DIE NEUE WALCKER ORGEL OPUS 5940

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2 DIE NEUE WALCKER ORGEL OPUS 5940 der Klosterkirche Zum Heiligsten Herzen Jesu.. Kongregation der Dienerinnen des Heiligsten Herzen Jesu Wien III, Landstraßer Hauptstraße 137. Inhaltsverzeichnis Mag. art Herbert Rotter Orgelgeschichte der Herz Jesu Kirche Dr. Wolfgang Guhswald Einst Verpönt? Geächtet? Nun Geschätzt! Geachtet! Gebaut! Michael Walcker-Mayer Die neue Pfeifenorgel Wilhelm Reichhold Mensuren und Intonation Das Mensurendatenblatt Bau und Materialbeschreibung der neuen Walcker Orgel Tobias Chizzali Magisterarbeit Orgelneubauten in historischen Gehäusen Auflage Dezember 2006 ORGELBAU A-2353 Guntramsdorf Am Tabor 6 Tel +43 (0) Fax +43 (0) info@walcker.at Für den Inhalt verantwortlich: Mag.art. Herbert Rotter, Dr. Wolfgang Guhswald Michael Walcker-Mayer, Tobias Chizzali Gestaltung und Grafik: Michael Walcker-Mayer Foto sowie Zeichnungen: Orgelbau Walcker-Mayer und Tobias Chizzali Copyright 12/2006 MWM - 2 -

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4 ORGELGESCHICHTE der HERZ JESU KIRCHE Mag. art. Herbert Rotter Seit 1873 entfalten Herz-Jesu-Schwestern, wie sie vereinfacht genannt werden (Ordensgründer Abbé Viktor Braun), in Wien ihr segensreiches Wirken vor allem in der Krankenpflege (Herz-Jesu-Krankenhaus). Nach Errichtung des Klostergebäudes 1890 in der Keinergasse (3. Bezirk) folgte 1904 die Grundsteinlegung für die Herz-Jesu-Kirche auf der Landstraßer Hauptstraße. Die von Architekt Gustav Ritter von Neumann im rheinisch-neuromanischen Stil errichtete Kirche wurde am 30. September 1906 geweiht. Im selben Jahr wurde durch die Firma Rieger / Jägerndorf auch eine neue Orgel mit der Opuszahl 1499 aufgestellt (pneumatische Kegelladen, 28 Register). Leider ist dieses Instrument nicht in ihrem originalen Zustand erhalten geblieben, sondern wurde zweimal empfindlich verändert: 1966 wurde die Disposition durch die Firma Kauffmann zu Gunsten der damals vorherrschenden Ablehnung des romantischen Orgelklanges geändert, 1980 wurde die pneumatische Traktur durch eine mechanische (Firma Donabaum) ersetzt. Damit hat ein wertvolles Denkmal spätromantischen Orgelbaus seine Authentizität endgültig verloren

5 Die alten Dispositionen im Vergleich Rieger, 1907 lt. Werkstattkartei Kauffmann I. MANUAL = HW (C g 3, 56 Töne) Bourdon 16' Principal 8' Gemshorn 8' Hohlflöte 8' Gedeckt 8' Salicional 8' Fugara 8' Octave 4' Rohrflöte 4' Cornett 3-5f. 2 2/3' Mixtur 4f. 2 2/3' Trompete 8' II. MANUAL = SW (C g 3, 56 Töne) Liebl. Gedeckt 16' Geigenprincipal 8' Flûte harmonique 8' Aeoline 8' Vox celestis 8' Gamba 8' Gemshorn 4' Flûte douce 4' Harmon. aeth. 4f. 2 2/3' PEDAL (C f 1, 30 Töne) Contrabass 16' Violon 16' *) Harmonicabass 16' *) Subbass 16' Octavbass 8' Cello 8' *) Posaune 16' 3 Normalkoppeln, II-4'-I, II-16'-I 1 freie Kombination, 4 feste Kombinationen Crescendotritt (!) Schwelltritt Pneumatische Kegellade *) Transmission Kauffmann, 1966 (Orthografie der Wippenbeschriftung) I. MANUAL = HW (C g 3, 56 Töne) Principal 8' Gemshorn 8' Hohlflöte 8' Gedeckt 8' Salicional 8' Fugara 8' Octave 4' Rohrflöte 4' Superoktave 2' Cornett 3-5f. 2 2/3' Mixtur 4f. 2 2/3' Trompete 8' II. MANUAL = SW (C g 3, 56 Töne) Geigenprincipal 8' Flûte harmonique 8' Aeoline 8' Vox celestis 8' Praestant 4' Flûte douce 4' Quinte 2 2/3' Gemshorn 2' Harmon. aeth. 4f. 2 2/3' PEDAL (C f 1, 30 Töne) Contrabass 16' Violon 16' Subbass 16' Octavbass 8' Gedackt 8' Choralbaß 4' Posaune 16' 3 Normalkoppeln 1 freie Kombination, 4 feste Kombinationen Crescendotritt und Schwelltritt (alt) Ab 1980 (Donabaum) mechanische Spieltraktur, elektrische Schleifladen - 5 -

6 Die neue Orgel Das bevorstehende 100-jährige Weihejubiläum der Kirche veranlasste am Beginn des 21. Jahrhunderts die Ordensleitung der Kongregation der Dienerinnen des Heiligsten Herzen Jesu, nicht nur eine umfassende Kirchenrenovierung zu planen, sondern auch Überlegungen zum weiteren Schicksal dieser Orgel mit ihren klanglichen und funktionellen Schwächen anzustellen. Zunächst wurde eine Generalsanierung ins Auge gefasst. Doch die ermittelten Kosten schienen im Verhältnis zu einem zweifelhaften Ergebnis wirtschaftlich nicht vertretbar, sodass sich die Ordensleitung (Generaloberin Sr. M. Cornelia Bertel) zum mutigen Entschluss eines Orgelneubaus durchrang. Auch das Bundesdenkmalamt legte mit Ausnahme des neuromanischen Gehäuses keinen Wert auf die Erhaltung der Altorgel. Nach Einholung von vier Anboten österreichischer Orgelbauer auf Grund einer vom Chorleiter Mag. Rotter erstellten Disposition erhielt 2004 die Firma Walcker-Mayer / Guntramsdorf den Auftrag (Vertragsunterzeichnung am 12. November). Die Altorgel wurde von der Firma Walcker-Mayer abgelöst und 2005, etwas aufgebessert, in einen bulgarischen Konzertsaal (Pazardjik) übertragen. Alte/neue Orgel im Konzertsaal Maestro Georgi Atanasov 4400 Pazardjik, Bulgarien Die Segnung der neuen Orgel erfolgte zum Herz-Jesu-Fest am 23. Juni 2006 durch Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB, Linz. An der Orgel spielte Univ.-Prof. em. Mag. Herbert Tachezi, Wien, der auch am 7. September die Kollaudierung vornahm. Aus dem Abnahmebericht von Univ.-Prof. em. Mag. Herbert Tachezi:...wurde festgestellt, dass die Register je nach ihrer Charakteristik klangschön und ausgewogen in ihrer Ansprache, ihrem Klang, Volumen, und den jeweils typischen Farben sind und den Kirchenraum mühelos zu füllen vermögen und auch die verschiedensten Registerkombinationen den jeweiligen Anforderungen bestens genügen....wir konnten uns von der einwandfreien, perfekten und überaus sauberen handwerklichen Arbeit der Firma Walcker überzeugen. Das Gesamtbild der Orgel entspricht einem deutschromantischen Typus, wobei auch dank der klugen Disposition Literatur aus Barock, Klassik, französischer Romantik und Moderne adäquat realisiert werden kann

7 Konzept der neuen Orgel Dem Kirchenraum und dem Gehäuse entsprechend (Historismus!) ist die Neuorgel als gemäßigt romantische Orgel konzipiert worden. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Manualpfeifen stehen auf Schleifwindladen, die Pedalpfeifen zwecks besserer Ansprache auf Kegelladen. Die Registerschleifen, bzw. die Registerventile werden elektrisch gesteuert, sodass eine elektronische Setzeranlage (5 Ebenen mit je 999 Kombinationen) eingebaut werden konnte. Der freistehende Spieltisch (Emporenmitte, Blickrichtung Altar) ist zwar völlig neu gebaut, sein äußeres Erscheinungsbild dem alten Spieltisch weitgehend angeglichen worden (Auflage des BDA). Disposition Mag. art. Herbert Rotter und Michael Walcker-Mayer PEDAL (C-f 1 ) 1. Contrabass 16' 2. Subbass 16' 3. Liebl. Gedackt 16' 1 ) 4. Octavbass 8' 5. Gedackt 8' 1 ) 6. Cello 8' 7. Octav 4' 8. Posaune 16' 9. I / P 10. II / P I. MANUAL = HW (C-g 3 ) 11. Bordun 16' 12. Principal 8' 13. Hohlflöte 8' 14. Gamba 8' 15. Octav 4' 16. Rohrflöte 4' 17. Quint 2 2/3' 18. Octav 2' 19. Mixtur 5f. 2 2/3' 2 ) 20. Trompete 8' 21. II / I II. MANUAL = SW (C-g 3 ) 22. Liebl. Gedackt 16' 23. Geigenprincipal 8' 24. Gedackt 8' 1 ) 25. Salicional 8' 26. Vox coelestis 8' 3 ) 27. Fugara 4' 28. Holzflöte 4' 29. Nasat 2 2/3' 30. Waldflöte 2' 31. Terzflöte 1 3/5' 32. Progressio 2-4f. 2' 33. Oboe 8' 34. Tremolo WEITERE SPIELHILFEN Setzer mit Digitalanzeige, je 2 Sequenzer Druckknöpfe (vor und zurück) links und rechts vom I. Manual sowie in der Mitte unter dem I. Manual, 2 Sequenzer-Pistons; 1 Registercrescendo-Piston Schwelltritt mit Digitalanzeige 1 ) Auszug aus 22. Das Register steht auf einer eigenen elektrischen Registerkanzelle im Schwellkasten. Mit dieser Maßnahme konnten auf sparsame Weise mehrere Registrierfunktionen ermöglicht werden: Zartbass im Ped., 16' im II. Man., Gedackt 8' sowohl im Ped. als auch im II. Man. 2 ) automatisch mit 17., 3 ) ab c 0, automatisch mit

