«Wenn Angehörige vergesslich werden»
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- Regina Diefenbach
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1 «Wenn Angehörige vergesslich werden» Hannele Hediger, Pflegefachfrau, lic. phil. Beratungsstelle für Angehörige von älteren Menschen, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW «Wenn Angehörige vergesslich werden» Hauptthemen von heutigem Abend Wie viel Vergesslichkeit ist normal? Wann und wie soll ich handeln? Wie soll ich mit älteren vergesslichen Angehörigen umgehen? 2 1
2 Vorbeugen der Vergesslichkeit Use it or lose it Regelmässige körperliche Aktivität (mindestens 30 Min. pro Tag) Regelmässige geistige Aktivität (Neues!) Regelmässige soziale Aktivität (Beziehungen pflegen) Gesunde Ernährung (Mittelmeerkost) Nichtrauchen Hohen Blutdruck, hohes Cholesterin und Diabetes behandeln! Schlechtes Altern ist nicht (nur) Schicksal! (Vortrag A. Wettstein ) 3 Wie viel Vergesslichkeit ist normal? Muss ich bei Vergesslichkeit gleich an Demenz denken? NEIN, jeder Mensch vergisst gelegentlich eine Information oder einen Termin. Handeln Sie jedoch, wenn die Vergesslichkeit deutlich zunimmt. im Alltag stört. zu Fehlleistungen führt. sowie bei Desorientiertheit in bekannter Umgebung bei Problemen bei vertrauten Arbeitsabläufen beim sozialen Rückzug 4 2
3 Wann und wie soll ich handeln? Schweigen oder reden? Das Problem in einem günstigen Moment ansprechen. Zeit nehmen für ein Gespräch. Lassen Sie den Betroffenen ausgiebig zu Wort kommen. Man könnte z.b. sagen: "Seit ein paar Monaten erscheint mir einiges anders. Du erinnerst dich weniger gut an Dinge, die gerade aktuell sind. Manchmal reagierst du auch ungewöhnlich gereizt. Das macht mir Sorgen, weil ich dich so nicht kenne. Wie schätzt denn du dies ein?« Wann und wie soll ich handeln? Dem Betroffenen anbieten, einen Termin beim Hausarzt zu vereinbaren und ihn dorthin zu begleiten. Man könnte z.b. sagen: Zu zweit denken wir eher an Wichtiges und erinnern uns nachher besser, was gesagt wurde. 1 Was tun, wenn Gespräche nicht fruchten? Menschen mit einer Gedächtnisschwäche fühlen sich oft unsicher und haben Schwierigkeiten beim Entscheiden. Scheuen Sie sich nicht, eine Fachperson zu Rate zu ziehen
4 Abklärung Was spricht gegen die Abklärung Möglicherweise mit belastender Gewissheit leben Was spricht für die Abklärung Wissen, ob es um eine normale Altersvergesslichkeit oder eine andere Krankheit handelt Ende der Unsicherheit Fortschreitenden Verlauf bremsen Entlastung und Zukunft organisieren (wie will man gepflegt werden) wichtige Sachen wie Vollmachten etc. organisieren 7 Ablauf einer Abklärung 1. Kontakt: Arzt; Untersuchung körperlich, psychiatrisch, neurologisch (ca. 1½ - 2 Std). 2. Kontakt: Testpsychologische Untersuchung (ca. 1½ - 2 Std). 3. Evtl. bildgebende Untersuchung MRI 4. Kontakt: Abschlussgespräch zusammen mit Angehörigen (ca. 1 Std). Die nächste Abklärungsstelle: Memory Klinik Bülach ipw - Anmeldung über Hausarzt - 8 4
5 Verhalten und Kommunikation Verhalten mit einer Person mit starken Gedächtnisstörungen Sicherheit und Zuversicht vermitteln mit Respekt begegnen Kommunikation mit einer Person mit starken Gedächtnisstörungen: Nicht mit Defiziten konfrontieren Reden Sie über das Hier und Jetzt Sprechen Sie kurze Sätze Stellen Sie Fragen mit JA/NEIN Antworten Korrigieren oder widersprechen Sie falsche Aussagen nicht. Besser ist, vom Thema abzulenken oder es abzuschwächen. 9 Angehörigensicht Für Angehörige ist die Betreuung der Menschen mit Demenz oft so selbstverständlich, dass sie selbst krank und erschöpft werden können. Eine hohe Belastung sollte frühzeitig erkannt werden. Deshalb stellen Sie sich immer wieder folgende Fragen: Sind Sie erschöpft, gereizt oder/und ängstlich? Schlafen Sie schlecht? Leiden Sie unter Schmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden? Belasten Sie Verhaltensweisen des Menschen mit Demenz, wie seine Unruhe oder Aggression? 10 5
6 Angehörigensicht Anderen helfen, das tun die meisten Menschen gerne. Selber Hilfe anzunehmen fällt hingegen schon viel schwerer. Hilfe annehmen ist eine Stärke und keine Schwäche. Sich regelmässig eine Auszeit gönnen ist für die Gesundheit sehr wichtig. Die Erfahrung zeigt: Entlastung der betreuenden Angehörigen ist für alle Beteiligten ein Gewinn! Scheuen Sie sich nicht, eine Fachperson zu Rate zu ziehen. 11 Übersicht und Meta-Analyse von 179 Studien über die nichtmedikamentösen Therapien: Wenn betreuende Angehörige unterstützt und beraten wurden: Konnten die Menschen mit Alzheimer länger zuhause bleiben. Die Lebensqualität der Menschen mit Alzheimer stieg. 12 6
7 Beratung für Angehörige von älteren Menschen Eine Hochschule im Dienste alter Menschen Was bieten wir an? Gespräche zu Sorgen, Herausforderungen und Belastung «Mein Mann hat Parkinson. Was kommt auf mich zu?» «Meine Mutter ist manchmal so aggressiv. Sie hat sich sehr verändert. Niemand glaubt mir.» Informationen zu Krankheiten und Betreuung im Alltag «Wir haben uns unter den Geschwistern arrangiert. Machen wir es so richtig?» «Mein betagter Vater wird Ende Woche vom Spital entlassen. An was muss ich alles denken?» Empfehlung passender Entlastungsangebote «Wo bekomme ich Unterstützung?» Verweisen an andere Beratungsstellen Bei Fragen rund um finanzielle Unterstützung und Alters- und Pflegeheime Ein offenes Ohr 14 7
8 Wer kann sich beraten lassen? Familienmitglieder zusammen oder alleine Der ältere Mensch alleine oder zusammen mit seinen Angehörigen Verwandte Freunde Nachbarn 15 Wer beratet? Pflegefachfrauen mit Spezialisierung in der Pflege von älteren Menschen und Familien Romy Mahrer Imhof Rahel Naef Hannele Hediger 16 8
9 Praktisches Ort Zuhause ZHAW Technikumstrasse 71 Telefonisch Ort der Wahl Anmeldung / Beratung Tel.: Mo Fr von 9-12 & Uhr Beratungen auch zu Randzeiten Kosten Kostenlos 17 9
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