Was zählt. Magazin für eine lebenswerte Zukunt in der Region Lüneburg

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1 01/April 2016 Ausgabe 4 Was zählt. Magazin für eine lebenswerte Zukunt in der Region Lüneburg Wie WeRden WiR gelebt haben WoLLen? Visionen für 0 0 und danach Herausgegeben vom T.U.N. (Technik Umwelt Natur) e. V. und von der Landeszeitung für die Lüneburger Heide in Zusammenarbeit mit dem Projekt Zukuntsstadt Lüneburg 0 0+ bürger unter bäumen Der Stadtwald macht es vor: So geht Enkeltauglichkeit. Stadt der Kinder Der Stadtjugendring sorgt bei jungen Menschen für Teilhabe am Stadtgeschehen. Urbanes bergwerk Nicht unter Tage, sondern auf Deponien und Abrisshalden lagern die Baustofe der Zukunt.

2 WAS ZÄHLT SIND WERTE, AUSDRUCK UND SIE. Know your classics. USM plegt die Reduktion auf das Wesentliche: klassisches Design, klare Formen, unaufdringliche Eleganz. #usmmakeityours Crull Exklusiv Einrichten OHG Ilmenaustraße 15, Lüneburg

3 Inhalt Zukunftsarchiv Was wäre, wenn? Sechs Geschichten aus der Zukunt. 06 auftakt Bürger unter Bäumen Der Stadtwald als Freilandlabor der Enkeltauglichkeit. Von Roy Fabian 08 Zählstelle Die Vermessung des Planeten von globalen Zielen. Von Elke Gersmann 09 virtuelle Welt Smart, smarter intelligent? Hightech in den Straßen der Stadt. Von Heike Janßen 10 inspiration Die entschleunigte Stadt Slow City. Von Christina Mikalo, Nastasja Harnack und Madlen Golla 11 kolumne Mit Leib und Seele in die Zukunft Über das unausgeschöpte Potenzial von Utopien. Von Barbara Muraca 12 karte der visionen Zukuftsstadt Lüneburg Studierende entwerfen ein Bild von Lüneburgs Zukunt. Von Mareike Thies 14 BlickWechsel Teilen, tauschen fördern! Wirtschatsförderung.. Von Nicole Pollakowsky 16 interview Entscheidend ist das Mitmachen Tübingens Oberbürgermeister zieht Bilanz. Von Heike Janßen 18 lüneburg und die Welt In zig Visionen um die Welt Bürgermeister machen ihre Städte zukuntsfähig. Von Heike Janßen 20 im gespräch Hüter der Beteiligungskultur Sven Prien-Ribcke und Gerhard Cassens. Von Christian Vock 22 impressum und faktenschau 12 Denkzahlen Prognosen für. Von Anja Humburg 23 im fokus Stadt der Kinder Für das Recht auf Beteiligung. Von Julia Dibbern und Nicole Pollakowsky 26 alternative Zusammen spielen Eine Spielzeugbibliothek. Von Giuliana Jacobi, Eva Lindström, Jan-Luca Müller 28 anders Wirtschaften Bürgeraktien für Hof Koch Regionalwert AG Hamburg wird aktiv. Von Nicole Pollakowsky 30 Bauen Gestern Bungalow, morgen Kita Die Stadt als Bergwerk. Von Isabella Hafner 32 initiative Mehr als die eigenen vier Wände Mietshäusersyndikat in Rettmer. Von Frauke Becker und Catharina Behrens 34 ausblick Der Traum vom einfachen Leben Boris Voelkel lebt die Vision seiner Urgroßeltern. Von Anja Humburg Liebe Lüneburgerinnen, liebe Lüneburger, der Berliner Moritz Grund reduzierte seinen Besitz auf weniger als 100 Dinge. 100 Dinge? Versuchen Sie es einmal. Wovon würden Sie sich trennen? Da bleibt nicht viel übrig. Heidemarie Schwermer aus Dortmund lebt seit 20 Jahren ohne Geld. In San Francisco gibt es seit Anfang des Jahres kein Wasser mehr in Plastiklaschen zu kaufen. Überall auf der Welt suchen Menschen Antworten auf die Fragen: Wie kann ich den Klimawandel bremsen? Wie kann ich die Verschwendung von Ressourcen verhindern? Jährlich blasen die Deutschen 11 Tonnen CO 2 pro Kopf in die Luft. 2,7 Tonnen stünden uns zu, wenn wir das große Klimachaos noch verhindern wollen. Um etwas zu ändern, brauchen wir eine Vorstellung davon, wie es in Zukunft hier aussehen könnte. Ohne Plastik, ohne Pestizide, ohne Produktion um jeden Preis. Es geht um das Recht, über die Zukunft frei entscheiden zu können. Nur wie und was? Im Projekt Zukunftsstadt Lüneburg entwickelten Studierende und andere Bürger Visionen für die Stadt von morgen. Diese Ausgabe von Was zählt. öfnet das Tor zum Zukunftsatlas für Lüne burg ( Die Visionen richten sich genauso an die Menschen auf dem Lande, denn die Zukunft der Stadt liegt auch in den Händen des Umlands. Die Visionen sind kein Wunschkonzert. Sie müssen sich nun einem Realitätscheck unterziehen: am Küchentisch, in der Chefetage, in den Räten, im Kreistag oder auf der Straße. Was zählt für Sie in Zukunft? Schreiben Sie uns eine Mail an: redaktion@was-zaehlt-magazin.de Anja Humburg Foto: R.M. Hans-Herbert Jenckel Foto: t&w PS: Unter inden Sie Beiträge in Einfacher Sprache. Bitte laden Sie Menschen mit Leseschwierigkeiten ein, in der Rubrik zu stöbern. 3

4 4 Zukunftsarchiv Was wäre, wenn Sechs kurze Geschichten, erzählt im Jahr 2030, skizzieren Bausteine aus dem Leben im Landkreis Lüneburg. Sie spielen in der Zukunft, doch schon heute, 2016, sind alle Ideen real. Foto: hema1 GmbH... die Clubs 2030 (k)ein Morgen kennen? Die Bässe wummern, die Stimmung ist gut. Doch während das Energielevel auf der Tanzläche steigt, bleibt der Stromverbrauch im VParty-WKeller. Ekstase unter Energiesparlampen? Dass Klimaschutz auch in der Musikbranche funktioniert, wissen die Lüneburger Clubs, seit sie im Jahr der Green Music Initiative beigetreten sind und mit einfachen Maßnahmen energetisch saniert wurden. Seither verbrauchen sie bis zu Prozent weniger Energie als vor der Sanierung. Die nationale Plattform arbeitet ehrenamtlich mit den Clubs und Musikern zusammen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren, weniger Müll zu produzieren und ein Umweltbewusstsein in der Branche zu schafen. Die Green Music Initiative startete im Jahr den Green Club Index, auf dem Lüneburg nun oben mitrangiert. Dabei müssen die DJs nicht mal die Musik leiser drehen: Die großen Stromfresser in Clubs sind vor allem Kühlschränke und Belütungen. Schon war die hohe Zahl der Partner Beweis genug, dass die Idee funktioniert: Green Music kooperierte damals bereits mit mehr als Clubs und Festivals in Ländern. MAREIKE THIES und DANA GIESEKE... Platz für alle ist? Günstig und mobil wie ein Container, intelligent und autark wie ein Ökohaus: Die Kirchgellerser halten RACHEL für ein kleines Wunder. Heute, im Foto: Simon du Vinage & Beat Zuber Jahr, haben sie die Wohnbox auf gut zwei Dutzend zwischenzeitlichen Brachen ihrer Gemeinde aufgestellt. Sie nutzen die -m²-einheiten als Wohn-, Lager- oder Büroraum. Manche sind legoartig übereinandergestapelt und miteinander verbunden. Durchdachte Dämmung, Dreifachverglasung, Photovoltaik und Mini-Windanlage, Regenwasserspeicher und Trockentoilette machen die Wohnkisten zu ausgeklügelten Selbstversorgern. RACHEL wird weitgehend aus Materialien gebaut, die regional verfügbar und kompostierbar sind. Durch die Unabhängigkeit von Strom- und Wasseranschlüssen sind die Boxen nicht nur autark, sondern auch umzugsfreudig. Auf einem Lastwagen transportierten die Kirchgellerser schon viele Wohnboxen und liehen sie den umliegenden Gemeinden aus. Auch das zählte vor Jahren zur Grundidee des Initiators des Projekts, dem Kölner Arbeitslosenverein Jack in the Box e. V.: RACHEL sollte weder Luxus- noch Trickkiste sein. Damals kostete eine Einheit nicht mehr als. Euro, die Technologie ist bereits seit lizenzfrei zugänglich für alle. rachelarchitektur.de, koelnerbox.de MAREIKE THIES, UTE SCHEUB und ANNETTE JENSEN... garagen überflüssig werden? Viele Adendorfer störte es schon lange, dass ihre privaten Autos ot mehr Stehzeuge als Fahrzeuge sind. Durchschnittlich Stunden standen ihre Vehikel am Tag still. Bis sie auf die Idee der Aachener Studenten stießen., also vor genau Jahren, entwickelten diese die Foto: Robert Cwicinski/pixelio.de Geschätsidee tamyca, die längst Nachahmer wie Autonetzer oder Nachbarschatsauto gefunden hat: Das Online-Portal vermittelt Privatautos an private Nutzer. Von Panda bis Porsche, in unterschiedlichen Preiskategorien, zum Kurzzeit-, Tages- oder Langzeittarif. Adendorfer, die ihr Auto nur selten nutzen, stellen es seither hier ein und verdienen sich so Geld dazu ohne ein Versicherungsrisiko einzugehen. Denn die Versicherung ist im Preis eingeschlossen. Miet-Interessenten aus der Nachbarschat inden über die Suchmaske alle verfügbaren Angebote im näheren Umkreis, dazu Erfahrungsberichte und Fahrzeugbewertungen. Nimmt der Vermieter eine Anfrage an, wird ein Termin für die Schlüsselübergabe vereinbart. In einem Übergabeprotokoll werden dabei Tankfüllung und mögliche Schäden am Auto festgehalten und dann kann es losgehen. Die Adendorfer haben in den letzten Jahren viel erreicht: Pro privatem Carshring-Auto wurden sieben andere abgeschaft. könnten im ganzen Landkreis Lüneburg sogar nur noch. Autos unterwegs sein statt der. Pkw, die es noch gab. MAREIKE THIES und ANNETTE JENSEN

5 Zukunftsarchiv 5... die Fassaden den smog Fressen? Jungfräulich weiß hätte die Fassade des Audimax noch heute, im Jahr 2030, da stehen können. So wie die Misericordia Kirche in Rom. Ihre weißen Betonsegel ragen in den Azur-Himmel. Herausgeputzt muss sie zum dreißigsten Geburtstag nicht werden, zumindest nicht außen, kein Thema. Dabei teilt Rom das Problem vieler Großstädte: Giti ger Smog von Autos und Fabriken setzt sich an Hausfassaden fest, wie in den Lungen der Menschen. Der Vatikan wünschte sich für diese Kirche, die er anlässlich 2000 Jahre Christentum bauen ließ, eine unverwüstliche Fassade. Daraufhin erfand der italienische Chemiker Luigi Cassar einen Zement, der sich selbst reinigt. Ihm wird Titanoxid beigemischt, ein natürlich vorkommendes Mineral. Wenn Sonnenlicht auf Titanoxid trift, werden gitige Stickoxide in harmlosere Substanzen wie Wasser, Nitrate, Sulfate und Kohlendioxid verwandelt. Die Idee grif schon damals um sich. Das Berliner Architektenbüro Elegant Embellishments machte ein Krankenhaus in der Metropole Mexiko City zum Smogfresser. Die Architekten überzogen es mit einem titanoxid-beschichteten Kunststofnetz, das pro Tag den Smog von 1000 Autos vertilgen kann. Was für Hausfassaden gilt, funktioniert auch auf den Straßen: Heute fahren die Autos nicht nur in Chicago, sondern auch auf dem Lüneburger Stadtring auf lutreinigenden Straßen. ISABELLA HAFNER... wir den Laden im dorf Lassen? 2016 ging es vielen Menschen in der Ostheide wie insgesamt acht Millionen Bundesbürgern: Kein Lebensmittelgeschät konnten sie mehr zu Fuß erreichen. Der Grund war schnell gefunden: Ein Tante-Emma-Laden rentierte sich damals nur dann einigermaßen, wenn 5000 Menschen in der Nähe wohnten. Für die großen Handelsketten rechnete sich eine Filiale sogar erst ab 8000 Menschen. Doch die Reinstorfer, Thomasburger und Bolterser hatten es satt, für ein Brot ins Auto steigen zu müssen. Heute, 2030, sorgen bürgergeführte Tante-Emmamit-Service-Läden dafür, dass die Dörfer nicht weiter ihre Trefpunkte und damit ihre Seele verlieren. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben ihr Dorfleben selbst in die Hand genommen und schufen sich in jedem Dorf ein multifunktionales Zentrum, das Laden, Café, Internet, gewerbliche und haushaltsnahe Dienstleistungen wie Geldautomaten, Versicherungs- und Reiseangebote, Autoanmeldungen oder Zeitungsannoncen an einem Ort bündelt und nicht selten auch den Zahnarzt zurück ins Dorf holte. Manche haben sogar einen Bestattungsservice. DORV Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-VersorgungE so heißt die von Heinz Frey gegründete, bürgeraktieninanzierte Initiative; Frey ist inzwischen Stipendiat der Ashoka-Organisation zur Förderung von Sozialunternehmen. Schon war der Efekt spürbar: DORV stoppte das Ladensterben zuerst im nordrhein-westfälischen Barmen und dann in mehr als 50 Dörfern, Stadtteilen und sogar Bahnhöfen. UTE SCHEUB Foto: Elegant Establishments... der strom vom dach nebenan kommt? Wer heute, 2030, das Licht einschaltet, kennt seinen Stromanbieter persönlich: die Familie nebenan, der Kollege oder der Landwirt aus dem Nachbardorf. Pionier für lokale Energieversorgung ist die Strombörse buzzn. Die damals revolutionäre Idee: Auf dem Marktplatz im Internet trefen sich kleine Stromerzeuger und -verbraucherinnen aus dem ganzen Landkreis zum Tauschen und Teilen, werden zu Prosumenten, also Produzenten und Konsumenten in einer Person. Gründer Justus Schütze war vorher Energy Trader bei Vattenfall, bis er 2009 die Initialzündung für buzzn hatte in Anlehnung an das englische Wort für summen und brummen: Wenn ich genug Ökostrom produziere, warum kann ich den nicht an Freunde verkaufen? Das Prinzip ist simpel: Die Stromgeber, die Elektrizität aus allen Arten erneuerbarer Energien und Krat- Wärme-Kopplung gewinnen, speisen ihren Strom in einen Pool ein, wobei sie bei buzzn schon 2016 einen Cent mehr pro Kilowattstunde erhielten als gesetzlich vorgeschrieben. Die Stromnehmer bedienen sich aus dem Pool der Stromgeber und zahlten damals nicht mehr als bei anderen Ökostromanbietern. UTE SCHEUB und ANNETTE JENSEN Foto: Andreas Fechner Foto: FUTURZWEI Stiftung Zukunftsfähigkeit MEHR Diese Seite entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit FUTURZWEI Stiftung Zukunftsfähigkeit. Über 300 Geschichten des Gelingens inden Sie auf futurzwei.org. Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de