8 Orgelbau Walcker Seit 1780 wird mit dem Namen Walcker Orgelbaugeschichte geschrieben. Er steht nicht nur auf Orgeln jeder Größenordnung und in der ganzen Welt, sondern auch für viele Impulse klanglicher und technischer Natur. Als Beispiele mögen nur die Einführung der Kegellade, der Jalousieschweller im 19. Jh. oder das Wiederaufgreifen der Schleiflade mit der deutschen Orgelbewegung im 20. Jh. dienen. Vom Stammhaus in Ludwigsburg / D sind für Wien u.a. die beiden Großorgeln in der Votivkirche (1878) und im Stephansdom (1886, zerstört 1945) errichtet worden. Bald nach dem II. Weltkrieg hat der Vater des jetzigen Chefs, OBM Dr. h.c. Werner Walcker- Mayer (6. Generation), ein Zweigwerk in Guntramsdorf / NÖ eröffnet, aus dem seither viele Orgeln in Österreich stammen. Davon stehen allein in Wien neben der Orgel im Großen Musikvereinssaal rund 15 Kirchenorgeln, darüber hinaus über 40 Kleinorgeln in Kapellen, Schulen und Friedhöfen. Der letzte größere Auftrag in Wien war die Generalsanierung der Orgel der Peterskirche (2005). Das denkmalgeschütze Orgelgehäuse von 1906 Seit 2000 wird der Betrieb von OBM Michael Walcker-Mayer (7. Generation!) geleitet, der auch die Orgel der Herz-Jesu-Kirche, Opus 5940 geplant und mit seinen Mitarbeitern, dem Intonateur Wilhelm Reichhold, dem die Orgel ihren gelungenen Klang verdankt, den Orgelbauern Martin Kowalski, Philipp Reiter und Martin Parzer sowie den Tischlern Thomas Haas und Rudolf Geci fertig gestellt hat

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10 Einst: Verpönt? Geächtet? Nun: Geschätzt! Geachtet! Gebaut! Dr. Wolfgang Guhswald Das Rad der Orgelgeschichte in Bewegung Bemerkungen zur neuen Walcker-Orgel in der Herz Jesu Kirche, Wien III (2006) Legendär in Klang, Technik, wie auch als Gesamtkunstwerk, diese Einschätzung erreichten und erreichen nur wenige Spitzeninstrumente, im Glücksfall gepaart mit einer Künstlerpersönlichkeit auf der Orgelbank. So war es einst mit der 1945 untergegangenen hochromantischen Walcker- Orgel von 1886 im Stephansdom (hinter der barocken Fassade der Römer-Orgel von 1720). Domorganist Karl Walter als der kongeniale Interpret und Improvisator. Beides ist Geschichte. Später drehte sich das Rad der Orgelbauauffassungen wieder einmal weiter. Einst Hochgeschätztes war plötzlich verpönt, tabu. Es folgte eine Generation an Entscheidungsträgern, welche bei Neubau und Restaurierungen in verblüffender Selbstsicherheit zu wissen vermeinten, was die wahre Orgel ausmache, vor allem aber, was alles an Negativa die dekadente Periode hervorgebracht hatte und wie sehr dies dem angestrebt idealen Orgelklang schade findet sich so manch apodiktisch geäußerte Auffassung in der Meinungsvielfalt wieder relativiert, gar Geächtetes wird wieder geachtet, neu gewichtet und neu belebt. So erbringt die Begegnung mit der neuen Walcker-Orgel in Wien III, Herz-Jesu-Kirche, einen erfrischenden Disput zwischen historischer Reverenz und pointiertsouveräner Selektion weiterer Möglichkeiten, ohne sich in beliebige Aneinanderreihung inhomogener Elemente zu verlieren. Im Gegenteil, OBM Michael Walcker-Mayer, an der Schwelle des 50. Lebensjahres stehend, hat jedwedes Detail vor dem Hintergrund seiner reichen Erfahrung Revue passieren lassen und in jedweder Entscheidung eine Optimierung angestrebt. Fenster der Herz Jesu Kirche

11 Die Vorgabe des Disponenten und Initiators dieses Orgelneubaues, Mag. Herbert Rotter, mit einem frühromantisch orientierten Instrument keine bloße Kopie, sondern ein gedanklich vielfältig und umfassend reflektiertes Konzept zu realisieren, erbrachte ein homogenes Ganzes mit nachvollziehbarem Eigenprofil. D.h. diese Orgel fordert einmal mehr, nicht nur die Musik zu interpretieren (improvisieren), sondern auch gleichzeitig dieses Instrument an sich darzustellen. Hierbei beflügelt die exzellente Akustik des hohen, tonnengewölbten Raumes der Herz-Jesu- Kirche (erbaut 1906). Hinter dem Prospekt der Vorgänger-Orgel, welche nach Pazardjik in Bulgarien in einen Konzertsaal transloziert werden konnte, finden sich nun handwerklich hochstehend ausgeführte Arbeit (Laden, Technik), hochwertige Materialien (Pfeifen) und das Perfektionsstreben (mechanische Schleifladen HW, SW, mechanische Kegelladen im Ped.) mit ungehinderter Windversorgung. Unter der Rosette findet sich der Stolz dieser Orgel, nämlich ein voluminöser Schwellkasten aus 57 mm Fichtenholz mit doppelwandiger Ausführung, früher öffnender Dachschweller für nuancenreiche pp-werte und Horizontallamellen für schließlich frei ins Gewölbe entfaltenden SW-Klang. Die Disposition eröffnet ihre Feinheiten in den farblichen Nuancen unterschiedlicher Pfeifenmaterialien und der souveränen Intonation durch OB Wilhem Reichhold, welcher mit seinen reichen Erfahrungen in der Restaurierung romantischer Orginale punkten konnte. So klingt wie es sein soll z.b. Gambe und Cello so frisch und sägend, Salicional so anheimelnd und Vox coelestis so entrückt, dass sie ihre Namen auch wirklich zu Recht tragen. Das Kirchengewölbe über HW und Ped. homogenisiert den Klang, weswegen das Gehäuse kein abschließendes Dach erhalten hat (ähnlich wie z.b.: Buckow s Piaristenorgel von 1858). Die Schwelljalousien sind horizontal ausgeführt, womit auch hier die Gewölbereflektion genutzt wird. Cello 8 Pedal Die mechanischen Pedal-Kegelladen lassen den offenen 16 -Registern die erheblichen Windmengen für solide Tongebung zukommen. Doch auch die Manual- Schleifladen gestatten vollgriffiges Tutti- Spiel dank entsprechender Kanzellen- Querschnitte

12 DIE NEUE PFEIFENORGEL Michael Walcker - Mayer Die Orgel, Königin der Instrumente, ist berechtigterweise ein nicht wegzudenkender Bestandteil der christlichen Liturgie: durch sie können alle Inhalte unseres Glaubens wahrnehmbar gemacht werden. Sie verfügt einfach über alle für das Kirchenjahr und die besonderen Lebenssituationen nötigen Töne und Register. Das breite Spektrum der Orgelklangsprachen fasziniert die Menschheit schon seit dem Mittelalter. Die würdige Erhabenheit unserer Kirche, die jauchzende und springende Freude, zarte Flötentöne in Abwechslung mit erschütterndem Donnern, feierliche oder traurige Musik... Je kunstvoller die Orgel, umso besser erfüllt sie ihren Dienst in der Liturgie. Die Konzeption und Intonation der neuen Pfeifenorgel in der Herz Jesu Kirche in Wien III geht auf drei wesentliche Anforderungen, denen sie gerecht werden soll, zurück. Die Orgel muß den Gemeindegesang stützen, das solistische Spiel ermöglichen und den Kirchenraum mit ihrem Klang angenehm füllen, all das in den konkreten räumlichen und akustischen Gegebenheiten. Aus diesen geht auch die Disposition der Orgel (die Auswahl der Register) hervor. Danksagung Aufgrund des 100 jährigen Jubiläums der Herz Jesu Kirche musste die Orgel innerhalb eines Jahres fertig gestellt sein. Allen, die uns dabei geholfen haben, insbesondere die Elektriker wie auch Architekt Dipl. Ing. Fuchs, aber auch der Restauratorin Mag. Kleinsasser, die mit uns dieses Werk in dieser kurzen Zeit erschaffen haben, danke ich recht herzlich. Für die Zusammenarbeit an der Disposition und der Ausführung der Orgel danke ich besonders Herrn Magister art. Herbert Rotter. Der ehrenvolle Dank gebührt der Kongregation der Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu die uns in unserer Werkstatt besuchten und welche durch ihren finanziellen Einsatz die Neuanschaffung der Orgel ermöglichten. Ein herzliches Dankeschön an meine Mitarbeiter, insbesondere an Orgelbaumeister Wilhelm Reichhold, welcher die Intonation durchgeführt hat. Danke allen, die mit ihren Spenden den Bau der Orgel ermöglichten. Möge Ihre neue Orgel in Jubel und Freude, in Ernst und Trauer die Menschen Ihrer Gemeinde begleiten und mit dem Klang der vielen Stimmen das Lob Gottes in allen Lebenslagen verkünden!

