seinem nächsten Projekt. Thomas Zschocke wischt auf seinem Smartphone hin und her, links, rechts, rechts, links, rechts. Der Masterstudent im letzten Semester nutzt aber nicht die Dating-App Tinder, sondern lässt sich von der App WahlSwiper eine Wahlempfehlung geben. Die App funktioniert ähnlich wie der Wahl-O-Mat im Internet, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer zu verschiedenen Wahlkampfthesen Stellung beziehen können. Die Unterschiede liegen zum einen in der Handhabung: Um zuzustimmen, wischt man nach rechts, um abzulehnen, nach links. Zum anderen kann sich der Nutzer zu jeder These ein kurzes Erklärvideo mit Informationen ansehen. Die Nutzer sollen schließlich auch etwas lernen, sagt Thomas und lacht. Zum ersten Mal kam die App bei der Bundestagswahl 2017 zum Einsatz. Initiiert wurde das Projekt von der Berliner Digitalagentur Movact. Gesucht wurden in erster Linie Programmierer und Videoredakteure. Doch Thomas konnte sich mit seinem Know-how aus der Politikwissenschaft einbringen. Fragen wie Sollen Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgeschickt werden? oder Befürworten Sie die sogenannte Homoehe wird es auch in der bayerischen Version geben. Zur Landtagswahl werden aber noch spezielle Fragen hinzukommen, beispielsweise zur Mietproblematik oder zum Polizeiaufgabengesetz.

23 Alle Parteiprogramme durchgearbeitet Gemeinsam mit der Studentin Laura Nemeth kümmerte sich Thomas bereits 2017 um das Herz der neuen App. Zu zweit haben wir die Wahlprogramme aller Parteien durchgearbeitet, erzählt er. Um die richtige Balance zwischen den Parteien zu wahren, wurden über 100 Themen methodisch ausgewertet und zum Schluss die 30 relevantesten herausgenommen. Relevant heißt für Thomas: Was jungen Menschen gerade unter den Nägeln brennt. Daraus entwickelte das Duo Fragen, die sie an die Parteien weitergaben. Die Antworten kamen dann in die App. Parallel arbeitet das Video-Team an den erklärenden Videoclips. Inzwischen steht der WahlSwiper zum kostenlosen Download im itunes- und Android-Store zur Verfügung. Ausschlaggebend für Thomas Engagement bei WahlSwiper war der Brexit vor zwei Jahren. Dass gerade so viele junge Leute nicht zur Wahl gegangen sind, hat mich schockiert, sagt er. Zusätzlich bewarb er sich mit Erfolg bei der Europäischen Kommission als EU-Ambassador an der LMU und hielt Reden bei den Kundgebungen der proeuropäischen Bürgerinitiative Pulse of Europe in München. Dass europäische Nationen, die sich über Jahrhunderte bekriegt haben, nun gemeinsam arbeiten, ist eine unglaubliche Errungenschaft der Menschheit. Doch leider sind nicht alle jungen Menschen so engagiert wie der 28-Jährige. In Deutschland war die Beteiligung bei der Bundestagswahl 2017 in der Altersgruppe der 21- bis 25-Jährigen am niedrigsten. Mit dem WahlSwiper will Thomas daher zeigen, dass Wählen Spaß macht. Viele denken, mit ihrer Stimme nichts bewirken zu können, glaubt Thomas. Es scheitert nicht nur an der fehlenden Meinung, sondern vielen fehlt auch das Interesse und das Gefühl für die Wichtigkeit davon. Dabei hätten die Nichtwähler 2017 die größte Fraktion im Bundestag abgegeben. Bei Studierenden kommt sicherlich noch hinzu, dass viele im Auslandsemester nicht rechtzeitig daran denken, die Briefwahlunterlagen zu beantragen. Thomas kennt das Problem, hat er doch selbst Auslandsemester an der Columbia University in den USA und an der Peking University in China absolviert. Dass wir wählen dürfen, ist aber ein Privileg, mahnt er. Diskussion mit jungen Landtagskandidaten Thomas engagiert sich außerdem bei den Global Shapers in München. Im Herbst veranstalten sie eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl. Bei den Global Shapers handelt es sich um ein globales Netzwerk des Weltwirtschaftsforums für junge Menschen, die gesellschaftliche Missstände aktiv vor Ort bekämpfen wollen. Selbstständig und mit nur wenigen Spendengeldern konnten sie die jüngsten Landtagskandidaten der Parteien überzeugen, interessierten Jugendlichen Mitte September Rede und Antwort zu stehen. Das wird richtig interessant, weil die Gespräche mit jungen Kandidaten viel ehrlicher sind und offen diskutiert wird, erzählt Thomas. Außerdem sollen die Zuhörer stärker als sonst in solchen Formaten interaktiv mit einbezogen werden. Profile 21 Ob sich die viele ehrenamtliche Arbeit für Thomas gelohnt hat, wird sich nach der Wahl am 14. Oktober zeigen. Er ist aber zuversichtlich: Vor der Bundestagswahl wurde WahlSwiper eine halbe Million Mal heruntergeladen. Die Resonanz war überwältigend, freut er sich. Auf einen ähnlichen Erfolg hofft er bei der Landtagswahl. Auch für die Zeit nach Oktober hat er natürlich schon einen Plan. Gemeinsam mit proeuropäischen Mitstreitern aus anderen Ländern will er den Wahl- Swiper in verschiedenen Sprachen für die Europawahl entwickeln für alle 27 Länder. Dafür, sagt Thomas und lacht, werde ich wohl noch viel mehr Parteiprogramme lesen müssen. Bei der letzten Wahl waren 25 Parteien zugelassen. Aber es klingt tatsächlich so, als freue sich Thomas darauf. dl 1 LMU-Student Thomas Ciarán Zschocke engagiert sich seit dem Brexit für den WahlSwiper und Europa WahlSwiper: Im itunes oder Android Store

24 Serie: LMU macht Schule Ein LMU-Projekt gibt Schulen neue Impulse Alien in der Deutsch-Stunde Profile 22 In Deutschland setzen viele Bildungseinrichtungen noch immer fast ausschließlich auf Frontalunterricht. Simulationen wie Live-Rollenspiele können jedoch für Schülerinnen und Schüler ein guter Weg sein, ihr Fachwissen zu verbessern und vor allem an ihrer Kommunikationsfähigkeit zu feilen. Wir haben LMU-Doktorandin Katrin Geneuss bei ihrer Arbeit mit Schülern eines Münchener Gymnasiums über die Schulter geschaut. Bereits aus einigen Hundert Metern Entfernung merkt der Besucher, dass das Lion-Feuchtwanger-Gymnasium in einer Gegend liegt, die nicht nur geografisch weit entfernt ist von Münchens Nobelvierteln wie dem Lehel. Eine Vielzahl grauer Plattenbauten recken sich in den Milbertshofener Stadthimmel. Wer mit Schülern spricht, dem bleibt nicht verborgen, dass nicht wenige von ihnen aus ärmeren sozialen Schichten kommen der Migrantenanteil ist hier im Münchener Norden besonders hoch. Hey Alter, sagt ein Mädchen im Pausenhof zu einer Freundin. In einer Zeit, in der der richtige sprachliche Ausdruck, Einfühlungsvermögen und ein selbstbewusster Auftritt als Rüstzeug für junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden, haben es Kinder aus ärmeren Vierteln später oft schwerer als Sprösslinge wohlhabender Eltern. Das weiß auch Katrin Geneuss. Sie ist heute mit zwei Schauspielern zu Besuch im Lion-Feuchtwanger-Gymnasium. Die 44-jährige Gymnasiallehrerin promoviert am Lehrstuhl für Fachdidaktik Deutsch über das Live-Rollenspiel LARP. Im Zuge der Doktorarbeit entwickelt sie die Methode STAR Student Activating Roleplay. Hierbei wird während eines Live-Rollenspiels an Schulen der Fokus stark auf die Förderung der deutschen Sprache gelegt. Bevor Geneuss 2016 mit ihrer Promotion an der Isar begann, arbeitete sie sieben Jahre lang als Lehrerin an einem Gymnasium in Schweden. In den skandinavischen Ländern hat sich diese Form des Rollenspiels in der Schule längst etabliert. Meine Vision ist es, mit dieser ganzheitlichen Lernform einen Beitrag zur Methodenvielfalt zu leisten, die lernwirksam die Schüler motiviert, sagt Geneuss. Die Pädagogin hofft so auch, im hiesigen Bildungssystem Veränderungen anzustoßen. Sie wolle mit dieser szenisch-interpretativen Lernform auch ein Gegengewicht oder zumindest eine Ergänzung zum in Bayern noch immer vorherrschenden Frontalunterricht schaffen. In andere Rollen schlüpfen Auch die Stadtwerke München hat Geneuss mit ihrem in Deutschland noch weitgehend neuen pädagogischen Ansatz überzeugt deren Bildungsstiftung fördert das Projekt über zwei Jahre hinweg mit einem sechsstelligen Betrag. Damit finanziert Geneuss unter anderem Schauspieler und Pädagogen, die sie vor Ort unterstützen. Die Milbertshofener Schüler für ein Rollenspiel, bei dem es vor allem um Sprache und Mimik geht, zu begeistern, sei natürlich schwieriger als etwa in einem Münchener Vorort mit hoher Akademikerdichte, sagt die Pädagogin. Dann eilt sie in Richtung des Klassenzimmers. Die Schüler einer sechsten Klasse sind sichtlich neugierig, als Geneuss mit zwei Schauspielern das Klassenzimmer betritt. Die Schauspieler tragen dünne weiße Anzüge der Spurensicherung, so wie sie auch beim Tatort zu sehen sind. Um ihre Arme und Beine haben sie sich Alufolie gebunden. Die Schauspieler setzen sich Sonnenbrillen auf. Wer seid ihr denn?, fragt eine Schülerin. Rate mal, sagt Schauspieler Sebastian Hofmüller. Es dauert etwas, bis die Schüler auf die Lösung kommen: Hofmüller ist ein außerirdischer Diplomat. In einem Rollenspiel sollen die Schüler eine intergalaktische Konferenz nachspielen. Doch zunächst dröhnt Hip-Hop aus den Boxen die Schauspieler rappen in Reimform dazu. Die Schüler starren fasziniert in Richtung des Lehrerpults. Die Aufmerksamkeit ist Geneuss und

25 den beiden Schauspielern fortan sicher, gebannt hängen die Schüler an ihren Lippen. Rasch bilden die Jungen und Mädchen Teams für die intergalaktische Konferenz der Alien-Diplomaten. Geneuss verteilt Zettel. Wir kommen vom Planeten Vong, ruft ein Mädchen. Müssen sich die Texte reimen, fragt eine Schülerin. Ja, antwortet Geneuss. Ich hole deine Maus in dein Haus, sagt das Mädchen anschließend. Alle lachen doch schon eine halbe Stunde später drückt sich die Sechstklässlerin bereits deutlich gewählter aus. Denn die Schüler müssen sich fortan in die Rolle von Außerirdischen versetzen. Und die meisten kommen von Planeten, auf denen man sich stets sehr höflich unterhält, erläutert Geneuss. Auch auf ihre Tonlagen, die Gesten sowie die Mimik müssen die Schüler fortan achten. Noch trainieren sie doch bei der Aufführung ohne Publikum der intergalaktischen Konferenz wird am Ende alles glatt laufen. An jenem Juli-Dienstag sind viele der Sechstklässler allerdings noch nervös. Eifrig diskutiert eine Gruppe, wie sie ihren Planeten vertreten will. Wie begrüßt ihr euch?, fragt Geneuss. Das ist unser Gruß, sagt ein Mädchen und zeigt eine ausgestreckte Hand, bei der mehrere Finger gekrümmt sind Worum geht es auf eurem Planeten? Versetzt euch in die Bewohner hinein, sagt die Pädagogin zu einigen anderen Schülern. Die Angesprochenen verneigen sich. Denn auch auf ihrem Planeten geht es darum, möglichst das verbale und non-verbale Verhalten adressatengerecht zu gestalten. Jetzt habe ich keine Angst mehr, mit Jungs zu reden Auch Violetta* würde später wahrscheinlich eine bessere Diplomatin abgeben als so mancher Staatschef: Die Sonne ist auf unserem Planten besonders wichtig, erläutert sie den Zuhörern und fährt fort: Freund: Die Sonne geht auf. Gleichzeitig reckt das Mädchen ihre Arme und lässt sie auseinandergehen eine Geste der Freundschaft. Doch die Schüler feilen nicht nur an ihrem Ausdruck durch den spielerischen Wechsel der Perspektive lernen sie auch besser, sich in andere hineinzuversetzen in einer Stadt wie München, in der unzählige Nationalitäten und Kulturen zusammenleben, ein hohes Gut. 1 Zwei Schauspieler unterstützen Katrin Geneuss bei den Live-Rollenspielen Zudem soll die Projektreihe Wissen greifbar und erlebbar machen diesmal lernen die Schüler rasch, wie schwierig Verhandlungen in der internationalen Politik sein können. Schließlich müssen sie später selbst Kompromisse aushandeln. Bei einer anderen STAR-Übung vor einigen Wochen schlüpften Schüler des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums im Deutschunterricht in die Rolle von Angehörigen eines namhaften Familiengeschlechts im mittelalterlichen München. Später tauschten sie dann die Rollen die Kläger wurden zu Angeklagten. Auf einmal mussten sie sich gegen die zuvor von ihnen selbst erhobenen Vorwürfe zur Wehr setzen. Wegen des Erfolgs des Projekts soll STAR im kommenden Schuljahr ausgeweitet werden. Wir spielen dann auch an anderen interessierten Schulen, die sprachliche Förderung und soziales Kompetenztraining durch Live-Rollenspiele ausprobieren möchten, sagt Geneuss. Auch andere Schulformen und möglichst alle Altersstufen sollen dann einbezogen werden. Daneben wird die Forschung auf diesem Gebiet intensiviert, um ein handlungsweisendes Modell für Lehrkräfte zu erstellen, damit diese selber und unabhängig von uns die Rollenspiele umsetzen können, sagt Geneuss. Den Schülern in Milbertshofen hat der ungewöhnliche Besuch jedenfalls Spaß gemacht manchen hat er sogar Vorteile für den bevorstehenden Alltag als Teenager gebracht: Ich traue mich jetzt mehr, mit anderen zu reden vor allem mit Jungs, sagt ein Mädchen. Das habe ihr früher immer Angst gemacht, fährt sie fort und fügt stolz hinzu: Jetzt kann ich das. till *Name geändert Profile 23

