Aufgabenblatt 4: Erlösrechnung
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- Andreas Kaufman
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1 MANAGERIAL ACCOUNTING WS 10/11 Aufgabenblatt 4: Erlösrechnung Aufgabe 4.1: Formen der Periodenerfolgsrechnung Grundsätzlich zwei Hauptkategorien: 1. (Kalkulatorische) Stückerfolgsrechnung: Einfache Subtraktion der Stückkosten von den Stückerlösen Erlöse leicht zu ermitteln aus Finanzbuchhaltung Struktur damit im Wesentlichen von Kalkulationsverfahren beeinflusst: Vollkostenrechnung: Problem der Schlüsselung der fixen GK, Ergebnis abhängig von der Art und Weise, wie Gesamtkosten in der Kostenstellenrechnung verrechnet bzw. in der Kostenträgerrechnung geschlüsselt wurden. Teilkostenrechnung: Ermittlung des Stückdeckungsbeitrages (d.h. nur Verrechnung der variablen Kosten). 2. (Kalkulatorische) Periodenerfolgsrechnung: Kennzeichnung: siehe nächste Seite Unterschiede in der Gewinnermittlung zwischen Voll- und Teilkostenrechnung nur wenn hergestellte Mengen abgesetzte Mengen Ursache: Fixkostenproportionalsierung führt zu Verschiebung anteiliger Fixkosten zwischen den Perioden Erfolgswirksamkeit von Bestandsveränderungen: Bestandsmehrung: erhöhter Gewinnausweis in VKR (um anteilige Fixkosten) Bestandsminderung: geringerer Gewinnausweis in VKR (um anteilige Fixkosten) kein Unterschied in der Gewinnermittlung zwischen UKV und GKV Selbstkosten der abgesetzten Produktmengen enthalten keine (anteiligen) Kosten für Bestandsmehrungen Selbstkosten der abgesetzten Produktmengen enthalten (anteilige) Kosten für Bestandsminderungen Erläuterung am Beispiel einer Bestandsmehrung bei Vollkostenrechnung: Die Selbstkosten der abgesetzten Menge beim UKV setzen sich zusammen aus den Herstellkosten der abgesetzten Menge und den Verw.-/Vertriebskosten der abgesetzten Menge. Die Verw.-/Vertriebskosten sind beim UKV in der gleichen Höhe wie beim GKV ausgewiesen, da sie bei der Schlüsselung der Fixkosten auch immer auf die abgesetzte Menge bezogen werden. Sie sind also in voller Höhe der in der Periode angefallenen Kosten berücksichtigt. Auf der Kostenseite werden beim UKV und GKV also lediglich die Herstellkosten in unterschiedlicher Höhe ausgewiesen. Beim UKV finden nur die Herstellkosten der abgesetzten Menge bei den Selbstkosten Berücksichtigung. Beim GKV sind es zusätzlich die Herstellkosten für die in der Periode zwar hergestellten aber nicht abgesetzten Einheiten. Diese mehren jedoch den Lagerbestand und werden zu Herstellkosten bewertet auf der Habenseite (also erlösmehrend ) ausgewiesen. Der höhere Kostenausweis entspricht also genau dem Wert der Lagerbestandsmehrung. Beides gleicht sich daher aus. UKV und GKV führen zum gleichen Periodenerfolg. Beachte bzgl. Integration des GKV in Finanzbuchhaltung: GuV kann zwar nach UKV oder GKV gegliedert werden (vgl. 275 HGB) doch FiBu Jahresabschluß (Bilanz und GuV) und FiBu ist mit seinen Konten nach Kostenarten gegliedert (und nicht nach Produktarten)
2 MANAGERIAL ACCOUNTING WS 10/11 2. (Kalkulatorische) Periodenerfolgsrechnung: Gesamt-Kostenverfahren Umsatz-Kostenverfahren Aufbau: Aufbau: Voll-Kostenrechnung Teil-Kostenrechnung Voll-Kostenrechnung Teil-Kostenrechnung Gesamtkosten (gegl. nach Kostenarten) Variable Kosten (gegl. nach Kostenarten) Gesamte Selbstkosten der abgesetzten Produkte (gegl. nach Produktarten) Variable Selbstkosten der abgesetzten Produkte (gegl. nach Produktarten) Herstellkosten der Bestandsminderung (inkl. Fixkostenanteil) Herstellkosten der Bestandsmehrung (inkl. Fixkostenanteil) Fixkostenblock variable Herstellkosten der Bestandsminderung variable Herstellkosten der Bestandsmehrung Fixkostenblock Betriebsgewinn Betriebsverlust Betriebsgewinn Betriebsverlust Betriebsgewinn Betriebsverlust Betriebsgewinn Betriebsverlust Vor- und Nachteile: (+) Kostenarten sichtbar, (+) Übernahme direkt aus FiBu möglich (-) Erfolgsbeiträge von Produktgruppen/-arten nicht sichtbar keine produktorientierte Erfolgsanalyse möglich (-) Bestandsaufnahme an Halb- und Fertigerzeugnissen nötig (wg. Kosten der Bestandsänderung) Hinweis: Bestandsbewertung immer nur zu HK und Verw./Vt.-GK nur auf abgesetzte Produktmengen! (-) auch hier Kostenträgerstückrechnung erforderlich für Bestandsbewertung Vor- und Nachteile: (+) Erfolgsbeiträge je Produktgruppe/-art sichtbar (+) keine Bestandsaufnahme erforderlich (-) nicht in Finanzbuchhaltung integrierbar [(-) Kostenträgerstückrechnung erforderlich]