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14 MENSUREN und INTONATION Wilhelm Reichhold Die Mensuren für Pfeifen und der Winddruck der einzelnen Werke wurden auf die Raumakustik abgestimmt. Aber auch Erfahrungswerte und vorliegende Mensuren aus 1900 von Walcker, Steinmeyer und Weigle trugen dazu bei, dass ein geschlossenes Gesamtkonzept für die neue Orgel der Herz Jesu Kirche entstanden ist. Neben den klanglichen Aspekten wurde auch die Auswirkungen des Winddruckes auf Traktur und Spielart berücksichtigt. Die klangliche Anpassung der Orgelpfeifen an einen bestimmten Raum nennen wir Intonation. Jede einzelne Pfeife muss nach Klangfarbe und Lautstärke angepasst werden, damit sie in einem gegebenen Raum klar und voll erklingt. Natürlich muss auch jedes Register (Pfeifenart der gleichen Tonfarbe, Mensur und Form) in sich selbst in Klangfarbe und Lautstärke ausgeglichen werden und zugleich in richtiger Klangbeziehung zu anderen Register sein. Neben der Intonation beeinflussen auch die Disposition (Auswahl der Register), Mensur (Beziehung zwischen Durchmesser und Länge der Pfeife) und Akustik des Raumes die Klangfarbe der Orgel. Untereinander werden mehrere Arten von Intonation unterschieden: die barocke, die romantische und die neobarocke. Der Klang der barocken Orgel ist klar, reich an Aliquoten, zeichnet sich durch weiche Flöten und liebliche Prinzipale aus. Die romantische Orgel hat einen dunkleren, massiveren Klang, deren Merkmal die Nuancierung mit Grundregistern ist. Die neobarocke Intonation ist eigentlich die Folge eines falschen Verständnisses von barocker Intonation. Der Klang einer neobarocken Orgel ist mitunter kalt und scharf. Diese Art der Intonation gebrauchte man Mitte des 20. Jahrhunderts und wird heute mehrheitlich nicht mehr verwendet. Die Orgel in der Herz Jesu Kirche ist der Disposition, Mensurierung und Intonation nach eine romantisch orientierte Orgel und wurde gleichschwebend auf 440,0 Hz bei 18 C gestimmt. Posaune 16 Möge die neue Orgel mit ihrem großem Klangreichtum noch lange zu Gottes Ehren erklingen

15 DAS MENSURENBLATT

16 BAU- und MATERIALBESCHREIBUNG der neuen WALCKER-ORGEL Pfeifenwerk Alle Metall- und Holzpfeifen wurden neu hergestellt und in der Werkstatt vorintoniert. Die endgültige Intonation und Klanggestaltung erfolgte in der Kirche unter Berücksichtigung der akustischen Raumverhältnisse. Diese Arbeit wurde von Orgelbaumeister Wilhelm Reichhold ausgeführt, der über eine große Erfahrung in der Klangwelt historischer und neuzeitlicher Instrumente verfügt und sich damit intensiv auseinandergesetzt hat. Besonderer Wert wurde auf die Herausarbeitung der unterschiedlichen Charakteristik der einzelnen Stimmen und deren differenzierte Klanggebung gelegt. Die Metallpfeifen wurden aus gegossenem Material mit der in der Disposition angegebenen Legierung hergestellt. Die Pfeifenfüße wurden mit stärkeren Wandungen als die Körper angefertigt, um eine gute Standfestigkeit zu erreichen. Die Kernspalten wurden möglichst weit gehalten, um Klang- und Stimmungsveränderungen durch Staubeinwirkung vorzubeugen. Alle Pfeifen, die breiter als ¼ des Umfangs labiert sind und gekulpt wurden, erhielten rechts und links vom Labium eine Stütznaht, damit das Labium beim Stimmen nicht eingedrückt wird. Die Pfeifenkerne wurden für den entsprechenden Klangcharakter angefertigt. Die Principale wie auch die Gamben erhielten Kerne mit einer Abschrägung von 68. Alle anderen Register, wie Flöten und Salicionale haben Kerne mit 53. Kernstiche wurden bereits vor dem Verlöten an den Pfeifenfuss eingearbeitet. Die Pfeifen des Geigenprincipales sowie der Fugara erhielten Seitenbärte mit Holzrollen. Die Gamben sowie Vox coelestis besitzen Messingstreichbärte mit Seitenbärten. Die Deckel der gedeckten und halbgedeckten Metallpfeifen wurden mit Filz und Leder abgedichtet. Die Metallpfeifen erhielten Expressionsschlitze (16 bis g³, 8 bis c³, 4 bis c²... ua). Alle Labialpfeifen bis 70 mm Durchmesser erhielten aufgelötete Rundlabien; bei den kleineren wurden die Rundlabien eingeritzt und gedrückt. Die neu gefertigten Holzpfeifen wurden aus lang gelagertem und ausgesuchtem Eichen- wie auch Fichtenholz angefertigt. Bei Pfeifen aus Fichte wurde das Labium aus Eiche quer zur Maserung eingesetzt. Die Kleineren sind komplett aus Eiche. Die Labien und Seitenbärte wie auch Rollen der größten Pfeifen des Contrabass 16 (C-H) wurden komplett aus Eiche gefertigt und an den Pfeifenkörper angeschraubt. Auch die Vorschläge der größeren Pfeifen wurden angeschraubt, ab 2 Fuss jedoch nach der Intonation geleimt

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18 Die Stöpsel der Gedecktpfeifen sind befilzt und beledert. Offene Holzpfeifen erhielten Expressionsschlitze mit Holzstimmschieber. Bis 4 Länge (ca. 1.2 m) wurden die Holzfüsse in den Pfeifenkernen eingeleimt, bei den kleineren Pfeifen wurde der Fuss und der Kern aus einem Stück gedrechselt. Bei den Zungenpfeifen sind die Kehlen und Zungen aus Messing, Stiefel aus Zinnlegierung, Nüsse aus Blei, Krücken aus Federbronce. Große Becher sitzen in Stumpen, kleinere Becher wurden fest mit den Nüssen verlötet. Bei Posaune 16 wurden Holzstiefel mit Ausgleichsmembranen und Windregulierung eingebaut. Die Holzbecher besitzen am Ende Zinnbleche, an welchen die Lautstärke eingestellt wurde. Konischen Holzkeile und stabile Hochraster an den Holzpfeifen und Bechern tragen dazu bei, dass diese Pfeifen konstant stehen und dadurch auch einen konstanten Ton übertragen können. Pfeifenwerk vom Hauptwerk Windladen Die Stöcke wurden aus Eiche und Tanne gefertigt. Die Stockfußlöcher für die Metallpfeifen wurden ausgebrannt. Dadurch ist künftig am Pfeifenfußloch keine Veränderung durch Holztrocknung zu erwarten. Die Ladenkörper sind aus abgesperrten, vielschichtig verleimten Spezialhölzern. Die Kanzellen wurden innen mit Planatol (elastischer Leim) getränkt. Die Kanzellenquerschnitte, Ventilöffnungen und Ventilgrößen wurden für den jeweiligen Windbedarf berechnet, den klanglichen Erfordernissen entsprechend angepaßt und aufeinander abgestimmt. Für hohen Windverbrauch in der Baßlage angesichts der bei weiten Mensuren sind die Maße optimal ausgelegt. Windkastenrahmen und Spunde wurden aus Eiche gefertigt. Die Ventile sind aus langjährig abgelagerter Bergfichte mit stehenden Jahresringen, befilzt und beledert. Um Windwirbel zu verhindern, wurden sie seitlich abgeschrägt und sind in ihrer gesamten Länge zusätzlich keilförmig

