Kulturen überbrücken braucht Mehrsprachigkeit. Birgit Leyendecker Entwicklungspsychologie/ICFR
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- Frank Fuhrmann
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1 Kulturen überbrücken braucht Mehrsprachigkeit Birgit Leyendecker Entwicklungspsychologie/ICFR
2 Assoziation von Migration und Problemen Ist das Glas halb voll oder halb leer?
3 Was läuft richtig Fokus auf positive Entwicklung Soziale Integration kulturelle Kompetenzen Gefühl der Zugehörigkeit Psychosoziale Adaptation subjektives Wohlbefinden kompetentes Sozialverhalten Schulrelevante Kompetenzen kognitiv sozial-emotional
4 Suchergebnis: Bilingualität Soziale Integration kulturelle Kompetenzen Gefühl der Zugehörigkeit Psychosoziale Adaptation subjektives Wohlbefinden kompetentes Sozialverhalten Schulrelevante Kompetenzen kognitiv sozial-emotional
5 Eltern-Kind Beziehungen und psychosoziale Adaptation Familien Kohäsion setzt eine gemeinsame Sprache voraus sozial-emotionale Beziehungen Wahrnehmung von elterlichen Aufgaben Kindern die Welt erklären in der Sprache, in der man zu Hause ist Birgit Leyendecker
6 Bilinguale Kinder Gemeinsame Sprache mit den Eltern UND der Umwelt stärkere familiale Kohäsion (Portes & Hao, 2002; Tseng & Fuligni, 2002) hohe Sozialkompetenz, geringe Werte für externalisierendes und internalisierendes Problemverhalten (Han, 2010) weniger depressive Symptome, gut adaptiert (Liu, Benner, Lau & Kim, 2009) selbstbewusster (Portes & Hao, 2002). größeres soziales Netzwerk (Ledesma & Oppedal. 2013)
7 Was ist wofür wichtig? Muttersprache: Verbindung zur Familie und Herkunftskultur Deutsch: Wichtig zur Verbindung zu allen Anderen
8 Sind bilinguale Kinder schlauer?
9 Bilingualität und schulische Entwicklung Höhere Leistungsbereitschaft, bessere Mathematikleistungen (Liu et al., 2009, s.a. Costigan et al., 2010) ECLS Studie in den USA: Lesen, Mathe Gute Leistungen: Kinder die von Anfang an sehr gut Englisch können (bi- oder monolingual) Mittlere Leistungen (Steigerung): Kinder die bilingual sind, aber besser in ihrer Herkunftssprache Schlechte Leistungen (Abfall): Kinder, die fast nur ihre Herkunftssprache beherrschen
10 Aus Han, 2009, s.a. Han, 2010 Birgit Leyendecker
11 Exekutive Funktionen Warum sollten Bilinguale Vorteile bei den EF haben? beide Sprachen aktiviert (Green, 1998) eine wird unterdrückt alltägliches Training des Arbeitsgedächtnisses inhibitorischer Kontrolle kognitive Flexibiltität Beispiel für einen EF Test: Hearts and Flowers ( Studien zu EF und Bilingualität sind nicht immer eindeutig
12 Die gemischte Bedingung fällt uns allen sehr viel schwerer. Sie erfordert, dass wir die Instruktionen im Gedächtnis behalten Und den Impuls, immer auf die richtige Seite zu klopfen, unterdrücken müssen. Diese Fähigkeit, genannt Exekutive Funktionen, gelten als wichtiges Merkmal für die Entwicklung von schulrelevanten Fähigkeiten, z. B. Kontrolle der Aufmerksamkeit, Flexibilität um auf komplexe Instruktionen zu reagieren
13 Was bedeutet Aufmerksamkeit? 1. Herausfiltern der wichtigen Informationen und 2. Kontrolle der Aufmerksamkeit Studien (vor allem in Kanada) fanden dass bilinguale Kinder erreichen im Durchschnitt höhere Werte bei Aufgaben zu Exekutive Funktionen. Deutschland: bislang nicht nachgewiesen, jedoch zeigten sich diese Effekte für Kinder, die in beiden Kulturen integriert waren* *Spiegler, O. & Leyendecker, B. (2017). Balanced cultural identities promote cognitive flexibility among immigrant children. Frontiers in Psychology, Section Cultural Psychology.