6 6 Auftakt Bürger unter Bäumen Der Lüneburger Stadtwald ist ein Freilandlabor für die Enkeltauglichkeit. Dort sind Forstwirtschaft, Stadtentwicklung und Naturschutz so gut verzahnt, wie sonst selten. Von Roy Fabian Förster Michael Stall sorgt für genügend Laubwald-Nachwuchs im Stadtwald. Foto: Michael Behns Geradezu trotzig ragt die riesige Eiche am Ufer der Ilmenau auf. Ihre zerfurchte Borke ist knubbelig verwachsen, Wind und Wetter haben der Krone zugesetzt, und dennoch reckt sie ihr Geäst hoch und höher, ganz so, als wolle sie den Frühjahrshimmel über dem Lüneburger Tiergarten berühren. Bäume wie dieser haben so etwas wie einen Heiligenschein, sagt Michael Stall, als er zu Füßen der Eiche durch das Unterholz stapt. Es ist nicht nur ein ästhetisches Urteil, sondern auch eine Art Freispruch: Die knorrige Schöne darf auch in Zukunt ihre ste recken und strecken. Rein theoretisch könnte Stall auch anders. Als Leiter des Forstamts ist der 56-Jährige für das Wohl und Wehe der Lüneburger Stadtwälder verantwortlich. Neben dem Tiergarten betreut seine Behörde rund 40 weitere Standorte innerhalb und vor den Stadtgrenzen, insgesamt 1600 Hektar, die zugleich die Basis eines lorierenden Unternehmens sind: Mehr als eine halbe Million Euro pro Jahr setzt es mit dem Verkauf von Holz um. Nach Abzug aller Kosten verbleibt ein Plus im hohen fünfstelligen Bereich, das dem Haushalt der Hansestadt zuließt. HEin wirtschatlich positives Ergebnis ist mir auch wichtig, sagt der Betriebschef. Der Eiche vom Ilmenau-Ufer wird trotzdem keine Motorsäge zu Leibe rücken: Durch die tief ansetzenden ste sei ihr Stamm zu kurz für die verarbeitende Industrie, erläutert Stall. Zwar könne er noch einige hundert Euro mit ihr als Brennholz verdienen. Aber das ist es mir nicht wert. Denn ich habe mich schon immer als Grenzgänger zwischen Forstwirtschat und Naturschutz gefühlt. Überhaupt ist ein Wald nicht der schlechteste Ort, um jenes Streben nach der Verzahnung von Ökonomie und Ökologie, aber auch gesellschatlichen Bedürfnissen nachzuvollziehen. Denn wohl nirgends zeigen sich die damit verbundenen Schwierigkeiten, aber auch Chancen so pointiert wie hier. Wälder sind nicht nur ein Rohstoflager, das sich beständig erneuern kann, sondern auch Lebensraum unzähliger Tier- und Planzenarten. Gerade in Stadtnähe sind sie überdies Trinkwasserreservoir, Lutilter, Klima anlage und seelenschmeichelnder Erholungsraum. Oder wie es Thomas Mitschke vom NABU formuliert: Der Wald ist das Wertvollste, was wir hier in Lüneburg haben. Jenseits vom Holzweg Doch schon 1988 heißt es in einer forstwissenschatlichen Bestandsaufnahme für den früheren Regierungsbezirk: Alle naturnahen Waldgesellschaten sind heute gefährdet.e Die im Mittelalter von der brennholzhungrigen Saline und Viehweiden verursachten Verwüstungen konnten zwar durch Auforstungen teilweise aufgefangen werden. Es wurden jedoch vor allem schnell wachsende Nadelgehölze geplanzt. Alte und artenreiche Laub- und Mischwaldbestände, wie sie ohne menschliche Eingrife rund um Lüneburg wachsen würden, haben dagegen Seltenheitswert. Auch der Stadtwald zeugt von alten Verfehlungen. Wir haben in unseren Beständen einen Nadelholzanteil von 60 bis 65 Prozent, erzählt Förster Michael Stall. Von Natur aus wären es nicht einmal fünf. Das ist ein Problem, stellt das doch den Erhalt der vielfältigen Funktionen in Frage. Ein artenarmer, künstlicher Wald ist weniger anpassungsfähig als die historisch alten Standorte mit großer Naturnähe, wie der Ökologe Andreas Fichtner von der Leuphana Universität erläutert. Dort sind über Jahrhunderte vielfältige Lebensgemeinschaten entstanden, zum Beispiel haben die Böden viel mehr Pilze und Bakterien. Weil die Stofkreisläufe in solchen Wäldern intakt sind, können sie kleinere Störungen gut wegstecken. Wenn das nun radikal verändert oder zerstört wird, funktionieren die Kreisläufe nicht mehr. Aufgrund solcher Überlegungen folgte der Rat Lüneburgs schon 1977 einer Initiative des damaligen Forstamtsleiters Hans-Walther Eckel und beschloss, küntig die Leitlinien naturgemäßer Waldwirtschat anzuwenden. Eckels Nachfolger Michael Stall indet das noch heute bemerkenswert schließlich seien die Vertreter dieser Denkrichtung in jenen Tagen vielfach als Urwaldspinner bezeichnet worden. Wobei zumindest das mit dem Urwald gar nicht so falsch ist: Seit der Umstellung lichten die Förster im Stadtwald erntereife Kiefern oder Fichten aus und beplanzen die freien Stellen mit jährlich rund kleinen Buchen, Bergahornen, Linden, Ulmen oder Erlen. Also mit potenziell natürlicher Vegetation, wie es im Fachjargon

7 Auftakt 7 heißt. Diese vermeintliche Rückkehr zu längst vergangenen Zeiten ist tatsächlich eine Vorbereitung auf die Zukunt, die besagte Anpassungsfähigkeit der Wälder herausfordern dürte. Den unter Forstwirten diskutieren Ansatz, angesichts des Klimawandels vermehrt auf trocken- und hitzeresistene Bäume aus anderen Teilen der Welt zu setzen, sieht Michael Stall jedoch skeptisch. Ja, die Forschung in dieser Frage sei wichtig. Aber ich vermag nicht vorherzusehen, was hier im Jahr der potenziell natürlichen Vegetation entspricht. Daher reserviere ich unsere Flächen lieber für einheimische Baumarten, die seit Jahrtausenden dort zurechtkommen. Dabei verfolgen er und seine Mitarbeiter das Prinzip der Risikostreuung, indem sie ganze Baumartenpaletten planzen. HSollten sich einige davon wirklich irgendwann verabschieden, sind dann schon andere da, die in die Bresche springen können.e Auch wirtschatlich ergebe dies Sinn, da man so je nach Marktsituation auf verschiedene Baumarten ausweichen könne. Prinzip Nachhaltigkeit Ein weiterer Grundsatz lautet: keine Kahl schläge, sondern Orientierung am Einzelbaum. Erst wenn dieser eine bestimmte Zielstärke erreicht hat, wird er geerntet. Zudem fahren die Lüneburger Förster nur rund Prozent des jährlichen Zuwachses ein eine Übererfüllung des berühmten Credos von Hans Carl von Carlowitz, der vor Jahren eine Hnachhaltende NutzungE der Wälder anmahnte. Zumal in dem verschonten Holz CO 2 für vorerst viele Jahre gebunden ist. Der Lüneburger Wald wird so zur klimaschonenden Kohlenstofsenke. Diese Strategie der Behutsamkeit hat bereits struktur- und damit artenreichere Bestände geschafen. HAußerdem lassen wir auf jedem Hektar mindestens zehn Altbäume stehene, sagt Stall. Freilich nicht diejenigen, die am Markt gefragt sind, sondern solche wie die Eiche vom Ilmenau- Ufer: Mit verdrehten Stämmen oder toten sten, mit Spechtlöchern oder Greifvogelhorsten. Bäume also, die wirtschatlich kaum interessant, für das Mosaik und die Vernetzung von Lebensräumen aber wichtig sind. Überdies gibt es einschlagsfreie Zonen an Wasserläufen oder Mooren, gut fünf Prozent des Walds sind sogar komplett aus der Bewirtschaftung genommen ganz so, wie es auch die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung vorsieht. Letztlich sei das Gefeilsche um Anteile aber wenig zielführend, indet der Förster. HBald werden voraussichtlich zehn Milliarden Menschen auf dieser Erde leben. Je mehr Fläche wir bis dahin aus der Nutzung nehmen, desto intensiver werden zwangsläuig die übrigen Standorte bewirtschaftet. Intelligenter wäre es, das Lagerdenken zu beenden und Forstwirtschat und Naturschutz auf ganzer Fläche einen möglichst hohen Stellenwert einzuräumen.e Kurzum: HEs geht darum, die uantitative Nachhaltigkeit von Carlowitz mit einer ualitativen Komponente anzureichern.e Für diesen Ansatz gibt es Lob: Andreas Fichtner etwa leitete an der Leuphana ein Seminar, in dem Studenten anlässlich des Projekts Zukuntsstadt nachhaltige Visionen für den Lüneburger Forst diskutierten. Das Resümee: HDer Stadtwald steht schon jetzt ziemlich gut da, weil er auf eine Integration der verschiedenen Funktionen setzt.e hnlich äußert sich Thomas Mitschke vom NABU. HWir dürfen aber nicht vergessene, ergänzt er, dass wir nur deswegen noch so intakte Wälder haben, weil sie in anderen Erdteilen für unseren hohen Holzverbrauch abgehackt werden. Findet keine Mäßigung des Holzkonsums statt, könne das auch den Druck auf hiesige Forste erhöhen nicht zuletzt aufgrund der steigenden Preise an den Holzmärkten. In Lüneburg spült die hohe Nachfrage schon jetzt Geld in die Kassen. Begehrlichkeiten seitens der Stadt, den Einschlag zu erhöhen, spüre er deshalb aber nicht, sagt Michael Stall. HDa wir bereits seit zehn Jahren wirtschatlich erfolgreich sind, gibt es dafür keine Veranlassung. Außerhalb der Geschätsbücher hat sich ebenfalls etwas bewegt: Im Wald brüten wieder Kraniche, bedrohte Insektenarten wie der Eremit und Hirschkäfer krabbeln herum und des teren lassen sich Schwarzstörche blicken auch in den bewirtschateten Teilen. Mehr davon: eine Alteiche im Lüneburger Stadtwald. Foto: Roy Fabian MEHR WALD unter net und BUND- Waldreport 2016: www. bund.net/?id= Naturschutzofensive der Bundesregierung: www. biologischevielfalt.de Vollholzmöbel und Holzfussböden - Wir fertigen hochwertige Möbel aus Holz - vom Tisch und Bett bis zur kompletten Küche, nach Ihren Wünschen, mit feinsten biologischen Oberfl ächen - Bei uns erhalten Sie Hobeldielen bis 13,5 m Länge und 50 cm Breite Vogelsang Bleckede Tel / Autoservice vom Profi: Achsvermessung Öl-Service Rädereinlagerung Inspektion Bremsen-Service HU/AU* und vieles mehr! *Nach 29 StVZO, Prüfung durch externe Prüfingenieure der amtlich anerkannten Überwachungsorganisiationen. Boelter`s Reifen Store e. K. Otto-Hahn-Str Winsen Luhe Tel.: info@brs-winsen.de

8 8 Zählstelle Die Vermessung des Planeten Stromverbrauch gesamt Gwh* = 100% Geschätzter Wärmebedarf Gwh* = 100% Angesichts planetarer Grenzen verabschiedeten die Vereinten Nationen 2015 eine Agenda für 2030 mit 17 globalen Zielen den Sustainable Development Goals. Von Elke Gersmann Agenda-2030-Ziel: Verantwortungs oller onsum Teilt man die weltweite landwirtschatliche Fläche von 1,4 Milliarden Hektar durch die derzeitige Weltbevölkerung, dann hätte jeder Mensch 2000 Quadratmeter zur Verfügung. Die ökologische Buchhaltung für Deutschland zeigt jedoch ein anderes Bild: Die Biokapazität (also die Ressourcen, die zur Verfügung stehen) und der ökologische Fußabdruck (also das, was wir durch unseren Konsum verbrauchen) fallen weit auseinander. Rund 60 Prozent der Flächen, die alle Europäerinnen und Europäer für ihren Konsum nutzen, beinden sich außerhalb Europas. Fazit: Noch lange nicht auf der Zielgeraden. Agenda-2030-Ziel: chutz der Land kos steme Schutz, Wiederherstellung und Erhalt von Artenvielfalt und Landschats ualität gehören auch zu den Zielen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Ein Indikator: die Bestände von 51 Vogelarten. Sie repräsentieren die Ökosysteme des Landes. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Bestände nehmen immer weiter ab. Im Landkreis Lüneburg ist die Haubenlerche ein Indikator für den Biodiversitätsverlust: In den 1960er-Jahren noch ein Allerweltsvogel, nahm ihr Bestand in den letzten Jahren immer schneller ab. In der Region wurden im letzten Jahr nur noch fünf Pärchen und drei einzelne Männchen gezählt. Fazit: Ziel weit verfehlt. Landschats ualität und arten ielfalt Ziel Index 2015 = 100 Quellen: Statistisches Bundesamt, Indikatorenbericht 2014, Landkreis Lüneburg, Bundesamt für Naturschutz Ökologische Buchhaltung Ökologischer Fußabdruck Mio.* Zustand der Wirtschat Biokapazität Mio.* *Globale Hektar im Jahr 2011 Quellen: Global Footprint Network, Grüner Wohlstandsbericht 2016, Bodenatlas 2015, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, 2000m2.eu BIP: Bruttoinlandsprodukt* NWI: Nationaler Wohlfahrtsindex* *in Prozent Index 2000 = 100 Agenda-2030-Ziel: Gute Arbeitsplätze und wirtschatliches Wachstum Die Agenda 2030 setzt auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Je höher der Wert, desto mehr Wohlstand, lautet die Annahme. Kritiker bemängeln, dass das BIP negative Auswirkungen von Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch oder unbezahlte Arbeit nicht einbezieht. Der Nationale Wohlfahrtsindex (NWI) des Umweltbundesamts könnte diese Lücke schließen. BIP und NWI klafen in Deutschland seit dem Jahr 2000 immer weiter auseinander. Fazit: Neue Messlatte inden. Quellen: Grüner Wohlstandsbericht 2016, Statistisches Bundesamt, Umweltbundesamt 394 Gwh* = 55% Anteil erneuerbare Energien 360 Gwh* = 10% * in Lüneburg. Da nicht alle Daten auf Landkreisebene vorliegen, beruhen die Angaben auch auf Hochrechnungen und bundesdeutschen Durchschnittswerten Quellen: 100-ee-Projekt, Landkreis Lüneburg Klimaschutzleitstelle Agenda-2030-Ziel: Förderung erneuerbarer Energien Bundesweit soll der Anteil regenerativer Energien bis 2050 auf 60 Prozent, im Landkreis Lüneburg sogar auf 100 Prozent steigen. Denn seit 2014 ist der Landkreis Erneuerbare- Energien-Region wurden hier rund 55 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen erzeugt. Doch die wahre Herausforderung liegt in der Wärmeerzeugung, sie frisst deutlich mehr Energie bisher mit einem deutlich geringeren Anteil erneuerbarer Energien. Fazit: Hürdenlauf mit Ziel im Blick. Agenda-2030-Ziel: Reduzierte Ungleichheiten Die Agenda setzt auf Verteilungsgerechtigkeit und will bis 2030 weltweit die Einkommen der Ärmsten steigern. Doch die Einkommensverteilung driftet auch in Deutschland immer weiter auseinander. Im Jahr 2014 waren sie so ungleich verteilt wie noch nie in den letzten zwanzig Jahren. Während das reichste Füntel der deutschen Bevölkerung überproportionale Einkommenszuwächse erzielen konnte, stagnierte das Einkommen beim ärmsten Füntel. Das uintilverhältnis S80/S20 setzt beide Gesamteinkommen in Relation. Je geringer der Wert, desto gerechter die Verteilung. Fazit: Lauf in die falsche Richtung. Quintilverhältnis S80/S Norwegen Frankreich Großbritanien Deutschland Spanien 3,6 4,2 5,9 3,8 5, ,4 4,3 5,1 5,1 6,8 Quellen: Grüner Wohlstandsbericht 2016, Eurostat