19 Windlade Hauptwerk Die Ventilfedern sind aus ermüdungsfreier, nichtrostender Phosphorbronce. Bleipulpeten dichten die Ventilabzüge ab. Die Abzugsdrähte sind aus Messing. Die Registerschleifen sind aus Eiche mit Graphit eingelassen und poliert. Die Windabdichtung erfolgt durch Liegelindringe. Rasterbretter und Bänkchen sowie Stützen sind aus Massiv Fichte und die Enden der Bretter durch Nut und Feder abgesichert. Die Rasterlöcher für die Metallpfeifen wurden, wie die Fusslöcher ausgebrannt dadurch entsteht am Rasterloch keine Veränderung durch Holztrocknung. Durch die konischen Brenneisen sitzt die Pfeife fest im Raster. Zur Regulierung von Winddruck und -mengen wurde an den Windladenunterseiten je ein Schwimmerbalg mit Regulierventil eingebaut. Aufgrund der 3 fachen 16 -Registerbesetzung im Pedal haben wir uns für eine Kegellade entschieden, welche mechanisch angespielt wird. Die Registerkanzelle lässt einen hohen Winddruck zu, ohne, dass die Bespielbarkeit negativ beeinflusst wird. Eine stabile Stimmung wie auch hoher Windverbrauch ohne Druckverlust bei Betätigung aller Pedalregister sprechen für sich. Die präzise sowie explosive Ansprache der immerhin fast 5 m langen und um die 205x242 mm im Querschnitt großen Holzpfeifen des Contrabass 16 wie auch bei allen anderen Registern zeigen deutlich die Vorteile einer Kegellade. Die Windladen, aufgeteilt in C und Cs, wurden aus Fichten- sowie Eichenholz gefertigt. Die Konstruktionszeichnungen darüber wie auch die Berechnungen der Kegelgrößen und entsprechenden Verfräsungen konnten aus dem Archiv der Firma herangezogen werden

20 Querschnitt Zeichnung der Pedallade (Kegellade) Windanlage Das Orgelgebläse befindet sich links außerhalb des Gehäuses in einem separaten Schallschutzkasten. Es ist ein geräuscharmer Ventilator mit Gleitlagermotor Marke Laukhuff mit 21 m³ und 160 mm WS (Langsamläufer 1400 U/min) mit einer Dauerschmierung. Außerdem ist dieser mit einer Rückschlagklappe ausgestattet. Zur Körperschalldämpfung ist das Gebläse mit Gummi-Isolierelementen versehen und ein elastischer Anschlußstutzen sorgt dafür, dass keine Vibrationen übertragen werden. Zeichnung des Gebläsekasten mit Angaben des Filter u.a. Ein im Gebläsekasten eingebauter Feinstaubfiler (Taschenfilter) mit einem mittleren Abscheidegrad von 91% verhindert, dass das Gebläse staubige wie auch mit Russ angereicherte Luft in die Orgel bläst. Zwei Magazinbälge wurden im Untergehäuse der Orgel für Gebläse sowie Pedalwerk eingebaut. Die Windkanäle wurden aus massiven Naturholzplatten gefertigt. Durch die Magazinwie auch Schwimmerbälge haben wir folgende Winddrücke differenziert einstellen können : GEBLÄSE MOTORBALG PEDAL HAUPTWERK SCHWELLWERK 169,0 mm WS (ohne Belastung) 118,0 mm WS 96,0 mm WS 80,0 mm WS 90,0 mm WS Bei Tuttieinstellung und vollgriffigem Spiel beträgt der Winddruckabfall um 2-4 mm

21 Spieltraktur Die Verbindung von Tasten zu den Windladenventilen ist mechanisch, in erprobter, witterungsbeständiger und geräuschloser Ausführung hergestellt. Eine druckpunktbetonte, artikulierfreudige und leichte Spielart wurde erreicht. Abstrakten sind aus feinjähriger Tanne, langjährig abgelagert; die Enden in Abstraktenkappen wurden aus Weißbuche oder Birne gefaßt. Die Trakturwinkel sind aus Messing; Die Tragebalken aus Eiche mit Eisenverstärkung, Abstraktenführungsraster aus Eiche. Die horizontal verlaufenden Abstrakten sind in Pendeln gelagert, vertikale Trakturen wurden in reibungsarmen Holzrechen und in Pendeln geführt. Ausreichende Regulierungsmöglichkeiten für die Wartung sind vorgesehen. Die Bretter für die Wellen sind aus Massiv-Eiche gefertigt. Die Wellen selbst sind aus massivem Vierkantstahl 10x10 mm, mit verstifteten Wellenarmen aus Messing, in ausgetuchten Holzlagern geführt. Die Achsen wurden exzentrisch gebohrt, sodass sich das Eigengewicht der Stahlwellen aufhebt und sich keine Kräfte auf die Betätigung der Spieltraktur auswirken. Spieltraktur Pedal Manuale und Pedalumlenkungen Registertraktur Die Register werden mit elektrischen Schleifenzugmagneten (24 Volt), welche sich direkt an den Schleifen befinden, betätigt. Die elektronischen Endabschaltungen befinden sich zentral im Untergehäuse hinter dem Organisten als Einzelplatinen. Nach erfolgter Schaltung ist der Magnet völlig stromlos. Für die Schwachstromanlagen wurde ein ausreichend dimensionierter Siliziumgleichrichter Marke Laukhuff (50 Ampere, 24Volt) im Untergehäuse montiert

22 GRUNDRISS Spieltraktur Spieltisch Das freistehende Spieltischgehäuse wurde mittig mit Blickrichtung des Organisten zum Altar aufgestellt. Das äußere Erscheinungsbild wurde in Anlehnung an den früheren Spieltisch gemäß der Vorgabe des BDA gefertigt. Die Registrieranlage wurde über dem II. Manual in Wippenform angeordnet

23 Die Manualuntertasten sind mit einem Beinbelag versehen. Die Obertasten wurden aus Ebenholz gefertigt. Die vordere Schräge wurde nach den Vorbildern wie um 1900 üblich etwas steiler gefertigt. Die Lage der Pedalklaviatur aus Eiche mit Obertasten aus Ebenholzauflage ist ds unter Manual ds¹. Die höhenverstellbare Orgelbank wurde aus Eiche gefertigt. Mit dem Schwelltritt wird der Dach- wie auch der Frontschweller betätigt. Aufgrund der Setzermöglichkeiten wurde auf eine konventionelle Crescendowalze verzichtet. Der Orgelspieler hat jedoch über einen Piston die Möglichkeit, auf eine vom ihm gesetzte Folge von Crescendokombinationen mittels der Sequenztaster (vor und rückwärts) zu schalten. Bei Ausschalten dieser Funktion wird die zuletzt betätigte Handregistereinstellung in Funktion gebracht. SPIELTISCH Ansichten Die Setzeranlage mit über 4900 Kombinationen ist über Sequenzer vor und rückwärts an mehreren Stellen schaltbar. Die eigentliche Setzfunktion ist über Schalter (0 bis 9 u.a.) neben dem I.Manual möglich. Sperrfunktionen mit Codezahlen u.a. sind in der Setzeranlage integriert

24 Orgelgehäuse Das denkmalgeschützte Orgelgehäuse von 1906 wurde in der Kirche überarbeitet. Für eine bessere Geräumigkeit (Service, Ansprache der Pfeifen) wurde das komplette Gehäuse um 50 cm nach vorne gerückt. Die fehlenden Seitenteile wurden stilistisch dem Vorhandenen angepasst. Die Gehäusefront wurde durch einen Blindrahmen aus Leimbindern versteift. Die großen Fugen zwischen einigen Gehäuseteilen wurden mit Massivholzleisten geschlossen. Alle Gehäusefüllungen wurden auf Beschädigungen überprüft und entsprechend tischlermäßig überarbeitet. Die veralteten Schlösser wurden erneuert. Eine zusätzliche Holzwand aus ca. 27 mm starken Naturholzplatten wurde als Rückwand gegenüber der Emporenwand montiert. Dabei wurde die nötige Luftzirkulation berücksichtigt, d.h. zwischen Holz- und Emporenwand wurde ein ca. 5 cm Freiraum belassen. Für das Gerüstwerk zum Lagern der Windladen wurde eine stabile Holzkonstruktion mit Stützen und Traversen aus massivem Fichtenholz gefertigt. Schwellkasten Die waagrecht liegenden Jalousien, die Seitenteile, und die Rückwand, wurden aus 3 x 19 mm Massivholzplatten gefertigt. Die weichen Gummileisten zwischen den Jalousien dichten in mehreren Schichten ab. Der Dachschweller wird mechanisch betätigt. Die Frontlamellen werden über einen Getriebemotor geöffnet bzw. geschlossen. Dadurch ist es möglich, dass der Dachschweller etwa mm zuerst öffnet und danach die Front in Funktion gebracht wird

