Cybersicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen

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1 Cybersicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen Ergebnisse einer Befragung des Marktforschungsinstituts INNOFACT von 305 Unternehmen im Juni 2018

2 Cyberrisiken sind für Unternehmen jeglicher Größe ein allgegenwärtiges Risiko geworden. Das Ausmaß der Gefahr haben spätestens die großflächigen Angriffe wie Wannacry oder NotPetya im Jahr 2017 gezeigt. Während Konzerne sich dieser Bedrohungslage schon länger bewusst sind, ist bisher wenig über die Risikosituation bei kleineren Unternehmen bekannt. Aus diesem Grund hat CyberDirekt in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen INNOFACT 305 Betriebe in einer Studie zum Thema Cybersicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen befragt. Die Untersuchung analysiert sowohl die Wahrnehmung der aktuellen Bedrohungslage, als auch den Verbreitungsgrad von Präventions- und Absicherungsmaßnahmen. 1 Wie stark schätzen Sie die Bedrohungslage für Ihr Unternehmen ein, Opfer einer Cyber-Attacke zu werden? 1% 16% 43% 40% stark betroffen teilweise betroffen nicht betroffen keine Angaben 2

3 Nur ein Viertel der Kleinstunternehmer kennt aus dem direkten Umfeld mindestens einen anderen Betrieb, welcher schon von einem Cyber-Angriff betroffen gewesen ist. Bei größeren Unternehmen ist dieser Anteil deutlich höher. 2 Haben Sie in den letzten 2 Jahren in Ihrem Umfeld von einem Unternehmen gehört, das Opfer einer Cyber-Attacke geworden ist? 76% 52% 63% 62% 48% 38% 38% 24% Bis zu 5 Mitarbeiter 6 bis 10 Mitarbeiter 11 bis 15 Mitarbeiter 16 bis 20 Mitarbeiter Nein Ja Im eigenen Unternehmen ist die Bedrohungslage fast allgegenwärtig. Nur 10% der kleinen und mittelständischen Unternehmen waren in den letzten 2 Jahren überhaupt nicht von einem Cyber-Vorfall betroffen. 3 Hat es auf Ihr Unternehmen in den letzten 2 Jahren bereits einen oder mehrere Cyberangriffe gegeben? Virenschutz hat Alarm geschlagen 52% Unerwünschte Inhalte (Pop-Ups etc.) auf ihrem Rechner 38% mit Fake-Bewerbungen 31% IT-Support hat etwas festgestellt 13% Keine Cybervorfälle 10% Ausfall Ihrer Website (Überlastung durch DDos Angriff) 9% Erpressungs-Trojaner (Lösegeld-Forderung etc.) 7% Sonstiges 2% 3

4 Im direkten Arbeitsumfeld werden viele Gefahrenquellen als bedrohlich angesehen, die mit menschlichen Verhaltensweisen zusammenhängen (z.b. Schwache Passwörter bzw. Social-Media Nutzung am Arbeitsplatz ). Geschäftlicher Verkehr wird jedoch nur von 18% der Befragten als größte Bedrohung eingeschätzt. Dies ist bemerkenswert, da nahezu jedes Unternehmen s zur betrieblichen Kommunikation verwendet und infolge dessen von daraus resultierenden Gefahren wie Phishing oder Anhängen mit versteckter Schadsoftware betroffen sein kann. 4 Was ist Ihrer Meinung nach die größte Gefahrenquelle in Ihrem Arbeitsumfeld? Schwache Passwörter Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke Verspätet ausgeführte System-Updates Eigene Geräte der Mitarbeiter im internen WLAN-Netzwerk Social-Media Nutzung am Arbeitsplatz Kommunikation mit Kunden oder Kollegen per Whatsapp Geschäftlicher -Verkehr Werkseinstellungen in Routern oder Telefonen Website mit Terminbuchung und Kontaktformular Einsatz der Firmenkreditkarte 12% 12% 23% 23% 19% 18% 18% 28% 34% 36% 4

