Fahrplan: SCHULE UND GESUNDHEIT. Gesundheit & Krankheit: Begriffsbestimmung. Der salutogenetische Ansatz eine Begriffsbestimmung
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- Bernd Steinmann
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1 SCHULE UND GESUNDHEIT Mag. Ulrike Lassacher,, MAS Servicestelle Schule der SGKK Fahrplan: Der salutogenetische Ansatz eine Begriffsbestimmung Die Grundprinzipien der schulischen Gesundheitsförderung Gesundheit wird großgeschrieben - Projektvorstellung Gesundheit & Krankheit: Begriffsbestimmung Mag. Ulrike Lassacher,, MAS Servicestelle Schule der SGKK 1
2 3 Fragen zur Gesundheit Wie definiere ich Gesundheit? Um gesund zu bleiben, brauche ich.. Ich werde krank wenn... Individuelle Definitionen von Gesundheit Gesundheit ist, wenn ich nur abends ins Bett muss (nicht auch tagsüber). Schülerin, 9.Klasse Gesundheit ist, dass das Leben relativ ausgewogen ist, dass man mit sich selbst noch irgendwo einig ist und voll hinter sich selbst steht. Mann, 22 Jahre Also Gesundheit, sich wohl fühlen, keine Sorgen haben, Arbeit haben. Krankenpflegerin, 51 Jahre Psychische Gesundheit ist funktionieren, viel über sich reden, auch über Gefühle, Aktivitäten mit Freundin.. chronisch psychisch kranke Frau, 42 Jahre vgl. Schwartz et al Assoziationen zum Stichwort Gesundheit Quelle: 2
3 Begriffsdefinition Gesundheit & Krankheit Gesundheit = Wohlbefinden, Abwesenheit von Beschwerden und Symptomen? Krankheit = verbunden mit Beschwerden, Schmerzen und Einschränkungen? Subjektive Definition, die sich in der Sozialisation entwickelt und im Kontext zur Gesellschaft und Kultur steht Belastungen, Risiken und Ressourcen spielen eine Rolle Die WHO-Definition für Gesundheit als Idealnorm Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen. (WHO 1948) Ende 1980 erweitert um ökologische und spirituelle (Lebenssinn) Dimension Einflussfaktoren auf die Gesundheit 20 % biologische, genetische Gegebenheiten 50 % Lebensstil 10 % Gesundheitswesen (Spitäler, Ärzte etc.) 20 % (physische u. psychische) Umwelt (Quelle: Badura, 1996) 3
4 Vereinfachtes Salutogenese-Modell Schutzfaktoren Stressoren Kohärenzsinn Risikofaktoren Gesundheit Krankheit Grundlagen der Gesundheitsförderung Das Konzept beinhaltet individuumsbezogene und umfeldbezogene Ansätze erweitert das Risikofaktorenmodells um Psychosoziale Determinanten Umfeld- und verhältnisbezogene Faktoren berücksichtigt das Zusammenwirken von Risikofaktoren - und Schutzfaktoren Leitfragen des salutogenetischen Ansatzes Wie entsteht Gesundheit? Unter welchen Bedingungen findet man Gesundheit bzw. warum wird oder bleibt jemand trotz vieler gesundheitsgefährdender Einflüsse gesund? Wie schaffen sie es sich von Erkrankungen wieder zu erholen? Welche Faktoren fördern Gesundheit? 4
5 Der Lebensfluß als Metapher Salutogense versus Pathogenese Pathogenese: Pathos: Leiden(schaft); Genese: Geburt, Entstehung Krankheitsentstehung Entweder-Oder-Prinzip (Dichotomie) Salutogenese: Salus: Unverletzheit, Heil. Glück; Genese: Geburt, Enstehung Entstehung von Gesundheit Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Pathogener Ansatz Salutogenetischer Ansatz Warum und woran werden Menschen krank? Was sind Krankheitsverläufe und Krankheitsbedingungen? Schlussfolgerung für präventive Krankheitsvermeidung und Gesunderhaltung Warum bleiben Menschen trotz vieler Krankheitsrisiken gesund? Warum befinden sie sich auf der positiven Seite des Gesundheits-Krankheits- Kontinuum? Unter welchen Voraussetzungen kann Gesundheit bewahrt werden? 5
6 Schulische Gesundheitsförderung Mag. Ulrike Lassacher,, MAS Servicestelle Schule der SGKK Begriffsvergleich (modifiziert nach Weiglhofer, 2000, S. 30) Begriffe Inhaltliche Orientierung Primäre Zielsetzung Zielfelder Zielentscheidung Gesundheitsförderung Gesundheitspotenziale Gesundheitsbildung Hauptsächlich personenorientiert Gesundheitserziehung Personenorientiert Gesundheitsaufklärung Gesundheitsressourcen, - potenziale Erhöhung des Gesundheitsbewusstseins Risikofaktoren, Krankheit, Gesundheit Risikofaktoren, Krankheit, Gesundheit Erhöhung der Selbstbestimmung über die Gesundheit Erhöhung von Wissen, Veränderung von Verhalten Erhöhung von Wissen Person, Lebensund Arbeitsumwelt Hauptsächlich personenorientiert Risikofaktoren, Erhöhung von Wissen, Personen- und Krankheit SGKK/Servicestelle Ver-änderung von Schule, Mag. Ulrike Lassacher, MAS umfeldorientiert Verhalten und UBdg. Primärprävention Partizipation der Betroffenen Mehrheitlich Vorgabe Mehrheitlich Vorgabe Vorgabe Vorgabe Gesundheitsförderung will... Ressourcen stärken, Risikofaktoren minimieren Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen (verhältnisorientierte Maßnahmen) Persönliche Kompetenzen entwickeln (verhaltensorientierte Maßnahmen) 6