25 ORGELANLAGE Schnitt von vorne durch das Schwell- und Pedalwerk

26 Schnitt von oben durch das Pfeifenwerk

27 CONTRABASS 16 Detailzeichnung sowie Angaben

28 aus der wissenschaftlichen Abschlussarbeit im Rahmen des Studiums der Katholischen Kirchenmusik zur Erlangung des akademischen Grades Magister artium ORGELNEUBAUTEN in HISTORISCHEN GEHÄUSEN Tobias Chizzali Die Rieger-Orgel von 1907 Die Klosterkirche Zum heiligsten Herzen Jesu der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu in Wien wurde von 1903 bis 1906 im neuromanischen Stil erbaut. Ein Jahr nach der Erbauung gab man der Firma Otto Rieger1 aus Jägerndorf (Schlesien) den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel. Rieger errichtete noch im selben Jahr sein op. 1499, eine pneumatische Kegelladenorgel mit pneumatischer Registertraktur, 28 Registern, zwei Manualen und Pedal, ganz dem Zeitgeschmack entsprechend. Disposition der Rieger-Orgel (1907) 2 Hauptwerk C g (56 Töne) Schwellwerk C g (56 Töne) Pedal C f (30 Töne) Bourdun 16 Liebl. Gedeckt 16 Contrabass 16 Prinzipal 8 Geigenprinzipal 8 Violon 16 *) Gemshorn 8 Flûte harmonique 8 Harmonicabass 16 *) Hohlflöte 8 Aeoline 8 Subbass 16 Gedeckt 8 Vox celestis 8 Octavbass 8 Salicional 8 Gamba 8 Cello 8 *) Fugara 8 Gemshorn 4 Posaune 16 Octave 4 Flûte douce 4 Rohrflöte 4 Harmon. aeth. 4f. 2 2 / 3 *) Transmission Cornett 3-5f. 2 2 / 3 Koppeln Mixtur 4f. 2 2 / 3 Schwellwerk-Hauptwerk Trompete 8 Hauptwerk-Pedal Schwellwerk-Pedal Schwellwerk-4 -Hauptwerk Schwellwerk-16 -Hauptwerk 1 Die Orgelbaufirma Rieger wurde 1845 in Jägerndorf (Schlesien) unter Franz Rieger ( ) gegründet übernahmen die Söhne Otto Rieger sen. ( ) und Gustav ( ) als Gebr. Rieger/Jägerndorf den Betrieb. Ab 1905 führte Otto Rieger jun. ( ) das Firmenunternehmen. Josef v. Glatter-Götz sen. ( ) kaufte 1924 nach dem Tod Otto Riegers (kinderlos) die Werkstätte. Dipl. Ing. Josef v. Glatter-Götz jun. wanderte nach der Staatsenteignung der Firma seines Vaters mit einigen Mitarbeitern nach Vorarlberg aus und gründete dort die neue Werkstätte Rieger-Orgelbau /Schwarzach. Seit 1984 führen die Söhne Caspar, Christoph und Raimund Glatter-Götz die Firma weiter. 2 Die Disposition der Rieger-Orgel übertragen aus der Werkstattkartei der Firma Kauffmann im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien

29 Eine neuromanische Frontfassade, welche nur die Prospektpfeifen umrahmt, war in dieser Zeit nicht selten anzutreffen. Das Gehäuse, bestehend aus Vorderfront und zwei Seitenwänden, umschließt die Orgel nicht und verliert somit die Eigenschaft als Resonanzkörper. Dies war ein Vorläufer des Freipfeifenprospekts und bis zum endgültigen Verschwinden der Fassade eine Zeit lang anzutreffen. Der Spieltisch befindet sich wie bei vielen pneumatischen Instrumenten freistehend in Blickrichtung zum Altar. Er ist bis auf die überlappenden Manualtasten (Untertasten weiß, Obertasten schwarz) und die Registerwippen original von Rieger erhalten. So sind u.a. zwei Zungenabsteller, eine freie Kombination, vier Kollektivdrücker (p, mf, f, T), ein Schwelltritt, ein Crescendotritt und das Pedal mit geraden Mensuren original erhalten (Abb. 71/72). Architektonische Beschreibung des Gehäuses Bei dem neoromanisch gestalteten Gehäuse ragt das Untergehäuse mit einer 30 cm hohen Sockelblende am Bodenrand bis auf Kopfhöhe (185 cm) zum abschließenden Gesims. Der Orgelstuhl, wie auch der Rest des Gehäuses, ist aus Fichtenholz Eiche imitierend bemalt und ist mit 16 Rahmenfüllungen in der Vorderfront und jeweils vier in den Seitenwänden versehen. Dabei ist der Abschnitt unter dem Mittelturm mit einer Steckfüllung (versehen mit zwei Rahmenfüllungen) und an den Seitenwänden mit je einer Tür für den Zugang ins Orgelinnere konstruiert. Im Bereich des Untergehäuses befinden sich für die zwei Außentürme zwei vorkragende Konsolen (Abb. 70). Das abschließende Gesims über der gesamten Breite der Orgel des Unterbaus leitet mit geringfügigen Verkröpfungen zum Obergehäuse über. Diese so genannte Prospektzone besteht aus einem leicht erhöhten Mittelturm, davon links und rechts aus je zwei niedrigeren gleichartigen Verbindungsfeldern und jeweils seitlich abschließend aus einem siebenachsigen symmetrischen Außenturm. Ein Außenturm fasst 21 Prospektpfeifen (Nr. 1-21, 65-85) die in sieben Felder mit je drei Pfeifen aufgeteilt sind. Die äußeren schmalen Seitenfelder der Türme sind in etwa so hoch wie das Mittelfeld. Dazwischen befindet sich ein vorkragender fünfseitiger, schmaler, hoher Turm (Architektur: sog. 3/8- Turm) mit einem kuppelartigen Abschluss. Der Mittelturm schließt hingegen mit einem Giebeldach und einem bekrönenden Kreuz und fasst sieben Pfeifen (Nr ) mit einem V- förmigen Verlauf der Labienlinie. Die vier Verbindungsfelder schließen jeweils neun Pfeifen (Nr , 31-39, 47-55, 56-64) mit konstanter Pfeifenfußlänge wie auch bei den Pfeifen in den Seitentürmen ein. Alle Prospektpfeifen waren aus Zink und durchgehend mit Rundlabien in ausschließlich flachen Pfeifenfeldern aufgestellt. Die Felder sind durch Rundpfeiler mit Kapitälen (Abb. 69) getrennt und schließen, mit Ausnahme der Verbindungsfelder, mit Rundbögen oben ab. Diese vier Felder sind mit unten offenen Dreipässen verbunden (Abb. 67). Das helle Holz ist im Bereich der Prospektzone mit dezentem goldenem Zierrat versehen. Die detaillierte Aufstellung der Prospektpfeifen nach Rieger/Kauffmann geht aus Abbildung 58 auf Seite 96 hervor

30 Veränderungen an der Rieger-Orgel Im Ersten Weltkrieg wurden die Prospektpfeifen an die Rüstungsindustrie abgeliefert und 1918 von einem nicht nachweisbaren Orgelbauer ersetzt. Im Jahre 1923 betreute der Orgelbauer Johann Marcellinus Kauffmann 3 aus Wien das Instrument. Er ersetzte 1965 das Gebläse, setzte im Jahre 1927 achtunddreißig neue Prospektpfeifen ein und änderte 1966 die Disposition. Disposition der Rieger/Kauffmann-Orgel (1966) 4 Hauptwerk C g (56 Töne) Schwellwerk C g (56 Töne) Pedal C f (30 Töne) Prinzipal 8 Geigenprinzipal 8 Contrabass 16 Gemshorn 8 Flûte harmonique 8 Violon 16 Hohlflöte 8 Aeoline 8 Subbass 16 Gedeckt 8 Vox celestis 8 Octavbass 8 Salicional 8 Praestant 4 Gedackt 8 Fugara 8 Flûte douce 4 Choralbaß 4 Octave 4 Quinte 2 2 / 3 Posaune 16 Rohrflöte 4 Gemshorn 2 Superoktave 2 Harmon. aeth. 4f. 2 2 / 3 ***) Koppeln Cornett 3-5f. 2 2 / 3 *) Schwellwerk-Hauptwerk Mixtur 4f. 2 2 / 3 **) Hauptwerk-Pedal Trompete 8 Schwellwerk-Pedal *) Cornett 3-5f. **) Mixtur 4f. ***) Harmon. aeth. 4f. C 3f. 2 2 / 3 C 2 2 / 3 C 2 2 / 3 C 4f. 4 f 4 f 4 c 5f. 8 c 5 1 / 3 Im Hauptwerk wurde der Bourdon 16 mit einer Superoktave 2 ausgetauscht, ebenso ersetzte man das Liebl. Gedeckt 16 im Schwellwerk durch eine Quinte 2 2 / 3. Die Tendenz, obertonreichere Klangfarben einzubringen bis hin zur neobarocken Orgel macht sich in dieser Zeit grundsätzlich bemerkbar. Die Gambe 8 wurde zum Praestant 4, das Gemshorn 4 zum 2, und ein 4 -Register ersetzte den Harmonicabass 16 im Pedalwerk. 3 Die Firma Kauffmann wurde 1877 von Johann Marcellinus Kauf(f)mann ( ) gegründet (Namensschreibung zunächst mit einfachem f, ab der zweiten Generation mit Doppel- f ). Die Werkstätte wurde von folgenden Orgelbaumeistern übernommen: Johann M. Kauffmann II. ( ), Johann M. Kauffmann III. ( ) und Hans Heinz Kauffmann IV. ( ). Nach des letzteren Tod wurde die Firma aufgelöst. 4 Die Bezeichnungen der Register in der Orthografie der Wippenbeschriftung bis

31 Ab 1980 übernahm die Orgelbaufirma Adolf Donabaum 5 die Betreuung und ersetzte im selben Jahr die pneumatische durch eine mechanische Spieltraktur sowie die pneumatische Registertraktur durch elektrisch gesteuerte Schleifladen (Schleifenzugmotoren). Zudem wechselte er die Manualtasten (Obertasten weiß, Untertasten schwarz) und Registerwippen aus. Ohne wesentliche Veränderungen betreuten in Folge Herbert Gollini 6 und zuletzt Achim Reichmann 7 das Instrument. Werkanordnung und Pfeifenaufstellung der Rieger/Kauffmann-Orgel Die Werkanordnung im Orgelinneren nach Rieger wurde von allen betreuenden Orgelbaufirmen belassen. Hinter der Prospektfassade, welche nicht in Werke gegliedert ist, stand auf der rechten Seite das Hauptwerk auf zwei Windladen aufgeteilt: der Prinzipalchor mit dem Gedeckt und dem Gemshorn auf der vorderen und der Flötenchor mit der Trompete, der Fugara und dem Salizional auf der hinteren Lade. In der Mitte befand sich das Schwellwerk, das im Ausmaß ungefähr der Breite der mittleren drei Prospektfelder entsprach. Die Pfeifen wurden im Gegensatz zum Haupt- und Pedalwerk, bei denen sie der Breite entlang aufgestellt waren und in ihrer Länge zur Mitte hin abfielen, der Tiefe nach mit dem Längenabfall nach vorn (in Richtung Altar) aufgestellt. Rechts war auch das Pedal auf zwei Windladen aufgeteilt. Die Labialstimmen mit Ausnahme des Contrabasses, der sich mit der Posaune auf der hinteren Lade befand, standen auf der vorderen Lade. (Ladenverteilung vor Umbau Donabaum nicht nachweisbar) Im Prospekt befanden sich lediglich Pfeifen der 8 -Prinzipalregister vom Haupt- und Pedalwerk. So war die gesamte linke (epistelseitige) Front bis zum Mittelturm mit Pfeifen vom Prinzipal 8 (Nr. 2, 5, 7-15, 17, 19-33, 36-39) aus dem Hauptwerk und die ganze rechte (Evangelien-)Seite, der inneren Werkanordnung nach, mit dem Octavbass 8 (Nr. 48, 49, 52-54, 58-63, 65-67, 69, 71-79, 81, 84) versehen. Der Mittelturm bestand ausschließlich aus stummen Pfeifen (Nr ) da sich gleich dahinter das Schwellwerk befand. Rund ein Drittel (28 von 85 Pfeifen) der Prospektpfeifen war nicht klingend. Die stummen Pfeifen verteilten sich auf den gesamten Prospekt (Nr. 1, 3, 4, 6, 16, 18, 34, 35, 40-47, 50, 51, 55-57, 64, 68, 70, 80, 82, 83, 85). Die detaillierte Aufstellung der Prospektpfeifen nach Rieger/Kauffmann geht aus Abbildung 58 hervor. Alle Pfeifen wurden von der pneumatischen Kegellade hinter dem Gehäuse ausgehend über Kondukte mit Luft versorgt. Die Maße und Proportionen des Gehäuses waren wegen des einfachen Pfeifenstockes und der flexiblen Schläuche nicht an die Konstruktion der restlichen Orgel gebunden. Die Pneumatik ermöglichte dadurch dem Orgelbauer nicht nur eine beliebige Werkanordnung im Orgelinneren sondern auch eine unabhängige Gestaltung des Gehäuses. 5 Die Werkstätte für Orgelbau Donabaum wurde 1968 von Adolf Heinrich Donabaum (1939) nach seiner Meisterprüfung in Wien (1030, Hetzgasse 3a, ab 1976: Kolonitzplatz 3) gegründet. Er baute rund 25 neue Orgeln und hatte Friedrich Heftner, Ferdinand Salomon und Diethard Pemmer als Lehrlinge. 6 Herbert Gollini (*1927) führte von 1971 bis 1998 eine eigene Werkstätte in Wien (1060, Mollardgasse 85a) mit drei Mitarbeitern und einem Lehrling. 7 Achim Reichmann (*1968) erwarb nach der Gesellenprüfung an der beruflichen Fachschule Ludwigsburg und Gesellentätigkeit in den Firmen Cartellieri Wittlich/Eifel und Herbert Gollini/Wien 1998 die Werkstätte von Herbert Gollini. Er gründete dann die Firma Achim Reichmann Orgelbau

32 Der Neubau durch Walcker-Mayer Im Zuge der Renovierung der Kirche kam die Frage über eine Instandsetzung beziehungsweise Restaurierung der Orgel auf. Nach einer gründlichen Begutachtung und Mängelerhebung des Instrumentes durch Dr. Wolfgang Reisinger 8, Dr. Karl Schütz 9 und Mag. art. Herbert Rotter 10 wurde die Notwendigkeit einer Instandsetzung bestätigt und anschließend bei den Orgelbaufirmen Rieger/Schwarzach (siehe Fußnote 42), Wolfgang Bodem, Helmut Kögler und Michael Walcker-Mayer um Erstellung eines Angebots angesucht. Der letzteren wurde der Auftrag erteilt (Diese 4 Firmen wurden erst zur Anbotslegung eingeladen, nachdem der Entschluss zum Beubau gefasst worden ist. Für die Restaurierung wurden die Firmen Reichmann, Walcker und Windtner zur Anbotslegung eingeholt). Aufgrund des damaligen Zustands des Instruments ergaben sich mehrere Möglichkeiten, es zu erneuern. Herbert Rotter stellte in der Auftragsbeschreibung vom 2. Dezember 2004 zwei Optionen zur Wahl: zum einen die Instandsetzung unter Beibehaltung der Traktur, der Windladen und der Disposition, und zum anderen eine Rekonstruktion der ursprünglichen Klanggestalt nach Rieger von Die großen Mängel, welche im Gutachten der Auftragsbeschreibung aufgelistet sind, machten zumindest eine Restaurierung beziehungsweise Instandsetzung unumgänglich. Eine Rekonstruktion der ursprünglichen Rieger-Orgel hätte angesichts des Zustands des Werkes den finanziellen Rahmen gesprengt und kam deshalb nicht in Frage. Aber auch die Instandsetzung der gegenwärtigen Orgel kam aus Kostengründen und aus der Überlegung eines eventuellen Neubaus heraus (dessen Kosten einer Restaurierung in etwa gleich kämen) nicht in Frage. Aufgrund der gravierenden Veränderungen von Kauffmann und Donabaum beurteilte das Bundesdenkmalamt (BDA) die Klangsubstanz offiziell als nicht denkmalwürdig. Das war ein weiteres Argument, das schließlich zur Entscheidung für einen Neubau führte. Beim Neubau sollten nun das Hauptgehäuse (ohne Dach und Rückwand) und das Spieltischgehäuse erhalten bleiben. Sie hätten laut Denkmalamt historischen Wert, müssten also restauriert werden und dem Neubau als Vorgabe dienen. Da sich jedoch laut Michael Walcker-Mayer die neue Spielanlage nur schwer in das alte Spieltischgehäuse einpassen ließ, wurde dieses mit der restlichen alten aber noch funktionsfähigen Rieger-Orgel von der Firma Walcker-Mayer ins Ausland verkauft. Ausarbeitung einer Disposition Es wurde nun die Disposition in Anlehnung an die alte spätromantische Rieger-Orgel erstellt. Trotzdem sind Einflüsse der Orgelbewegung sichtbar (z.b. die vollständige Prinzipalreihe bis zur Mixtur sowie des Weitchores im Schwellwerk, der französische Einfluss im Sinne einer Universalorgel). 8 Dr. Wolfgang Reisinger, Kirchenmusikreferent in Wien seit Prof. Dr. Karl Schütz, Orgelsachverständiger des Bundesdenkmalamtes (BDA) 10 Mag. art. Herbert Rotter, Chorleiter und Organist in der Klosterkirche Zum heiligsten Herzen Jesu in Wien

33 Die entstandene Disposition hat sich dadurch von einer spätromantischen Disposition im Sinne der alten Rieger-Orgel weit entfernt und weist typische Merkmale einer möglichst universellen Disposition des 20. Jahrhunderts 11 (zweite Hälfte). Folgende Disposition wurde im Jänner 2005 für den Neubau festgelegt: Disposition der Walcker Orgel Hauptwerk C g (56 Töne) Schwellwerk C g (56 Töne) Pedal C f (30 Töne) Bordun 16 Liebl. Gedackt 16 Contrabass 16 Principal 8 Geigenprincipal 8 Subbass 16 Hohlflöte 8 Gedackt 8 Liebl. Gedackt 16 Gamba 8 Salicional 8 Octavbass 8 Octav 4 Vox coelestis 8 Gedackt 8 Rohrflöte 4 Fugara 8 Cello 8 Quint 2 2 / 3 Holzflöte 4 Octav 4 Octav 2 Nasat 2 2 / 3 Posaune 16 Mixtur 2 2 / 3 Waldflöte 2 Trompete 8 Terzflöte 1 1 / 3 Koppeln Progressio 2 Schwellwerk-Hauptwerk Oboe 8 Hauptwerk-Pedal Tremolo Schwellwerk-Pedal Während also die hohen, obertonreicheren Register von 1966 beibehalten und sogar um einige ergänzt wurden (Octav 2, Quint 2 2 / 3 im Hauptwerk, Waldflöte 2, Nasat 2 2 / 3 im Schwellwerk, Octav 4 im Pedal), reicherte man auch wieder Grundstimmen an (z.b. zwei 16 -Register im Haupt- und Schwellwerk). Somit wurde das Werk der historischen Rieger- Disposition angenähert, aber vor allem auch der derzeitigen Forderung nach einer universellen, möglichst verschiedenfarbigen Disposition entsprechend ausgearbeitet. 11 Nach dem Klangideal der deutschen Orgelbewegung, das sich besonders an den norddeutschen Orgeln des Frühbarocks orientiert hatte, zeigt sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts ein Umschwung im Klangempfinden. So werden viele Eigenschaften des oft scharfen norddeutsch-barocken Orgelklangs mit einer wärmeren, romantischen Klangvorstellung in einem Instrument verbunden. Die umgekehrte Vorgehensweise, das Anreichern einer romantischen Disposition mit obertonreichen Registern, ergibt dasselbe Ergebnis (Orgel in der Kirche Zum heiligsten Herzen Jesu Wien). Dadurch ergibt sich eine Fülle von Dispositions- und Klangmöglichkeiten, die viele frühere Dispositionsgrundsätze in Frage stellen