26 Profile 24 CAS-Direktor Christof Rapp Bilanz: Ein intellektuell belebter Ort Seit bald zehn Jahren bietet das Center for Advanced Studies (CAS) ein Forum des wissenschaftlichen Austausches an der LMU. Jetzt wurde Christof Rapp, Professor für Antike Philosophie, im Amt des Direktors bestätigt. MUM: Was ist die Grundidee des CAS und in welchem Zusammenhang ist es vor rund zehn Jahren entstanden? Professor Christof Rapp: Das CAS ist im Zusammenhang mit der ersten Bewerbung der LMU in der Exzellenzinitiative entstanden als Ort des intensiven wissenschaftlichen Austausches über die Fächergrenzen hinweg. Es fördert unterschiedlichste Formen kooperativer Forschung. Die Universität braucht keine parallele Institution, sondern eine, die die Forschung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LMU direkt unterstützt. Deshalb ist die Grundidee des CAS, anders als bei vergleichbaren Einrichtungen, dass alle Fellows, alle Besucher, die zu uns kommen, direkt mit einem Forschungsprojekt an der LMU in Verbindung stehen müssen. Prof. Dr. Christof Rapp ist Inhaber des Lehrstuhls für Antike Philosophie an der LMU und seit 2009 Direktor des Center for Advanced Studies der LMU.

27 Profile 25 MUM: Was sind denn die wichtigsten Bausteine dieses Konzeptes? Rapp: Einerseits haben wir Formate, die Interdisziplinarität fördern. Wir versuchen, damit den Dialog zwischen verschiedenen Fächern und Fächergruppen zu organisieren, speziell auch zwischen Naturwissenschaften auf der einen und Sozial- und Geisteswissenschaften auf der anderen Seite. Wir bringen in unseren sogenannten CAS-Schwerpunkten Vertreterinnen und Vertreter von Fächern zusammen, die so bisher noch nicht zusammengearbeitet haben. Und oftmals gehen dann aus diesen CAS- Schwerpunkten interdisziplinäre Initiativen hervor, die in ihrer Zusammensetzung neuartig sind. MUM: Womit waren Sie da besonders erfolgreich? Rapp: Wir hatten zum Beispiel den Schwerpunkt Synthetische Biologie, der verschiedene Teilbereiche der Biologie, Physik und Chemie zusammenbrachte und unter anderem zu einem von der DFG geförderten Schwerpunktprogramm und einem Graduiertenkolleg führte. Es gab den Schwerpunkt Representations of Migration, die Sprecherin des Schwerpunktes, die Kunsthistorikerin Burcu Dogramaci, konnte auch ein großes Projekt, einen sogenannten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC), einwerben. Aber im Unterschied zu vielen anderen Zentren sind wir nicht allein darauf fokussiert, Interdisziplinarität zu fördern. Wir denken, dass exzellente Forschung aus der Exzellenz in den einzelnen Disziplinen kommen muss. Deswegen haben wir auch Förderprogramme für LMU-Forscher in ihrem Feld, sowohl für etablierte Wissenschaftler als auch für Nachwuchswissenschaftler. MUM: Was für einen Karriereschritt kann ein solcher Aufenthalt am CAS für Nachwuchswissenschaftler bedeuten? Rapp: Nachwuchswissenschaftler stehen natürlich unter besonderem Druck: Sie arbeiten an ihren Postdoc- oder Habilitationsprojekten. Sie sind in verantwortungsvoller Position in die Lehre eingebunden, viele haben auch noch zusätzliche Verpflichtungen am Lehrstuhl. Wir versuchen sie in dieser Phase zu unterstützen, indem wir ihnen die Befreiung von der Lehre gewähren und einen Arbeitsplatz am CAS als Junior Researcher in Residence anbieten. Und wir geben ihnen die Möglichkeit, Konferenzen und Workshops bei uns im Haus zu organisieren und sich Kolleginnen und Kollegen einzuladen, mit denen sie schon immer mal in ihrem Feld zusammenarbeiten wollten. Ein solcher Aufenthalt am CAS hat vielen den Abschluss der Habilitation ermöglicht und in manchen Fällen war das unmittelbar mit einem Berufungserfolg verknüpft. Die Wissenschaftstheoretikerin Catherine Herfeld zum Beispiel bekam einen Ruf an die Universität Zürich. Und die neue Direktorin des Münchner NS-Dokumentationszentrums, Mirjam Zadoff, hat vor ihrer Berufung nach Bloomington, USA, auch eine Zeit als Junior Researcher in Residence am CAS verbracht. Wir merken sehr deutlich, dass wir hier Nachwuchskarrieren mit einem nachhaltigen Effekt unterstützen. MUM: Sie unterstützen natürlich auch bereits etablierte Wissenschaftler. Rapp: Wir hatten für einige Jahre das Programm des Senior Researchers in Residence. Das Modell bestand in einer Lehrbefreiung und der Möglichkeit, sich zusammen mit ausgewählten Qualifikanten des Lehrstuhls für ein Jahr zurückzuziehen und ein gemeinsames Projekt zu bearbeiten. Die Idee war also damals schon, nicht nur den individuellen Forscher zu unterstützen, wie es alle Universitäten machen, die aus der Exzellenzinitiative gefördert werden, sondern eine Art von Gruppenbildung. Das hat nicht nur zu wichtigen Publikationen geführt, sondern oft zu weiteren Anträgen und Folgeprojekten. Wir haben dieses Format jetzt weiterentwickelt zu dem, was wir CAS Research Groups nennen. MUM: Was ist das Besondere an dieser Förderlinie? Rapp: Ein LMU-Forscher oder eine LMU-Forscherin stellt einen Antrag für ein einjähriges Projekt; wenn das bewilligt wird, schreiben wir Fellowships für diese Gruppe aus. Dafür kann sich jeder in der Welt bewerben, es ist ein offenes Verfahren, und der Leiter der Research Group hat dann die Möglichkeit, sich aus diesen Bewerbungen ein Team zusammenzustellen, mit dem er oder sie für ein Jahr zusammen forschen will. Dafür kann er bis zu 24 Fellow-Monate vergeben. Die beiden Gruppen des ersten Jahres leiten der Biophysiker Dieter Braun und der Gräzist Oliver Primavesi. Ab Herbst 2018 werden zwei neue Gruppen am CAS residieren, die eine leitet der Vulkanologe Donald Dingwell, die andere der Politikwissenschaftler Bernhard Zangl. Dieses Modell ist besonders aufwendig, aber auch besonders vielversprechend, weil es eine einzigartige Möglichkeit ist, ein kooperatives Projekt in größtmöglicher Freiheit durchzuführen, mit den weltweit besten Vertretern des Fachs.

28 Profile 26 MUM: Gehen wir noch einmal zu den Anfängen zurück: Die großen Vorbilder in den USA arbeiten seit Jahrzehnten, in Deutschland mussten Zentren wie das CAS erst einmal ihre Rolle finden. Anfangs haben die Medien sie noch verspottet als akademischen Besuchszirkus und exzessiven Fellow-Leihverkehr. Ist diese Kritik ganz verstummt? Rapp: Wer sich die Konzeption des CAS ansieht, wird schnell merken, dass es gegen diese Kritik immun ist. Wir setzen eben gerade nicht darauf, nur die großen Namen hierher zu holen. Und wir haben gar kein Interesse, die Fellow-Zirkulation weltweit am Laufen zu halten. Das CAS ist ein in die LMU eingebettetes Institut. Es spricht keine Einladung aus, die nicht über eine Kooperation mit LMU-Forschern läuft. Und insofern sind die großen Zentren wie das in Princeton oder auch das Wissenschaftskolleg in Berlin keine Role Models. Wir versuchen nicht, das, was die tun, auf kleinerer Flamme nachzukochen. MUM: Steht das Haus heute insgesamt besser da als vergleichbare Einrichtungen? Rapp: Es hat eine weniger riskante Ausgangssituation, weil es sehr viel kleiner ist. Andere Exzellenzuniversitäten haben einen Großteil des Geldes aus der sogenannten dritten Förderlinie des damaligen Wettbewerbs in ihre Zentren gesteckt. Wir kommen mit einem Bruchteil aus. Wir haben nicht einmal wie alle ähnlichen Einrichtungen einen hauptberuflichen Direktor. MUM: Sie sind weiterhin voll am Lehrstuhl eingespannt? Rapp: Wir haben die Struktur bewusst schlank gehalten. Ich mache die Arbeit für das CAS nur nebenher, ich habe ein volles Lehrdeputat. Im Alltagsgeschäft wird das Center von einer effektiven Geschäftsführerin und ihrem Team geführt. Das ist die Grundlage des Erfolges. Eine solche Grundausstattung kann auch die Universität selbst finanzieren. Wir brauchen natürlich den Erfolg im Exzellenz-Wettbewerb, um zusätzliche anspruchsvolle Programme aufsetzen zu können wie das der CAS Research Groups. Aber mit dieser, ja, Light-Version eines Zentrums stehen wir da schon mal sicherer da als andere. Bei der Anzahl der Fellowships, die wir vergeben, können wir mit vielen, sehr viel teureren Instituten mithalten. Außerdem ist das CAS innerhalb der Universität akzeptiert, was oft nicht der Fall ist, wenn diese Zentren als unabhängige Institute wahrgenommen werden, die Mittel aus der Universität abziehen. MUM: Manche universitätsbasierten Institute sind ja nach der ersten Runde der Exzellenzinitiative in die Kritik geraten, weil viele die Distanz der Einrichtung zur Universität für zu groß gehalten haben. Was macht das CAS da anders, um das Zentrum besser an die Universität rückzubinden? Rapp: Wir haben versucht, diese Art von Kritik programmatisch von vornherein auszuschließen. Das CAS bedient keinen exklusiven Kundenkreis. Es gibt zum Beispiel auch das Format der Short- Term Fellows, bei dem die Gäste für maximal drei Monate ans CAS kommen. Das kann jede Professorin, jeder Professor der Universität jederzeit beantragen. Und wir haben dieses Prinzip der wirklichen Forschungskooperation: Die Basis für die Einladung muss sein, dass sich LMU-Forscher dafür interessieren, mit dem Gast zusammen ein Projekt in der Zeit seiner Anwesenheit durchzuführen. MUM: Sind denn am CAS alle Fächergruppen angemessen repräsentiert oder gibt es ein Übergewicht der Geistes- und Sozialwissenschaften? Rapp: Es gibt in den verschiedenen Förderlinien eine unterschiedlich starke Repräsentanz der Fächergruppen. Zum Beispiel interessieren sich für die Junior Researcher in Residence mehr Geistes- und Sozialwissenschaftler als Naturwissenschaftler. Das hat vermutlich damit zu tun, dass Naturwissenschaftler bei längerer Abwesenheit oft eine Entfremdung vom Labor befürchten. In anderen Förderlinien haben wir einen ziemlich guten Ausgleich, was natürlich auch dem Umstand zu verdanken ist, dass wir einen siebenköpfigen Vorstand haben, der die Fächergruppen breit repräsentiert. MUM: Welches sind die aus Ihrer Sicht größten und strukturell wichtigsten Erfolge? Rapp: Aus meiner Wahrnehmung ist die Akzeptanz des CAS in der Universität eine Bestätigung dafür, dass unsere Programmlinien nicht ganz falsch konzipiert sein können. Es gibt inzwischen Kolleginnen und Kollegen aus vielen Bereichen, die uns sagen, sie hätten dem CAS diese oder jene Publikation zu verdanken oder dieser oder jener Antrag sei aus einer CAS-Initiative hervorgegangen. Was die Strukturen angeht, freue ich mich darüber, dass wir die Research Groups einrichten konnten. Das sehe ich als Anerkennung des Erfolgs des kleineren Vorgängerformats.