3 Aufgabe 4.2: UKV zu Voll- und Teilkosten A B Mai Juni Juni Herstellmenge Absatzmenge Herstellkosten VK /Periode /Periode 7,00 /Stück Herstellkosten TK - - 5,00 /Stück Selbstkosten VK /Periode /Periode 8,50 /Stück Selbstkosten TK - - 6,00 /Stück Fixkosten /Periode Stückerlös 15,00 15,00 8,00 a) Periodenerfolg Juni zu Vollkosten UKV zu VK SK VK A Erlöse A ( ,00) SK VK B ( ,50) Erlöse B ( ,00) Gewinn Σ Σ Selbstkosten von Produkt A auf die Absatzmenge von Stück bezogen: Herstellkosten (HK): = = Verwaltungs- und Vertriebskosten (VVK): = Anmerkung: Die VVK der Periode müssen nicht erst auf Stückkosten herunter gerechnet werden, da sie bei der Umrechnung von den Periodenkosten auf Stückkosten sowieso immer auf die abgesetzte Menge bezogen werden: Selbstkosten (SK): =2, = = + = =
4 UKV zu VK SK VK A Erlöse A ( ,00) SK VK B ( ,50) Erlöse B ( ,00) Gewinn Σ Σ b) Gewinnverbesserung durch Streichung von Produkt B im Juni? Volle Selbstkosten bei B liegen über dem Verkaufspreis, doch für kurzfristige Programmentscheidung (Fixkosten nicht kurzfristig abbaubar): Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung: Verkaufserlös [ ] 8,--./. variable Kosten [ ] 6,-- = Stückdeckungsbeitrag [ ] 2,-- Produkt B wird nicht gestrichen (deckt einen Teil der Fixkosten mit ab). c) Periodenerfolg Juni zu Teilkosten Aufspaltung der Selbstkosten von Produkt A in fixe und variable Kosten: Herstellkosten: HK( x) = HK + hk x fix var HK x HK HK fix x Die Steigung der Kostenfunktion HK entspricht den variablen Stückkosten. x variable HK pro Stück (hk var ) = = 6, fixe HK: HK fix = HK fix =
5 Verw.- und Vertriebskosten: ( ) ( ) variable VVK pro Stück: = = 1, = = ,25 + VVK VVK fix = fixe VVK: ( ) fix Selbstkosten: Variable Kosten Vollkosten (zum Vgl. mit a) HK 6, =11 VVK 1,25 1, =2,50 SK 7,25 13,50 Hinweis: Die Selbstkosten von A zu Vollkosten (Aufgabenteil a)) ergeben sich auch über den in c) vorgenommenen Weg der Berechnung der Selbstkosten pro Stück: 13, = UKV zu TK SK var. A ( ,25) Erlöse A ( ,00) SK var. B ( ,00) Erlöse B ( ,00) Fixkosten A ( ) Fixkosten B Gewinn Σ Σ
6 d) Grund der Gewinndifferenz zwischen Voll- und Teilkostenrechnung Erläuterung über Schema des GKV: Unterschiede im Gewinnausweis auf Vollkosten- und Teilkosten-Basis aufgrund von Bestandsänderungen Bestandserhöhung B: (7 5) = 2.000,-./. Bestandsminderung A: (11 6) = 5.000,- Gewinn der Vollkostenrechnung ist kleiner um 3.000,- Erläuterung über Schema des UKV: Unterschiede im Gewinnausweis auf Vollkosten- und Teilkosten-Basis aufgrund der Schlüsselung der fixen Herstellkosten bei Vollkosten Beim UKV zu Teilkosten werden die Fixkosten der Herstellung komplett der betrachteten Periode zugeschrieben (und zwar ausschließlich die Fixkosten dieser Periode). Für Produkt A werden daher und für Produkt B fixe Herstellkosten dem Monat Juni zugerechnet. (Die ergeben sich hierbei aus der Differenz von 2 zwischen den vollen Herstellkosten und den variablen Herstellkosten multipliziert mit den Stück, die hergestellt wurden.) Beim UKV zu Vollkosten werden die mit der Herstellmenge proportionalisierten Fixkosten der Periode allerdings auf die Absatzmenge hochgerechnet. Konkret sind in den vollen Selbstkosten für Produkt A = = Fixkosten und für Produkt B = = Fixkosten enthalten. Periodenspezifische Fixkosten werden also auf zukünftige Perioden übertragen (Bestandserhöhung, Produkt B) oder aus vergangenen Perioden übernommen (Bestandsminderung, Produkt A). 6
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