34 Werkanordnung und Pfeifenaufstellung auf der zu berücksichtigenden Ausgangsbasis Im Gegensatz zu den Orgeln aus der Zeit vor der Romantik, sind die meisten Instrumente des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht nach dem Werkprinzip 12 erbaut worden. Das Werkprinzip wurde nun bei den romantischen Instrumenten dieser Art zugunsten einer rein dynamischen Abstufung der Manualwerke aufgegeben. Die Manuale besaßen unterschiedliche Stärkegrade (ff, mf, p), die Nebenmanuale hatten oft keine Klangkrone. Ihr Dispositionsaufbau sollte keinen Kontrast der Registergruppen wie im Barock sondern eine orchestrale Klangwirkung erzielen. Wie in den Nebenwerken zeigte sich dies auch im Hauptwerk mit einem hohen Anteil der 16 und 8 -Register. Die neuen Erkenntnisse und Entdeckungen der deutschen Orgelbewegung und der zahlreichen orgelhistorischen Forschungen ab 1925 beeinflussen noch heute sehr stark den Orgelbau. Man erkannte unter anderem die Besonderheit der alten klassischen Orgeldisposition mit ihrer Werkaufteilung (Werkprinzip) und bestätigte wissenschaftlich und praktisch deren Richtigkeit. So gilt das Werkprinzip auch heute noch als sehr wichtig für eine gute Orgel. Die Klangprinzipien der Norddeutschen Barockorgel, ausgehend von der Schnitger-Orgel in St. Jakobi in Hamburg, wurden damals neu entdeckt. Die Orgelbewegung setzte sich für diesen Klangstil, der zu fast allen Eigenschaften der spätromantischen Orgel im Gegensatz stand, ein. Von dem Gedanken eines historischen Nachbaus oder einer Rekonstruktion der Rieger-Orgel abgekommen, soll nun im Neubau der Prospekt nach Möglichkeit in Werke gegliedert werden, auch wenn das Gehäuse nicht nach einem werkgegliederten Schema konstruiert wurde. Das heißt, die Pfeifen sollen im Prospekt nach einer neuen inneren Werkanlage geordnet werden, wodurch sich raumakustische und klangtechnische Vorteile ergeben sollten. Da das gesamte Instrument von Rieger (außer dem Gehäuse) entfernt und andernorts wieder aufgestellt wurde (4.4.), konnte man nun beim Neubau die akustischen 13 und bautechnischen 14 Nachteile der alten Werkanordnung durch eine neue Anlage umgehen. Unter Berücksichtigung des denkmalgeschützten Gehäuses, der zur Mitte abfallenden Symmetrie des Gesamtwerkes und der Forderung einer mechanischen Spielanlage wurde folgende Aufstellung geplant: Das Pedalwerk befindet sich in C- und Cis-Seite geteilt epistel- und evangelienseitig hinter den seitlichen Gehäusetürmen, das Hauptwerk hinter der mittleren Fassadenfront und das Schwellwerk getrennt durch den Stimmgang hinter dem Hauptwerk. 12 Schon im Mittelalter hatten die Orgeln mehrere Manuale, von denen jedes ein Werk mit einem ihm eigentümlichen Klangcharakter bediente. Diese Werkanordnung hat sich aus dem Zusammenwachsen der ursprünglich mehreren Orgelwerke, die an verschiedenen Stellen in der Kirche standen, gebildet. Das Werkprinzip beschreibt den unterschiedlichen Klangaufbau der einzelnen Teilwerke einer Orgel. In Nord- und Westdeutschland war das Werkprinzip während der Barockzeit besonders ausgeprägt. Die einzelnen Teilwerke waren oft durch Zwischenwände im Gesamtgehäuse voneinander getrennt. Diese bewusste Trennung der Werke kam sonst seltener vor. Nur Rückpositive und Echowerke waren natürlich räumlich vom Hauptwerk getrennt. 13 Nach den heutigen Kriterien für einen Orgelneubau sollen die Werke wieder nach dem Werkprinzip in akustisch sinnvoller und für das Ohr räumlich fassbarer Anordnung angelegt werden. Demnach entspricht die Anordnung der Werke nach Rieger nicht dem heutigen Ideal. 14 Da Adolf Donabaum die elektro-pneumatische Spieltraktur von Rieger durch eine mechanische Spieltraktur ersetzte und dabei die Werkanordnung beließ, traten wegen komplizierter Abstraktenführungen, übermäßig viele Hebel- und Winkelübersetzungen, häufig Funktionsstörungen auf

35 Der Prospekt wird demnach, im Gegensatz zur alten zweigeteilten Front (Hauptwerk, Principal 8 Pedal, Octavbass 8 ), in drei Bereiche gegliedert. Die Teilung der Windladen des Pedals (und auch der anderen Werke) in C- und Cis-Seite schafft nicht nur eine ästhetische Symmetrie in der Anlage, sondern gewährleistet eine optimale in der Breite aufgefächerte Klangabstrahlung in den Kirchenraum. Vor allem durch die seitlichen Pedaltürme wird die Klangentwicklung des Hauptwerkes begünstigt: Von den tiefen, grundtönigen Pedalregistern eingebettet wird der Klang für den weiten Raum fokussiert. Außerdem wurde das gesamte Gehäuse um 50 cm nach vorne verschoben und damit zusätzlich Raum und Abstand zur Kirchenwand gewonnen. Die fehlenden Seitenteile am Gehäuse wurden ergänzt. Ersetzt wurde lediglich die schlecht isolierende Rückwand des Gehäuses. Die neue steht nun in einem Abstand von fünf bis sieben cm entfernt von der Mauer. Der Prospekt soll nun mit möglichst vielen klingenden Pfeifen ausgestattet werden. Im Normalfall verwendet man dafür die Prinzipalbasis des jeweiligen Werkes. Da aber schon bei der Konstruktion des Gehäuses durch Rieger wenig Rücksicht auf die Reallängen der Basisregister und somit auf einen möglichst klingenden Prospekt genommen wurde (Gehäuse zu niedrig), ist es für den Neubau erforderlich, Pfeifen aus anderen Registern in den Prospekt zu stellen. Dazu nahm man höher liegende Register der Prinzipalfamilie, wie die Octav 4 (Nr. 1-4, 10, 72, 74, 80-83) aus dem Pedal oder jene aus dem Hauptwerk (Nr , 40-44, 54-58). Diese stehen nun neben der Prinzipalbasis des Hauptwerks (Nr , 35-39, 45-49, Principal 8 ) und des Pedals (Nr. 5-9, 11, 19-21, 63-65, 73, Octavbass 8 ) im Prospekt. Die jeweils fünf tiefsten Pfeifen (Nr. 85, 86, u ) dieser beiden Register sowie die sieben höchsten Töne des Octavbass 8 (Nr , ) sind wegen ihrer Größe hinter der Fassade beziehungsweise in den beiden Seitentürmen aufgestellt. Die fünf tiefsten Pfeifen (Nr ) der Oktav 4 aus dem Hauptwerk befinden sich im Mittelturm. Dieser beinhaltete vorher sieben blinde Pfeifen, bei denen die Mensuren nach dem Platz gewählt werden konnten. Da die klingenden Pfeifen größere Mensuren benötigen, finden von ihnen im Mittelturm jedoch nur fünf Platz. Obwohl sich die Positionierung der Prospektpfeifen an der inneren Werkanordnung orientieren sollte, ging man bei der Aufstellung der größten Pfeifen des Principal 8 (Nr , 66-71) vom Hauptwerk wegen der geringen Höhe des Mittelturms und der Mittelfelder einen weiteren Kompromiss ein. Die zu langen Pfeifen der großen Oktave sollen deshalb in die beiden Seitentürme (Cis- und C-Seite) ausweichen, und zwar in den zur Mitte abstrahlenden Bereich. Eine Ausnahme bilden die fünf tiefsten Töne (Nr. 91, 92, 84-86), die nicht sichtbar hinter der Fassade stehen (siehe oben). Auf diese Weise wurde die Idee, die Fassade genau nach der inneren Werkanordnung zu gliedern, zu Gunsten eines mehrheitlich klingenden Prospekts und der somit besseren Klangpräsenz aufgegeben. Damit nähert man sich aber auch wieder der ursprünglichen Funktion dieses Gehäusetyps, als Fassade eines spätromantischen Instrumentes mit einer einheitlichen Klanggestalt ohne räumliche oder klangfarbliche Werkgliederung. Die detaillierte Aufstellung der Prospektpfeifen nach Walcker-Mayer geht aus Abbildung 60 hervor