29 3 Das Gebäude des CAS in der Schwabinger Seestraße Die Universitätsleitung sieht hier mit uns offenbar eine Möglichkeit, ein gut funktionierendes Programm noch stärker zu profilieren und zu einem Alleinstellungsmerkmal des CAS zu machen. Was sind die nächsten Schritte? Rapp: Wir sind ständig daran, unsere Förderlinien zu überprüfen und anzupassen. Die Research Groups sind ein gutes Instrument, um internationale Kooperationen mit vergleichbaren Einrichtungen anzustoßen, das hat etwa im Fall des Israel Institute for Advanced Studies auch schon geklappt. Ich halte nicht viel davon, wenn sich Direktoren solcher Institute wie dem unseren alle Halbjahr treffen und organisatorische Fragen diskutieren oder sich gegenseitig in der Auffassung bestärken, dass ihre Institute unersetzlich sind. Aber hochinteressant ist eine inhaltliche Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Gruppen anderer wichtiger Institute. Eine solche weltweite Verzahnung ist sicherlich eine der Zukunftsperspektiven. Auch bei den strategischen Kooperationen mit der New York University und der Universität Cambridge, die die LMU jetzt eingegangen ist, könnte das CAS eine Rolle übernehmen, ähnlich wie bei der Zusammenarbeit mit der University of California in Berkeley. Alles in allem ist das CAS ein intellektuell belebter Ort und dank seiner Lage am Englischen Garten eine Einrichtung, die man über die ohnehin bestehenden Verpflichtungen hinaus gerne besucht. Interview: math/dir Profile 27 Medi-Globe ist eine schnell wachsende und global tätige Unternehmensgruppe der minimalinvasiven Endoskopie und innovativen Medizintechnik im Bereich der Urologie, Gastroenterologie und Pulmologie. Mit den Unternehmen Medi-Globe, Endo-Flex, Urovision-Urotech, Asid Bonz und Asept Inmed unterstützen wir Ärzte in Klinik und Praxis in der hochwertigen Versorgung Ihrer Patienten. Der Erfolg der Unternehmensgruppe beruht auf fachlicher Expertise, engagierter Belegschaft, höchster Produktqualität, zufriedenen Anwendern und der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Besonders der Austausch und Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre, regional und überregional, erhält den Vorsprung der Medi-Globe Gruppe aufrecht. Kontakt: Personalwesen: Frau Petra Pongratz-Kolbig Medi-Globe-Str. 1-5, Achenmühle -

30 Profile 28 Law & Literature Den Menschen hinter den Paragraphen sehen Juristinnen und Juristen haben viel mit Menschen zu tun. Daher kann zur Urteilsbildung praktische Lebenserfahrung nicht schaden. Vielen fehlt aber vor lauter Paragraphen der sogenannte Blick über den Tellerrand. Professorin Birgit Schmidt am Busch und Professor Jens Kersten von der Juristischen Fakultät wollten das jetzt ändern und organisierten das erste Law-&-Literature- Seminar an der LMU. Mithilfe prominenter Romanautoren sollte das Nachdenken über Recht befeuert werden. Andauernd richtest du über andere, aber niemand richtet über dich. Kannst du da normal bleiben? Ende des Sommersemesters las Petra Morsbach im LMU-Hauptgebäude aus ihrem Roman Justizpalast. Zehn Jahre hat die LMU-Alumna an dem Buch gearbeitet, das einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen der Justiz wirft. Entsprechend viele Fragen hatten die angehenden LMU-Juristinnen und -Juristen nach der Lesung. Spielt Einsamkeit in der Justiz eine große Rolle?, will eine Studentin wissen. Fördert die Justiz charakterliche Defizite?, fragt ein Student. Und sind die Richtertypen im Buch realistisch?, hakt eine andere Studentin nach. Vereinfacht gesagt beantwortet Morsbach alle Fragen mit Ja. Die Lesung war der Abschluss des Seminars Literarisches Verfassungsrecht an der LMU. Law & Literature entstand Anfang der 70er-Jahre als Gegenbewegung zur Ökonomisierung des Rechts. Dabei ging es nicht nur darum, Literatur mit den Augen eines Juristen zu lesen, sondern auch zu ergründen, wie Normen entstehen und Recht in der Gesellschaft wirkt. In den USA bieten rund 100 Law Schools Kurse in Law & Literature an darunter Universitäten wie Harvard, Yale, Stanford und Princeton. In Deutschland hingegen gibt es bisher kaum universitäre Angebote. Das wollten Professorin Birgit Schmidt am Busch und Professor Jens Kersten von der Juristischen Fakultät der LMU ändern.

31 Gespräche mit den Autoren Petra Morsbach und Lukas Hammerstein Die Idee zu Law & Literature kam den Juraprofessoren, als sie auf der Rückfahrt von einer Tagung wegen einer Zugverspätung über die Frage nachdachten, welche guten politischen Romane es gibt, die das Verfassungsrecht in Deutschland reflektieren. Mir fiel spontan nur Lion Feuchtwangers Erfolg und Heinrich Bölls Frauen vor Flusslandschaft ein, erinnert sich Kersten. Doch Schmidt am Busch war sich sicher: Da gibt es noch mehr. Zurück in München begannen sie, nach geeigneten Romanen und Erzählungen zu suchen, und erstellten eine Literaturliste. Darauf landeten zum Schluss unter anderem Yassin Musharbashs Radikal, Konstantin Richters Die Kanzlerin oder Lukas Hammersteins Video. Letzterer war sogar Gast an der LMU. Denn Schmidt am Busch und Kersten beschlossen, Studierende durch das Grundlagenseminar Literarisches Verfassungsrecht näher an Law & Literature heranzubringen. Und Autor Hammerstein kam, um seinen Roman Video mit den Studierenden zu diskutieren. Die Teilnehmer sollten vergleichen, wie Recht dort dargestellt wird und wie nah das an der Rechtswirklichkeit ist. Dadurch bekommen die Teilnehmer nicht nur einen anderen Blick auf Recht und Verfassung, sondern können auch einen sensibleren oder radikaleren Blick entwickeln, erklärt Kersten. Dieser würde den auf Ausgleich und Abwägung bedachten Juristen oft fehlen. Mindestens drei Bücher musste jeder Teilnehmer lesen Justizpalast war Pflichtlektüre. Passend zu Morsbachs Buch ging es für die Studierenden des Seminars auch in den Münchener Justizpalast. Dort wurden sie von Präsident und Vizepräsidentin persönlich durch das Gerichtsgebäude geführt. Das war in mehrfacher Hinsicht ein Erlebnis, erinnert sich Schmidt am Busch. Zum einen wegen der historischen Dimensionen. Im Justizpalast befindet sich der Weiße-Rose-Saal, wo die Todesurteile gegen die Mitglieder der Widerstandsgruppe gesprochen wurden. Zum anderen wegen der Verbindung zum Lichthof der LMU, wo die Weiße Rose ihre Flugblätter verteilte. Das ist mit den sonst üblichen Zweckbauten nicht vergleichbar, sagt Kersten. Das nächste Seminar ist schon in Planung In Zukunft soll es weitere Law-&-Literature-Seminare geben, versichern Schmidt am Busch und Kersten. Dann aber mit spezifischeren Fragen, zum Beispiel zur Leihmutterschaft oder zum Kindeswohl. Denn Richterinnen und Richter müssen regelmäßig darüber entscheiden, zu welchem Elternteil das Kind kommt. Das sind dann Fragen ganz konkret am Fall, erläutert Kersten. Aber auch Literatur zu Mensch- Tier-Hybriden, Künstlicher Intelligenz und Virtual Reality wird Thema sein. Dadurch werde auch die anschließende Diskussion intensiver. Das helfe den Studierenden zu erkennen, welcher juristischer Typ sie sind. Wer auf Ausgleich bedacht ist, sollte eher nicht zur Staatsanwaltschaft, sagt Kersten. Wer sich schnell eine Meinung bildet, sollte besser Anwalt und nicht Richter werden. Profile 29 Zum Schluss der Lesung will eine Studentin noch wissen, ob Morsbach Reaktionen von Juristen auf Justizpalast bekommen hat. Viele, sagt die Autorin und lacht. Gute, in Form vieler Lesungs-Einladungen an Universitäten und Gerichten. Aber auch harsche. So schrieb Ex-Bundesrichter Thomas Fischer, Morsbach verstehe die juristische Sprache nicht. Die meisten Briefe begannen mit: Ich will ja nicht kleinlich sein, aber, erzählt sie. So habe ein Leser darauf hingewiesen, dass es Schadensersatz mit s und nicht Schadenersatz heißen müsse. Der Streit um die Verwendung des Fugen-s spaltet die juristische Zunft. Morsbach nimmt es zu Recht mit Humor: Diese Akkuratesse hat mir unglaublich gefallen. Im November erscheint die Taschenbuchausgabe. Darin sind dann, hofft sie, alle Fehler behoben. dl Law & Literature an der LMU: Webseite von Lukas Hammerstein: Webseite von Petra Morsbach: 1 Petra Morsbach bei der Lesung mit Studierenden

32 LMU forscht über Münchener Stadtverwaltung: Keineswegs blosse Befehlsempfänger Ein LMU-Projekt setzt sich seit 2009 mit der Rolle der Münchener Stadtverwaltung in der NS-Zeit auseinander. Klar ist nach intensiven Forschungen: Das Bild der Stadt vom lediglich ausführenden Organ des Reiches lässt sich nicht halten: Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren keineswegs bloße Befehlsempfänger des Regimes in Berlin, sagt Projektleiterin Margit Szöllösi-Janze. Profile 30 Der Brief, der Ernst Henles Leben aus den Fugen bringen sollte, erreichte den städtischen Verwaltungsbeamten im Sommer 1933 mitten im Urlaub. Bereits 23 Jahre lang hatte er zu diesem Zeitpunkt als Direktor das städtische Wasserwerk geleitet und zuletzt die Modernisierung der Versorgung Münchens mit dem kostbaren Nass entscheidend vorangetrieben. Doch seine Karriere steuerte einem jähen Ende entgegen. Die Stadt forderte Henle in dem Schreiben auf, zu seiner jüdischen Abstammung Stellung zu nehmen. Damals hatten sich neben der neuen Münchener NS-Stadtführung auch mehrere Kollegen und Untergebene Henles gegen den 1878 geborenen, langjährigen Stadtbaudirektor in Stellung gebracht. Doch Henle war ein Mann mit Prinzipien, wollte nicht weichen. Mit Beharren auf Recht und Gesetz versuchte er, sich gegen die ab Herbst 1933 immer schlimmer werdenden Mobbing-Attacken zu wehren. Weil er ein hoch dekorierter Weltkriegssoldat und mit einer Nichtjüdin verheiratet war, galten für ihn eigentlich die im nationalsozialistischen Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zunächst festgelegten Ausnahmebestimmungen. Doch lokale Nazis und einige seiner Kollegen wollten ihn möglichst umgehend von seinem Posten entfernen. Am Ende war der Druck so groß, dass Henle sich im Januar 1934 frühpensionieren ließ. Am 11. November 1938 nahm er sich unter dem Eindruck der Reichspogromnacht schließlich an der Isar das Leben. Viele in der Verwaltung wurden zu Tätern Der Historiker Jan Neubauer zeichnete anhand aufwändiger und umfassender Quellenforschungen nach, wie Ernst Henle Opfer von Antisemitismus, gepaart mit hemmungslosem Vorteilsstreben innerhalb der Stadtverwaltung wurde. Neubauer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des am Lehrstuhl für Zeitgeschichte angesiedelten Projekts Die Münchener Stadtverwaltung im Nationalsozialismus. Im Rahmen des seit 2009 bestehenden und von der Landeshauptstadt finanzierten LMU-Projektverbunds erforschen junge Historikerinnen und Historiker meist in Dissertationen auch eine Vielzahl schockierender Einzelschicksale. Im Dritten Reich seien etwa Juden und politisch unliebsame Beamte frühzeitig aus der Münchener Stadtverwaltung entfernt worden, erläutert Lehrstuhlinhaberin Margit Szöllösi-Janze. Die Geschichts-Professorin sagt jedoch auch: Viele verbliebene Verwaltungsbedienstete passten sich unter der NS-Regie an, einige wurden zu Tätern. Die Stadt war auch nicht einfach nur ausführendes Organ des Reiches. Die städtischen Beamten hätten sehr wohl Spielräume bei ihren Entscheidungen gehabt.