9 Virtuelle Welt 9 Smart City Lüneburg: Zukunft in Sicht? Foto: t&w Smart, smarter intelligent? Manche Städte steuern ihre Waren- und Energieströme per Software, damit sie eizienter und sicherer werden. Finanziert wird die Smart City meist von der Wirtschaft. Von Heike Janßen Smart City Lüneburg: Die Straßenlampen werden heller, wenn jemand vor die Tür tritt. Sensoren im Bordstein erfassen die Fußgänger, um genügend Busse an die Haltestellen zu schicken. Und im Untergrund transportiert eine Pipeline den Müll der Stadt zur Verwertungsanlage. Smart Cities, intelligente Städte, gelten als Modell der Zukunt. Sie können dazu beitragen, nachhaltiger, sauberer, energiesparender und auch sicherer zu leben. Immer mehr private Gegenstände und Infrastrukturelemente sind ans Internet angeschlossen. Irgendwann, so träumen Planer der Zukuntsstadt, werden alle Informationen an eine Zentrale weitergegeben, die Daten auswertet und öfentliche Aufgaben wie Verkehrsströme, Elektrizitäts- und Wasserversorgung oder Müllverwertung steuert, sicherstellt und optimiert. Studierende von Informatikprofessor Eckardt Bollow an der Leuphana Universität haben mit Blick auf die Zukuntsstadt Lüneburg è überlegt, was sie vor Ort verbessern könnten. Heraus kamen Ideen wie intelligente Beleuchtung, ein Straßenbelag aus Plastikmüll, in dessen Hohlräumen Datenleitungen laufen, oder eine App, die Bonuspunkte für nachhaltiges Verhalten sammelt. In Südkorea ist das schon teilweise Realität: Seit wachsen auf künstlich aufgeschüttetem Boden im Gelben Meer Hochhäuser aus Glas gen Himmel. Die Stadtregierung von New Songdo wertet Daten aus Kameras, Sensoren und privaten Geräten aus, um die Bewegungen der Menschen in der Stadt zu optimieren. Vernetzte Autos verhindern Staus. Die intelligente Steuerung von Wasser- und Elektrizitätsströmen soll bereits ein Drittel an Energie und Ressourcen gegenüber dem Verbrauch konventioneller Städte einsparen. Die Einwohner sind Teil des virtuellen Stadtnetzes und fungieren über Apps als Daten uelle und Dienstleistungsempfänger zugleich. Über Konferenzsysteme sind alle miteinander und mit ihren Wohnungen vernetzt. Zugang zur Stadt und zum Eigenheim, Gesundheitsversorgung sowie Zahlungen laufen per Chipkarte.. Menschen leben hier schon,. sollen es werden. Sie wohnen naturnah trotz Megatechnik dank Prozent Grünlächen und vielen Radwegen. Bestehende Städte werden in Teilbereichen smart. In Singapur regeln hunderte Sensoren an Verkehrsknotenpunkten, Bushaltestellen und sensiblen Punkten den öfentlichen Nahverkehr und die Ströme der Autos. Singapur ist eine moderne, saubere Großstadt. Es funk tioniert aber auch in einer pulsierenden, chaotischen Metropole wie Rio de Janeiro. Im Operation Center laufen unzählige Daten über Verkehr, Wetter oder Großveranstaltungen zusammen. So will die Stadtverwaltung Staus vermeiden und Unwetterkatastrophen vorhersagen. Laut einer Umfrage des Elektroverbandes VDE rechnen zwei Drittel der Mitglieder damit, dass Smart Cities spätestens volkswirtschatlich bedeutsam sind und viele erhofen sich eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch smarte Technologien. Smart-City-Technologie kann Städte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit voranbringen. Doch Kritiker fürchten, dass dieses Argument nur von großen Firmen genutzt wird, um Proite zu erwirtschaften. Tatsächlich sind große Unternehmen an vielen Projekten maßgeblich beteiligt: Die Vorzeigestadt New Songdo wird sogar komplett privatwirtschatlich inanziert mit Milliarden Dollar. Cisco, der füntgrößte Informations technologiekonzern der Welt stellt die Kommunikationstechnologie. IBM hat das Programm in Rio gestaltet und steht nach eigenen Angaben bereits mit etwa Städten weltweit in Verbindung. Auch Siemens, Inrix oder General Electrics sind auf Smart-City-Kurs. Die perfekt gesteuerte, nachhaltige und sichere Stadt das klingt verlockend. Aber Big Data produziere einen gläsernen Menschen, warnen Informatiker wie Bollow, der mit den Studierenden auch die Risiken erörterte. Heute machten sich viele selbst zum Teil einer großen Cloud. Die Bilanz: Intelligenter werden die Städte mit smarter Technologie nicht automatisch.

10 10 Inspiration Die entschleunigte Stadt 2030 könnte der Traum von der unbedingten Auto-Mobilität ausgeträumt sein. Doch in Zukunft mobil sein heißt mehr, als von einem Verkehrsträger auf den anderen umzusatteln. Von Christina Mikalo, Nastasja Harnack und Madlen Golla Erst selten ersetzen Fahrrad oder E-Bike tatsächlich das Auto. Eher bleibt es nur für die ein oder andere Fahrt zu Hause stehen. Foto: Christina Mikalo Leises Surren dringt von der E-Bus-Spur hinüber dann schallendes Lachen. Kinder rennen die Straße hinauf. Viel Platz für unbeschwertes Toben, seitdem die Autos in den letzten 15 Jahren ganz aus Lüneburg verbannt wurden. Auf Lastenrädern transportieren Boten Produkte und Ersatzteile durch die Stadt. Unten am Kanalhafen liegt der zentrale Knotenpunkt für Waren von nah und fern. Oben setzt ein Lutschif zur Landung auf dem Hanseregionallughafen an. Die Zeiten, in denen sich Fußgänger und Fußgängerinnen an einer Straße bewegten wie an einem Abgrund, sind längst vergessen. Was für die einen nach Zukuntsmusik klingt, ist für die anderen ein Schreckensszenario. Doch es gibt Anlass genug, das Weiter-so-wie-Bisher zu überdenken. Die Zahl der Autos in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. kommen derzeit auf Einwohner. Das Umweltbundesamt VUBAW prognostiziert, dass sich die Lut ualität in den Innenstädten trotz neuer Abgasgrenzwerte frühestens verbessern wird. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger fordert daher eine grundsätzlich neu gedachte Mobilität. Beispiel Elektroautos:. waren im ganzen Land unterwegs das Ziel der Bundesregierung, bis eine Million davon auf die Straße zu bringen, ist kaum noch erreichbar, schätzt Wirtschatsjournalist Frank-Thomas Wenzel. Große Autokonzerne werben für, Tonnen schwere SUVs mit Elektro- und Verbrennungsmotor, die angeblich nur, Liter auf Kilometer verbrauchen. Im Alltagsmodus, sagt Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte vom BUND, sei es schnell rund viermal so viel. Illusorische Routine Schon das Wording zeigt, dass es ums Eingemachte geht: Wer eine Verkehrswende will, sattelt um auf einen anderen Kratstof oder auf ein anderes Verkehrsmittel. Wer eine Mobilitätswende will, strebt ein Bewusstsein für die Verantwortung des Handelns aller Verkehrsteilnehmenden an. HAktive Mobilität ist viel mehr als nicht-motorisierter Verkehr es ist ein attraktiver LebensstilE, sagt Philippe Crist, Mobilitätsvordenker der Organisation für wirtschatliche Zusammenarbeit und Entwicklung VOECDW. Einfache Mittel wie Tempolimits und Sperrzonen können zwar die Straßen wieder lebendiger machen, rütteln aber auch tief an etablierten Statussymbolen und be uem gewordenen Routinen. Als Lüneburgs Innenstadt Anfang der er-jahre autofrei wurde, prognostizierten einige Verluste bei den Kommunalwahlen. Das sollte sich aber nicht bewahrheiten. HDen privaten Pkw-Verkehr auf zehn Prozent verminderne, erklären Studierende des Zukuntsstadt-Seminars HCommons in Lüneburg Utopie oder zuküntige Realität?E zur Zielmarke für Lüneburg im Jahr. Deutlich weniger Pkw, das geht nicht ohne ein Alternativangebot: Nicht-kommerzieles Carsharing Vsiehe Zukuntsarchiv\tamycaW, der eng getaktete Ausbau des PNV VLüneburger Anruf-Sammel-Mobile und Bürgerbusse gehen bereits in diese RichtungW und E-Mobilität Vetwa der lächendeckende Einsatz von Wasserstof- Elektro-Bussen wie sie in Hamburg unter dem Namen Sauberbus auf einigen Linien fahrenw sind Denkansätze, aus denen sich neue Besitzverhältnisse ergeben und die mit alten Nutzungsformen und Verfahrenstechniken brechen. KVG gibt grünes Licht Mancherorts ist die Stadt der kurzen Wege gelebte Alltagspraxis: In Kopenhagen sind durch kluge Radwegeplanung mittlerweile mehr Menschen auf dem Fahrrad unterwegs als mit dem Auto. Die im italienischen Orvieto gegründete Initiative Cittaslow Ventschleunigte StadtW knüpt an die ualitätsvorstellungen der Slow-Food-Bewegung an. Weltweit schlossen sich ihr über Städte und Gemeinden an. Oder ganz anders: Die Stadt Bohmte im südöstlichen Niedersachsen schuf eine verkehrsschilderfreie Zone, ebnete Bürger steige ein und lässt den Verkehr eine hochfre uentierte Lkw-Route nach dem gesunden Menschenverstand durch die Stadt laufen. Ohne Ampel, Stoppschild und Halteverbot. Bislang meldet das örtliche Polizeirevier keine vermehrten Personenschäden. Die Vision der Studierenden des Leuphana- Seminars HDie Zukunt gestalten Transdiszi plinäre ProjektarbeitE umfasst die Verbesserung des PNV: kostengünstige Tarife, höhere Taktung und umweltverträgliche Antriebstechniken. Sie sprachen mit Stakeholdern wie der Kratverkehr GmbH VKVGW. Die ist vorsichtig, aber optimistisch: HDie Mobilität in den Jahren nach sollte sich in Lüneburg an einem System der Vernetzung und ressourcenschonenden Verkehrserbringung orientieren. Ob bis ein lächendeckender Einsatz alternativer Antriebe wirtschatlich darstellbar und die Flotte umgerüstet ist, bleibt dennoch abzuwartene, sagt KVG-Sprecher Oliver Blau.

11 Kolumne 11 Mit Leib und Seele für eine gute Zukunft Utopien gerieten in der Vergangenheit oft in Verruf, doch das wird ihrem Potenzial nicht gerecht. Ein philosophischer Anstoß zur Selbstwirksamkeit. Von Barbara Muraca Eine Utopie in ihrem ursprünglichen Sinne ist eine Art Perspektive aus dem Nirgendwo. Sie ermöglicht einen scharfen und kritischen Blick auf die geltenden Verhältnisse der Gesellschat, schrieb der erste große Utopiedenker Thomas More. Später wurde aus dem Nirgendwo ein Noch-Nicht. Anders gesagt: eine in die Zukunt gerichtete Vision. Heute sind Utopien Erzählungen einer alternativen Gesellschat, die an einem anderen Ort oder in einer anderen Zeit existieren soll. Utopien beschreiben eine gute, bessere Welt. Sie unterscheiden sich darin von Dystopien, die düstere und negative Entwicklungen ausmalen. In ihrer Geschichte geriet die Idee der Utopie aber auch in die Kritik: wenn sie sich als alleinige, perfekte Welt darstellt, in der keine weitere Kritik oder Alternativen toleriert werden. Utopien können auch lediglich Trost spenden. Oder sie dienen als Kompensation für gegenwärtige Leiden, Ausbeutung und Unterdrückung. Dann läut eine Utopie Gefahr, Widerstandskräte zu entschärfen und Empörung einschlummern zu lassen. Doch eine Utopie kann viel mehr als Trost spenden oder bloße Kritik verkörpern: Sie hat auch eine transformative Funktion. Gerade die Vorstellung aus dem Nirgendwo eröfnet Möglichkeiten, sich nicht nur eine andere Zukunt vorzustellen, sondern auch aktiv darauf zu wirken. Vom Trostspender zum Sprungbrett Transformativ wird Utopie, wenn sie wie der große Meister utopischen Denkens Ernst Bloch gezeigt hat konkret wird: Während abstrakte Utopien einem bloßen Tagtraum ähneln, beziehen sich konkrete Utopien auf einen Prozess der Verwirklichung. Sie bringen das Zuküntige tastend und experimentierend schon in der Gegenwart hervor. Utopien nehmen sozusagen das Real-Mögliche vorweg. Sie verkörpern Alternativen, in denen schon hier und jetzt nicht nur über Zukuntsentwürfe geredet wird, sondern diese wenn auch noch nischenhat und provisorisch in den zahlreichen Projekten, sozialen Experimenten und geschützten Räumen konkret ausprobiert und erfahren werden. Konkrete Utopien wirken dann gegen die Wirksamkeit von TINA-Vorstellungen. TINA steht für: There Is No Alternative VEs gibt keine Alternative). Gerade im Lokalen können konkrete Utopien die Sehnsucht nach Alternativen auslösen. Sie können zu regelrechten Laboratorien werden, in denen soziale Innovationen geschmiedet werden und neue Formen des Zusammenlebens entstehen. Dort haben Menschen die Möglichkeit, überhaupt alternative Alltagserfahrungen zu machen. Ohne solche Erfahrungsräume ist auch unsere Vorstellungskrat für Alternativen beschränkt. Eine lebenswerte Zukunt braucht Werkstätten, in denen Menschen neue Praktiken erproben können nicht in der Rolle als mehr oder weniger bewusste Konsumenten und Konsumentinnen, sondern als Bürgerinnen und Bürger, die über die Bedingungen ihres Zusammenlebens gemeinsam bestimmen. Lokallabor Zukunft Nowtopias, also Utopien, die ihren Ort im Jetzt haben, spiegeln sich in vielen Lüneburger Initiativen, Projekten und Pioniertaten wider: Sie arbeiten an der Schafung alternativer Strukturen solidarischer und kooperativer Ökonomien und neuer Institutionen jenseits der Existierenden. Dazu gehören die Lüneburger Gemeischatsgärten, commons-basierte Produktionsformen wie die Fahrradwerkstatt Konrad, lebensfreundliche Technologien wie Komposttoiletten auf dem Hamburger Kirchentag, selbstverwaltete Formen von Bildung wie die regionalen Gelüchteten- Initiativen oder das Transition-Netzwerk Lüneburg Vsiehe Seite HTeilen, tauschen fördern=ew. Mehr als bloße Krisenplaster weisen sie in die Richtung zukuntsfähiger Alternativen, die eine radikale Veränderung von Wertvorstellungen und Praktiken mit sich bringen. Anders begehren In solchen Räumen können wir kollektiv wieder und neu lernen, anders, besser, ja sogar mehr zu begehren. Dort kann kritisch hinterfragt werden, wie gefühlte Bedürfnisse zustande gekommen sind. Inwieweit sind sie bloß unmittelbarer Ausdruck von etablierten Werten, die Individuen im Interesse der Bewahrung und Reproduktion der geltenden sozialen Verhältnisse übergestülpt werden? Unter dem Wachstumsregime ist die Optionsvielfalt des Konsumenten und der Konsumentin an die Stelle getreten, wo auch gemeinsame Debatten über die Bedingungen eines guten Lebens für alle geführt werden könnten. Mehr zu begehren heißt dann, die Handlungsspielräume für kollektive Selbstbestimmung und demokratische Entscheidungen über Wirtschatsstrukturen, Produktionsweisen und gesellschatliche Rahmenbedingungen zurück zu VvWerlangen. ZUR PERSON Foto: privat Barbara Muraca ist Philosophin und Postwachstumsforscherin. Seit Januar 2015 lehrt und forscht sie als Juniorprofessorin für Umweltphilosophie an der Oregon State University, USA.

12 12 Karte der Visionen Zukunftsstadt Lüneburg Selbstwirksam, resilient, enkeltauglich? 750 Studierende der Leuphana Universität Lüneburg entwickelten im Rahmen des Projekts Zukunftsstadt Lüneburg mit Patinnen und Paten aus Universität, Stadt und Landkreis Visionen für die Region im Jahr Illustration: Mareike Thies Konzept: Studierende des Leuphana-Seminars Was zählt. in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Magazin Oya. Anders denken, anders handeln.

