Michael Fürnkranz Bionet-Tagung,

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1 Biologische Spinnmilben- und Blattlausbekämpfung im Gemüsebau: Möglichkeiten und Grenzen Michael Fürnkranz Bionet-Tagung,

2 Übersicht 1. Spinnmilbenbekämpfung 2. Blattlausbekämpfung Beschreibung des Schädlings,Symptome Vorbeugende Maßnahmen Kurative Maßnahmen bei leichtem/starkem Befall

3 Gemeine Spinnmilbe gehört zur tax. Klasse der Spinnentiere Entwicklung: Ei, Larve, Nymphe, Adulttier (ca. 0,5 mm); Überdauerungsformen (rötlichorange Winterweibchen) hauptsächlich an Blattunterseiten zu finden rasche Entwicklung bei heiß-trockener Witterung -> enorme Schädigung der Wirtspflanze innerhalb kürzester Zeit möglich

4 Gemeine Spinnmilbe Früherkennung der Symptome bei Befall

5 Gemeine Spinnmilbe Vorbeugende Maßnahmen (primär geschützter Anbau) Hygiene: Reinigung, Beikrautentfernung Klimaführung: nicht zu trocken, Schattierung Nützlingseinsatz: > 65 % rel. Luftfeuchte, C, nützlingsschonender Pflanzenschutz! M. caliginosus A. californicus A. andersoni (Abb.: Syngenta)

6 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, leichter Befall Nützlingseinsatz (geschützter Anbau) P. persimilis (auf Fisolenblättern) 65 % rel. Luftfeuchte, C, nützlingsschonender Pflanzenschutz! Räuberische Larve von F. acarisuga (ca. 1 mm lang)

7 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, starker Befall Micula (Reg. Nr. 2568/902) Rapsöl als Wirkstoff -> umschließt Oberfläche aller Spinnmilbenstadien -> O 2 -Zufuhr wird verhindert für alle Gemüsekulturen zugelassen nützlingsschonend Kontaktwirkung -> Anwendungszeitpunkt (z. B. nach Gurkenernte im Freiland) + Anwendungstechnik wichtig! Blattunterseite muss getroffen werden!

8 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, starker Befall Micula (Reg. Nr. 2568/902) 1,5-2 %ig spritzen, hohe Wasseraufwandmenge Anwendung ggf. wiederholen Blockspritzung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung/sehr hohen Außentemperaturen applizieren Probespritzung empfohlen

9 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, starker Befall biohelp Neudosan (Reg. Nr. 2622/902) Kaliseife als Wirkstoff -> zerstört Zelloberfläche beweglicher Spinnmilbenstadien (keine Wirkung auf Eistadien) sehr breite Zulassung Kontaktwirkung -> Anwendungszeitpunkt (z. B. nach Gurkenernte im Freiland) + Anwendungstechnik wichtig! Blattunterseite muss getroffen werden!

10 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, starker Befall biohelp Neudosan (Reg. Nr. 2622/902) 2%ig mit hoher Wasseraufwandmenge spritzen weiches Wasser mit (< 15 dh) verwenden Anwendung ggf. wiederholen Blockspritzung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung applizieren Nützlingseinsatz wenige Std. nach Behandlung möglich (geschützter Anbau) Probespritzung empfohlen

11 number of adults on 50 cm2 number of adults on 10 cm2 Gemeine Spinnmilbe biohelp Neudosan (Reg. Nr. 2622/902) control Neudosan Neu 40 L/ha Vertimec 1,25 L/ha control Neudosan Neu 40 L/ha Vertimec 1,25 L/ha Appl. 1 Appl. 2 Appl Appl. 1 Appl. 2 Appl DAA 4 DAA 7 DAA 21 DAA 0 0 DAA 4 DAA 8 DAA 13 DAA 16 DAA 20 DAA 27 DAA Versuch an Gurke im Gewächshaus, Brunswick 1995 Versuch an Gurke im Gewächshaus, Freising

12 Gemeine Spinnmilbe Kurative Maßnahmen, starker Befall Kombination: Spritzmittel- und Nützlingseinsatz (geschützter Anbau) 1. Behandlung mit Micula (2568/902) oder biohelp Neudosan (2622/902) 2. Belegung der Spinnmilbenstellen mit P. persimilis (Blattware) + Ausbringung von F. acarisuga 3. Ggf. Korrektur/Spotbehandlung mit Micula

13 Gemeine Spinnmilbe WARUM biologische Akarizide im konventionellen Anbau?? (biohelp Neudosan, Micula) nicht rückstandsrelevant (Wirkstoffsummenbilanz!) bzw. keine Wartefristen vor der Ernte keine Gefahr der Resistenzbildung sehr breite zugelassen, Zulassungen für konventionelle Akarizide teilweise sehr beschränkt Einbau in bestehende Pflanzenschutzstrategien: Wirkstoffwechsel/Resistenzbrecher/Mischung mit konventionellen Akariziden

14 Blattläuse viele verschiede Arten aus der tax. Gruppe der Pflanzenläuse (Insekten) Entwicklung: Ei (Überwinterungsform), Nymphe, Adulttier hauptsächlich an Blattunterseiten zu finden sehr rasche Entwicklung möglich: Lebendgeburten bei ungeschlechtlicher Vermehrung! Urs Wyss, Entofilm

15 Blattläuse Vorbeugende Maßnahmen Düngung: Stickstoffdüngung nicht übertreiben Hygiene: Reinigung, Beikrautentfernung (geschützter Anbau) Nützlingseinsatz/offene Zucht (geschützter Anbau): C, nützlingsschonender Pflanzenschutz! Offene Zucht Fresa Protect

16 Blattläuse Kurative Maßnahmen je nach Befallszenario unterschiedlich: welche Kultur(en)? welche Blattlausart(en)? wie stark ist der Befall?

17 Blattläuse Kurative Maßnahmen, leichter Befall Nützlingseinsatz (geschützter Anbau) Gallmücke + Blattläuse Florfliegenlarve + Blattlaus Blattlausmumie C, ausreichendes Tageslicht bei Gallmücke, nützlingsschonender Pflanzenschutz!

18 Blattläuse Kurative Maßnahmen, starker Befall Spritzmitteleinsatz

19 Blattläuse Kurative Maßnahmen, starker Befall Kombination: Spritzmittel- und Nützlingseinsatz (geschützter Anbau) 3 x biohelp Neudosan oder NeemAzal T/S 0 Wartezeit 2 x biohelp Neudosan oder NeemAzal T/S 1 x Spruzit progress 1 Woche Wartezeit Nützlingsausbringung (oft mehrmalig notwendig), dabei Kontrolle des Befallsverlaufs bzw. der Nützlingsentwicklung ggf. Einsatz von NeemAzal T/S

20 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen