UNITED NATIONS CONFERENCE ON CONFÉRENC COMMERCE E DES NATIONS UNIES POUR PRESS RELEASE EMBARGO
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- Heike Krüger
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1 UNITED NATIONS CONFERENCE ON CONFÉRENC COMMERCE E DES NATIONS UNIES POUR TRADE AND DEVELOPMENT LE ET LE DÉVELOPPEMENT (UNCTAD) (CNUCED) PRESS RELEASE EMBARGO The contents of this press release and the related Report must not be quoted or summarized in the print, broadcast or electronic media before 16 October 2006, 17:00 GMT (1 PM New York, 19:00 Geneva, 22:30 Delhi, 02:00 17 October Tokyo) UNCTAD/PRESS/PR/2006/ October 2006 UNCTAD: BOOM IN SÜD-SÜD-INVESTITIONSSTRÖMEN SCHAFFT ENTWICKLUNGSCHANCEN Ausländische Direktinvestitionen (ADI), aus Entwicklungs- und Schwellenländern, erreichten 2005 einen Rekordwert, berichtet der World Investment Report 2006: FDI from developing and transition economies: implications for development. Der Bericht wird am 16 Oktober veröffentlicht. Die meisten dieser Investitionen fließen in andere Entwicklungsländer und tragen so zu einem beträchtlichen "Süd-Süd"-Wirtschaftswachstum bei. Tatsächlich sind für viele Entwicklungsländer hauptsächlich andere Entwicklungsländer die Quelle von ausländischen Direktinvestitionen. Herkunfts- als auch Empfängerländern könnten, die durch "Süd-Süd" Investitionen erzielten Entwicklungsgewinne, durch politische Massnahmen noch erhöhen. Die neuen Investoren Eine Anzahl von Entwicklungs- und Schwellenländern hat sich in jüngster Zeit als wichtige Ausgangsländer für ADI entpuppt. Zwischen 1990 und 2005 hat sich die Anzahl von Ländern mit einem Bestand von auswärtigen ADI von mehr als fünf Milliarden US$ von 6 auf 25 erhöht. Letztes Jahr waren transnationale Unternehmen (TNU) aus Entwicklungs- und Schwellenländern (ohne Berücksichtigung der großen Offshore-Finanzplätze) Ausgangsort für ADI in Höhe von 120 Milliarden US$ - das ist der höchste Wert, der jemals verzeichnet wurde (siehe Grafik 1). Asien generierte 70% dieser Kapitalströme. Die Liste der Entwicklungsländer, die als Investoren auftreten war angeführt von Honk Kong (China), die Russische Föderation, Taiwan (Provinz Chinas), Brasilien und China (siehe Tabelle 1). Die Anzahl von großen transnationalen Unternehmen aus Entwicklungs- und Transformationsländern wächst. Während 1990 nur 19 von ihnen in der Fortune 500 Liste vertreten waren, waren es 2005 bereits 47. Die größten fünf TNU aus Entwicklungsländern waren ebenfalls unter den 100 größten TNU weltweit: Hutchison Whampoa (Hong Kong, China), Petronas (Malaysia), Singtel (Singapur), Samsung Electronics (Republik Korea) und CITIC Group (China). * Contact: Press Office: , unctadpress@unctad.org,
2 Page 2 Bedeutende TNU aus Entwickluns- und Schwellenländern finden sich jetzt sich im primären Sektor (Öl, Gas, Bergbau) und im Rohstoff Verarbeitung (Metall, Stahl). Ein weiterer TNU- Cluster findet sich in verschieden Dienstleistungen und schwer exportierbaren Gütern (z.b. Zement, Nahrungsmittel und Getränke). Ein dritter Cluster beinhaltet Aktivitäten, die am stärksten dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind, wie die Automobileproduktion, Elektronik, Textilproduktion und IT-Dienstleistungen. Beinahe alle bedeutenden TNU aus Entwicklungsländern in diesen Industrien stammen aus Asien. Welche Faktoren beeinflussen den Aufstieg von Unternehmen aus Entwicklungsländern? Welche Folgen hat dieser Trend? Der Boom von ADI