13 Karte der Visionen 13 In einem Altas der Visionen werden auf alle 25 Zukunftsbilder im Detail gezeigt. Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

14 14 Blickwechsel Teilen, tauschen fördern! Der Trend zum Teilen und Tauschen ist ungebrochen. Wissenschaftler bescheinigen der Sharing Economy viel Zukunftspotenzial und fordern eine systematische Förderung. Aber wie könnte so eine Wirtschaftsförderung 4.0 aussehen? Und: Wollen die Gemeinschaftsinitiativen das? Von Nicole Pollakowsky 01 NETZWERK FÜR DEN WANDEL Transition Lüneburg ist ein Netzwerk von Menschen allen Alters. Sie haben sich zusammengeschlossen, um positive Zukunftsvisionen für Lüneburg zu entwickeln und den Wandel selbst zu gestalten. Sie sind Teil der weltweiten Transition-Town-Bewegung, die sich für eine fossilfreie Zukunft einsetzt. Eine virtuelle Plattform soll sie in Zukunft vernetzen. Oline trift sich das Netzwerk immer donnerstags um Uhr in der Mondbasis, Lünertorstr. 20. www. lebendiges-lueneburg.de Foto: Anja Humburg Hobbygärtner ist Alexander Schmid schon lange, mehrere Jahre war er in der Urban-Gardening- Szene aktiv, nun sind die Stadtgärten Teil seines Berufs. Der 32-Jährige ist Deutschlands wohl einziger hauptamtlicher Koordinator für urbanes Gärtnern, sein Arbeitgeber ist Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart. Es gab zahlreiche Anfragen bei der Stadtverwaltung, wie und wo sich Gartenprojekte und Gebäudebegrünungen realisieren lassen, erzählt Schmid die Stadt reagierte und engagierte den studierten Landschatsarchitekten im Sommer. Von auf ist die Zahl der gemeinschatlichen Gärten in Stuttgart seitdem gestiegen. Sich selbst sieht Schmid als Bindeglied zwischen der Verwaltung und den Initiativen. Er hilt bei der Flächensuche, spricht Eigentümer an, vernetzt die Aktiven in den Projekten miteinander. Auch inanziell greit die Kommune den Stadtgärtnern unter die Arme bis zu Euro gibt es als Starthilfe. Doch wertvoller als das Geld, so Schmids Erfahrung, sei für viele seine Beratung. Er versucht, einen Rahmen zu geben, ohne zu sehr zu regulieren. Natürlich müssen Steuergelder nachweislich richtig verwendet werden und die Hatung muss geklärt sein, aber das wards der Rest kann von der Gemeinschat kommen, sagt der Koordinator. Niedliche, harmlose Ideen? Versteht er das, was er da tut, als Wirtschatsförderung? Schmid sagt, nein. Und nach klassischer Lesart hat er damit recht. Denn Wirtschatsförderung im herkömmlichen Sinne bedeutet: Unternehmen bekommen Unterstützung bei ihrer Gründung, Ansiedlung und Entwicklung. Für Organisationsformen wie Projektinitiativen, Interessengemeinschaten oder andere lose Zusammenschlüsse von Gleich- und Ungleichgesinnten ist die Wirtschatsförderung bisherigen Zuschnitts nicht zuständig. Doch nicht nur in Stuttgart, sondern auch in vielen anderen Großund mittlerweile auch Kleinstädten gibt es genau von diesen Gemeinschatsinitiativen immer mehr. Ihr Anliegen: die Commons, solidarisches oder kooperatives Wirtschaten oder die Sharing Economy. Landauf und landab entstehen Tauschringe, Regionalwährungen und Leihläden. In Reppenstedt, Scharnebeck und am Stint wird regelmäßig gemeinsam repariert. Zickengarten, Leufarm oder 02 der neue Permakulturgarten in der Kolonie Am Pferdeteich sind ein Teil der Lüneburger Gemeinschatsgarten-Szene. Teilen und Tauschen hat Hochkonjunktur. Laut einer repräsentativen Untersuchung des Zentrums für Nachhaltigkeitsmanagement an der Lüneburger Leuphana Universität aus dem Jahr hat bereits über die Hälte der Deutschen Erfahrungen mit alternativen Besitz- und Kon sumformen gesammelt. Ein vorübergehender Hype scheint die neue Vorliebe für Carsharing Co. demnach nicht zu sein. Die Ergebnisse zeigen, dass kollaborativer Konsum kein Nischenthema (mehr) ist, meinen die beiden Autoren Harald Heinrichs und Heiko Grunenberg. Sie gehen davon aus, dass sich die Ökonomie des Teilens weiterentwickeln werde. Auch Ina Soetebeer, Seminarleiterin im Projekt Zukuntsstadt und Promotionsstipendiatin an der Fakultät für Nachhaltigkeit der Leuphana Universität, erforscht die Commons also gemeinsam vereinbarte Praktiken, die einen fairen Umgang mit den Dingen, mit Wissen oder Kulturtechniken ermöglichen. HEs ist sinnvoll, die verschiedenen Initiativen nicht singulär zu sehen, sondern als zusammenhängendes Phänomen, das einen Wandel bewirken kann, sagt sie. Noch einen Schritt weiter geht Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Er ist überzeugt, dass kooperatives Wirtschaften nicht nur eine Ökomasche sei, sondern Hvon elementarer Bedeutung für eine zuküntige WirtschatspolitikE. Allerdings, sagt der Forscher in der Zeitschrit HPolitische kologiee, seien Initiativen wie Repaircafés oder Tausch läden ot kaum bekannt und würden unterschätzt, weil sie so niedlich und harmlos daherkämen. Kopatz fordert deshalb ein Umdenken in der Wirtschatsförderung. In Anlehnung an den Begrif Industrie. wünscht er sich eine Wirtschatsförderung., denn der Sozialwissenschatler ist überzeugt: HIhr wahres Potenzial in puncto Klimaschutz, Ressourcen schonung und lokaler Wertschöpfung entfalten Projekte kooperativen

15 Blickwechsel 15 Foto: Landeshauptstadt Stuttgart 03 Foto: privat Wirtschatens erst, wenn Kommunen sie systematisch unterstützen.e Damit sind die Wissenschatler nicht allein. Auch in der Politik bewegt sich etwas: Im Dezember hat der Europarat die HFörderung der Sozialwirtschat als treibende Krat der wirtschatlichen und sozialen Entwicklung in EuropaE beschlossen. Bereits verabschiedete der Landtag von Nordrhein-Westfalen ein Paket zur Förderung von solidarischer und gemeinwohlorientierter Wirtschat. Auf lokaler Ebene hat Stuttgart einen Weg gefunden, wie die Kommune den Wandel in der Stadt und in den Köpfen unterstützen kann. In Lüneburg ist Karl-Heinz Rehbein für Nachhaltigkeitsfragen zuständig: Seit ist er Nachhaltigkeitsbeautragter der Stadt Lüneburg. Auch er sieht sich nicht als Wirtschatsförderer, doch Sharing-Initiativen seien bei ihm an der richtigen Stelle. Einen festen Fördertopf, aus dem er schöpfen kann, gibt es nicht. HAberE, so Rehbein, Hich habe einen guten Überblick, was läut und wo man weiterkommen kann.e Denn viele der Gemeinschatsprojekte hätten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Nach knapp vier Jahren im Amt stellt der Nachhaltigkeitsbeautragte allerdings auch fest: HDie Initiativen rennen mir mit Anfragen nicht gerade die Bude ein.e Sein Eindruck: HViele wollen alles ganz neu und ganz anders machen, anstatt erst einmal zu schauen, was es schon gibt. So läut vieles nebeneinander her.e Kooperativ gewinnt Legt vielleicht die Sharing-Bewegung selbst gar nicht so viel Wert auf eine systematische Förderung wie Kopatz und Kollegen sie fordern? Alexander Spang aus Lüneburg ist da in der Tat zurückhaltend. Er ist Mitbegründer der partizipatorischen Plattform Mondbasis in der Lünertorstraße. HWir wollten einen Ort schafen im öfentlichen Raum, der nicht durch Konsum geleitet ist und wo Gemeinschatsprojekte verwirklicht werden könnene, sagt Spang. Die Räume der Mondbasis können Projektinitiativen mietfrei nutzen. Derzeit entstehen hier unter anderem ein Verpackungsfrei-Laden und das stadtnahe Wir-Garten-Projekt. Regelmäßig trift sich Transition Lüneburg, die lokale Transition- Town-Gruppe Vsiehe KastenW. HMit Geld wäre es natürlich leichter, die Mondbasis am Laufen zu haltene, sagt Spang. HAber wir bräuchten jemanden, der genau das unterstützt, was wir hier machen, ohne es in eine bestimmte Richtung zu zerren oder Ansprüche zu stellen.e Genau das sei bei vielen Fördermodellen jedoch die Gefahr, fürchtet er. Hilfe bekommt die Mondbasis derweil auf andere Weise: Ein Organisationsbegleiter etwa berät den Verein ehrenamtlich, dabei ließt kein Geld, dafür aber Wissen eine Art der Förderung, die auch Matti Pannenbäcker und Richard Kaatz, Initiatoren des Lüneburger Wir-Gartens, schätzen gelernt haben. Eine Agentur hat den beiden ihr Logo entwickelt, ein Markenstratege hat die Namensindung begleitet, Gärtnerinnen haben beim Gemüseanbaukonzept geholfen < alles pro bono, weil die Unterstützer von der Idee der Gemüse- Genossenschat überzeugt sind. Ein anderes Lüneburger Projekt zeigt ebenfalls, dass Förderung, auch durch die öfentliche Hand, nicht zwingend in barer Münze ausgezahlt werden muss. So hat die Hansestadt der Energiegenossenschat Zukuntsgenossen pachtfrei das Dach der St. Ursula Schule für den Bau einer Photovoltaik-Anlage überlassen. Horst Jäger vom Vorstand der Zukuntsgenossen sieht diese Art der Unterstützung als Win-win-Situation für beide Seiten. HMan muss doch einen Konsens inden und gemeinsam Konzepte entwickelne, sagt er. Den RegioLunar allerdings, das Regionalgeld, das Jäger in Lüneburg etablieren wollte, musste er im vergangenen Jahr wieder beerdigen. Die Stadt habe kein Interesse gezeigt, ebensowenig die Lieferanten der beteiligten Geschäte. HWir haben es nicht geschaft, die regionalen Kreisläufe zu schließene, glaubt Jäger. 01 Interaktives Mikromuseum: Die Wandelbar von Trasition Lüneburg zeigt auf kleinen Kartons einen Ausschnitt der gut 200 Initiativen in der Region. 02 Ebene 0 in Grün statt Grau: der Garten auf dem Stuttgarter Züblinp arkhaus. 03 Matti Pannenbäcker und Richard Kaatz bringen die Gemüsegenossenschaft Wir-Garten auf den Weg.

16 16 Interview Entscheidend ist, dass alle mitmachen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer spricht in Was zählt. über seine Politik für eine zukunftsfähige Stadt nicht alles klappt, aber manches dafür umso besser. Von Heike Janßen Foto: Gudrun de Maddalena ZUR PERSON Boris Palmer ist Grünen- Politiker und seit 2007 Oberbürgermeister der Stadt Tübingen. Die von ihm initiierte Klimaschutzkampagne Tübingen macht blau wurde 2014 mit dem European Energy Award ausgezeichnet. tuebingen-macht-blau/ Herr Palmer, wie nachhaltig ist Tübingen? Tübingen ist nicht nachhaltig, ebenso wenig wie die anderen deutschen Städte. Aber wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten in den vergangenen acht Jahren ein Wirtschatswachstum von Prozent kombiniert mit einem CO 2 -Rückgang von Prozent. Diese Kombination aus Wachstum, Steigerung der Energieefizienz und Reduktion des Klimaschadens, das ist schon eine Blaupause, die zeigt, dass Wohlstand und Nachhaltigkeit zusammengehen können. Wie haben ie das gescha t? Wir nutzen einen sehr breitlächigen Ansatz: Möglichst viele Initiativen, möglichst viele Ideen, möglichst viel Technologie und Innovation. Entscheidend ist, dass man möglichst viele Akteure zum Mitmachen bewegt. Der große Vorteil der Kommune: Man ist nah dran an den Menschen, als Oberbürgermeister kann ich alle zusammenholen. In welchen Bereichen kommen Sie gut voran? Wir haben kostromtarife für Bürgerinnen und Bürger eingeführt, die durch einen Aufpreis die Energiewende in der Stadt mitinanzieren. Damit haben wir Prozent aller Haushalte erreicht und eine Verzehnfachung der Verträge innerhalb von fünf, sechs Jahren. Klein, aber wirksam ist unser Energieefizienzprojekt zum Austausch von Heizungspumpen. Sie sind der größte Energieverbraucher in einem klassischen Haushalt und können bis zu Prozent der Stromrechnung ausmachen. Moderne Technik spart Prozent davon ein. Als Stadt brauchen wir keine Zuschüsse zu geben, denn über die Laufzeit spart die Pumpe bis zu Euro, die Pumpe selbst kostet Euro. Das ist ein Beispiel dafür, dass die Lösung bereits vorhanden ist, dass sie sich technisch bewährt hat und trotzdem wird es nicht gemacht, weil die Technik nicht bekannt ist oder weil der Impuls zur Handlung fehlt. Bei uns wird der Handwerker zunächst von der Stadt gezahlt und über die Stromrechnung in den ersten vier Jahren verrechnet. Ab dem Jahr fünf gehört die Ersparnis dem Kunden. Wir haben mehrere tausend Pumpen ausgetauscht. Und bei welchen Aktionen würden Sie Ihren Bürgermeisterkollegen sagen Das klappt nicht? Bürgerenergiegenossenschaten haben am Anfang gut funktioniert. Doch die sind praktisch tot seit einer veränderten Aufassung der Bundesanstalt für die Aufsicht des Finanzwesens, die faktisch dazu führt, dass man sie wie eine Bank behandelt und Kredite teurer werden. Das inanzielle Risiko können die Bürgerenergiegenossenschaten nicht leisten. Nachhaltig handeln... Bockelmannstraße Lüneburg Tel Zentrale@agl.lueneburg.de Aus Verantwortung für die Zukunft und die Menschen in unserer Region. Wir sorgen auch zukünftig für eine optimale Abwasserreinigung. Wasser ist Leben!

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18 18 Lüneburg und die Welt In zig Visionen um die Welt Auf dem Klimagipfel in Paris trafen sich zuletzt 700 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus aller Welt. Sie alle wollen ihre Städte zukunftsfähig machen. Ihre Probleme sind allerdings sehr unterschiedlich wie die Lösungen. Von Heike Janßen Der High Line Park in New York entstand auf den Schienen einer alten Straßenbahn. Die australische Stadt Sydney baut unter dem Motto: Old on the outside, new on the inside alte Gebäude energieefizient um. Kopenhagen will bis durch die Grundsanierung alter Gebäude ein Drittel seines gesamten Stromverbrauchs sparen. Diese Städte setzen auf die sogenannte Restauration Economy, sie optimieren Bestehendes ökologisch. Die Zukunt der Menschheit wird sich maßgeblich in den Städten entscheiden. Die Hälte aller Menschen lebt heute in Metropolen, werden es zwei Drittel sein. Der Großteil des Städtewachstums indet in Asien, Afrika und Südamerika statt. Die Ausdehnung geht bisher weitgehend ungeplant vor sich. In den Peripherien der Großstädte in ärmeren Ländern wuchern die Slums. Die Folgen sind dramatisch, die Probleme fast unlösbar: Unkontrollierte Wassernutzung lässt das Grundwasser versiegen, ohne sanitäre Anlagen verschmutzt es. Ohne öfentlichen Nahverkehr kommen die Menschen nicht zur Arbeit, zum Arzt oder in die Schule. Fehlende Elektrizität lässt Millionen Menschen abends im Dunklen sitzen. Und auch moderne Städte haben Probleme wie Lutverschmutzung, Lärmbelastung und Müllberge. 01 Lebenswerte Städte, klug genutzte Ressourcen, Stopp des Klimawandels und globale Gerechtigkeit sind die Ziele von Stadtplanern, die sich in einem Netzwerk der Vereinten Nationen, dem Network of Urban Planning and Design Labs, austauschen. So sollen global nutzbare Modelle entstehen. Schon heute verbrauchen Städte Prozent der globalen Primärenergie und verursachen bis Prozent der Treibhausgasemissionen. Durch wirtschatliche Entwicklung und fortschreitende Urbanisierung wird der Energiebedarf stark steigen. Einige Städte gehen auf Sparkurs. Südafrika etwa hat mit deutscher Entwicklungshilfe ein kommunales Energie efizienz programm angeschoben. Fast eine halbe Million Straßenlampen wurde mit efizienter LED-Technologie ausgestattet. In den Stadtteilen sparen solche Lichtmasten Prozent Energie und leuchten trotzdem heller eine Verbesserung auch im Kampf gegen die hohe Kriminalität. In den ersten fünf Jahren sparten die südafrikanischen Kommunen 13 Millionen Euro an Stromkosten und mehr als. Tonnen CO, das entspricht. Erdumrundungen per Pkw. Im Städtegroßraum Delt, Rotterdam und Den Haag leben Millionen Menschen. Hier soll die Nachhaltigkeit vom Bike-Park Timm! Mit dem E-Bike fahren, das Auto zuhause stehen lassen!