33 Schriftenreihe München im Nationalsozialismus. Kommunalverwaltung und Stadtgesellschaft Wallstein Verlag, Göttingen Vor allem erforscht das Team systematisch die Kommunalverwaltung als elementaren Herrschaftsraum der NS-Diktatur, wo sich Machthaber, Funktionseliten und Stadtbevölkerung im bürokratischen Alltagshandeln begegneten, miteinander verknüpften und neue Formen integrativer Partizipation schufen. Unter diesem Blickwinkel ist die lokale Ebene in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzen, denn hier traten Regime und Einwohnerschaft in direkten Kontakt miteinander. Nationalsozialistische Herrschaft konstituierte sich überhaupt erst in diesen wechselseitigen Beziehungen. Neben den scharfen Schnitten der Exklusion und zahlreichen Repressionsmaßnahmen treten somit auch die Leistungsangebote der nationalsozialistischen Stadt in den Vordergrund. Diese entfalteten Bindewirkungen, was auch bedeutet, dass die Stadt Rücksicht auf Stimmungen und Erwartungen in der Mehrheitsgesellschaft nehmen musste: Der Nationalsozialismus war eben auch eine Zustimmungsdiktatur (Frank Bajohr). Fast ein Jahrzehnt nach Beginn des Projekts steht für Szöllösi-Janze fest: Die Stadtverwaltung war fest eingewoben in das politische System, sie stellte gleichsam das Parterre des Regimes dar. Studierende entdecken unbekannte Aspekte der Münchener NS-Geschichte Besonders freut sich die Professorin über den weit über das normale Maß hinausgehenden Einsatz vieler mitforschender Studierender. Diese hätten einen großen Anteil am Forschungserfolg. Bei einem Seminar mit integrierter Archivübung seien die jungen Nachwuchshistorikerinnen und -historiker über sich hinausgewachsen. Zum Teil entdeckten sie bislang völlig unbekannte Aspekte der Münchener NS-Geschichte so etwa die Selbstinszenierung Münchens 1941/42 als Stadt der Erfindung des U-Boots und tragende Säule der Seekriegsführung. In der Schriftenreihe eines renommierten Wissenschaftsverlags liegen bereits mehrere Monographien mit den Ergebnissen des Projektverbunds vor, dem neben Professor Szöllösi-Janze auch Professor Hans Günter Hockerts, Professor Christiane Kuller sowie PD Dr. Winfried Süß angehören. Bislang publizierte das Forscherteam Analysen über die städtische Sozial- und Gesundheitspolitik, zudem gibt es Bände zu den städtischen Verkehrs- und Versorgungsbetrieben sowie der Stadtkämmerei. Die Dissertationen von Paul-Moritz Rabe und Mathias Irlinger wurden mit renommierten Forschungspreisen ausgezeichnet. Ein Sammelband zur Imagepolitik Münchens veröffentlicht die erwähnten Aufsätze der Studierenden. Der Band ist insofern ein Lichtblick, als er belegt, wie viel Studierende leisten können und wollen, wenn man ihnen im Studium die nötigen Freiräume gibt, nicht nur in ECTS-Punkten denkt und forschungsorientierte Lehre anbietet. Bei der Erforschung der wenig rühmlichen Rolle seiner Stadtverwaltung sei München Vorreiter, sagt Szöllösi-Janze. Mitunter finden die Forschungsergebnisse auch Eingang in die Kommunalpolitik. So etwa in der Causa Ernst Henle. Der Beamte hatte die Pläne für die Münchener Jutierhalle entworfen, wo einst Wasserrohre mit Jute umwickelt wurden. Geht es nach dem Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg, soll die Jutierhalle deshalb bald nach dem früheren Wasserwerkechef benannt werden. In dem im April einstimmig verabschiedeten BA-Antrag heißt es: Dieses neue Kulturzentrum nach Ernst Henle zu benennen, bietet sich geradezu an und wäre ein Versuch der partiellen Wiedergutmachung. mk 5 Aufmarsch der alten Kämpfer 1934 in München anlässlich des Gedenkens an den Hitlerputsch ließ sich Ernst Henle aufgrund der massiven antisemitischen Angriffe gegen ihn frühpensionieren. Profile 31

34 alumni 32 Axel Drecoll ist neuer Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Weit mehr als nur ein Beruf Von München nach Oranienburg: Der Münchener Historiker und LMU-Alumnus Dr. Axel Drecoll hat im Juni die Leitung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sowie der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen übernommen. Zuvor hatte Drecoll die Dokumentation Obersalzberg des Instituts für Zeitgeschichte München (IfZ) Berlin geführt. MUM: Herr Dr. Drecoll, Sie wechseln vom Obersalzberg, dem zweiten Regierungssitz Hitlers, zu einer Stiftung, die auch für ehemalige Konzentrationslager verantwortlich ist. Ein Perspektiventausch? Drecoll: Der Wechsel von einem sogenannten Täterort an die Orte, an denen die Täter auf ihre Opfer trafen, bringt natürlich gravierende Unterschiede. Man muss bedenken, dass etwa die KZ-Gedenkstätten auch Friedhöfe sind, wo Trauer eine große Rolle spielt, während der Fokus am Obersalzberg eher auf dem nationalsozialistischen Regierungsapparat liegt. Insgesamt gibt es aber mehr Überschneidungen als Unterschiede: Auch bei der Stiftung geht es um die Geschichte des nationalsozialistischen Regimes, um Vermittlungsarbeit und das Organisieren von Ausstellungen und Veranstaltungen. MUM: Was hat Sie zu dem Wechsel bewogen? Drecoll: Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist sicherlich die wichtigste Institution dieser Art in Deutschland mit der Verantwortung für fünf bedeutende Gedenkstätten: Neben den früheren Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück gehören ihr auch das ehemalige Zuchthaus Brandenburg-Görden sowie die Gedenkstätten für den Todesmarsch im Belower Wald und die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel an. Hier an verantwortlicher Stelle tätig zu sein, ist

35 Wie erklären Sie sich diese Zunahme? Drecoll: Dieser Anstieg ist enorm, wobei die Besucherzahlen auch an thematisch verwandten Orten wie der Dokumentation Obersalzberg oder der KZ-Gedenkstätte Dachau ständig steigen. Das verwundert mich selbst, da ich Mitte der Neunzigerjahre noch an der Universität gelernt habe, dass mit dem Ende der Zeitzeugen auch das Interesse am Nationalsozialismus nachlassen werde. Das Gegenteil ist der Fall, was gerade mit dem Generationenwechsel zu tun haben mag. Die heute 18- bis 30-Jährigen trauen sich nach dem Tod der eigenen Großeltern möglicherweise, andere Fragen zu stellen als noch die Generation vor ihnen. Was aber auch immer der Grund für die hohen Besucherzahlen ist: Sie sind eine klare Antwort auf Rufe nach einem Schlussstrich unter die Erinnerungsarbeit, mit denen wir uns immer wieder konfrontiert sehen. für mich Ehre und Herausforderung zugleich. Dabei hatte ich mich am IfZ speziell meiner Abteilung, der Dokumentation Obersalzberg ausgesprochen wohlgefühlt und dort ein wirklich kollegiales Verhältnis mit sehr guten Arbeitsbedingungen. Das gilt auch für die LMU, zu der ich intensive Verbindungen gepflegt habe. MUM: Beruflich beschäftigen Sie sich tagein tagaus mit den fürchterlichen Gewaltverbrechen der NS-Zeit. Kann man sich daran jemals gewöhnen? Drecoll: Die Arbeit an Gedenkorten ist sehr fordernd, auf professionell-analytischer wie emotionaler Ebene. Ein Phänomen, das ich nicht für möglich gehalten hätte: Die Sensibilität nimmt eher zu als ab. Das sehe ich auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen, und ich denke, dass diese Betroffenheit zu besonders großem Engagement führt. Für die meisten von uns ist es wohl weit mehr als ein Beruf. Man befasst sich wirklich sehr, sehr intensiv mit dem Thema und sicher mehr als man müsste. Aber an den Wochenenden und, oft späten Feierabenden schaffe ich es schon, abzuschalten und die intensiven Eindrücke nicht mit nach Hause zu nehmen. MUM: Was bedeutet der Umzug nach Brandenburg für Sie persönlich? Drecoll: Nach 23 Jahren in München ist es schon ein Einschnitt, aber zum Glück können meine Frau und meine Tochter in absehbarer Zeit nachziehen. Ich freue mich nicht nur auf die spannende berufliche Herausforderung, unterlegt mit einem extrem wichtigen Thema, sondern auch auf Brandenburg mit Berlin und Potsdam in unmittelbarer Nähe, aber auch der Stadt Oranienburg. Es gilt, ein sehr reizvolles Bundesland kennenzulernen, das für mich noch ganz neu ist. Interview: ajb alumni 33 MUM: Sie haben an der LMU studiert und auch promoviert. Inwieweit hat diese Zeit Sie geprägt? Drecoll: Ganz entscheidend. Mit dem Thema Nationalsozialismus und Nachgeschichte bin ich zum ersten Mal in einem Seminar bei dem langjährigen Lehrstuhlinhaber Professor Hans Günter Hockerts in Berührung gekommen, meinem späteren Doktorvater. Darin ging es um Wiedergutmachung, speziell Restitution und Entschädigung verfolgter Gruppen. Die Einzelschicksale haben mich so bewegt, dass ich das Thema weiter verfolgte mit einer Magisterarbeit bei Professor Hockerts zur fiskalischen Verfolgung und später der Promotion bei ihm. Diese Jahre haben mich sehr geprägt im Hinblick auf die Ausbildung zum Historiker, aber auch auf meine Fachrichtung. MUM: Mit welchen Herausforderungen sehen Sie die Gedenkstättenarbeit aktuell konfrontiert? Drecoll: Die größte ist sicher das bevorstehende Ende der Zeitzeugenschaft. Wer einmal ein Gespräch mit einem KZ-Überlebenden geführt hat, weiß, dass diese starken Eindrücke so nicht zu ersetzen sind. Das wird eine große Lücke reißen, aber natürlich müssen und werden wir Wege finden, die Erinnerung auf anderen Wegen zu vermitteln. Eine weitere Herausforderung sind Digitalisierung und multimediale Darstellungsformen. Virtuelle Rekonstruktionen etwa von Konzentrationslagern im Internet zeigen eine veränderte, oft überformte Realität der authentischen Gedenkstätten. Axel Drecoll Der Historiker, 1974 in Erlangen geboren, hatte an der LMU Neuere und Neueste Geschichte, Geschichte Südosteuropas und Politische Wissenschaften studiert. Nach seiner Promotion an der LMU zum Thema Der Fiskus als Verfolger. Die steuerliche Diskriminierung der Juden in Bayern im Jahr 2005 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München Berlin (IfZ). Vor seinem Wechsel nach Brandenburg leitete Dr. Drecoll seit 2009 die dem IfZ zugehörige Dokumentation Obersalzberg, ein Lern- und Erinnerungsort zur NS-Zeit am historischen Ort des sogenannten Führersperrgebiets in Berchtesgaden. Die Forschungsschwerpunkte des 43-Jährigen liegen im Bereich jüdische Geschichte in Bayern, Geschichte der NS- Verbrechen sowie Erinnerungskultur in Deutschland und Europa. MUM: Die Besucherzahl des ehemaligen KZ Sachsenhausen hat sich seit 1993 verfünffacht auf rund Menschen im Jahr.