aus einer Anzahl von Entwicklungs- und Schwellenländern spiegelt die gestiegene Wettbewerbsfähigleit vieler Unternehmen in diesen Volkswirtschaften wider. Verschiedene Länder konnten durch höhere Exporterträge, erzielt durch den Export von (Industrie-)Erzeugnissen und Rohstoffen, finanzielle Reserven ansammeln. Diese Reserven können für Auslandsinvestitionen genützt werden. Ein noch wichtigerer Faktor jedoch war, dass Unternehmen in diesen Ländern verstärkt dem internationalem Wettbewerb ausgesetzt waren. Damit einhergehend wurde man sich der wachsenden Bedeutung, den der Zugang zu internationalen Märkten und die Anbindung an weltweite Produktionssysteme und Wissensnetzwerke hat, bewusst. "Der Aufstieg transnationaler Unternehmen aus Entwicklungsländern ist ein Zeichen des Wandels der globalen Wirtschaft," so Anne Miroux, Leiterin des World Investment Report- Teams. Und weiter: "Unternehmen aus Brasilien, China, Indien und Südafrika - und aus anderen Entwicklungsregionen - weden international ein immer wichtigerer Faktor. Dies ist eine interessante für Tatsache auf die zukünftige Entwicklungspolitik Rücksicht nehmen muss, vor allem weil gerade diese Unternehmen auch bedeutende Investoren in anderen Entwicklungsländern sind." Politische Massnahmen verstärken diesen Trend Investitionen die vermehrt aus Entwicklungs- und Schwellenländern stammen, haben einiges Interesse, insbesondere von Investitions Promotions Agenturen (IPA) auf sich gezogen. Mehr als 90% aller afrikanischen IPAs sind an ADI aus anderen Entwicklungsländern, besonders aus ihrer eigenen Region, interessiert. Aber auch eine Anzahl von Industriestaaten haben lokale Büros ihrerer nationalen IPAs in Ländern wie Brasilien, China, Indien, Südkorea, Singapur und der Republik Korea gegründet. Herkunftsländer erkennen immer mehr, dass Auslandsinvestitionen, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen erhöhen können. Nur wenige Entwicklungsländer verbieten noch ihren Unternehmen im Ausland zu investieren. Manche Regierungen haben sogar begonnen ihre Unternehmen zu ermutigen, im Ausland zu investieren, indem sie etwa Informationen, finanzielle Anreize oder Investitionsversicherungen zur Verfügung stellen. Ob ein Land sich zu einer aktiven Förderung von ADI entschließen soll, hängt jedoch von einer Anzahl von Faktoren ab, unter underem der Situation des Staatshaushaltes und die Kapazitäten des Unternehmenssektors. Viele Länder, die nur über ein geringes Einkommen verfügen, könnten besser beraten sein, sich auf die Schaffung eines nationalen wettbewerbsfähigen Geschäftsumfelds und die Verbesserung der Firmkapazitäten zu konzentrieren, als ADI im Ausland zu ermutigen. Möglichkeiten zur Süd-Süd-Kooperation Die Ausweitung von ADI aus Entwicklungsländern ist besonders relevant für die Süd-Süd- Kooperation. Ohne Berücksichtigung von Offshore-Finanzplätzen, stieg die Summe von Süd-
3 Page 3 Süd-Strömen von 2 Milliarden US$ in 1985 auf 60 Milliarden US$ in 2004 oder 25% aller ADI- Ströme. Der Hauptanteil von Süd-Süd-ADI ist intraregional (siehe Grafik 2). Tatsächlich stellen für eine Schar von am wenigsten entwickelten Ländern (LDCs) ADI aus Entwicklungsländern einen großen oder den größten Anteil ihrer gesamten Zuflüsse. So stammen beispielsweise mehr als 50% aller Investitionen in Botswana, der Demokratischen Republik Kongo, Lesotho, Malawi und Swaziland von südafrikanischen Investoren. "Es ist wichtig zu bedenken, wie diese Form von 'Süd-Süd'-Kooperation verbessert warden kann, um Entwicklungsziele voranzutreiben", so der Kommentar von U.N.