19 Lüneburg und die Welt 19 Abwärme des Hafens von Rotterdam Haushalte, Gewächshäuser und Unternehmen mit Energie versorgen. Die Menge der industriellen Abwärme entspricht zwölf Prozent der Menge an Erdgas, die in den Niederlanden jedes Jahr zum Heizen von Gebäuden und Wasser verbraucht wird. Wachsen und schrumpfen Foto: Anja Humburg Mobilität bedeutet Zugang zu Jobs, Bildung und Gesundheit. Positive Veränderungen sind hier besonders spürbar. Neue Mobilitätsmuster bieten zudem massive Energiesparmöglichkeiten. Die namibische Hauptstadt Windhoek im südlichen Afrika arbeitet derzeit an einem neuen Transportplan. Bislang gibt es kaum zuverlässige, bezahlbare Busse. Das soll sich ändern. Autofahrten sollen so um ein Viertel reduziert werden, Bürger sollen Geld sparen und Fußgänger durch sichere Wege besser geschützt werden. In Schweden hat die Stockholmer Stadtregierung 2006 etwas Unpopuläres gewagt: Sie führte eine Maut für Autos ein. Nach anfänglicher massiver Kritik bemerkten die Bürger die Vorzüge der autoarmen Straßen am eigenen Leib, berichtet Bürgermeisterin Karin Wanng rd. Der Efekt ist messbar: In den vergangenen 15 Jahren hat der Verkehr trotz Bevölkerungswachstum nicht zugenommen. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge ist in einem ähnlichen Netzwerk wie dem der Vereinten Nationen aktiv. Seit trift er sich unter dem Dach des Rates für Nachhaltige Entwicklung mit Kollegen aus über dreißig Städten des Bundesgebiets erklärten sie Nachhaltigkeit zur Chefsache, wollen Schuldenabbau und nachhaltige Lebensstile mit den Bürgern voranbringen. Befürchtungen, dass nachhaltige Stadtentwicklung die Wirtschat bremst, scheinen sich nicht zu bewahrheiten: Gut geplante Städte bringen laut Vereinten Nationen 15 Prozent mehr Jobs. Der Bürgermeister von Bristol, George Ferguson, sagt: Grün werden bringt Proit. Die nachhaltige Umgestaltung des Hafens habe hunderte Unternehmen angelockt. Manchmal müssen bestehende Firmen schließen, dafür treten neue auf den Plan. Aber das war schon immer so bei großen Veränderungen, etwa bei der industriellen Revolution. Bürgermeister Ferguson fordert, dass die Politik viel mutiger wird und Fakten schaft: Einige Menschen meinen, dass es ein Bürgerrecht sei, schnell zu fahren oder überall zu parken. Aber jeder Einzelfahrer im Auto ist Teil des Staus. Manche notwendige Maßnahmen müssten per Gesetz implementiert werden, damit sie wirken. Kopenhagen versucht es mit Überzeugungskrat: In seiner Innenstadt wird eine Meter hohe Müllverbrennungsanlage gebaut. Dort wird nicht nur städtischer Müll verwertet: Im Sommer dient sie als Parkanlage und im Winter als Skihang. In regelmäßigen Abständen werden über der Anlage aufsteigende Rauchkringel an die Folgen des Konsums erinnern. 01 Erst Bahngleise, dann Stadtpark: New York betreibt urbanes Upcycling im High Line Park. Enormes Sparpotenzial für Angestellte beim Fahrrad-Leasing: reduzieren Sie die monatliche Leasingrate bis zu 50 Prozent durch eine Gehaltsumwandlung! Lüneburg: Käthe-Krüger-Straße 8 Tel.: Mo. - Fr Uhr Sa Uhr Winsen: Luhdorferstr Tel.: Mo. - Fr Uhr Sa Uhr

20 20 Im Gespräch Hüter und Hüterinnen der Beteiligungskultur 01 Foto: t&w Sven Prien-Ribcke von der Leuphana-Universität und VHS-Leiter Gerhard Cassens sprachen mit Was zählt.-autor Christian Vock. Beide skizzieren mit Studierenden und Bürgern in Werkstätten die Demokratie von morgen. ZUR PERSON Gerhard Cassens ist Diplom-Soziologe und seit 1978 in der Erwachsenenbildung tätig. Seit 1996 leitet er die VHS Region Lüneburg. ZUR PERSON Sven Prien-Ribcke studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg. Er sitzt im Senat der Leuphana Universität Lüneburg und forscht zu Gerechtigkeitstheorien und transformativer Bildung. Herr Cassens, Herr Prien-Ribcke, Sie beide haben gesagt, Demokratie müsse lebendiger und wirkmächtiger werden. Was stimmt nicht mit unserer Demokratie? Gerhard Cassens: Die Beteiligung an Entscheidungen muss anders werden, als nur alle vier Jahre ein Kreuz zu machen. Wo besteht demokratischer Reformbedarf? Sven Prien-Ribcke: Wir haben es mit einem Rückgang bei der politischen Beteiligung insgesamt zu tun, aber vor allem bei sozial- und bildungsbenachteiligten Gruppen. Hinzu kommt eine Parteien- und Politikverachtung, gerade im intellektuellen Milieu, weil es den etablierten Parteien nicht mehr gelingt, ein ambitioniertes, programmatisches Spektrum anzubieten. Die Krise der europäischen Flüchtlingspolitik ist für mich eine Zuspitzung der globalen Gerechtigkeitskonlikte, die wir uns bislang aus der Zuschauerperspektive auf Abstand halten konnten. Jetzt ist diese unbequeme Wirklichkeit bei uns angekommen und wir müssen uns ihr stellen. haben wir uns hier das het des handelns aus der Hand nehmen lassen, zum Beispiel von der Wirtschat? Cassens: Die europäische fnung war zwingend, weil wirtschatliche Veränderungen notwendig wurden. Das hatte natürlich auch positive Auswirkungen auf unseren Lebensstandard. Nun aber ist eine Gerechtigkeitslücke entstanden und die Menschen lassen sich das nicht mehr gefallen. Der entscheidende Punkt ist, dass wir uns dabei nicht von scheinbaren Sachzwängen einengen lassen. Prien-Ribcke: Meine erste Antwort auf den Kontroll verlust und die Enttäuschung wäre hier: mehr Demokratie und nicht weniger. Ist Demokratie denn in der Lage, die langfristigen Herausforderungen wie den Klimawandel zu lösen? Oder gewinnen hier immer die kurzfristigen Lösungen? Cassens: Wir dürfen uns nicht verleiten lassen, angesichts aktueller Krisen demokratische Errungenschaten wie Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit oder auch das Gewaltmonopol des Staates in Frage zu stellen. Prien-Ribcke: In Bezug auf Nachhaltigkeit haben wir in der Tat das Problem, dass wir die kurzfristigen Interessen nicht als genau das bewerten, was sie sind: nämlich kurzfristig. Unsere Grundüberzeugungen, die für globale Gerechtigkeit und Zukuntsgerechtigkeit empindsam sind, verlieren meist im Wettbewerb mit unseren kurzsichtigen Wünschen, die unseren Nutzen maximieren sollen. In unseren Demokratie-Werkstätten haben wir uns zwei wesentliche Fragen gestellt: Wie gelingt es uns, die Demokratie barrierefreier zu gestalten, so dass sich Menschen aus allen Milieus einbringen können? Und: Wie können wir unseren langfristigen Überzeu-

21 Im Gespräch 21 gungen ein stärkeres Gewicht im demokratischen Prozess geben, damit etwa eine ambitioniertere Klimapolitik wahrscheinlicher wird? Und wie gelingt es uns? Prien-Ribcke: Eine Möglichkeit wäre es, Zukuntsräte neben den bestehenden Parlamenten einzurichten. Die Zukuntsräte hätten nur eine Aufgabe: Jedes Gesetz auf Enkeltauglichkeit und globale Fairness zu überprüfen und nachhaltige Pfade vorzuschlagen. Stellen Sie sich vor, wie sich unsere Debatten und Entscheidungen ändern könnten, wenn wir die Zukuntsräte mit einem Veto-Recht ausstatten würden. Wie k nnte so ein Zukuntsrat aussehen? Prien-Ribcke: Er könnte eine längere Amtszeit haben als das Parlament, aber ohne die Möglichkeit einer zweiten Amtszeit. Wir könnten Menschen für den Rat gewinnen, die sich als Pioniere einer nachhaltigen Entwicklung erwiesen haben, etwa in der Zivilgesellschat, der Verwaltung oder der Wissenschat. Wir hätten dann statt einer Parteien eine art e erten demokratie? Prien-Ribcke: Wir dürfen uns nicht nur auf Experten verlassen. Aber es wäre nicht klug, vorhandenes Wissen nicht zu nutzen. Echte Experten sind wir ohnehin nur für sehr überschaubare Wissensbereiche. Wissen garantiert keine Urteilskrat. Zurück zur lebendigen demokratie Wie k nnte man der Politik erdrossenheit begegnen? assens Die Wähler verlangen, dass Politiker alles regeln. Aber die können das gar nicht. Darüber müsste man viel ehrlicher sprechen. das hei t Politik müsste ter sagen es gibt ein Problem für das ich im Moment keine L sung habe aber ich arbeite daran? assens Das soll keine Kritik an Politikern sein, dass sie einen schlechten Job machen würden. Aber es müsste ein Bewusstsein her, dass wir Zukuntspro bleme haben, die wir anders lösen müssen als bisher. Wichtig wäre, die Realpolitik ab und an zu ver lassen und festzustellen, dass es noch eine grundsätzliche Ebene darüber gibt. Nämlich, was wir eigentlich wollen und wohin sich das alles entwickelt. Prien-Ribcke: Alle Realpolitik macht nur Sinn, wenn es um größere Ziele und Überzeugungen geht. Demokratie ist gerade der Versuch, sich aus vermeintlichen Sachzwängen zu befreien, um in Alternativen denken und handeln zu können. Der Umgang in Deutschland mit gelüchteten Menschen zeigt doch: Angst- und wutgesteuerte Ausgrenzungs fantasien sind für die Mehrheit der Bürger inakzeptabel. Im Gegenteil: Mit unserem zivilgesellschatlichen Einsatz überraschen wir uns alle ein wenig selbst. Das ist doch großartig. Die Frage ist nun: Wie können wir diese Bereitschat, sich einzubringen, für die Demokratie insgesamt gewinnen? auch die bereitschat an langfristigen ragen zu arbeiten? assens Bei der VHS haben wir immer schon gemerkt, dass beteiligungsorientierte Seminare Energie, Ideen, aber auch Zufriedenheit bei den Menschen freisetzen. Möglicherweise kann Politik bestimmte Aufgaben auf Bürger oder Stadtteile übertragen. Was wir als VHS dazu leisten können, ist, eine Kultur der Beteiligung zu plegen. Volkshochschule nicht nur als ort der Wissens- ermittlung sondern auch als gesellschatlicher e erimentierraum? assens Volkshochschulen sind gesellschatliche Einrichtungen, die nur mit dem Entstehen der Demokratie denkbar sind. Sie waren schon immer Orte, die bildungsbenachteiligte Menschen ermutigt haben, sich gestaltend einzubringen. also elbstwirksamkeit? assens Genau. Die Menschen kommen nicht nur um EDV-Kenntisse, Sprachen oder Kulturtechniken zu lernen, sondern auch, um ihre Ideen im Handeln wieder in die Gesellschat einzubringen. So wird Zugehörigkeit erfahren. Prien-Ribcke: Über die VHS und die Schulen hinaus wird es auf das erfahrungsorientierte Lernen ankommen: Wir sind auf die Erfahrung angewiesen, dass unser demokratisches Engagement konkret etwas bewirken kann. Nicht nur als Motivations- uelle, sondern auch für die Sache selbst. Denn nur so lernen wir, wie wir die Gesellschat verändern können. 01 Sven Prien-Ribcke (1. v. r.) und Gerhard Cassens (Mitte) sprachen mit Was zählt.-autor Christian Vock über Zukunfts räte als Korrektiv der Parlamente. Wie stärken wir die Demokratie von morgen? Die nächste Demokratie- Werkstatt indet am 15. Juni 2016 um 18 Uhr in der vhs.halle, Haagestraße 4, Lüneburg statt. Die Schuhmachermeister Wolff & Sohn Reparatur auch rahmengenaèhter Schuhe Bardowicker Straûe 30, Tel. ( ) Tischlerei GmbH Einbauschränke Biol. Oberflächen Fenster Holzfußböden Treppen Türen Neu Darchau, Darzau (Hof) 4a Fax ( ) E.Mail: signum-tischlerei@web.de

22 22 Impressum/Faktenschau IMPRESSUM Was zählt. Magazin für eine lebenswerte Zukunft in der Region Lüneburg 01/April Ausgabe 4 Printaulage: Mail: redaktion@was-zaehlt-magazin.de Website: Herausgeber: T.U.N. (Technik Umwelt Natur) e.v. (V.i.S.d.P.) Wilhelm-Reinecke-Str Lüneburg Geschäftsführung: Susanne Puschmann Chefredakteurin: Anja Humburg Autorinnen und Autoren: Frauke Becker, Catharina Behrens, Julia Dibbern, Roy Fabian, Elke Gersmann, Dana Giesecke, Madlen Golla, Isabella Hafner, Nastasja Harnack, Anja Humburg, Giuliana Jacobi, Heike Janßen, Annette Jensen, Eva Lindström, Christina Mikalo, Barbara Muraca, Jan-Luca Müller, Nicole Pollakowsky, Ute Scheub, Mareike hies, Christian Vock Fotograie: siehe Bildnachweise Titelbild: Anja Humburg Illustration: Mareike hies Schlussredaktion: Angelika Pohl Dokumentation: Rebecca Wiehe Verlag: Landeszeitung für die Lüneburger Heide GmbH Am Sande Lüneburg Redaktion: Hans-Herbert Jenckel Art Direction: Karin Greve, Carolin Kleinebrahm Anzeigenleitung: homas Grupe Vertrieb: Wolf Chr. Bergmann 12 Denkzahlen Wie sieht die Welt von morgen aus? Ein paar Zahlen machen die Zukunft greifbarer. 30 Prozent der Menschen in Deutschland werden 2030 über 65 Jahre alt sein. Heute sind es gut Prozent. Quelle: Eurostat Prozent der Berufseinsteiger in Deutschland haben 2030 einen Migrationshintergrund. Heute sind es 25 Prozent. uelle: Boston Consulting Group Die Kosten des Klimawandels liegen weltweit bei über 100 Milliarden Euro pro Jahr. Quelle: EU Von Anja Humburg 8,5 Milliarden Menschen leben 2030 auf der Erde. Aktuell sind es 7,4 Milliarden. uelle: Stitung Weltbevölkerung Auf 118 Millionen Barrel wird der Verbrauch von Erdöl bis steigen. Heute sind es Millionen Barrel. uelle: World Economic Outlook Depressionen werden die häuigste Krankheit in den Industrieländern sein. uelle: Weltgesundheitsorganisation Druck: v. Sternsch e Druckerei GmbH & Co KG Zeppelinstraße 24, Lüneburg Umschlag: 100% Altpapier und CO 2 neutral produziert, zertiiziert nach FSC, 'Der Blaue Engel' und 'Ecolable'. Innenteil: 100% chlorfreies Papier, zertiiziert nach ISO 9001 und ISO Copyleft Die Textbeiträge in Was zählt. stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC). Sie dürfen unter Nennung der Autorin/des Autors mit dem Zusatz aus Was zählt. Magazin für eine lebenswerte Zukunft in der Region Lüneburg frei verwendet (BY) und für unkommerzielle Zwecke (NC) unter gleichen Bedingungen weitergeben werden (SA). Achtung: Die Bildrechte werden unterschiedlich gehandhabt und liegen bei den angegebenen Quellen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben allein die Meinung der Verfasserinnen und Verfasser wider. Die Redaktion ist nicht für Inhalte der Anzeigen verantwortlich. Konzept: Initiative Nachhaltigkeit und Journalismus, Leuphana Universität Lüneburg unter Leitung von Gerd Michelsen, , gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Ausgabe begleitet das Projekt Zukunftsstadt Lüneburg unter Leitung von Daniel Lang und Ulli Vilsmaier, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mit freundlicher Unterstützung durch: 2030 sind mehr Frauen als Männer erwerbstätig. uelle: Stitung für Zukuntsfragen Um etwa 20 Prozent auf etwa 55 Quadratmeter wird die Pro-Kopf-Wohnläche in Deutschland bis steigen. Quelle: empirica Fast doppelt so viele Flugpassagiere wie heute wird es 2030 in Deutschland geben. uelle: Deutsches Zentrum für Lut- und Raumfahrt Weltweit werden Prozent mehr Wasser zur Bewässerung der Landwirtschat eingesetzt als heute. uelle: Water Footprint Netwerk Bis soll der erste Mensch auf dem Mars gelandet sein. uelle: NASA Bis zu Prozent des heutigen Regenwaldes am Amazonas werden 2030 verschwunden sein. uelle: WWF

23 Im Fokus 23 Film ab: Henriette Heus plant das Jugend-Filmfestival mit Unterstützung durch das Scala. Foto: Julia Dibbern Stadt der Kinder Junge Menschen an der Konzeption von Bolzplätzen zu beteiligen ist schön und gut. Aber reicht das? Echte Mitgestaltung nimmt sie mit zu den Anliegen des Stadtgeschehens! Von Julia Dibbern und Nicole Pollakowsky Lüneburg ist nicht Berlin. Der 17-jährige Lennart Meyer aus Lüneburg stellte das deutlich fest, als er im Herbst letzten Jahres einen Auslug in die Hauptstadt machte. Ich war vollkommen überwältigt von der kulturellen Szene dort, erzählt er. Auf dem Heimweg im Zug stellte er sich einen Ort in Lüneburg vor, an dem sich kulturinteressierte Menschen jeden Alters trefen können. HEs geht darum, junge Künstler zu fördern, aber auch einfach einen Zugang zu schafen zu KulturE, sagt Lennart Meyer, Schülersprecher am Johanneum. Er kehrte mit seiner Vision genau einen Tag vor dem Einsendeschluss zur Jugend Projekt Challenge zurück, einem Wettbewerb des Stadtjugendrings. Er machte trotzdem mit und erhielt prompt eine Projektzusage. Den Bedarf für mehr Beteiligungsangebote zeigte 2014 die erste Jugendversammlung Lüneburgs. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, beteiligt zu werden, sagt Anna Baumann, Koordinatorin der Jugend Projekt Challenge für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren. So entstand die Idee: Überlegt euch, was ihr in eurem Umfeld verändern, verbessern, schöner machen wollt.e Kommunale Partizipationsmöglichkeiten werden erst wenig genutzt, doch in Familien und Schulen ist ein Trend zum Verhandeln erkennbar, das belegt eine Studie der Bertelsmann-Stitung. Allerdings geschehe das vor allem bei nebensächlichen Themen, die Erwachsene kaum tangieren wie etwa Spielplätze oder Zebrastreifen. Tatsächlich kindgerecht wird eine Stadt allein dadurch natürlich nicht. Damit die ganze Stadt (wieder) zum Lebensraum für alle wird, müssten tiefgreifendere Veränderungen her. HWichtig sind lebenswerte Bereiche, in denen sich Kinder gefahrlos aufhalten könnene, sagt der Frei burger Architekt Wolfgang Frey. Der Gründer der

24 24 Im Fokus Gesellschat für urbane Entwicklung plädiert dafür, Stadtplanung nicht länger vom Auto her zu denken. Wie so eine Stadt aussehen kann, zeigt der Freiburger Stadtteil Rieselfeld. Dort sind die Wohngebäude jeweils um große Innenbereiche mit Grünlächen und Spielplätzen gruppiert. Diese Innenhöfe reihen sich aneinander und sind über öfentliche Wege zugänglich. Statt an der Straße entlang zu gehen, kann man sich durch die Höfe von Block zu Block bewegen. Der ganze Stadtteil ist außerdem barrierefrei: Weder für den Rollstuhlfahrer, noch für den Jungen mit dem Roller gibt es Hindernisse. Die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschat an der Planung ihres Lebensumfeldes zu beteiligten, hält Frey für sinnvoll. HIch warne davor, die harte Erwachsenenwelt für Kinder kleinzoomen zu wollen und Kinder zu kleinen Erwachsenen zu machene, sagt er. HFür die Freiräume, die Kinder bespielen, braucht es weder Architektenwettbewerbe noch Hightech-Spielgeräte. Da kann man zusammen mit den Kindern etwas entwickeln.e Frey stellt bei seinen Projekten Kindern zum Beispiel Baumaterialien zur Verfügung und lässt sie unter Anleitung selbst ausprobieren. HWir haben auch schon mit Kindern Pläne gezeichnet, die dann hinterher ausgeführt wurden.e Der Gedanke, Kinder und Jugendliche in die Gestaltung des Gemeinwesens aktiv einzubeziehen, ist vielfach schwarz auf weiß festgehalten im Niedersächsischen Kommunalverwaltungsgesetz heißt es etwa: HGemeinden und Samtgemeinden Niemand kann so gut einbringen, was ihnen wichtig ist, wie die Jugendlichen selbst. sollen Kinder und Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die deren Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen.e Doch Zurückhaltung gibt es nicht nur bei den Kommunen, sondern auch seitens der Jugendlichen. Gesa von Knobelsdorf, Studentin an der Leuphana Universität, suchte mit Kommilitonen im Rahmen des Seminars HPartizipation von Kindern und Jugendlichen an der StadtentwicklungE von Professorin Ute Stoltenberg, Expertin für Bildung für nachhaltige Entwicklung, nach Erklärungen. Sie stellte fest: HDie Jugendlichen haben so viel um die Ohren. Für die meisten, gerade wenn sie erst oder Jahre alt sind, muss ersichtlich sein, was für sie dabei herausspringt.e Für Lennart Meyer und seine Freunde, den -jährigen Constantin und die -jährige Amelie, heißt Beteiligung im Moment vor allem, Papierkram zu bewältigen. Sie wollen HDionysos: DerDie Das KulturschutzgebietE ins Leben rufen, einen festen Trefpunkt, an dem Jugendliche kulturelle Projekte aller Art realisieren können. Dafür gilt es, zum Notar zu gehen, einen Verein zu gründen, Fördergelder zu organisieren und nicht zuletzt einen passenden Raum zu inden. Im Mai ist die ofizielle Jugend Projekt Challenge zu Ende, doch Lennart Meyer ist zuversichtlich, dass es danach erst richtig losgeht mit Dionysos. Andere Projekte der Challenge sind weniger langfristig angelegt. Eine Gruppe plant zum Beispiel ein Sportfest, bei dem Lüneburger die Trendsportart Parkour kennenlernen können. HOTEL UND RESTAURANT Zum Roten Tore Regionale Küche in Handarbeit mit Liebe hergestellt mit Produkten aus der Region z.b. Auerochse Heidschnucke Bachforelle Saibling Kartoffeln Eier Brot Kekse Eis Mineralwasser Heidepils Schnäpse Hausgebackener Kuchen Fair eingekauft GEPA Kaffee Tee Kakao Erdnussbutter Schokoaufstrich Mangochutney Vor dem Roten Tore Lüneburg Tel hotel@zumrotentor.de Wir suchen Sie als Lager- und Produktionsmitarbeiter (m/w) BEWERBEN SIE SICH NOCH HEUTE! Stadtkoppel Lüneburg lueneburg@tuja.de

25 Im Fokus 25 Zunächst eine einmalige Aktion soll auch das Filmfestival werden, das die 18-jährige Lüneburgerin Henriette Heus und ihre drei Mitstreiterinnen vorbereiten. An einem Abend im Oktober sollen junge Menschen ihre selbst gedrehten Kurzilme zeigen können. Schon lange schwebte ihr die Idee im Kopf herum, doch erst durch die Jugend Projekt Challenge wurde sie konkret. Hier traf sie andere Jugendliche, die das Projekt mitgestalten wollten. HDer Stadtjugendring bietet sehr gute Hilfe, sagt Henriette Heus. Anna Baumann erklärt, worin diese Hilfe besteht: Der Stadtjugendring gibt nicht nur den Freiraum, Dinge auszuprobieren, sondern unterstützt die Jugendlichen mit Workshops zu Themen wie Marketing oder Finanzierung, vermittelt Kontakte in Politik und Wirtschat und fördert die Projekte inanziell mit bis zu 400 Euro. Recht auf Beteiligung Küntig sollen bei den Lüneburger Jugendlichen auch politische Themen mehr im Fokus stehen: Als langfristig agierendes Gremium rief der Stadtjugendring Ende Februar das Jugendforum ins Leben. Die Jugendlichen sind Experten in eigener Sache. Niemand kann so gut einbringen, was ihnen wichtig ist, wie sie selbst, sagt Anna Baumann. Bislang gab es in Lüneburg stadtteilbezogene Angebote, vor allem für Kinder wie eine Kinderkonferenz auf dem Kalkberg und die Openspaces-Veranstaltungen in Kaltenmoor, erzählt Baumann. Dass auch die Stadt proitiert, wenn die jungen Menschen sich stärker einbringen, steht für sie außer Frage. Jugendliche machen im Rahmen Gut vernetzt: Lennart Meyers Verein regelt die organisatorischen Angelegenheiten für Henriette Heus Filmfestival. Foto: privat des Jugendforums die Erfahrung, Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten, sagt Baumann. Rauskommen engagierte Bürgerinnen und Bürger. Die Erfahrungen der Jugend Projekt Challenge zeigen, dass Jugendliche von sich aus beispielsweise wertvolle Integrationsangebote auf Augenhöhe für Gelüchtete organisieren und ihren Beitrag zur Lösung der Probleme in der Stadt leisten wenn sie den passenden Rahmen dafür haben! Jenseits direkter Angebote, hält Architekt und Stadtplaner Wolfgang Frey mit Blick auf die kinderfreundliche Stadt die Organisation des Nahverkehrs für entscheidend, er spricht von der sogenannten Last Mile Navigation. Er sagt: Ein Auto hat eine Dominanz, der ein Kind oder ein Jugendlicher nichts entgegenzusetzen hat. Auch die Fläche, die der ruhende Verkehr beansprucht, ist ein Wahnsinn. Da müssen wir die Wertigkeit wieder zurechtrücken und uns Freiraum zurückerobern: Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. MITMACHEN Sie sind selbst ihre besten Anwälte. Demokratie leben! und das Komplizencoaching machen Partizipation in Lüneburg möglich.

26 26 Alternative Zusammen spielt man weniger allein Statt in Kinderzimmern zu verstauben, liegen künftig Spielzeuge aller Art in den Regalen einer öfentlichen Spielzeugbibliothek. Es gäbe Superhelden für alle, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Von Giuliana Jacobi, Eva Lindström und Jan-Luca Müller Spielsachen noch am Anfang. Dabei schlagen der Energieverbrauch und die Ressourcen, die in Puppen, Lokomotiven und Konsolen stecken und die für die Herstellung aufgewendet werden, ein anderes Lied an. Nur knapp drei Kilometer vom Dachboden der Wallstraße entfernt beschätigten sich Studierende der Leuphana Universität im vergangenen halben Jahr damit, eine gute Lösung für Buzz und die vielen anderen ausgedienten Spielzeuge zu inden. Sie schlugen eine Ludothek für Lüneburg vor, mit gebrauchten, aber durchaus auch neuen Spielen und Spielsachen. Unsere Vision ist, dass die Spielzeugbibliothek einen öfentlichen Raum schaft, die Gemeinschat stärkt und das Konzept des Teilens bekannt macht. Autos und Bücher leihen, warum nicht auch Spielzeug? Kollektives Spielzimmer? Schon real in Berlin-Prenzlauer Berg. Foto: Nadja Garlipp Mein Name ist Buzz! In einer chinesischen Spielzeugfabrik wurde ich zu dem, was ich heute bin ein Superheld. Ich werde das Leuchten in Emmas Augen aus der Wallstraße nie vergessen, als sie mich aus dem Karton auspackte. Kein Nachmittag verging mehr, ohne dass sie mit mir spielte. Doch bald schon wurde ich auf den Dachboden verbannt. Und hier sitze ich nun in der Dunkelheit, zwischen alten Büchern, Weihnachtsbaumschmuck und jeder Menge Staub. Buzz ist kein Einzelschicksal. 2,8 Millionen Euro gaben die Deutschen nach Berechnungen des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) im Jahr 2014 für Spielzeug aus. Tendenz steigend. Doch wie viel Zeit bringt ein Kind tatsächlich dafür auf, mit jedem seiner Spielzeuge zu spielen? Selbst in Zeiten des geplanten Verschleißes also der verkürzten Nutzungsdauer aufgrund von Sollbruchstellen ist es ot ein Bruchteil dessen, was möglich wäre, bevor das Spielzeug kaputtgeht. Daran etwas zu ändern, ist auch eine Frage des Zugangs zu den Spielsachen. Für die Ökonomin und Historikerin Friederike Habermann basieren morderne Nutzungsgemeinschaten auf dem Prinzip, Hdass nicht alle alles besitzen müssen, nur um es ab und zu gebrauchen zu können. Ihr Motto lautet deshalb: Beitragen statt tauschen. Damit meint sie, weg von klassischen, auch kommerziellen Tauschbeziehungen, hin zu gemeinschatlich ausgehandelten Regeln für das gemeinsame Nutzen von Dingen. Während sich die öfentliche Debatte bei Spielzeug mehr um die Gitstofe darin dreht, steht die Debatte über andere Nutzungsformen von In Hamburg-Alsterdorf praktiziert die Ludothek Zusammenspiel bereits erfolgreich das Verleihprinzip. Dort können Mitglieder für einen Betrag ab 50 Cent pro Spiel drei Spiele für vier Wochen ausleihen. An drei Tagen pro Woche kommen Kinder und Eltern außerdem, um kostenfrei gemeinsam zu spielen. Der nachhaltige Konsum spielt natürlich eine wichtige Rolle, erläutert die Mitorganisatorin der Hamburger Ludothek, Silvana Spataro. Aber auch für sozial schwächere Familien und Gelüchtete eine Möglichkeit zu schafen, Spielzeug kostenfrei oder günstig nutzen zu können, sei ihr wichtig. Thomas Lux, Leiter der Lüneburger Ratsbücherei, hält die Idee für hochrational und ganz im Sinne der Bibliotheken: Sie passt dazu, mit der Bücherei zu einem nahezu nicht-kommerziellen Angebot des Austauschs und der Kommunikation zu werden, sagt Lux, der die Spielzeugfriedhöfe heutiger Wohlstandsfamilien beklagt. Zugleich regen sich in ihm Bedenken, die er jedoch keineswegs für unüberwindbar hält: Wie sollen meine Mitarbeiter kontrollieren, ob die 293 Einzelteile eines Playmobilbauernhofs nach der Rückgabe noch vollständig sind? Wie bleibt das Spielzeug hygienisch sauber? Wie reagieren die Kinder, wenn sie das Spielzeug nach drei Monaten wieder abgeben müssen? Doch wo sonst als in Bibliotheken gibt es so viel Expertise in Hatungs- und anderen Umsetzungsfragen. Potenzial sieht Lux zum Beispiel in der Stadtteilbibliothek in Kaltenmoor. BuzzĜ Schicksal scheint doch nicht völlig besiegelt.