36 Neuberufen Center for Dispute Resolution, kurz MuCDR. Diese Forschungsstelle der LMU wird auch in die Lehre hineinwirken und etwa Workshops mit führenden Experten für Studierende und Doktoranden anbieten. Menschen 34 1 Prof. Dr. Wolfgang Jakob Hau- Faymonville 1 Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt Juristische Fakultät Prof. Dr. Wolfgang Jakob Hau-Faymonville Professor Wolfgang Jakob Hau-Faymonville ist zum 1. Oktober 2017 auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und deutsches, internationales und vergleichendes Zivilverfahrensrecht an der LMU berufen worden. Zuvor war er 13 Jahre an der Universität Passau tätig. Hau-Faymonville forscht im Privatrecht vor allem zu grenzüberschreitenden Rechtsstreitigkeiten unter anderem zur Durchsetzung von Ansprüchen gegen auslandsansässige Unternehmen. Aber auch das Vertrags- und Versicherungsrecht oder internationale Unterhaltsstreitigkeiten beschäftigen den Juristen, der nebenamtlich als Richter am Oberlandesgericht (OLG) München tätig ist einer wichtigen Institution, wenn es um internationale Zivilprozesse in Deutschland geht, so Hau-Faymonville. So könne er seine praktische Expertise mit seiner Forschung verzahnen. Trotz gleichbleibender Streitbereitschaft sinkt seit einigen Jahren die Zahl der vor deutschen Gerichten verhandelten Fälle kontinuierlich. Vor diesem Hintergrund untersucht Professor Hau-Faymonville, welche Auswirkungen dies für das Rechtssystem hat. Als Beispiel nennt er unter anderem weitreichende Kulanzregelungen etwa bei Online-Händlern oder deren Zurückhaltung zu klagen, um negative Bewertungen zu vermeiden. Im Ganzen ist diese Entwicklung keinesfalls nur positiv, ist sich Hau-Faymonville sicher. Denn sie verhindert, dass es obergerichtliche Klärungen gibt, auf die man sich in ähnlich gelagerten Streitigkeiten beziehen kann. Eine Frage sei hier, wie viele Prozesse die Gesellschaft braucht, um zu funktionieren. An der LMU gefällt ihm das hohe Maß an Interdisziplinarität und wissenschaftlicher Anschlussfähigkeit, die die Forschung an der Juristischen Fakultät prägten. Insbesondere die international arbeitenden Juristen seien gut vernetzt. So bestehen gute Kontakte unter anderem zum Max Planck Institute for International, European and Regulatory Procedural Law in Luxemburg. Hau-Faymonville schätzt darüber hinaus die Größe und die damit verbundene stärkere fachliche Ausdifferenzierung der Fakultät. Dies erlaube eine intensivere Beschäftigung mit dem eigenen fachlichen Schwerpunkt. Ein wichtiges Anliegen ist ihm eine Neuauflage des Munich Medizinische Fakultät Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt Professor Michael von Bergwelt ist seit Dezember 2017 Inhaber des Lehrstuhls für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie an der LMU sowie Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Klinikum der Universität München. Er wurde 1968 in Oldenburg geboren und studierte an den Universitäten Freiburg und Paris. An der Universität Freiburg wurde er zum Dr. med. promoviert und begann 1997 seine klinische Weiterbildung in der Medizinischen Klinik I der Universität Köln. Von 1999 bis 2002 folgte ein Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical School,USA. Neben einer naturwissenschaftlichen Ausbildung in der Immunologie (Dr. rer. nat.) durchlief er die klinischen Weiterbildungen in Onkologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Infektiologie wurde er in das Max- Eder-Programm der Deutschen Krebshilfe aufgenommen habilitierte er sich für das Fach Innere Medizin und wurde zum Oberarzt der Kölner Klinik ernannt, wo er bis zu seinem Wechsel nach München wirkte. Von Bergwelt ist ein ausgewiesener Experte für Immunonkologie und Zelltherapie. Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt ist dabei die Behandlung von Tumorerkrankungen mittels der Aktivierung des körpereigenen Immunsystems. Im Fokus des Interesses seiner Arbeitsgruppe stehen die sogenannten B-Zellen. Die Wissenschaftler um Professor von Bergwelt konnten zeigen, dass B-Zellen zentrale Steuerungselemente des Immunsystems sind: Sie können die Krebserkrankung zum Wachstum anregen, aber auch kontrollieren. Inwieweit sich diese Zellen therapeutisch manipulieren lassen, ist jetzt die zentrale Frage von klinischen Studien unter Leitung von Michael von Bergwelt. Als Clinician Scientist, also parallel in Klinik und Wissenschaft tätiger Arzt, liegt sein Fokus auf der Übertragung der im Labor gewonnenen Erkenntnisse in innovative Therapiekonzepte. Als Notfall- und Intensivmediziner wirkt er darüber hinaus an der Erarbeitung internationaler Standards für die sichere Durchführung von Zell- und Immuntherapien mit. Es liegt mir am Herzen, in enger Zusammenarbeit mit den anderen Fachdisziplinen das erhebliche Potenzial am Standort München auch zukünftig voll zu nutzen und die Synergien zu stärken, so von Bergwelt. Ein gelungenes Beispiel existiert im Comprehensive Cancer Center München. Hier freue ich mich insbesondere auf die gut etablierte, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Darüber hinaus muss es aber auch das Ziel sein, verstärkt die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den anderen Krankenhäusern, den exzellenten Grundlagenforschern sowie der Industrie am Biotech-Standort München konzertiert auszubauen.

37 Neuberufen Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften Prof. Dr. Ulf Otto Ulf Otto ist seit Dezember 2017 Professor für Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Intermedialitätsforschung an der LMU. Der gebürtige Hamburger hatte bereits im Wintersemester 2016/17 sowie im folgenden Sommersemester die Professur für Theater und Medien an der LMU vertreten. Davor war er Dilthey-Fellow an der Universität Hildesheim, verschiedene Lehraufträge führten ihn unter anderem nach Bern, Schweiz, Exeter, Vereinigtes Königreich, oder Mainz. An der LMU schätzt Otto vor allem die forschungsstarke Theaterwissenschaft und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten in einer kulturell hochinteressanten und widersprüchlichen Metropole. Bereits in seiner Habilitationsschrift hat sich Otto intensiv mit der Elektrifizierung des Theaters im 19. Jahrhundert befasst. Das Thema der technischen Entwicklung des Theaters im Lauf der Geschichte wird ihn auch an der LMU weiter beschäftigen. Insbesondere untersucht er, welche Auswirkungen der technische Wandel nicht nur auf das Geschehen auf der Bühne, sondern auch auf die Zuschauer und deren Denken und Fühlen hat. Ulf Otto, der selbst auch als Regisseur und Dramaturg tätig war, forscht des Weiteren zu Praktiken im Theater. Nach dem Motto die Probe als Labor untersucht er die verschiedenen Techniken der Darstellung. Ich möchte aber auch wissen, wie Entscheidungen bei Theaterproben getroffen werden und welche kollektiven und sozialen Prozesse dabei wirksam werden, erläutert Otto. Ein dritter Bereich seiner Arbeit befasst sich mit der Politik von Körpern auf der Bühne und in den Medien. Mir geht es unter anderem darum, zu verstehen, wie an den Auftritten von einzelnen Körpern größere Fragen gesellschaftlicher Identität und Kollektivität verhandelt werden. Als Beispiel nennt er etwa Anta Reckes Schwarzkopie des Stückes Mittelreich an den Münchner Kammerspielen, dem es mit einer einfachen Setzung das weiße Ensemble ist durch ein schwarzes ersetzt beeindruckend gelänge, weitreichende Fragen nach unterschwelligen Rassismen in der Gesellschaft zu stellen. Im kommenden Wintersemester wird Professor Otto mit einer Förderung der VW-Stiftung ein Forschungsfreisemester einlegen, um seine Monografie zu den Energien des Spektakels abzuschließen. Zuvor veranstaltet er jedoch zusammen mit Professor Roesner eine Tagung zum Thema doing theory Theaterforschung und ästhetische Praxis, die am 26. und 27. Oktober 2018 auf der neu eröffneten Studiobühne der Theaterwissenschaft in der Neuturmstraße stattfinden wird. Fakultät für Kulturwissenschaften Prof. Dr. Armin Selbitschka 1 Prof. Dr. Armin Selbitschka Der Sinologe Armin Selbitschka forscht und lehrt seit dem 1. Januar 2018 als W3-Professor am Institut für Sinologie. Damit ist er an seine Alma Mater zurückgekehrt: An der LMU hat er Sinologie studiert und wurde hier auch promoviert. Von 2012 bis 2014 war Selbitschka mit einem Feodor- Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Stanford University, USA. Zwei weitere Jahre verbrachte er an der New York University, Shanghai, China, zuletzt als Interim Director des Center for Global Asia. Vor seinem Studium hat der aus Pfaffenhofen an der Ilm stammende Forscher eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker gemacht und anschließend sein Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Selbitschkas Forschungsschwerpunkt liegt in der alten chinesischen Geschichte und der Archäologie. Insbesondere geht es ihm darum, Grabungsfunde mit den jeweiligen schriftlichen Überlieferungen einer bestimmten Epoche in Beziehung zu setzen, um daraus Rückschlüsse auf die historischen Begebenheiten zu ziehen. Das heutige auch in den Wissenschaften vorherrschende Chinabild ist zum Teil stark idealisierend, was vor allem mit der Konzentration auf schriftliche Überlieferungen zusammenhängt, so Selbitschka. Er sieht die Archäologie hier als Korrektiv, um ein realistischeres Bild der frühchinesichen Gesellschaft zu erhalten, das unterschiedliche Facetten berücksichtigt. Denn es gebe nicht nur ein China. Wie auch heute noch umfasste China schon immer komplexe Kulturen nur durch die Auswertung und kritische Würdigung sämtlicher Überlieferungen seien angemessene Einschätzungen möglich. Bei seiner Forschung ist er sehr auf die Kooperation mit chinesischen Kolleginnen und Kollegen angewiesen, da der Zugang zu Grabungsstätten für ausländische Wissenschaftler stark reglementiert ist. Er stützt sich deswegen überwiegend auf sehr ausführliche Grabungsberichte und den Austausch mit den chinesischen Fachkollegen. Von den Studierenden an der LMU ist er sehr angetan: Obwohl es natürlich eine große Hürde ist, die chinesische Sprache zu lernen, bleiben dennoch viele dabei, freut sich Armin Selbitschka. Menschen 35

