Umgang mit dem Erleben von Patientensuiziden während der Behandlung - Belastungsanalyse und Darstellung angemessener Bewältigungskonzepte
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- Karola Huber
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1 Umgang mit dem Erleben von Patientensuiziden während der Behandlung - Belastungsanalyse und Darstellung angemessener Bewältigungskonzepte F. Illes, J. Jendreyschak, F. Freyth, A. Schramm, G. Juckel Kooperationspartner: Unfallkasse NRW
2 Projektphase I Erhebung und Analyse vorliegender Belastungen und bisheriger Bewältigungsansätze sowie möglicher beeinflussender Faktoren Projektphase II Projekt Erstellung und Evaluation eines Bewältigungskonzeptes für Mitarbeiter Projektphase III Multiplikation des Bewältigungskonzeptes Durchführung von Schulungen
3 Projektphase I
4 Rücklauf Fragebögen Versendet wurden: ca Fragebögen Rücklauf: 1214 Fragebögen Interviews Kontaktformulare: 158 Interviewbereitschaft Rücklauf: 134 tatsächlich durchgeführte Interviews
5 Interviewteilnehmer Geschlecht 70 Frauen (52%) 64 Männer (48%) Berufsgruppen 33 Ärzte 63 Pflegekräfte 38 Therapeuten Berufserfahrung MW = 16 Jahre bei Ärzten MW = 15 Jahre bei Therapeuten MW = 21 Jahre bei Pflege
6 Interview Projektphase I Emotionales Erleben der Mitarbeiter Veränderungen in der beruflichen Tätigkeit Erhaltene Unterstützung Angewandte Copingstrategien Gewünschte Bewältigungsangebote Projektphase II
7 Emotionales Erleben der Mitarbeiter
8 Haben Sie sich allgemein belastet gefühlt? % trifft gar trifft eher trifft eher zu F (2, 131) = 1,497; p =,228 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu
9 % Waren Sie traurig? trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 1,708; p =,185 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
10 % Haben Sie sich hilflos gefühlt? trifft gar trifft eher Arzt Therapeut Pflege trifft eher zu trifft voll zu F (2, 131) =,970; p =,382 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
11 Hatten Sie Angst? % trifft gar trifft eher Arzt Therapeut Pflege trifft eher zu trifft voll zu F (2, 131) = 1,271; p =,284 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
12 % Hatten Sie Selbstzweifel? trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 1,634; p =,199 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
13 Haben Sie sich als inkompetent empfunden? % trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 1,079; p =,343 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
14 % Waren Sie geschockt? trifft gar trifft eher Arzt Therapeut Pflege trifft eher zu trifft voll zu F (2, 130) = 1,177; p =,311 Keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen.
15 Haben Sie befürchtet, etwas falsch gemacht zu haben? % trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 2,182; p =,117 Ärzte hatten häufiger die Befürchtung etwas falsch gemacht zu haben als die Pflege.
16 % Haben Sie sich schuldig gefühlt? trifft gar trifft eher Arzt Therapeut Pflege trifft eher zu trifft voll zu F (2, 131) = 2,257; p =,109 Ärzte fühlen sich schuldiger als das Pflegepersonal.
17 % Haben Sie sich geschämt? trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 2,996; p =,053 Pflegepersonal äußerte tendenziell weniger Scham als Ärzte.
18 % Waren Sie depressiv? trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 1,876; p =,157 Pflegepersonal äußerte tendenziell weniger Depressivität als Ärzte.
19 % trifft gar Waren Sie wütend? trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 4,924; p =,009 Therapeuten äußerten weniger Wut als Ärzte oder Pflegepersonal.
20 % Haben Sie sich geärgert? trifft gar trifft eher trifft eher zu Arzt Therapeut Pflege trifft voll zu F (2, 131) = 3,134; p =,047 Therapeuten haben sich tendenziell weniger geärgert als Ärzte.
21 Wie lange hat es gedauert, bis sich Ihre psychische Verfassung wieder normalisiert hat? % Arzt Therapeut Pflege sofort 1 W 1 M </ = 6 M </ = 12 M > 12 M bislang nicht F (2, 129) = 1,992; p =,141 Keine Unterschiede in der Dauer zwischen den Berufsgruppen.