-Generalsekretär Kofi Annan. Während transnationale Unternehmen aus Entwicklungsländern hinter ihren Pendants aus den Industrieländern im Technologiebereich zurückliegen mögen, sind ihre Geschäftsmodelle manchmal besser an Operationen in Entwicklungsländern angepasst. Im Vergleich zu TNU aus Industrieländern ist ein Hauptvorteil von Investoren aus Entwicklungsländern, dass sie mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten in den Empfängerländern stärker vertraut sind. Dies macht es für Empfängerländer einfacher, ADI von solchen Unternehmen anzulocken. Umso geringer der technologische Abstand zwischen dem Investor und dem Gastland ist, umso einfacher können auch Kenntnisse in die lokale Wirtschaft übernommen werden. Einige Entwicklungsländer haben spezielle Programme aufgelegt, um Süd-Süd-ADI gezielt zu fördern. Diese Bemühungen könnten durch stärkere Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsländern weiter unterstützt werden. UNCTADs Initiative zum Aufbau eines "G- NEXID"-Netzwerks, welches es Import-Export Banken aus Entwicklungsländern erlaubt ihre Erfahrungen auszutauschen, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Ein intensiverer Dialog ist notwendig Ausländische Direktinvestitionen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern werden nicht immer begrüsst. Einige grenzüberschreitende Fusionen, insbesondere im Energiesektor genauso wie im Infrastruktursektor oder anderen Industrien, die eine "Sicherheitsdimension" aufweisen, haben Bedenken hervorgerufen. Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihre Investitionen unter Umständen auf politische Bedenken im Empfängerstaat stossen werden. Und Empfängerstaaten müssen, sollten sie es sich überlegen eine Investition zu vereiteln, ihre Bedenken vorsichtig abwägen, um nicht Vergeltungsmaßnahmen auf sich zu ziehen und Protektionismus zu fördern. Um Risiken zu mildern und die Vorteile von vermehrten Investitionen aus Entwicklungs- und Transformationsländern zu erhöhen, ermuntert UNCTAD Staaten zu verstärktem Dialog. Der Austausch von Erfahrungen unter Entwicklungsländern könnte die Möglichkeiten für grenzüberschreitende Investitionen vergrößern und zur wirtschaftlichen Entwicklung von Herkunfts- und Empfängerland beitragen. Auch Industriestaaten und Entwicklungsländern wird dazu geraten sich an einem intensiveren Dialog zu beteiligen, um das Phänomen von vermehrten Investitionen aus dem "Süden" auch in Ländern des "Nordens" besser zu verstehen. UNCTAD und andere internationale Organisationen können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, indem sie Analyse, technische Hilfe und - nicht zuletzt - Foren zu Verfügung stellen, um Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Der World Investment Report und seine Datenbank sind online erhältlich unter und
4 Page 4 Grafik 1. ADI-Ausflüsse aus Volkswirtschaften von Entwicklungs- und Transformationsländern, ADI-Ausflüsse Anteil an weltweiten Ausflüssen Quelle: UNCTAD, FDI/TNC Datenbank ( statistics). Tabelle 1. Die 15 führenden Entwicklungs- und Transformationsländer - Bestand an ADI, 1980, 1990, 2000 and 2005 (in Millionen Dollar) Quelle: UNCTAD, FDI/TNC Datenbank (
5 Page 5 Grafik 2. Intraregionale und interregionale Ströme in Entwicklungsländern, Durchschnitt Quelle: UNCTAD, FDI/TNC Datenbank.
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