38 Neuberufen Ehrung Menschen 36 Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften Prof. Dr. Kurt Hahn Kurt Hahn ist seit Dezember 2017 Professor für Fachdidaktik und Literaturwissenschaft der iberoromanischen Sprachen mit Schwerpunkt Lateinamerika am Institut für Romanische Philologie der LMU. Für den gebürtigen Niederbayern ist es eine Rückkehr: Kurt Hahn hat an der LMU studiert Französisch, Spanisch und Neuere Deutsche Literatur und wurde hier auch, unter anderem im Rahmen eines Graduiertenstipendiums, im Jahr 2007 promoviert. Thema seiner Promotion war das Schreiben als Lebensform in der Lyrik von René Char, Paul Celan und Octavio Paz. Seine akademische Laufbahn führte ihn anschließend nach Eichstätt, wo er sich am Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft im Jahr 2013 habilitierte. Seine Habilitationsschrift beleuchtet Formen transkulturellen Erzählens in der hispanoamerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Die transkulturellen Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa zählen noch heute zu seinen Forschungsschwerpunkten. Hierbei untersucht er insbesondere die französischen Einflüsseauf die iberoamerikanische Kultur. Nach der Übernahme einer Vertretungsprofessur in Eichstätt wechselte Kurt Hahn an die Julius-Maximilians- Universität Würzburg, bevor er im Jahr 2017 wieder an die LMU kam und dort zunächst eine Vertretungsprofessur innehatte. Die Lehre ist ihm ein wichtiger Teil seiner Arbeit, die Studierenden an der LMU erlebt er als sehr interessiert. Auffallend sei die stärkere berufliche Orientierung selbst in geisteswissenschaftlichen Fächern verglichen mit Studierenden früherer Generationen. An der LMU wird das Studienfach Spanisch auch für das Lehramt an Gymnasien angeboten. Kurt Hahn engagiert sich hier für das fachdidaktische Studium des Spanischen, das im Rahmen des Programms gefördert wird. Hinweis der Redaktion Eine vollständige Liste der Neuberufenen findet sich im Internet unter LMU-Theologen forschen am renommierten CTI der Princeton University Zwei Forscher der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU wurden als Mitglieder des renommierten Centers of Theological Inquiry (CTI) an der Princeton University, USA, ernannt. Dr. Ulrich Schmiedel aus dem Bereich Systematische Theologie sowie Dr. Ciprian Burlacioiu aus dem Bereich Ältere und Weltweite Christentumsgeschichte arbeiten seit Frühjahr 2018 als Mitglieder einer internationalen und interdisziplinären Forschungsgruppe am Center of Theological Inquiry (CTI) zum Thema Religion und Migration. Das CTI beruft jährlich Religionsforscherinnen und -forscher aus verschiedenen Disziplinen, die sich mit Fragestellungen von globaler Relevanz auseinandersetzen. Die beiden LMU-Wissenschaftler werden am CTI an ihren eigenen Forschungsprojekten arbeiten, die den Zusammenhang von Religion und Migration aus systematischer und historischer Perspektive in den Blick nehmen. Ulrich Schmiedel konzentriert sich in seinem Forschungsprojekt auf die Bedeutung theologischer Themen für die Auseinandersetzung um die Flüchtlingsfrage, die in der europäischen Öffentlichkeit spätestens seit der Aussetzung des Dublin-Verfahrens im Sommer 2015 heiß und heftig diskutiert wurde. Er untersucht, wie das Christentum in dieser Auseinandersetzung auf allen Seiten des politischen Spektrums in Anspruch genommen wurde und wird einerseits, um die Aufnahmeentscheidung zu bemängeln und andererseits, um die Aufnahmeentscheidung zu befürworten. Wie an der Öffentlichkeit interessierte Theologie auf diese ambivalente Inanspruchnahme des Christentums im Diskurs um die europäische Flüchtlingspolitik reagieren kann, lotet Schmiedel im Rahmen eines Plädoyers für poröse Grenzen aus. Dabei zeigt er auf, welche Bedeutung Migrantinnen und Migranten für die Aushandlung europäischer Identität haben und haben könnten. Vor dem Hintergrund der aktuell diskutieren Veränderungen in den globalen Religionsgeografien untersucht Dr. Ciprian Burlacioiu den gewichtigen Einfluss, den Migration und Diaspora auf das Christentum als Weltreligion nicht nur gegenwärtig, sondern auch geschichtlich haben. Anhand von zwei verschiedenen Fallstudien analysiert er, wie eng die Transformation des globalen Christentums und der einzelnen kirchlichen Traditionen mit der räumlichen Mobilität ihrer Anhänger zusammenhängt. Daraus erschließt sich, dass das Christentum als eine religio migrans gedacht werden kann. Dieses Bewusstsein ist gerade für die aktuellen Auseinandersetzungen über Religion und Migration von Bedeutung und kann über die Christentumsgeschichte hinaus einen entscheidenden Beitrag zur allgemeinen Religionsforschung leisten.

39 Preise und Ehrungen Rebecca Scherf erhält Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis 2018 Dr. Rebecca Scherf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Kirchengeschichte II von Professor Harry Oelke an der Evangelisch-Theologischen Fakultät, ist für ihre Dissertation mit dem renommierten Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis ausgezeichnet worden. In ihrer Dissertation Evangelische Kirche und Konzentrationslager von 1933 bis 1945 befasst sich Scherf mit dem Verhältnis der evangelischen Kirche zum KZ-System. Dabei stehen Aspekte wie die Seelsorgetätigkeit der Kirche in den Konzentrationslagern, die inhaftierten Geistlichen, deren Hafterfahrungen sowie die Reaktionen auf ihre Verhaftungen im Vordergrund. Sie konnte in ihrer Arbeit zeigen, wie die Einstellung und Haltung der Kirche gegenüber dem KZ-System entlang der politischen Entwicklung einem sukzessiven Wandel unterlag. Erstmals werden dabei auch Quellen autobiografischer Erinnerung von ehemals gefangenen Geistlichen in Bezug auf deren persönliche Erfahrungen und theologische Deutung der KZ-Haft in großem Stil ausgewertet. Das Buch erscheint 2018 bei dem Verlag Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen. Mit ihrer Arbeit leistet Scherf für die kirchliche Zeitgeschichtsforschung eine Pionierarbeit. Der von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ausgeschriebene Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis fördert die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Der Namensgeber Freiherr Wilhelm von Pechmann ( ) war der erste gewählte Präsident der Landessynode der bayerischen Landeskirche und im Hauptberuf Direktor der Bayerischen Handelsbank. Er hat sich durch sein couragiertes, christlich motiviertes Eintreten für Humanität und Recht sowie für die Juden verdient gemacht. Der in diesem Jahr mit Euro dotierte Preis verteilt sich auf fünf Preisträger und -trägerinnen. Bundesverdienstkreuz für Professor Stephan Lorenz Professor Stephan Lorenz, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der LMU, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Seine Expertise sei international bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie Studierenden sehr gefragt, so Kultusminister Bernd Sibler in seiner Laudatio für Lorenz. Dabei erwähnte er vor allem dessen Ernennung zum Chair Professor an der Staatlichen Chengchi Universität Taipeh, Taiwan. Sibler würdigte auch den akademischen Lehrer Stephan Lorenz: Ihre 1 Bundesverdienstkreuz für Professor Stephan Lorenz (links) Lehrbücher zum Schuldrecht zählen zu den einschlägigen Standardwerken des Fachs. Ihre Vorlesungen verfolgen Studierende weltweit online, so der Minister. Als Mitglied zahlreicher Gremien, wie beispielsweise der Münchener Juristischen Gesellschaft und des Deutschen Rats für Internationales Privatrecht, sei der Jurist überdies ein geschätzter Berater unter anderem des Bundesministeriums der Justiz. Der Kultusminister hob auch die schon seit 2008 bestehende Mitwirkung von Professor Lorenz an Entscheidungen des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes hervor. Mit Ihrer beachtlichen Leistung in Wissenschaft und Lehre haben Sie sich in besonderer Weise um das Allgemeinwohl verdient gemacht, betonte Sibler. Gert Riethmüller erhält Preis der Deutschen Krebshilfe Professor Gert Riethmüller, emeritierter Direktor des Instituts für Immunologie der LMU, erhält den Preis für seine Pionierarbeit und seine bahnbrechenden Erfolge in der Entwicklung von therapeutisch einsetzbaren Antikörpern bei Krebserkrankungen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Professor Riethmüller haben den Grundstein für die Tumorbehandlung durch das Immunsystem gelegt, sagte Laudatorin Professor Christine Falk vom Institut für Transplantationsimmunologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Ohne sie wäre eine Antikörpertherapie bei Krebs, wie wir sie heute kennen und anwenden, nicht denkbar. Der Preis ist mit jeweils Euro dotiert. Mit der Verleihung des Deutschen Krebshilfe Preises kommt die Organisation dem letzten Wunsch von Dr. Wilhelm Hoffmann nach, der der Deutschen Krebshilfe im Jahr 1996 eine namhafte Erbschaft hinterließ, verbunden mit der Auflage, den Erlös zinsbringend anzulegen und aus den Erträgen einen jährlichen Preis für herausragende Arbeiten in der Onkologie zu vergeben. Menschen 37

40 Preise und Ehrungen Menschen 38 Professor Axel Imhof zum Mitglied von EMBO gewählt Der Molekularbiologe Axel Imhof vom Biomedizinischen Centrum (BMC) der LMU ist zum Mitglied der European Molecular Biology Organization, kurz EMBO, gewählt worden. Mit ihm wurden 61 weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die renommierte Organisation berufen. Mitglieder von EMBO sind mehr als exzellente und internationale Forscherinnen und Forscher aus dem Bereich der Lebenswissenschaften. Ziele der Organisation sind unter anderem, talentierte Forschende auf allen Ebenen ihrer Karriere zu unterstützen, den Austausch von wissenschaftlichen Informationen zu befördern sowie dabei mitzuhelfen, in Europa ein Forschungsumfeld zu schaffen, das den Forschern beste wissenschaftliche Arbeitsmöglichkeiten bietet. Professor Imhof und seine Arbeitsgruppe forschen zu Chromatin, der Grundsubstanz von Chromosomen. Die Struktur von Chromatin hat eine wesentliche Bedeutung für viele Aspekte der Zellphysiologie und ist das primäre Medium, epigenetische Informationen zu speichern. Anhand des Modellorganismus Drosophila Melanogaster der Fruchtfliege untersuchen die Forscherinnen und Forscher um Imhof die proteomische Zusammensetzung von unterschiedlichen Chromatin-Domänen, die Mechanismen, die die Zusammensetzung der Histonmodifikation beeinflussen, sowie die assoziierten Proteine in einem bestimmten DNA-Ort. LMU-Tiermedizinerin mit Dissertationspreis ausgezeichnet Dr. Christine Fuchs Doktorarbeit zum Thema Pferd wurde mit dem Dissertationspreis der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP e.v.) ausgezeichnet. Narkolepsie oder REM-Schlafmangel? 24-Stunden- Überwachung und polysomnographische Messungen bei adulten narkoleptischen Pferden ist Titel der preisgekrönten Arbeit von Christine Fuchs, die sie bei Professor Michael Erhard und Dr. Anna-Caroline Wöhr am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät angefertigt hat. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Christine Fuchs ausführlich mit dem Schlafverhalten und Schlafstörungen bei Pferden. 39 Pferde mit einer diagnostizierten Narkolepsie wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden überwacht. Außerdem wurden polysomnographische Messungen durchgeführt. Die Arbeit konnte einen Zusammenhang zwischen dem Schlafverhalten der Pferde und den häufigen Kollapsen feststellen. Pferde, die sich zum Schlafen hinlegten und/oder wälzten, zeigten deutlich weniger Anfälle. Die GWP e.v. hat sich unter anderem der Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten um das Pferd verschrieben. Andreas Kaplony ist Präsident der Society of Arabic Papyrology Andreas Kaplony, Inhaber des Lehrstuhls für Arabistik und Islamwissenschaft an der Fakultät für Kulturwissenschaften der LMU, wurde im Rahmen der Konferenz Documents and Manuscripts in the Arab-Islamic World zum Präsidenten der ISAP gewählt in Kairo, Ägypten, gegründet, hat die Gesellschaft derzeit ihren Sitz an der Princeton University, USA. Ziele der ISAP sind es unter anderem, das Wissen im Bereich der arabischen Papyrologie zu stärken und die Erforschung von arabischen Dokumenten voranzutreiben, die als Papyri, Pergamente oder in Papierform aus der vormodernen islamischen Welt erhalten sind. Studie über automatisierten Journalismus ausgezeichnet Journalist s Resource, eine Einrichtung am Shorenstein Center on Media, Politics and Public Policy der Harvard Kennedy School, hat eine Liste der wichtigsten Forschungsartikel über digitale und soziale Medien erstellt. Eine Veröffentlichung über automatisierten Journalismus von Neil Thurman, Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU, wurde in die Top Ten für das Jahr 2017 gewählt. Für die Studie wurden Redakteure und Führungskräfte der Medienbranche im Umgang mit einer Software geschult, die automatisch Texte generiert, und anschließend zu ihrer Erfahrung befragt. Der Untersuchung zufolge wird sich der Einsatz des automatisierten Journalismus künftig ausweiten. Da seine Möglichkeiten jedoch begrenzt sind, wird guter Journalismus umso wichtiger, so die Einschätzung der Forscher. Dr. Cecilia Scorza erhält Johannes-Kepler-Preis Für besondere Verdienste um den Physikunterricht hat Dr. Cecilia Scorza, Koordinatorin für Schulkontakte und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät für Physik, eine Auszeichnung erhalten. Der Johannes-Kepler-Preis wird vom MNU Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts vergeben. Namensgeber des Preises ist Johannes Kepler, deutscher Naturphilosoph, Mathematiker und Astronom. Der MNU verleiht den mit Euro dotierten Preis für besondere Verdienste um die Förderung des Physikunterrichts. Gestiftet wird der Johannes-Kepler-Preis vom Cornelsen-Verlag. In der Laudatio heißt es über Dr. Cecilia Scorza: Wie erklärt sich der Mensch die Welt? Wie lässt sich unser Universum verstehen und begreifen? Schülern auf diese Fragen adäquate Antworten zu geben war stets das Ziel der promovierten Astrophysikerin. An der Universität Heidelberg und am Haus der Astronomie