5 Die Bedrohungslage konzentriert sich nicht nur auf ein einzelnes Angriffsmuster, sondern verteilt sich auf mehrere potentielle Risikoszenarien einer Cyberattacke. Insbesondere ein unberechtigter Eingriff in die Kundendatenbank bzw. ein Totalverlust ebendieser Daten wird als schwerwiegendes Risiko angesehen. 5 Wie stark fühlen Sie sich von den folgenden Risiken in Bezug auf Ihr Unternehmen betroffen? Phishing-Attacke (z. B. getarnt als Bewerbung) 40% 39% 19% Cyber-Attacke mit mehrtägigem Ausfall der IT 46% 34% 18% Datenschutzverletzung durch Cyber-Vorfall 40% 37% 21% Erpressungs-Trojaner (Verschlüsselung Ihrer Daten) 45% 37% 17% Unberechtigter Eingriff in die Kundendatenbank 48% 32% 18% Totalverlust von Kunden- und Abrechnungsdaten 48% 32% 19% keine Angaben stark betroffen teilweise betroffen nicht betroffen 5

6 Während gängige technische Schutzmaßnahmen wie Firewalls und starke Passwörter von den meisten Unternehmen genutzt werden, führen nur zwei Drittel der Befragten regelmäßig ein Datenbackup durch. Ebenfalls sensibilisieren und schulen deutlich weniger als ein Drittel der befragten Betriebe Ihre Mitarbeiter. Dies ist umso bemerkenswerter, als menschliche Verhaltensweisen mit vielen Gefahrenquellen am Arbeitsplatz eng verknüpft sind (siehe Grafik 4). 6 Welche Maßnahmen zur Absicherung gegen die Folgen von Cybercrime (Hackerangriffe, Datendiebstahl etc.) nutzen Sie in Ihrem Unternehmen? Anti-Viren Software Firewalls Starke Passwörter Regelmäßige Updates von Systemem / Software Datenbackup (mindestens wöchentlich) Verschlüsselung personenbezogener Daten Schulung der Mitarbeiter in IT-Sicherheit Abgestufte Nutzerrechte VPN-Verbindung Versicherung für das Restrisiko Sonstiges 28% 24% 22% 7% 3% 41% 84% 80% 78% 75% 68% 6

7 Die überwiegende Mehrheit der kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzt Präventionsmaßnahmen technischer Natur (vgl. Grafik 6). Im Gegensatz dazu ist nur 40% der Befragten überhaupt bekannt, dass sich Betriebe mit einer Cyber-Versicherung ökonomisch gegen die Folgen eines Hacker-Angriffs absichern können. 7 Haben Sie schon einmal von der Möglichkeit gehört, gegen die Folgen eines Hacker-Angriffs eine Versicherung abzuschließen? 76,8% 58,7% 60% 41,3% 47,1% 52,9% 52,1% 47,9% 40% 23,2% Total Finanzdienstleistungen IT / Kommunikationsdienstleistungen Gesundheitswesen / Sozialer Bereich Professionelle Dienstleistungen für Unternehmen Nein Ja 7

8 Obwohl die Cyber-Versicherung als Instrument des Risikomanagements bei kleineren Unternehmen noch überwiegend unbekannt ist, werden einzelne Bausteine der Deckung als sehr sinnvolle Dienstleistungen angesehen. Dies gilt insbesondere für die Kostenerstattung zur Wiederherstellung der IT-Systeme des Betroffenen. 8 Welche der folgenden Leistungen wären für Sie am wichtigsten? Kostenübernahme für Wiederherstellung der Systeme 53% Haftpflicht für Datenschutzverletzung (Schadenersatz) 45% Rechtsberatung und Abwehr von Schadenersatzansprüchen 24h Notfall-Support durch IT-Spezialisten bei einem Hacker-Angriff Kostenübernahme für IT-Forensik und Entfernung der Schadsoftware 31% 38% 36% Unterstützung und Rechtsberatung bei der Meldung an die Datenschutzbehörde (innerhalb 72h) Kompensation von Umsatzausfall während der Betriebsunterbrechung 21% 21% Krisenmanagement und Kommunikationsberatung 11% Absicherung für Ausfall eines Cloud-Dienstleisters Benachrichtigungskosten (wenn Sie alle Kunden über einen Datenschutzvorfall informieren müssen) 10% 6% Sonstiges 2% 8

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