7 Grundsatzerlass für Gesundheitserziehung Basierend auf den Erfahrungen aus dem Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen Erweitertem Gesundheitsverständnis Schule als Lern- und Arbeitsumfeld Vorrangige Ziele: Verhaltens- und verhältnisorientiert Vernetzung, Kooperation und Dokumentation Prinzipien schulischer Gesundheitsförderung Ganzheitlichkeit: umfassendes Wohlbefinden Partizipation: Aktive Einbindung der Beteiligten Empowerment: Befähigung Gesundheitspotentiale auszuschöpfen Innere und äußere Vernetzung: Öffnung der Schule nach außen Schaffung von gesundheitsförderlichen Rahmenbedingungen Partizipation Betroffene zu Beteiligten machen SchülerInnen, LehrerInnen und andere Akteure in der Schule einbeziehen Einbeziehung der Betroffenen in Planung, Umsetzung und Kontrolle Partizipation als Grundlage für Empowerment 7
8 Partizipation in der Schule (vgl. Reis-Klingspiegl, 2004; Jensen) Im Projekt Untersuchung Themenwahl Vision, Ziele Maßnahmen Evaluation S schlagen vor, gem. Entscheidung S schlagen vor, S entscheiden L schlagen vor, gem. Entscheidung L informieren, S akzeptieren L teilen S Entscheidung mit Empowerment Grundlegend für die schulische GF Empfundene Unterstützung durch Erwachsene und Gleichaltrige Wahrnehmung als Einzelpersonen Starker Einfluss auf subjektives Gesundheitsempfinden und verhalten von SchülerInnen Veränderungsprozesse auf drei Ebenen Qualitätsorientierung Zielgruppendefinierte Planung Berücksichtigung subjektiver und objektiver Bedarfskriterien Projektmanagement als Instrument Bedarfsanalyse, Erhebung der Ausgangssituation Festlegung von Zielen und Maßnahmen Systematische Durchführung und Steuerung der Maßnahmen Systematische Bewertung von Strukturen, Prozess und Ergebnis 8
9 Zieldefinition Ziele sind wichtig für: Gemeinsames Projektverständnis Motivation Information sichern Erfolg Formulierung von Nichtzielen Zielformulierung nach der SMART-Regel Kommt vor... Nachdem wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen. (Mark Twain) Teambildung Festlegung der Teamzusammensetzung spätestens in der Planungsphase möglichst vielfältige Zusammensetzung Was soll im Team vorhanden sein? Betroffenheit + Entscheidungskompetenz Soziale Kompetenz + Fachwissen Leitfragen: Wie wird das Projektteam zusammengestellt? Wie verlaufen Teamsitzungen? 9
10 Innere und äußere Vernetzung Der Netzwerkgedanke als zentrale Strategie der Gesundheitsförderung Innere Vernetzung: zielorientierte Kooperation und Zusammenarbeit innerhalb der Schulgemeinschaft äußere Vernetzung: Vernetzung mit externen PartnerInnen, Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer Grundsätze der schulischen GF (1) Keine Aktion ohne vorherige Diagnose und Bedarfsklärung Nutzung von eigenen Stärken und vorhandenem Wissen Miteinbeziehung von SchülerInnen in möglichst allen Phasen Grundsätze der schulischen GF (2) Berücksichtigung des ganzheitlichen Gesundheitsbegriffes Mischung von individuellen und strukturellen Ansätzen Was nicht dokumentiert wurde, existiert nach kurzer Zeit nicht mehr 10
11 Gesundheit wird GROSS geschrieben Ein Gesundheitsförderungsprojekt der SGKK für f r Schulen Die Servicestelle Schule SGKK unterstützt Schulen seit vielen Jahren, im Herbst 2004 wurde die Schulservicestelle ins Leben gerufen Servicestelle für alle LehrerInnen und SchülerInnen Etablierung und Qualitätssicherung der Gesundheitsförderung in Schulen Vernetzung und Kooperation Eckdaten für ein gemeinsames GF-Projekt Bildung eines Projektteams Einbindung von SchülerInnen und Eltern Berücksichtigung des ganzheitlichen Gesundheitsbegriffes, der die individuelle und strukturelle Ebene miteinbezieht Langfristige Projektdauer Beteiligung mögl. vieler Klassen Systematischer Projektablauf 11
12 Der Gesundheitsförderungszyklus Schulkultur Diagnose Planung Evaluierung Umsetzung Schulumfeld Projektablauf in fünf Schritten 1. Orientierung und Mobilisierung Informationen sammeln, Rahmenbedingungen schaffen, Bildung des Projektteams 2. Analyse und Problembestimmung Sammlung von Interessen, Sichtweisen und Vorstellungen Projektablauf in fünf Schritten 3. Planung und Zieldefinition Schnüren von Maßnahmenpaketen, Erstellen eines Zeit- und Arbeitsplanes 4. Durchführung Umsetzung der Arbeitspakete 5. Projektabschluss Präsentation, Reflexion, Erfolgskontrolle 12
13 Unterstützung durch die SGKK-Servicestelle Schule Projektbegleitung über die gesamte Laufzeit - Mitarbeit im Projektteam - Vorstellung möglicher Tools & Instrumente - Unterstützen bei der Erstellung eines Projektberichtes - Bereitstellung von Literatur, Broschüren etc. Verfassen einer Projektvereinbarung Bereitstellung eines Projektleitfadens Vermittlung von Kooperationspartnern Öffentlichkeitsarbeit (nach Vereinbarung) Danke für Ihre Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg! 13
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