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28 28 Anders wirtschaften Bürgeraktien für die enkeltaugliche Landwirtschaft Stadt, Land, Zukunft: Eine Stadt ist ohne ihr Umland undenkbar. Doch die Landwirtschaft ist zum Risikogeschäft geworden. Die Regionalwert AG will dieses Risiko auf mehrere Schultern verteilen. Von Nicole Pollakowsky Kleine Höfe retten, in der Region sozial und ökologisch wirken das ist das erklärte Ziel von Ulf Schönheim. Erreichen will er es ausgerechnet mit dem, wie er sagt, ur-kapitalistischen Instrument einer Aktiengesellschat: der gegründeten Regionalwert AG Hamburg. Doch an die Börse geht sie nicht. Die Regionalwert AG Hamburg ist eine Bürgeraktiengesellschat. In ihrem Konzept haben Molkereien, Mühlen und Schlachtereien, Groß- und Einzelhändler sowie Gastronomen ebenso ihren Platz wie Höfe. Unser Ziel ist ein regionaler Wertschöpfungsverbund: Ein Netzwerk von Betrieben aus der Land- und Lebensmittelwirtschat, die auch untereinander zusammenarbeiten. Im Idealfall können die Aktionäre dann im eigenen Laden die Produkte aus dem eigenen Betrieb kaufen. Über Aktionärinnen und Aktionäre sind bereits an der HBürgeraktiengesellschat für den NordenE beteiligt. Darunter bekannte Namen wie die Drogeriemarktkette Budnikowsky, der Sathersteller Voelkel oder die Umweltstitung Greenpeace. Zum größten Teil seien es jedoch Privatpersonen aus der Region, die Aktien gezeichnet hätten, sagt Vorstand Ulf Schönheim. Dass sie ihr Geld nicht in ein riskantes Finanzgeschät investieren, zeigt der Blick nach Süden: Schon seit bietet Regionalwert-Pionier Christian Hiß in der Region Freiburg die Möglichkeit, sich per Bürgeraktie am Aufbau einer nachhaltigen Regionalwirtschat zu beteiligen ein Konzept, für das er bereits mehrere Auszeichnungen erhielt. Etwa Aktionäre haben dort Aktien gezeichnet und rund drei Millionen Euro in die regionale Landwirtschat investiert. Die letzte Hauptversammlung hat im Sommer eine erneute Kapitalerhöhung beschlossen. ist in der Region Isar-Inn ebenfalls eine Regionalwert AG entstanden und auch in anderen Regionen, etwa in Nordrhein-Westfalen sind Bürger aktien gesell schaten nach Freiburger Vorbild in Vorbereitung. Gründung nach Freiburger Vorbild: Milchkuh Mausi, die Gründungs mitglieder der Hamburger Regionalwert AG und Gründer der Freiburger Regionalwert AG Christian Hiß (r.). Foto: Regionalwert AG Hamburg Bürger statt Börse Bei der Regionalwert AG Hamburg liegt nach dem Ende der ersten Aktienausgabe das Kapital aktuell bei rund. Euro. Nun wird investiert. Wir haben reihenweise Anfragen weit mehr als Geld, sagt Ulf Schönheim. Die Region, in der die AG aktiv ist, umfasst die Metropolregion Hamburg und ganz Schleswig-Holstein. Eines ihrer ersten Investitionsprojekte ist der Hof Koch in Glüsingen südlich von Lüneburg. Bereits seit Anfang der er-jahre ökologisch bewirtschatet und damit einer der ältesten Biobetriebe Norddeutschlands, war der Hof vor drei Jahren in die Insolvenz gerutscht. Als Ende die endgültige Li uidierung drohte, kam die Regionalwert AG Hamburg ins Spiel. Für Familie Koch der rettende Strohhalm. Die Arbeit hier macht uns Spaß, den Hof aufgeben zu müssen, war für uns unvorstellbare, erzählt Andrea Koch. Die -Jährige hat Landwirtschat studiert, ihr Mann ist Land maschinenmecha niker, drei der fünf Kinder des Ehepaares wollen ebenfalls als Landwirte arbeiten und haben entsprechende Ausbildungen. Aber eine gute ualiikation und eine hohe Motivation reichen nicht, man braucht auch eine gute Geschichte. Wer aus der Insolvenz kommt, bekommt kein Geld von der Bank, sagt Andrea Koch. Das klingt bitter. Für die Regionalwert AG Hamburg ist Hof Koch damit ein geradezu exemplarisches Projekt. Mit Investitionen von. Euro will sie den Betrieb

29 Anders wirtschaften 29 wieder auf stabile Beine stellen und regionale Kreisläufe reaktivieren. Mitte März wurden die Beteiligungsverträge unterzeichnet. (LZ berichtete) Zunächst ist eine Uminanzierung geplant: Die Regionalwert AG Hamburg löst ein privates Darlehen ab, das der Familie Koch den Rückkauf ihres Hofes ermöglichte. Ziel ist es, den Hof dann Schritt für Schritt als Regionalwert-Partner weiterzuentwickeln, sodass er sich wieder selbst trägt, sagt Ulf Schönheim. Er hat außerdem neue Geschätskontakte zu anderen Erzeugern, Verarbeitern und Händlern hergestellt. Der Absatz ist dadurch geregelter geworden, das Netz ist stabiler, stellt Andrea Koch fest. Kreisläufe schließen sich Kleine, nachhaltig wirtschatende Unternehmen sollen so gestärkt und Geld, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region gehalten werden. Die Landwirtschat enkeltauglich machen und Hein paar Schritte hin zur Ernährungssouveränität gehen, das will Ulf Schönheim, der früher als Marketingleiter in der Finanzdienstleistungsbranche tätig war, auf diese Weise tun und die Bürgerinnen und Bürger dabei mitnehmen. Es ist wichtig, dass die Menschen mitkriegen, welche Risiken mit einer guten Landwirtschat verbunden sind. Wir verteilen diese Risiken auf mehrere Schultern, sodass die Bauern und ihre Familien sie nicht allein tragen müssen. Eine inanzielle Rendite, die die Kassen der Aktionäre klingeln lässt, gibt es erst einmal nicht. Für Norbert Bernholt ist das kein Problem im Gegenteil. Der Geschätsführer der Akademie Solidarische Ökonomie in Lüneburg hat Aktien der Regionalwert AG Hamburg gekaut, eben weil die Bürgeraktiengesellschat nicht nach dem Gewinnmaximierungsprinzip wirtschatet. Der ökonomische Ansatz der Bürgeraktiengesellschat jenseits der üblichen kapitalistischen Verwertungsinteressen kommt seinen Vorstellungen von sinnvollem Wirtschaten nahe. HEs geht mir nicht um Rendite, sondern darum, dass die Wertschöpfungskette nach nachhaltigen Kriterien gestaltet wird, sagt Bernholt. Er ist zufrieden, wenn sein Investment auf ökologischer und sozialer Ebene Erträge bringt. Dennoch: Mittelfristig will die Regionalwert AG Hamburg auch inanzielle Gewinne erzielen. Ob diese im Verbund bleiben oder als Dividende ausgezahlt werden, entscheiden die Aktionäre auf der Hauptversammlung, ein Euro am Grundkapital bedeutet dabei eine Stimme. Ihre nächste Aktienausgabe planen die Hamburger für das zweite Halbjahr Ein Kohlrabi ist noch lange nicht regional, nur weil er zufällig hier gewachsen ist. Ulf Schönheim, Mitinitiator und Vorstand der Regionalwert AG. Foto: Maximilian Buddenbohm Renault ZOE Jetzt 5.000, Elektrobonus sichern. * Renault Zoe Life ab , ** zzgl. ab 49, mtl. Batteriemiete *** In einer Stunde zu 80% geladen (mit 22kW)**** Bis zu 240 km Reichweite (nach NEFZ)***** Flexibler CHAMELEON CHARGER (2-22 kw) serienmäßig Innovative Wärmepumpe Ausgezeichnete Sicherheit (NCAP BEST IN CLASS 2013) Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie. AUTOHAUS STEIN GMBH Renault Vertragspartner Hamburger Str , Lüneburg, Tel , *Angebot gültig für Privatkunden bis **Angebotspreis für einen Renault Zoe Life inklusive 5.000, Elektrobonus ohne Antriebsbatterie. Fahrzeug wird nur verkauft bei gleichzeitigem Abschluss eines Mietvertrags für die Antriebsbatterie mit der Renault Bank. ***Zzgl. eines monatlichen Mietzinses von 49, bei einer Jahresfahrleistung von 5000 km und 36 Monaten Laufzeit. Der monatliche Mietzins deckt die Bereitstellungskosten für die Batterie sowie die Renault Z.E. Assistance ab. Abbildung zeigt Renault ZOE Zen mit Sonderausstattung. ****Schnellladung mit 22 kw in 1 Stunde zu 80 % geladen. Die Restladung erfolgt im Standardladeverfahren. *****Werte gemäß NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus). Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie, Zuladung und Nutzung elektrischer Verbraucher haben Einfluss auf die tatsächliche Reichweite.

30 Gestern Bungalow, morgen Kita 01 Foto: Peter Kiefhaber Gebäude sind ein wertvoller, fast unerschlossener Quell knapper werdender Ressourcen. Moderne Schürfer werden auf Deponien und in Ruinen unterwegs sein statt unter Tage. Von Isabella Hafner Parzelle für Parzelle planzen Bauunternehmen Einfamilienhäuser in die Neubaugebiete der Re gion. Im ganzen Bundesgebiet wachsen die urbanen Teppiche in die Landschat hinein und verschließen jeden Tag weitere Hektar Land, also etwa Fußballfelder. Aber die eigenen vier Wände haben es nicht nur unter, sondern auch in sich: Gleich, wie energiesparsam das Haus am Ende ist, das Baumaterial selbst hinterlässt eine ökologische Spur. Jedes Jahr werden in Deutschland bis Millionen Tonnen Stahl,, bis Million Tonnen Kupfer und. bis. Tonnen Alu verbaut. Der Stahl im Beton kommt meist aus China. Kupfer, ot aus Chile, steckt in Kabeln, Transformatoren und Wasserrohren. Das Alu in Außenverkleidungen und Fensterrahmen wird aus Bauxit gewonnen, das vor allem in China und Australien gefördert wird. Die gegenwärtige Baukultur trotzt der Ressourcenknappheit. Richard Heinbergs Warnruf bleibt von ihr ungehört: Auf HPeak OilE folge HPeak EverythingE, das prognostizierte der US-amerikanische Autor bereits vor knapp zehn Jahren. Selbst geeigneter Sand, unerlässlich für Beton und Glas, wird immer knapper. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wir leben in Deutschland, auch in Lüneburg, mitten in urbanen Minen. In Deponien schlummern Elektroschrott, Glas, Plastik und Metalle der er- und er-jahre. Damals achtlos entsorgt. Vor allem aber stecken die Industriebrachen und Nachkriegshäuser, die derzeit abgerissen werden, voller Schätze. Stefan Bringezu ist Professor für Nachhaltiges Ressourcenmanagement beim Center for Environmental Systems Research VCESRW an der Universität Kassel. Er sagt: HDer Bestand in Hochbau, Haustechnik und Tiefbau in Deutschland wird auf mindestens Milliarde Tonnen Stahl, Millionen Tonnen Kupfer und Millionen Tonnen Aluminium geschätzt. Diese Materialien fallen früher oder später als Schrott an.e In Infrastrukturen und Gebäuden übersteige das Kupfervorkommen angeblich bereits die erschließbaren Mengen in den bekannten natürlichen Lagerstätten. HTrotzdem sind die urbanen Rohstof uellen noch weitgehend unkartiert, es gibt keine Pläne zu ihrer systematischen Erschließung.E Jedes Jahr werden, Prozent der Wohngebäude und, Prozent der Nichtwohngebäude abgerissen, was nach aktuellen Schrottpreisen Stahl im Wert von Milliarden Euro, Kupfer von und Alumi nium von, Milliarden Euro entspricht. Upcycling statt Downcycling Ot wandern diese Rohstofe relativ unsortiert auf die Bauschuttdeponie. HDa werden dann gerade noch die Kupferleitungen herausgeholt. Oder spätere Störfaktoren im Bauschutt wie FensterrahmenE, sagt Dr. Peter Kiefhaber, Bau inge nieur aus Kaiserslautern und Spezialist für Urban Mining. Ansonsten spekuliert man auf Heinen gescheiten, reinen MauerwerksbruchE, der sich später in der Aufbereitungsanlage als Füllmaterial downcyclen lässt. Erich Tegtmeyer vom Abfall ent sorger GfA Lüneburg stellt fest, dass immer mehr Verbundwerkstofe sogenannte Sandwich-Elemente entsorgt werden müssen. Etwa Weißblech oder Alu mit Kunststofen dazwischen. HDie sind nur zum Energiesparen, aber nicht auf Recyclingfähigkeit hin designt.e Zwar würden bereits Elektroinstallationen, Holz, Fußböden, Fenster und Heizungen meist ordentlich demontiert, dennoch sei das Bauschuttrecycling deutlich verbesserungsfähig. Klüger wäre es, die Gebäude an Ort und Stelle auszuschlachten und nicht nur ein HGebäude zu

31 Bauen 31 sehen, das weg muss. Städtischer Bergbau, so Kiefhaber, mache unabhängiger von Importen, diktierten Preisen und knapper werdenden Ressourcen. Doch das ist leider alles noch eine Frage der Wirtschatlichkeit, solange ein gusseiserner Kanaldeckel aus China günstiger ist als der aus dem Nachbarort. Urban Mining, so der Fachausdruck für den Ressourcenabbau aus menschengemachten Quellen, ist keine Neuerindung. Auch das Kolosseum in Rom diente Herrscherfamilien und Päpsten immer wieder als Steinbruch für ihre Paläste. Was wäre also, dächten wir küntig nicht nur bei Joghurtbechern, sondern auch bei Stadtbrachen, Leerstand und Bauruinen an Kreislauf statt an Abfall? Im vergangenen Jahr wurde Michael Braungart mit dem Urban Mining Award ausgezeichnet. Der Lüneburger Professor ist der Erinder des Prinzips Cradle-to-Cradle, von der Wiege zur Wiege. Produkte sollen ihm zu Folge so konzipiert sein, dass sie möglichst wenige Schadstofe enthalten und ewig weiterverwendet werden können und zwar auf der gleichen Wertigkeitsstufe. HWir müssen Gebäude als Rohstoflager bauene, sagt Braungart, der an der Rotterdamer Erasmus Universität zu Urban Mining forscht. Irreversible Klebeverbindungen, wie sie in vielen Dämmungen vorkommen, sind ihm ein Graus. HSie sind ot ein Mix aus organischen und anorganischen Materialien, miteinander verklebt und auf die Wände geklebt, sagt auch Kiefhaber. Bauingenieure wie er fragen sich: Wie müsste ein Gebäude errichtet werden, damit folgende Generationen es wieder gut auseinanderbauen können? Woher wissen sie dann, was wo verbaut wurde? Zurück ins Neubaugebiet. So manches moderne Baumaterial trägt nicht nur einen schweren Ressourcenrucksack, sondern weist auch andere Tücken auf. Die dreifachverglasten Scheiben sind so dicht, dass kein Lütchen entweicht und eine Belütungsanlage erforderlich wird. Braungart sagt: Wir optimieren unsere Häuser energietechnisch immer mehr und versuchen, das Falsche perfekt zu machen.e Heute sei die Innenlut in Gebäuden drei- bis achtmal schlechter als die städtische Außenlut. In Muttermilchproben sei genau ablesbar, welche Materialien in Gebäuden verbaut wurden. Wir sollten gleich muttermilchgeeignete Gebäude bauen, mit guten Materialien. Gebäude wie Bäume. Gebäude, die Lut besser machen.e 02 Foto: Dirk Scharmer Zukuntsfähig gebaute Häuser sind nicht nur kluge Puzzle, die sich später leicht zerlegen lassen. Lohnt ein Blick zurück? Früher bediente man sich der Rohstofe aus der Umgebung und baute Häuser den örtlichen Witterungsverhältnissen entsprechend. Sollten wir wieder Häuser aus Lehm, Backstein, Holz und Stroh errichten? Dirk Scharmer aus Südgellersen ist ganz auf Stroh eingeschworen. Der Architekt hat Strohhäuser verwirklicht, unter anderem ein fünfstöckiges Bürogebäude in Verden an der Aller. Die Wände seiner Strohhäuser bestehen aus etwa 35 Zentimeter dicken Strohballen, die Außen mit Kalk und Innen mit Lehm verputzt werden. HDas ist ökologisch und gut für die Gesundheit, sagt Scharmer, der die alte Technik weiterentwickelt hat: Seinem Prinzip zufolge sind die Strohballen lasttragend. Stroh gibt es theoretisch überall, also auch auf dem Acker nebenan und es ist nachwachsend. Und: Ein Strohhaus kann während seiner gesamten Lebensdauer weniger Energie verbrauchen, als ein herkömmliches Haus bereits verbraucht hat, bis es fertig war. Wenn man mit Holz heizt.e Doch Deutschland hinke im Strohhausbau hinterher. In Frankreich boomen sie dagegen gerade. Bis zu seien es dort bereits in Deutschland gibt es rund. 01 Abrissunternehmer als städtische Bergbauer? Die GfA Lüneburg bedauert das unausgeschöpfte Potenzial. 02 Lasttragend, regional, feuersicher: Strohhäuser in Zukunft auch als Mehrfamilienhaus in der Stadt? BAUTEILB RSE Richtig nachhaltig wird das Haus, wenn nicht nur die Wände vom Acker nebenan kommen, sondern auch Türen, Treppen, Waschbecken und Elektronik aus der Umgebung stammen. Das machen Bauteilbörsen, also Secondhand-Baumärkte, möglich. Bislang etwa in Bremen, Hannover oder Luckenwalde bei Berlin. Bald auch in Lüneburg? Manufaktur Wolff Maßschuhe FACHGESCHÄFT FÜR HANDGEMACHTE SCHUHE & GÜRTEL BIRKENSTOCK Bardowicker Str. 30 / Lüneburg / Tel.: /