14 Bilingualität Zu Hause die Herkunftssprache lernen Außerhalb der Familie Deutsch lernen Was fördert die Deutschkenntnisse der Kinder?
15 1. Alter bei Beginn KiTa (MIEKA Studie) MIEKA STUDIE
16 Dt. Sprachkenntnisse (Gesamttestleistung- in Normwerte übertragen- zu zwei Messzeitpunkten (n = 89) (n = 85) MIEKA STUDIE, Daten aus Giesen, Agache, & Leyendecker, 2017
17 1. Je früher der Start in die KiTa, desto besser die Deutschkenntnisse der Kinder aus türkischstämmigen Familien Alterseintritt in KiTa vor dem 36. Monat (B= 6.75, p<.001) Alternseintritt in KiTa: 41. Monat (B= 5.58, p<.001) Alternseintritt in KiTa: > 46. Monat (B= 4.41, p<.001) Start in die KiTa vor dem 36. Monat Monaten SETK Mit 46 Mo. und später 36 MIEKA Studie n.s. 34 4,5 Jahre 5,5 Jahre Wellen
18 2. Wann beginnt die Betreuung? Früher Zugang zur außerfamiliären Betreuung gelingt gut gebildeten Eltern besser die Jagd auf den Krippenplatz wird aber von vielen anderen Eltern auch gewünscht NUBBEK: o. MH 25%, türk. MH: 39%, russ. MH: 48% (AID:A/ DJI: alle: 26%) Hürden sind am höchsten für bildungsferne Eltern mit und ohne MH Bei türkeistämmigen Kindern sind ein Viertel max. 2 Jahre im Kindergarten (MIEKA)
19 3. Gute Betreuungsqualität: Zusammenhang mit Wortschatz (2-J.)* 40 Children's German vocabulary (2.5 Yrs.) Zusammenhang Betreuungsqualität und Wortschatz German Migration background Simple slopes (0= German, 1= Migration back.): Niedrige Q. (-1SD)= , p<.001 Mittlere Q.= , p<.001 Hohe Q.(+1SD)= -7.20, p< SD Mean +1SD ECEC quality Daten aus NUBBEK Studie, Willard, Agache, & Leyendecker, 2017
20 Interaktion familiäre und außerfamiliäre Umwelt Eine anregende häusliche Umwelt kann niedrige Betreuungsqualität kompensieren Problematisch: Wenn Kinder aus Familien mit niedrigem familiären Anregungsgehalt Einrichtungen mit geringer Betreuungsqualität besuchen Birgit Leyendecker
21 Kinder mit Migrationshintergrund Sprache ist das Entwicklungsmaß, bei dem die häusliche und außerhäusliche Förderung der Kinder am deutlichsten erkennbar ist. Sprache hängt zusammen mit 1. Alter bei Beginn der außerfamiliären Betreuung 2. Qualität der Betreuung in den Kitas 3. Qualität (Anregungsgehalt) der häuslichen Umwelt 4. Interaktion familiäre und außerfamiliären Betreuung 5. Keine negativen Zusammenhänge zwischen Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund und den Deutschkenntnissen der Kinder in einer Kitagruppe.
22 Mehrsprachigkeit Hinweise auf positiven Zusammenhang mit kognitiver Entwicklung zukunftsweisend (bilinguale und bikulturelle Kompetenzen) Wertschätzung durch Eltern und Gesellschaft Eltern: vielfältige Anregungen in der Herkunftssprache bieten Gesellschaft: Früher Zugang zu qualitativ hochwertiger Betreuung
23 1. Daran glauben, dass Bilingualität möglich ist (und die Kinder nicht nur verwirrt) 2. Strategien überlegen, wie sie vermittelt werden kann wertschätzen, wer spricht welche Sprache 3. Im Alltag ausreichend Gelegenheiten bieten, beide Sprache zu nutzen soziale Netzwerke einbeziehen *Roma Chumak-Horbatsch, 2012
24 Mehrsprachigkeit Stellt für zugewanderte Kinder eine Brücke dar, die es ihnen erlaubt, sowohl in der Herkunftskultur als auch in der deutschen Gesellschaft kompetent zu sein Bilingualität ist eine wichtige Voraussetzung für Bikulturalität
25 Vielen Dank!
Birgit Leyendecker Entwicklungspsychologie/ Interdisciplinary Centre for Familie Research (ICFR)
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