41 Preise und Ehrungen Heidelberg führte sie unter anderem Workshops für Grundschulen durch, entwickelte Unterrichtsmaterialien wie etwa das Universe in the box und schrieb mehrere Astronomiebücher für Schüler und Lehrer. Cecilia Scorza gelingt es in vorbildlicher Weise, astronomische Themen begreifbar zu machen, ohne auf einen fundierten naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu verzichten. In diesem Sinne hat sie bereits nach kurzer Zeit als Koordinatorin für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit an der LMU auch in München Akzente gesetzt, heißt es in der Laudatio weiter. 1 Dr. Cecilia Scorza 1 Dr. Erik Plauschinn Professor Bloch zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt Professor Immanuel Bloch, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik an der LMU sowie Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, wurde zum ordentlichen Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) gewählt. Bereits im April entschied sich das Plenum der BAdW für die Aufnahme des Experimentalphysikers in die Sektion III Naturwissenschaften, Mathematik, Technikwissenschaften der Akademie. Die wissenschaftlichen Arbeiten von Professor Bloch haben ein neues interdisziplinäres Arbeitsgebiet an der Schnittstelle von Atomphysik, Quantenoptik, Quanteninformationsverarbeitung und Festkörperphysik eröffnet. Im Zentrum der Forschung steht der Bau eines Quantensimulators, mit dem das mikroskopische Zusammenspiel von vielen ultrakalten Atomen, die in einem aus Laserstrahlen gebildeten periodischen Potenzial gefangen sind, untersucht werden kann. Diese künstlichen Quantenkristalle dienen als Modelle für Festkörpermaterialien, um deren Eigenschaften wie etwa Leitfähigkeit, Magnetismus oder Supraleitung nachzustellen. Der Leibniz-Preisträger Immanuel Bloch wurde unter anderem mit dem Hector-Wissenschaftspreis sowie dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet. Im Jahr 2016 erhielt er zudem den renommierten Harvey-Preis des israelischen Instituts für Technologie (Technion) in Haifa. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist die größte, forschungsstärkste und eine der ältesten der acht Landesakademien in Deutschland. Sie betreibt innovative Langzeitforschung, vernetzt Gelehrte über Fach- und Ländergrenzen hinweg, wirkt mit ihrer wissenschaftlichen Expertise in Politik und Gesellschaft, fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs und ist ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. LMU-Forscher erhält Maria-Weber-Grant Dr. Erik Plauschinn, Research Fellow am Arnold Sommerfeld für Theoretische Physik der LMU, ist mit einem Maria-Weber-Grant der Hans-Böckler-Stiftung ausgezeichnet worden. Erik Plauschinn forscht zur Stringtheorie, die zum Beispiel wichtig ist, um Schwarze Löcher oder die Entstehung des Universums zu verstehen. Denn die Stringtheorie beschreibt alle uns bekannten Kräfte im Universum vereinheitlicht, so Plauschinn. Die Maria-Weber-Grants wurden in diesem Jahr zum ersten Mal von der Hans-Böckler-Stiftung vergeben. Damit erhalten jeweils vier Habilitanden sowie Juniorprofessorinnen und -professoren die Möglichkeit, sich für ein bis zwei Monate ohne Lehrverpflichtung vor allem auf ihre Forschungsarbeit zu konzentrieren. Mit den Grants werden entsprechende Teilvertretungen für die Preisträgerinnen und Preisträger finanziert. Dafür stellt das Begabtenförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes in diesem Jahr Euro bereit. Maria-Weber-Grants werden künftig jährlich ausgeschrieben. Die Namensgeberin war eine deutsche Gewerkschafterin, die sich stark für Bildungsgerechtigkeit engagiert hat. Von 1972 bis 1982 war sie stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Lucas Jae Der LMU-Forscher Dr. Lucas Jae ist mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2018 ausgezeichnet worden. Lucas Jae leitet eine Arbeitsgruppe zur Funktionalen Genomik am Genzentrum der LMU. Der Humanbiologe hat wesentlich dazu beigetragen, den Infektionsprozess von Viren zu entschlüsseln, die für den Menschen tödlich sein können, wie beispielsweise das Lassa-Virus. Für seine Forschung zu Signalübertragungsprozessen nutzt er neueste Entwicklungen in der experimentellen Genomik und Molekularbiologie. So arbeitet er unter anderem mit der sogenannten CRISPR/CAS-Methode, die eine präzise Veränderung des genetischen Materials erlaubt. Mit dem renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis zeichnen die DFG und das Bundesministerium für Bildung und Forschung in diesem Jahr zehn hervorragende junge Forscherinnen und Forscher aus, wie es in einer Erklärung der DFG heißt. Der Preis ist mit je Euro dotiert. Menschen 39

42 verstorben Prof. Dr. Joachim Gnilka Katholisch-Theologische Fakultät Menschen 40 Professor Joachim Gnilka galt als maßgeblicher Repräsentant der katholischen Generation von Neutestamentlern, die das Zweite Vatikanische Konzil erlebt, die hermeneutischen Umbrüche kritisch begleitet und die Impulse dieser Zeit für Theologie, kirchliches Leben und Ökumene fruchtbar gemacht haben. Der Theologe, der 1928 in Leobschütz/Schlesien geboren wurde, studierte von 1947 bis 1953 Philosophie und Theologie in Eichstätt und Würzburg. Er wurde 1953 in Würzburg zum Priester geweiht. Anschließend war er als Seelsorger tätig wurde Gnilka mit der Dissertationsschrift Ist 1 Kor 3,10 15 ein Schriftzeugnis für das Fegefeuer? Eine exegetisch-historische Untersuchung promoviert. Von 1956 bis 1958 vertiefte er die bibelwissenschaftlichen Studien, vor allem in den orientalischen Sprachen, am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom und habilitierte sich 1959 in Würzburg mit der Untersuchung Die Verstockung Israels. Isaias 6,9 10 in der Theologie der Synoptiker wurde er als Professor für biblische Zeitgeschichte und biblische Hilfswissenschaften an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster berufen. Nach dem Tod von Josef Gewieß folgte er diesem 1963 auf den Lehrstuhl für Exegese des Neuen Testaments ebendort. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1997 wirkte er als Ordinarius für Neutestamentliche Exegese und biblische Hermeneutik an der LMU. Als einer der ersten Neutestamentler im deutschsprachigen Raum äußerte sich Gnilka zu den Funden in Qumran. Er schrieb breit angelegte Monographien über Jesus von Nazaret, Paulus, die Geschichte des Urchristentums und die Theologie des Neuen Testaments. Für Generationen von Theologen und Theologinnen in Wissenschaft, Schule und Seelsorge wurde er als Kommentator biblischer Schriften ein ständiger Begleiter ihrer biblischen Studien. Nach seiner Emeritierung erweiterte Joachim Gnilka die Perspektive auf Mohammed, den Koran und das Verhältnis zwischen Christentum und Islam. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Joachim Gnilka war Herausgeber der Neutestamentlichen Abhandlungen, von Herders Theologischem Kommentar zum Neuen Testament und des Evangelisch-Katholischen Kommentars. Für die Weltkirche war er von 1973 bis 1988 als Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission und von 1986 bis 1997 als Mitglied der Internationalen Theologenkommission tätig. Er arbeitete an der ersten deutschsprachigen Einheitsübersetzung der Bibel mit und leitete den neutestamentlichen Teil bei der Revision der Einheitsübersetzung von ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Päpstlichen Ehrenprälaten. Gnilka starb am 15. Januar Prof. Dr. Klaus Philipp Riegel Medizinische Fakultät Klaus Riegel wurde am 14. Mai 1926 geboren wurde er von Tübingen an die LMU berufen. Als C3-Professor für Kinderheilkunde leitete er die Neonatologische Abteilung am Dr. von Haunerschen Kinderspital und die Neonatologische Abteilung an der Frauenklinik Großhadern. Beides baute er zusammen mit seinem Schüler Professor Versmold weiter auf trat er in den Ruhestand. Professor Riegel war ein international hoch geachteter Wissenschaftler. Sein Name ist untrennbar mit der bayerischen Längsschnittstudie verbunden. Außerdem war er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie. Die DGPM ist stolz darauf, einen der Väter der Perinatalerhebung in ihren Reihen zu haben, hieß es in einer Laudatio zu Riegels 90. Geburtstag im Jahr Professor Riegel verstarb am 4. Juni 2018 im Alter von 92 Jahren. Prof. Dr. Günter Hedtkamp Volkswirtschaftliche Fakultät Professor Günter Hedtkamp wurde 1928 in Lünen, Westfalen, geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1949 bis 1950 Rechtswissenschaften an der Universität Saarbrücken. Von 1950 bis 1952 folgte ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Faculté de Droit der Universität von Paris, Frankreich. Das Studium schloss er 1952 mit dem Titel Licencié en droit ab. An derselben Universität wurde er 1954 promoviert. Zurück in Deutschland nahm Hedtkamp ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität zu Köln auf, das er 1956 als Diplom-Kaufmann abschloss. Anschließend war er Wissenschaftlicher Assistent am Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut der gleichen Universität. Er wechselte 1957 als Wissenschaftlicher Assistent an das Institut für kontinentale Agrarund Wirtschaftsforschung der Universität Gießen, wo er sich in den Fächern Volkswirtschaftslehre sowie Finanzwissenschaft habilitierte wurde er Professor in Gießen; einen Ruf an die Universität Hamburg lehnte er ab wurde er als Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Osteuropas an die LMU berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1993 forschte und lehrte. Von 1975 bis 2001 war er zudem Direktor des Osteuropa-Instituts München. Er starb am 24. März 2018.

43 verstorben Prof. Dr. Otto Braun-Falco Medizinische Fakultät Professor Otto Braun-Falco gehörte zu den international herausragenden Dermatologen. Der 1922 in Saarbrücken geborene Mediziner war von 1967 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 Inhaber des Lehrstuhls für Dermatologie an der LMU; das Amt des Direktors der Dermatologischen Klinik und Poliklinik bekleidete er bis Nach dem Abitur begann Braun-Falco das Studium der Medizin in Münster, das er durch den Einsatz im Krieg mit anschließender Gefangenschaft unterbrechen musste. Er setzte das Studium nach dem Krieg fort und beendete es im Jahr 1948 in Mainz. Hier wurde er im folgenden Jahr auch promoviert wurde er auf den Lehrstuhl für Dermatologie an der Universität Marburg berufen; 1967 wechselte er als Nachfolger von Alfred Marchionini an die Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten und hatte zudem den Lehrstuhl für Dermatologie an der LMU inne. Die Erforschung unter anderem von bösartigen Hautkrankheiten wie etwa Melanomen, von dermatologischen Stoffwechselmechanismen oder auch der Immunologie waren Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit. Auch befasste er sich intensiv mit diagnostischen Methoden so etwa mit der Elektronenmikroskopie der Haut. Otto Braun- Falco diagnostizierte in Bayern die ersten Patienten mit AIDS. Der Dermatologe war Erst- oder Mitautor von rund 700 Veröffentlichungen, darunter auch das Lehrbuch Dermatologie und Venerologie, das als Standardwerk in der Dermatologie gilt. Seine wissenschaftlichen Verdienste wurden mit zahlreichen Ehrungen und Preisen bedacht: Er war Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst oder des sehr selten verliehenen Order of the Rising Sun, Gold Rays with Neck Ribbon der japanischen Staatsregierung. Zudem war Braun-Falco Mitglied der Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle (Saale). Er verstarb am 9. April 2018 im Alter von 95 Jahren. Prof. Dr. Wilhelm Stocker Fakultät für Physik 1940 wurde Wilhelm Stocker in Wangen im Allgäu geboren. Er studierte Physik an der LMU. Das Studium beendete er 1965 mit dem Diplomabschluss. Stocker promovierte 1965 im Bereich Kernphysik. Sein Doktorvater war Professor Süßmann erfolgte die Habilitation an der LMU. Von 1974 bis 1980 war er Universitätsdozent, bis er 1980 auf eine Professur für Theoretische Physik an der LMU berufen wurde, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2003 innehatte. Am 8. Januar dieses Jahres ist Wilhelm Stocker verstorben. 1 Prof. Dr. Otto Braun-Falco 1 Prof. Dr. Jochen Heinrichs Prof. Dr. Jochen Heinrichs Fakultät für Biologie Professor Jochen Heinrichs ist am 22. April 2018 im Alter von nur 49 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben. Bis zu seinem Tod forschte und lehrte Heinrichs im Bereich Systematische Botanik und Mykologie der Fakultät für Biologie. Im Fokus seiner Arbeit stand die Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte von Moosen, speziell den Lebermoosen. Hierbei stand vor allem die Untersuchung von DNA-Sequenzen und der Morphologie dieser Pflanzen im Fokus seiner Arbeit. Professor Heinrichs wurde 1969 in Mönchengladbach geboren. Er studierte von 1989 bis 1996 Biologie an der Universität Düsseldorf, wo er sein Diplom, ebenso wie seine Doktorarbeit, die er von 1996 bis 2002 an der Universität Göttingen anfertigte, mit Bestnoten absolvierte habilitierte sich Heinrichs ebenfalls in Göttingen. Von Februar bis Juli 2005, und noch einmal von April 2009 bis Oktober 2011 übernahm Heinrichs eine Lehrstuhlvertretung in Göttingen. Seit 2013 forschte und lehrte er an der LMU. Wir sind tief betroffen vom frühen Tod von Jochen Heinrichs. Er war ein bei Studierenden und im Kollegium gleichermaßen hochgeschätzter und zudem wissenschaftlich äußerst produktiver Kollege, so LMU- Präsident Professor Bernd Huber. Heinrichs war unter anderem Editor-in-Chief von Bryophytorum Bibliotheca sowie Mitglied der Editorial Boards von wissenschaftlichen Zeitschriften wie Cryptogamie, Bryologie oder dem Journal of Bryology. Menschen 41