22 Haben Sie den Patienten direkt nach dem Ereignis gesehen? nein ja auf Photo Insgesamt 55% 41% 4%
23 Emotionale Reaktionen von Mitarbeitern, die den Patienten nach dem Suizid gesehen haben Mitarbeiter, die den Patienten nach dem Suizid gesehen haben, berichten über mehr Intrusionen (r =,266**) und über stärkere Angst (r =,285**).
24 Veränderungen in der beruflichen Tätigkeit
25 Veränderungen in beruflicher Tätigkeit % Arzt Therapeut Pflege * * Angstvor rechtliche Konsequenzen Verdrängung Angst Gefühle zu äußern Kollegengespräche Dokumentation Umgang mit suizidalen Patienten berufliche Aufgaben Gedanke an berufliche Kompetenz rechtliche Aspekte Fehlzeiten
26 Veränderungen in beruflicher Tätigkeit % Arzt Therapeut Pflege * * * * Angst vor Vorwürfen Selbstbewußtsein körperliches Wohlbefinden Verhältnis zu Freunden/Familie Verhältnis zu Kollegen Entscheidungsfähigkeit Umgang mit Patient Nachdenken über suizidales Verhalten Substanzgebrauch
27 Erhaltene Unterstützung
28 LWL aktiv Hilfe gesucht implementierte Unterstützungsangebote Betriebsleitung Supervision Freunde direkter Vorgesetzter Familie Kollegen % Erhaltene Unterstützung
29 Angewandte Copingstrategien
30 Angewandte Copingstrategien Arzt Therapeut Pflege Tagebuch Genussmittel Substanzgebrauch Gefühle geheim halten Verdrängung Freunde treffen sich ablenken Rat einholen Gespräche Entspannungsverfahren Sport schöne Aktivitäten soz. Unterstützung * * % *
31 Angewandte Copingstrategien Arzt Therapeut Pflege Gefühle zeigen Abstand gewinnen Religion sich Vorwürfe machen sich Arbeit zuwenden über Ereignis nachdenken Fehlersuche Kontakt zu Angehörigen zurückziehen Hilfsangebote initiieren Unterstützung durch Vorgesetzten * * % *
32 Gewünschte Bewältigungsangebote
33 Was hätten Sie sich noch an Bewältigungsangeboten gewünscht? ernsthafte Gesprächsangebote Interesse am Befinden des Mitarbeiters Gefühl, dass Vorgesetzter hinter einem steht Gesprächsangebote auch nach einiger Zeit Rückendeckung/ keine Vorwürfe
34 Was hätten Sie sich noch an Bewältigungsangeboten gewünscht? Unterstützung bei Suche nach externen Hilfsangeboten Beachtung von Kollegen, die etwas außerhalb des Teams stehen (z.b. Dauernachtwachen) Flexible Erreichbarkeit der kollegialen Hilfe Fortbildungen zum Thema Suizid Hinweise auf Hilfsmöglichkeiten Rechtliche Beratung Externe und interne Supervisionsmöglichkeit Informationen über notwendiges Vorgehen Fachliche Reflexion
35 Projektphase II
36 Implikationen für ein Bewältigungskonzept Spezifische Angebote für Mitarbeiter, die den toten/ verletzten Patienten gesehen haben Erhöhtes Risiko für Intrusionen und Angst Umgang mit Suizidalität von Patienten im Team Gemeinsame Einschätzung von Suizidalität Teaminterne bessere Verteilung von Aufgaben nach dem Suizid Schulung von Vorgesetzten empathisches Nachfragen und Eingehen auf den Mitarbeiter Angebote für die Mitarbeiter von Seiten des LWLs Internetplattform Telefonhotline Schnelle Informationen über Angebote der UK NRW
37 Bewältigungseinheiten zu Emotionen: Umgang mit Emotionen Implikationen für ein Bewältigungskonzept Kognitionen: Umgang mit Schuld Bearbeitung von Verantwortungsübernahme Analyse der Situation: Entlastung von Schuld und Verantwortung Entwicklung von Handlungsstrategien bei Suizidalität
38 Vermittlung des Bewältigungskonzeptes Experten Schulung von Key User im Unterneh men I Key User im Unterneh men II Key User im Unterneh men III Vermittlung an Vermittlung an Anwendung in Team I Team II Team III Führungs kräfte Team I Team II Abteilung A Abteilung B Abteilung C
39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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