32 32 Initiative Mehr als die eigenen vier Wände In Rettmer startete das erste Projekt des Mietshäusersyndikats der Region. Ein Modell für gemeinschaftliches Wohnen jenseits des habgierigen Immobilienmarkts. Von Frauke Becker und Catharina Behrens Vom Gutshof zum Gemeinschaftseigentum: Syndikats- Projekt in Rettmer. Foto: privat ANDERS WOHNEN Lieber 1000 Freunde im Rücken als die Bank im Nacken? Entprivatisiert wohnen mit dem Mietshäusersyndikat. Die Frage ist nicht allein, worin wir in Zukunt wohnen, sondern auch: wie und mit wem. Immer mehr Lüneburger zieht es in Projekte gemeinschatlichen Wohnens, manche gehen bewusst raus aus der Stadt. 54 Erwachsene und 21 Kinder zogen im vergangenen Jahr in das Wohnprojekt LeNa am Brockwinkler Weg. Im November zogen 18 junge Menschen auf einen Resthof nach Rettmer. HMittendrin LebenE startet derzeit ein Wohnprojekt in Dahlem-Harmsdorf östlich von Lüneburg. Um nur drei Beispiele zu nennen. Meist sind sie als Verein oder Genossenschat organisiert. Das Mietshäusersyndikat, ein Zusammenschluss von über Hausprojekten im gesamten Bundesgebiet, hat eine ganz andere Rechtsform ge- funden. Sie setzt auf eine Haus-GmbH, an der die Bewohner, aber auch das Syndikat selbst beteiligt sind. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Über diese spezielle Rechtsstruktur wird sichergestellt, dass alle Projekte im Syndikatsverbund für immer ihren selbstverwalteten Charakter behalten werdene, erklärt Max Werner, Co-Initiator des Projekts in Rettmer. Werner und die anderen Mitglieder seines Wohnprojekts entschieden sich für das Modell des Mietshäusersyndikats. Anders als bei einer Genossenschat kann das Haus nur sehr schwer wieder in privates Eigentum umgewandelt werden. Ziel des Syndikats ist es, Immobilien und Grundstücke dem Markt und den starken Preisschwankungen zu entziehen. Solidarität statt Eigenheim Die Praxis zeigt, die Rechnung geht auf: Die Mieten der Syndikatsprojekte liegen ot mehr als 20 Prozent unter dem ortsüblichen Durchschnitt. Zinstilgungen und Solidarbeitrag für neue Projekte inklusive. Doch auch das Scheitern eines Projekts ist kein Eventual-Szenario, sondern Teil des Modells. Fährt ein Projekt gegen die Wand, fangen die anderen die Schuldlast auf. Das Konzept stößt mittlerweile auch in Ländern wie Frankreich, Spanien und der Schweiz auf Interesse. Die erste ELCORE Bre sto zelle i Lü e urg - Reduziere Sie Ihre E ergiere h u g (bis zu 1300 Euro im Jahr*) - I ves ere Sie i die Zuku ste h ologie Anlagenkosten ca Förderung - Produziere Sie Wär e & Stro i ei e Gerät bis zu 2400 Kw/h Strom Kw/h Wärme Ma he Sie si h u a hä giger *abhängig von Verbrauchswerten und Energiepreisen Hauste h ik Will G H Tel. / Mühle ka psweg Bar stedt h ik-will.de i fo@hauste h ik-will.de heizung sanitär energie haustechnik Das Will ich auch!

33 Unendliche Vielfalt mit Massivholz Ökologische Wohnraumgestaltung von Möbel Bursian Es kann seidig glatt sein oder rau, es schimmert in warmen Farben und zeigt in seiner Maserung die Einzigartigkeit des Baumes, aus dem es gemacht ist: Massives Holz. Seit Urzeiten ist Holz das Material schlechthin für Möbel. Heute besinnen sich viele Menschen wieder auf die Qualität, die nur massive Holzmöbel zu bieten haben: sie sind langlebig und extrem vielseitig und von einer lebendigen Schönheit, die Werkstoffe schlicht nicht nachbilden können. Es gibt gestalterisch unendlich viele Möglichkeiten für Holzmöbel, schwärmt Frank Winkelmann. Der gelernte Tischler ist Inhaber des Möbelgeschäftes Bursian in Lüneburg. Ob modernes Design in Kombination mit anderen Naturmaterialien oder schlicht naturbelassen - im Ausstellungsraum des Möbelgeschäftes spiegelt sich die Vielseitigkeit wieder. Farbiges Glas ersetzt die empfi ndlichen Hochglanzfronten handelsüblicher Möbel; Granit, Mamor und Schiefer setzen Akzente im samtigen Holzdesign. Gerade weil das Material so vielfältig ist, ist die Ausstellung eher ein Ideengeber, denn ein Verkaufsraum. Wir ändern auch Stücke und passen sie ein oder entwerfen ganz neue Möbel, wenn der Kunde es wünscht, erklärt Winkelmann, der selbst auch gern seinen Ideen freien Lauf lässt und neue Stücke kreiert. Ausmessen, liefern und Aufbau gehört hier zum Service selbstverständlich dazu. Seit 25 Jahren schon hat sich Bursian mit ökologischer und nachhaltiger Einrichtung einen Namen gemacht. Die Möbel kommen aus Massivholzmanufakturen und auch kleineren Tischlereien in Deutschland, Österreich und Frankreich. Wir verwenden ausschließlich einheimische und europäische Laubhölzer für unsere Möbel, sagt Winkelmann. Wohnen mit Massivholzmöbeln ist mehr als nur schön: Es ist auch gesund. Die geölten Hölzer sind schadstofffrei und können weiterhin atmen. So nehmen sie Raumfeuchtigkeit auf und geben sie auch wieder ab, was für ein ausgeglichenes Raumklima sorgt. Bei Bursian gibt es nicht nur Massivholz-, sondern auch Polstermöbel aus Naturmaterialien. So etwas bekommt man heute nur noch ganz selten, weiß Winkelmann. Dabei werden Kokosfaser, Latex und Schafswolle verarbeitet. Man sieht es nicht, aber es kommt drauf an, was drin ist, schmunzelt Winkelmann. Wer möchte, kann seine gesamte Wohnraumgestaltung in die Hände der Fachleute von Bursian legen: Fußboden, Decken, Wände, Teppiche, Lampen und Textilien alles ist möglich. Dann bleibt eigentlich nur noch eins: Gesund Leben und entspannen. Ihn. Frank Winkelmann Ilmenaucenter (Bei der Keulahütte 1) Lüneburg fon Öffnungszeiten: mo fr Uhr sa Uhr info@moebel-bursian.de

34 34 Ausblick Der Traum vom einfachen Leben Wandervögel und Lebensreformer kamen um 1900 in die Region, um ein einfaches Leben fernab der großen Städte zu leben. Die Visionen von damals liegen erstaunlich nahe bei vielen von heute. Als der Kunstdünger und das Auto in Mode kamen, besiedelten Karl und Margret Voelkel ein karges Stück Land auf dem Höhbeck an der Elbe, im nordöstlichen Zipfel Lüchow-Dannenbergs. Binnen vier Generationen wurde ihre kleine Mosterei zum Marktführer und treibt heute die biologisch-dynamische Landwirtschat, bekannt als Demeter, in aller Welt voran. Was zählt. sprach mit Urenkel Boris Voelkel über den süßen Schatz seiner Urgroßeltern, den er heute hütet. Von Anja Humburg ZUR PERSON Foto: Anja Humburg Boris Voelkel ist Industriekaufmann, studiert Wirt schafts psychologie und Betriebswirtschaft. Er managt den internationalen Einkauf des Unternehmens. Als Kind kletterte er mit seinen drei Brüdern über Möhrenberge und zupfte mit Vater Stefan Rosenblätter für eine neue Limo. Saft-Oma Gisela las ihm aus Rudolf Steiners Schriften vor, dem Begründer der biologisch-dynamischen Landwirtschaft wurde Voelkel an zwei Stiftungen übereignet, die den Betrieb auch in Zukunft vor Gewinnmaximierung schützen. Herr Voelkel, wie stellten sich Ihre Urgroßeltern die Zukunt or? Sie wollten unabhängig und frei sein. Zugleich hatten sie das Bedürfnis nach Gemeinschat, Nähe und Zusammenhalt. Margret und Karl Voelkel taten sich mit anderen Wander geln zusammen und begannen zu siedeln Wie wurde der traum Wirklichkeit? Als sie das Land auf dem Höhbeck kauten, wussten sie nicht, wie sandig und mager der Boden war. Sie haben von vier Uhr morgens bis spät in die Nacht gearbeitet und zwischendurch vier Kinder auf die Welt gebracht. Sie bauten ihre eigenen Lebensmittel an und errichteten sich ein Häuslein. Mein Urgroßvater war gelernter Schmied, reparierte die Maschinen der Bauern und konnte sich dafür Milch mitnehmen. Karl und Magret haben sich damals gesagt: Wir machen das ohne den Mechanismus Geld. Wie reagierten die Menschen im Wendland? Die beiden wurden zunächst belächelt dafür, dass sie ihre Kinder nackt übers Grundstück laufen ließen oder zu ihrer Hochzeit mit Klarinette und Klampfen durchs Dorf zogen. Wie kamen sie dann auf die Idee, eine Mosterei zu eröfnen? Als sie sahen, wie das Obst in den Gärten verfaulte, kauten sie eine mobile Satpresse und zogen durch die Ortschaten. gründeten sie dann die Mosterei in Pevestorf. Warum ohen die beiden aus der gro stadt in die ein de? Magret kam aus einem sehr regulierten Haushalt, wuchs bei der Tante auf. Ihr Vater war verschuldet und verlor den Hof. Sie muss Geld als Zwang erlebt haben. In ihren Erinnerungen schreiben die beiden, dass sie aus den Abhängigkeiten des starken, omnipräsenten wirtschatlichen Systems heraus wollten. Das schien ein Ohnmachtsgefühl auszulösen. Sie traten auch aus der Kirche aus, aber merkten bald, Uns fehlt da was, und schlossen sich der entstehenden Christengemeinschat um Rudolph Steiner an. Stießen die Siedler mit ihrem freien, einfachen Leben auch an Grenzen? Ja, sie haben gemerkt, dass die gelernten Muster doch ziemlich tief sitzen. Einige derer, die auch hier auf dem Höhbeck gesiedelt haben, sind schnell wieder zurück zur warmen Badewanne nach Berlin gegangen. Am Ende blieben Mar gret und Karl allein zurück, während das Gros der Gesellschat wenig Aufbruch spürte und es eher darum ging, efiziente Landwirtschat zu betreiben mit Kunstdünger ohne Ende. Begegnen Ihnen Ihre Urgroßeltern heute manchmal wieder? Meine Arbeit im Einkauf bei Voelkel besteht darin, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschat zu bedenken. Vor einem halben Jahr log ich nach Brasilien und Peru, um den Bauern zu erklären, wie sie die Wasserhaltefähigkeit verbessern und Humusaufbau betreiben können. Im Flugzeug las ich das Buch Fahrt ins ErdenlandE von Rudolf von Koschützki V, Pionier der Demeter-Bewegung, Anmerk. der Red.W. Mir ist dabei klar geworden: Dieses Buch motivierte meine Urgroßeltern, den Weg einzuschlagen, der unseren Familienbetrieb bis heute erfolgreich macht. Ich stand mit Gänsehaut am ganzen Körper vor den Bauern. Wie beein usst die amiliengeschichte ihre entscheidungen im Voelkel Management? Meine Urgroßeltern haben bei mir einen Filter gesetzt, in dem es nicht um das Größer, Schneller, Weiter geht, sondern darum, ob eine Entscheidung Sinn macht. Ohne diesen Filter würde ich den Demeter-Ausbau ungebremst vorantreiben. Aber die Urgroßeltern lüstern mir ins Ohr: HWas passiert, wenn die Branche jetzt plötzlich um Prozent wächst? Machen die Menschen das dann noch, weil sie etwas Gutes tun wollen, oder kriegt die monetäre, wirtschatliche Motivation dann ein Übergewicht?E Meine Urgroßeltern bereiteten damals die Lösungsansätze für die Probleme von heute vor. Sie müssen unsere Probleme geahnt haben, im Kleinen wie im Großen. Wird das elbermachen wieder wichtiger? Auf jeden Fall. Wir leiden heute an einem Mangel an Erdung. Wir haben eine alte Dame im Dorf, die sagt: Und dann wühle ich in der Erde und das tut so gut. Ich träume von einer kleinen Landwirtschat für meine Familie, Freunde und das Dorf.

35 Investitionen in die Zukunft Bankgeschäfte im ursprünglichen Sinn kennen viele durch den Besuch in unseren 54 Filialen und durch das persönliche Gespräch mit unseren Mitarbeitern vor Ort. Persönliche Nähe und individuelle Beratung sind und bleiben für uns eines unserer wesentlichen Merkmale als Genossenschaft, so Fedor Zimmermann, Regionaldirektor der Volksbank Lüneburger Heide eg für den Bereich Lüneburg. aber auch digital statt, um untereinander Fotos, Informationen, Videos usw. auszutauschen. Wir ergänzen unser Kommunikationsverhalten und bauen unsere digi- Fedor Zimmermann Sie uns auch in den sozialen Medien bei Facebook, Google+, Twitter, YouTube und Xing. Ebenso investieren wir für unsere Kunden in die Sicherheit rund um den Online-Bereich. Paydirekt ist eine sichere Form des Bezahlverfahrens im Online-Shop. Die Einschaltung eines Zwischenkontos entfällt, denn nach Kaufabschluss erfolgt die Abwicklung direkt über das Konto der Hausbank. Als eine der ersten Banken bundesweit bieten wir sicheres Online-Banking mit unserem Banking-Browser VR-Protect. Ein wirkungsvoller Schutz gegen Datendiebstahl, Phishing-Attacken und gefälschte Websites. Erfahren Sie mehr über die Volksbank Lüneburger Heide eg. Besuchen Sie uns in unseren 54 Filialen oder digital unter Wir freuen uns auf Sie! Für Sie da: Immer Überall. Persönliche Beratung vor Ort Online-Banking VR-Banking App Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir sind für Sie da - wann, wo und wie Telefon: Geldautomaten Sicher online bezahlen Wir machen den Weg frei.

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