44 verstorben Prof. Dr. Walter Jung Fakultät für Geowissenschaften Menschen 42 Die Paläobotanik stand im Fokus der Forschung von Professor Walter Jung, der am 20. Januar 2018 verstorben ist. Der 1931 gebürtige Nürnberger absolvierte sein Abitur in Nürnberg und ging zum Studium der Biologie, Chemie und Geografie für das Höhere Lehramt an die LMU der er seine wissenschaftliche Karriere lang treu bleiben sollte beendete Jung sein Studium mit der Staatsprüfung für das Höhere Lehramt. Im folgenden Jahr erfolgte zudem seine Promotion mit einer paläobotanischen Arbeit. Von 1959 bis 1962 war er Wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Institut der LMU. Er wechselte dann an das Institut für Paläontologie und historische Geologie habilitierte sich Jung. Er erhielt die Venia legendi für Paläobotanik wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt und erhielt 1978 eine C3-Professur, die er bis zur Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1994 innehatte. Ab 1980 war Walter Jung zudem als Dozent für Botanik und Alpenbotanik an der Volkshochschule München. Die Alpen und ihre Flora interessierten in besonders. So war er unter anderem Leiter der Naturkundlichen Abteilung der Alpenvereinssektion München. Prof. Dr. Irenäus Eibl-Eibesfeldt Fakultät für Biologie Irenäus Eibl-Eibesfeldt wurde am 15. Juni 1928 in Wien geboren, wo er von 1945 bis 1949 Biologie, Physik, Zoologie und Botanik studierte. Nach seiner Promotion im Jahr 1950 arbeitete er zuerst mit dem Nobelpreisträger Konrad Lorenz im niederösterreichischen Altenberg am privaten Institut für Verhaltensforschung, anschließend wechselte er mit Lorenz an die Forschungsstelle für Vergleichende Verhaltensforschung am damaligen Max-Planck-Institut für Meeresbiologie im westfälischen Buldern. Ab 1956 war er im neugegründeten Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie im oberbayerischen Seewiesen tätig habilitierte er sich im Fach Zoologie an der LMU, wo er bis zu seiner Emeritierung 1996 blieb. Zu Eibl-Eibesfeldts Forschungsschwerpunkten gehörten die Fragen der Kommunikation. Schon bei seiner ersten Xarifa-Expedition in die Karibik und zu den Galapagosinseln begann er damit, Phänomene wie die Turnierkämpfe der Galapagos-Meerechsen, die von ihm entdeckten Putzsymbiosen der Korallenfische und die Zeremonien der Balz und Brutablösung der Fregattvögel und flugunfähigen Kormorane unter einem gemeinsamen theoretischen Aspekt zu studieren Prof. Dr. Irenäus Eibl-Eibesfeldt erfolgte im Auftrag der UNESCO und der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) eine zweite Reise nach Galapagos zur Aufnahme und Dokumentation der ökologischen Situation. Seine Initiativen führten zur Gründung der Charles-Darwin- Forschungsstation auf Santa Cruz und zur Einrichtung von Schutzgebieten. Weitere Schwerpunkte von Eibl-Eibesfeldt waren Fragen der Verhaltensentwicklung und Ontogenese. Seine Experimente trugen entscheidend zur Klärung des Streits um das Angeborene im Verhalten der Säuger bei. Seine tierethologische Forschung schloss Eibl-Eibesfeldt mit dem Grundriss der vergleichenden Verhaltensforschung 1967 ab. Später befasste er sich mit der Erforschung des menschlichen Verhaltens erschien Liebe und Hass. Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweisen, 1975 Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung beides Klassiker der Verhaltensforschung. Durch seine Arbeit trug Eibl-Eibesfeldt entscheidend zur Etablierung der Humanethologie als Verhaltensbiologie und Teildisziplin der Ethologie bei. Eibl-Eibesfeldt war unter anderem Mitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der American Association for the Advancement of Science. Von 1986 bis 1993 war er Präsident der International Society for Human Ethology, 1990 gehörte er zu den Gründern der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der Konrad-Lorenz-Gesellschaft für Umwelt- und Verhaltenskunde wurde Eibl-Eibesfeldt mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens, 1998 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Er war Ehrendoktor der Universitäten Salamanca und Bologna. Eibl-Eibesfeldt verstarb im Alter von 89 Jahren am 2. Juni 2018 in Starnberg.

45 Tipps & Termine Knallbunt und unsichtbar Ausstellung im Museum Mensch und Natur Die satte Farbenpracht im Tierreich ist Thema einer Ausstellung im Museum Mensch und Natur. Die Ausstellung befasst sich unter anderem mit dem Kommunikationsgehalt von Farben, denn sie übermitteln immer auch Botschaften, die meist präzise auf einen Adressaten ausgerichtet sind: Bunte Gefieder und grellfarbige Chitinpanzer, durchblutete Hautpartien und prächtige Körperanhängsel senden gezielte Signale. Sie sollen Geschlechtspartner anlocken und beeindrucken, Rivalen in Schach halten oder Feinde abschrecken. Und nicht zuletzt wird Farbe auch für das Gegenteil eingesetzt, nämlich um sich zu tarnen: Die gleiche Färbung anzunehmen wie die Umgebung, ist eine elementare Überlebensstrategie vieler Arten. Farbe kommt aber auch dort zum Einsatz, wo es um ausgefeilte und verblüffende Methoden der Täuschung geht, die sich im Lauf der Evolution entwickelt haben. Die Ausstellung präsentiert 40 großartige Aufnahmen des Naturfotografen Konrad Wothe. Besonders begeistert haben ihn die tropischen Regenwälder, in denen die Farbvielfalt der Tierwelt eine unvergleichliche Faszination ausübt. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. November 2018 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Freitag von 9.00 bis Uhr, Donnerstag von 9.00 bis Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von bis Uhr. Weitere Informationen unter: Emerging Risks die Ringvorlesung im Wintersemester Schwer einschätzbare Risiken beschäftigen Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Ob demografischer Wandel, Digitalisierung, Vorratsdatenspeicherung oder Klimawandel wir versuchen, potenzielle Risiken mit Hilfe von Statistiken und anderen Analysemethoden frühzeitig zu erkennen, damit wir ihnen schnell entgegenwirken können. Doch führen Prävention und Kalkulation zwangsläufig zu einer sicheren und besseren Zukunft? Sind wir tatsächlich in der Lage, Risiken gar nicht erst eingehen zu müssen, und was versprechen wir uns von einer risikolosen Welt? Verändert die Minimierung von Angst vor dem Unkalkulierbaren unsere Gesellschaft nachhaltig positiv oder zahlen wir am Ende einen Preis, der unkalkulierbar hoch ist? In der diesjährigen Ringvorlesung beschäftigen sich namhafte Referentinnen und Referenten mit dem Thema der nicht kalkulierbaren Risiken aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Fachgebiete. Die Reihe startet mit der Podiumsdiskussion Objektive und gefühlte Risiken am 23. Oktober 2018 um Uhr im Hörsaal B101 im Hauptgebäude der LMU. Diskutanten sind unter anderem der Astrophysiker Professor Harald Lesch und Professor Peter Höppe, früherer Bereichsleiter Geo Risk Research/Corporate Climate Centre bei der Münchner Rück. Die Folgelesungen finden immer dienstags zur selben Zeit und am selben Ort statt. Der Eintritt ist frei. SERVICE 43 1 Die Farbenpracht und ihre Kommunikationsfunktion sind Thema der Ausstellung im Museum Mensch und Natur Weitere Informationen unter:

46 Tipps & Termine Zum Schlosspark Nymphenburg Südkasse Picknickgelände Gartenplan Botanischer Garten München-Nymphenburg Rhododendronhain System Bot. Artenschutz Nutz- Pflanzen WC Farnschlucht Pumpenhaus Rosengarten Restaurant Café Großer Teich Service 44 WC Verwaltung Schau- Gewächshäuser Winterhalle Frühlingsgarten Hortus Conclusus Alpinen- Haus WC Kasse Haupteingang Menzinger Str. 65 Ökol. und Biol. Abteilung Schmuckhof Insektenpavillon Iris- Garten Botanisches Institut P Laubhölzer Alpinum Moor Steppe Nadelhölzer Heide Arktis Erntedank-Ausstellung im Botanischen Garten Impressum Herausgeber Präsidium der Ludwig- Maximilians-Universität (LMU) München Redaktion Kommunikation und Presse LMU Luise Dirscherl (dir), Katrin Groeschel (kat) (verantwortlich) Clemens Grosse (cg) (federführend) David Lohmann (dl) Mitarbeiter dieser Ausgabe Kathrin Bilgeri, Anja Burkel (ajb), Constanze Drewlo (cdr), Nicola Holzapfel (nh), Tobias Lill (till), Martin Thurau (math) Onlineredaktion Thomas Pinter (thp) Redaktionsadresse Geschwister-Scholl-Platz 1, München Tel. +49 (0) Fax +49 (0) mum@lmu.de Designkonzept und Layout HAAK NAKAt [ ] Distribution Kommunikation und Presse LMU: Mathias Schiener Anzeigen connection line, Villingen-Schwenningen Vom 3. bis zum 7. Oktober ist im Botanischen Garten München- Nymphenburg die Erntedankausstellung zu sehen: Obst und Gemüse des späten Sommers und des Herbstes werden im Umfeld der Winterhalle auf einem herbstlichen Markt angeboten. Weitere Informationen unter: ISSN Titel- und Heftgestaltung: [ ] Umschlagseite 4: Christoph Olesinski Die MUM erscheint vierteljährlich. Eine Online-Ausgabe kann unter heruntergeladen werden. Fotos im Heft Haak & Nakat (S.1); FRITSCH + TSCHAIDSE ARCHITEKTEN GMBH (S.5); Jan Greune, Christoph Olesinski, Clemens Grosse, privat (S.6/7/8); Margit Weber, Bayerische Akademie der Wissenschaften (S.9); European Research Council - communication unit (S.10); David Lohmann (S.14/15); picture alliance/sueddeutsche Zeitung Photo (16/17); Julia Müller (S.18/19); MOVACT (S.20/21); Tobias Lill (S. 22/23); Center for Advanced Studies/Christoph Olesinski (S.24,25,26,27); David Lohmann, Random House (28/29); picture alliance/imagno (S.31); Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/Lars Wendt, privat (S.32/33); Clemens Grosse, Steffen Hartmann (S. 34/35); privat (S.39); Peter Korneffel/Wikipedia (S.42); Museum Mensch und Natur (S. 43), Botanischer Garten München Nymphenburg (S.44). Alle weiteren Bilder: LMU MUM und Einsichten beim Stummen Verkäufer Professor-Huber-Platz, U-Bahneingang Lehrturm; Schellingstr. 3/4 Eingangsbereich; Leopoldstr. 30; Leopoldstr. 13; Oettingenstr. 67 Hörsaalgebäude; Pettenkoferstr. 12 Eingangsbereich; Theresienstr. vor dem Café Gumbel; Luisenstr. 37 Eingangsbereich; Biomedizinisches Centrum Eingangsbereich; Unibibliothek Ludwigstr. 27 Ausleihhalle; Historicum Teilbibliothek EG ; Biozentrum Pforte; Chemie und Pharmazie Haus F EG.

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48 Gute Einblicke Fensterreinigung am Biozentrum in Martinsried

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