Anton Landolt und Eugen Hostettler Wegbereiter für Ecolight Flugzeuge in der Schweiz

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1 Anton Landolt und Eugen Hostettler Wegbereiter für Ecolight Flugzeuge in der Schweiz Ecolight Flugzeuge sind in der Luftfahrt vor allem dank ihrer umweltfreundlichen Kleinmotoren und des geringen Gewichts beliebt. Dass die motorisierten Serienflugzeuge in der Schweiz 1984 verboten wurden, war vor dem Hintergrund der weitreichenden flugtechnischen Vorteile umso verwunderlicher. Anton Landolt und Eugen Hostettler kämpften als treibende Kräfte gegen das Ultraleichtflugverbot in der Schweiz und hatten nach vielen Jahren schließlich Erfolg. Icons of Industry Gregor Behling Anton Landolt, Eugen Hostettler und der lange Schweizer Weg zur

2 Anton Landolt, Eugen Hostettler und der lange Schweizer Weg zur Zulassung von Ecolight Flugzeugen Als motorisierte Hängegleiter Anfang der achtziger Jahre europaweit ihren Siegeszug antraten, kam es in der Schweiz zu einem Luftfahrt-Eklat. Mit Stichentscheid vom 4. Juli 1984 beschloss der Bundesrat, dass Ultraleichtflugzeugen in der Schweiz die Zulassung verweigert wird. Paradoxerweise hieß es in der Begründung, dass die sehr verbrauchsarmen Ecolight Flugzeuge aus umweltpolitischen Gründen nicht erlaubt werden. Konkret hieß es in dem Gesetz, dass motorisierte Fluggeräte mit einer Flächenbelastung von unter 20 Kilogramm pro Quadratmeter in der Schweiz verboten sind. Die Flächenbelastung eines Flugzeuges ergibt sich aus der Masse eines Flugzeuges geteilt durch die Fläche der Flügel. Als Reaktion auf das Verbot der immer beliebteren Flugzeugklasse formierte sich unter Schweizer Ultraleichtfliegern der Schweizer Ultraleichtflugverband, der seit 1999 unter dem Namen Swiss Microlight Flyers (SMF) bekannt ist. Ab 1996 engagierten sich insbesondere Anton Landolt und Eugen Hostettler für eine Zulassung von Ultraleichtflugzeugen. Einer der Meilensteine auf dem Weg zur Aufhebung des Verbots war die Einführung des Begriffs Ecolight, der die negativ behaftete Bezeichnung Ultraleicht ersetzte. Die in den achtziger Jahren abschätzig als fliegende Rasenmäher bezeichneten Ultraleichtflugzeuge hatten sich technisch zu sehr sparsamen und leichten Fluggeräten weiterentwickelt und sollten als solche auch von der Politik anerkannt werden. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Ecolight-Zulassung war die eindrucksvolle Demonstration von Ecolight Flugzeugen vor der parlamentarischen Gruppe Luftfahrt auf dem Flugplatz Bern. In der Folge kam es zu mehreren parlamentarischen Vorstößen und einem generellen Umdenken in der Politik. Im Rahmen eines Treffens mit Anton Landolt, Eugen Hostettler und Hans Pflugshaupt am gab Bundesrat Moritz Leuenberger schließlich grünes Licht für die Zulassung von Ecolight Flugzeugen. Nach mehr als 21 Jahren wurde am 1. Juli 2005 das lang ersehnte Ziel erreicht: Das erste Ecolight Flugzeug mit Schweizer Immatrikulation durfte am Flugplatz Langenthal abheben. Anton Landolt setzt sich noch heute als Präsident der Swiss Microlight Flyers für die Belange der Ultraleichtflugzeuge ein. Für seinen leidenschaftlichen Einsatz wurde dem Leichtflug-Liebhaber Landolt im Jahr 2006 der Pro Aero Anerkennungspreis überreicht.

3 Feierliche Freigabe des ersten Ecolight take-off durch den damaligen Aero-Club Präsidenten Beat Neuenschwander - Swiss Microlight Flyers (SMF)

4 Die erste Landung des Ecolight Flugzeugs vom Typ Eurostar HB-WAF auf dem Flugplatz Langenthal am 1. Juli Swiss Microlight Flyers (SMF) Ecolight Flugzeuge und ihre beeindruckende Technik Die beliebten motorisierten Serienflugzeuge der Ecolight Klasse haben dank der Verwendung besonders leichter Baustoffe einen sehr geringen Antriebsbedarf. Die umweltfreundlichen Kleinmotoren der Flugzeuge zeichnen sich durch einen geringen Verbrauch aus und fliegen zudem äußerst leise. Ecolight Flugzeuge müssen einer ganzen Reihe an Anforderungen genügen, um zugelassen zu werden. So dürfen die ein- oder zweisitzigen Fluggeräte nur über eine maximale Leistung von 120 PS verfügen und müssen eine Flächenbelastung von mindestens 20 Kilogramm pro Quadratmeter aufweisen. Während das Ecolight Flugzeug in der einsitzigen Variante nicht schwerer als 322,5 kg sein darf, sind beim zweisitzigen Pendant bis zu 472, 5 kg erlaubt. Unter Berücksichtigung der Leermasse des Flugzeugs und des Treibstoffs wird klar, dass die Zuladungsmasse für den oder die Piloten sowie das Gepäck sehr beschränkt ist. Neben diesen Voraussetzungen müssen Ecolight Flugzeuge auch hohen Ansprüchen an die Lärmbelastung genügen, die Emissionen des Fluggerätes dürfen 65 db nicht überschreiten.

5 In Bezug auf die Flugsicherheit zeichnen sich Ultraleichtflugzeuge durch sehr gute Gleiteigenschaften im Vergleich zu konventionellen Flugzeugen aus. Die übliche Motorisierung mit einer Leistung von 100 PS erlaubt es dem Flugzeug, auf kurzen Pisten oder in den Bergen große Leistungsreserven zu nutzen. Das durch leichte Baustoffe sehr gering ausfallende Gewicht erlaubt einen langsamen Anflug auf die Landepiste. Das geringe Gewicht ist jedoch auch mit einer höheren Anfälligkeit gegenüber Windböen und Unruhen in der Luft verbunden. Einer der weiteren Vorteile von Ecolight Flugzeugen ist die sehr umweltfreundliche Betriebsweise. Fluggeräte wie das Modell FK 12 aus dem Hause B&F arbeiten mit einem 80 bzw. 100 PS starken Rotax 912 Motor und sind sehr verbrauchsarm. Alternativ kann das Modell auch mit einem 120 PS starken Jabiru 3300 Motor mit 3,3 Liter Hubraum betrieben werden. Das B&F Ultraleichtflugzeug vom Typ FK 12 ähnelt optisch stark einem klassischen Doppeldecker mit Spornradfahrwerk und lässt sich sowohl mit offenem als auch mit geschlossenem Cockpit nutzen. Während der Rahmen hauptsächlich aus robustem Stahl und Aluminium besteht, sorgen GFK-Baustoffe in der Verkleidung für ein geringes Gewicht. Die Höchstgeschwindigkeit des mehr als hundert Mal verkauften Ultraleichtflugzeugs liegt bei 220 km/h, die Reisegeschwindigkeit beträgt je nach Motorisierung allerdings 172 bis 200 km/h.

6 Das umweltfreundliche Ecolight Flugzeug, FK 12 Comet, im der Detailaufnahme - Gregor Behling Aktuelle Trends rund um Ecolight Flugzeuge Die rasante technische Entwicklung im Bereich der Ultraleichtflugzeuge hat in den letzten Jahren zu einem regelrechten Boom in der Branche geführt. Für viele Piloten mit einer Privatpilotenlizenz ist die Ecolight-Klasse zu einer echten Alternative geworden. Auch die im Vergleich zu schwereren Flugzeugklassen sehr geringen Betriebskosten der Ultraleichtflugzeuge haben zu einer stetig steigenden Popularität geführt. Technisch gesehen geht der Trend in der Ultraleichtflugzeug-Branche derweil immer mehr zum preiswerten Fliegen im Einsitzer. Auf der Luftfahrtmesse Aero am Bodensee wurden 2016 mehrere Vertreter der Klasse mit beeindruckend geringen Motorleistungen vorgestellt. Das Modell AEROLiTE 120 gehört als motorisierter, einsitziger Dreiachser zur 120 kg Klasse der Ultraleichtflugzeuge und wird von einem nur 28 PS starken Zweitakter im Rumpf angetrieben. Dank eines Verbrauchs von nur sieben bis acht Litern Benzin zeichnet sich die AEROLiTE 120 durch besonders geringe Betriebskosten aus. Auch das Modell ELF aus dem Hause des polnischen Herstellers Ekolot gelangt durch sein innovatives Segelkonzept Aufmerksamkeit. Das Ultraleichtflugzeug wird ebenfalls von einem rumpfseitig angebrachten Zweitaktmotor angetrieben, der bei guten thermischen Verhältnissen sogar ganz abgeschaltet werden kann. Der Verdienst von Anton Landolt und Eugen Hostettler Anton Landolt und Eugen Hostettler haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Ultraleichtflugzeuge seit dem Jahr 2005 wieder am Schweizer Himmel zu sehen sind. In einem mehr als 20 Jahre dauernden Kampf gegen Vorbehalte in der Politik gelang es den leidenschaftlichen Anhängern der Ultraleichtklasse, ein nachhaltiges Umdenken in Gang zu setzen. Vor allem die Definition der Kategorie Ecolight als Abgrenzung gegenüber der negativ behafteten Bezeichnung Ultraleicht dürfte entscheidend dazu beigetragen haben, das Standing der motorisierten Serienflugzeuge in der Politik zu verbessern. Durch die Gründung des Schweizer Ultraleichtflugverbands, der heute unter dem Namen Swiss Microlight Flyers bekannt ist, konnten die beiden Projektinitiatoren den vielen Anhängern der Ultraleichtflugzeuge eine Stimme geben. Source: aerokurier.de Ecolight.ch faz.net nzz.ch

7 Otto Maurer ist seit 2015 bei ARTS und seit Anfang 2018 in seiner Funktion als Sales Manager. Zuvor gründete er zwei Gastronomie-Start Ups und war 5 Jahre als Geschäftsführer selbständig. Mit seiner Begeisterung für Innovationen beschäftigt er sich vor allem mit neuen Technologien und Entwicklungen in verschiedenen High- Tech-Branchen. otto.maurer@arts.eu