36 Windversorgung Das Gehäuse soll nun beim Neubau möglichst wenig verändert werden. Deshalb ist eine rein mechanische Verbindung von der Taste zur im Gehäuse platzierten Windlade der Prospektpfeifen ungünstig, da die Fassade für den notwendigen Platz der mechanischen Traktur verändert werden müsste. Die Firma Walcker-Mayer entschied sich aufgrund dieser Problematik für eine elektrische Verbindung für fast alle Prospektpfeifen. Im Bereich der beweglichen Abstrakten von der Taste bis unterhalb des Ventils gibt eine Lichtschranke das Signal einem elektromagnetisch betätigten Ventil im Prospektpfeifenstock weiter ( Abb. 77). Diese Lösung ermöglicht nicht nur, das Originalgehäuse weitgehend zu belassen, die Prospektpfeifen können dadurch auch beliebig im Prospekt positioniert werden. Im Gegensatz zu diesen Prospektpfeifen, die durch Einzelmagnete aktiviert werden, stehen 20 Pfeifen der Octav 4 (Nr , 35-39, 45-49, 54-58) des Hauptwerks auf einem Verfrässtock. Dabei werden die Pfeifen im Gehäuse über einen verfrästen Holzkanal von der Windlade dieses Registers zum Pfeifenstock im Gehäuse mit Luft versorgt. Um die restlichen Pfeifen (Nr , 31-34, 50-53, 59-62) der beiden Verbindungsfelder über den Verfrässtock mit Luft zu versorgen, hätte dieser sehr aufwendig und kompliziert konstruiert werden müssen. Da diese Pfeifen und deren Pfeifenstock aber sogar für elektromagnetische Ventile zu klein sind, werden sie vom Orgelbauer als blinde Pfeifen konzipiert. Für die primäre Windversorgung wird ein Elektromotor (Laukhuff, Schleudergebläse Langsamläufer mit 1450 U/min), der zwei Schwimmerbälge (Zentral- und Pedalbalg) mit Luft versorgt, verwendet. Er befindet sich außerhalb des Gehäuses, auf Bodenebene rechts neben dem Instrument. Die beiden Bälge sind dem Grundriss des Schwellwerkes entsprechend genau unter dem Schwellkasten positioniert. Der Hauptbalg, der die Windmenge und die Unruhe des Motors reguliert, hat einen Druck von ca. 130 mm und versorgt den Pedalschwimmerbalg, das Hauptwerk und das Schwellwerk. In den Windladen des Pedals ist daher ein Druck von 95 mm, in den Schwellwerkladen 85 mm und in denen des Hauptwerks ein Luftdruck von 80 mm. Alle Windladen sind auf ihrer Unterseite zusätzlich mit Druckausgleichbälgen versehen

37 Die Orgel in Pazardžik Das Instrument von Otto Rieger aus dem Jahre 1907, das von Kauffmann und Donabaum stark verändert wurde und das sich in schlechtem aber noch funktionierenden Zustand befand, wurde von der Firma Walcker-Mayer an das Konzerthaus Maestro Georgi Atanasov in Pazardžik/Bulgarien verkauft. In Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Architekten namens Georgi Sarambaliev wurde, ausgehend vom Bestand der Rieger/Kauffmann/Donabaum-Orgel, ein neues Gehäuse konstruiert. Da ein genauer Nachbau der historischen Fassade von 1907 nicht in das architektonische Gesamtbild des Konzertsaals gepasst hätte, entschied man sich dem Raum entsprechend für ein Gehäuse im modernen Stil (Abb. 28). Dieses ist in der Grundgestalt dem historischen Gehäuse ähnlich und genauso wie die alte Fassade mit der Prospektfront, der Rückwand und den beiden Seitenwänden mit Gitterstäben nach oben offen. Bei der Übertragung der Orgel nach Pazardžik wurden von der Orgelbaufirma einige wenige Veränderungen zur Verbesserung des alten Instrumentes vorgenommen. Das alte Gerüstwerk wurde erneuert und um 50 cm erhöht, da man das neue Untergehäuse der Saalhöhe und dem Podium der Tribüne anpassten sollte. Folglich mussten alle vertikalen Abstrakten sowie Windkanäle entsprechend verlängert werden. Da der von Donabaum installierte Elektromotor (Meidinger, Schleudergebläse Schnellläufer mit 2400 U/min) mit 120 mm Winddruck und 14 m 3 Windmenge die Orgel nicht mit genügend Wind versorgte, wurde der Motor mit einem neuen (Meidinger, Schleudergebläse Langsamläufer mit 1400 U/min, 150 mm Winddruck, 19 m 3 ) ersetzt. Zusätzlich wurden für einen besseren Druckausgleich die Windladenstoßfänger zu Windregulatoren (regulierende Schwimmerbälge) umgebaut. Für die Windversorgung der Prospektpfeifen erneuerte man alle alten Kondukte und verlängerte sie um die Erhöhung des neuen Untergehäuses. Alle Prospektpfeifen wurden außerdem neu lackiert und überlange Pfeifen gekürzt beziehungsweise zu kurze verlängert, sodass sie den neuen Prospekt mit einer Anordnung der Pfeifen in durchwegs symmetrischen Mitra- Formen schmücken. Der Verlauf der Labiallinien ist dabei wie bei Rieger belassen worden. Die Verlängerung der Pfeifen machte im Vergleich zum Verkürzen am meisten aus, unter anderem wegen der beiden größten Pfeifen in den Seitentürmen mit 50 cm. Deshalb wurde jeweils auf die zwei ersten seitlich stehenden Blindpfeifen (Nr. 4, 18, 68, 82) der beiden Türme verzichtet, die hervorstehende Erkerform verkleinert und das Material dieser Pfeifen für die Verlängerungen verwendet. Schließlich erweiterte Michael Walcker-Mayer im Zuge dieser Transaktion das Schwellwerk der Orgel um eine Oboe

38 Michael Walcker-Mayer Johann Eberhard Walcker ( ) wurde in Cannstatt (Deutschland) geboren und gründete dort 1781 die Orgelbauwerkstätte Walcker. Zuvor hatte er eine Lehre beim Orgelbauer Johann Caspar Hoffmann in Cannstatt absolviert und wechselte nach dessen Tod 1772 zur Firma Johann Georg Fries nach Heilbronn, um sich in Cannstatt selbstständig zu machen. Nach 42 wirtschaftlich schlechten Jahren ging 1823 die Werkstatt an den Schwiegersohn Andreas Laukhuff ( ) über, der 1842 die Werkstatt nach Pfedelbach/Baden- Württemberg und 1878 nach Weikersheim/Baden-Württemberg verlegte. Johann Eberhards Sohn Eberhard Friedrich Walcker ( ) wurde 1808 von seinem Vater in die Lehre aufgenommen. Als Geselle war er ab 1817 an den Neubauten aktiv beteiligt. Schon nach drei Jahren machte er sich selbstständig, erwarb 1821 das Bürgerrecht in Ludwigsburg und gründete dort eine Werkstatt. Nach einigen kleineren Aufträgen erwarb er im Stuttgarter Raum schnell einen guten Ruf. Es begann ein immenser Aufstieg, der ihm internationale Aufträge über den süddeutschen Raum hinaus in Europa und Amerika sicherte. Die Herstellung großer Orgeln mit bis zu 100 Registern erforderte den Einsatz neuer Techniken. Industrielle Fertigungsmethoden, sorgfältige Planung, Arbeitsteilung und Errichtung großer Werkräume waren nun erforderlich. Neben der Einführung und Vervollkommnung der Kegellade ist die hochwertige Ausbildung der Nachwuchskräfte und die vielen sozialpolitischen Maßnahmen Markenzeichen Eberhard Friedrich Walckers 50jähriger Tätigkeit. Fünf von seinen zehn Söhnen arbeiteten im Betrieb mit (Abb. 30). Neben Heinrich ( ), Karl ( ), Paul ( ) und Eberhard ( ) war Friedrich ( ) die wichtigste Stütze des alternden Vaters und mit Heinrich zusammen Teilhaber der Firma. Im Jahre 1885 begann Friedrichs Sohn Oscar ( ) die Lehre im Familienbetrieb. Nach dem zweijährigen Besuch der Kunstgewerbeschule in Stuttgart, dem Betriebsbeitritt 1890, der Einstellung als Geschäftsführer 1891 und Teilhaber 1899 übernimmt Oscar das Unternehmen und wird zum Alleininhaber der Firma Walcker. Zudem übernahm er die tief verschuldete Firma Sauer in Frankfurt/Oder. Mit dem Werksleiter Karl Ruther ( ) an seiner Seite sanierte er diese Firma und brachte sie wieder auf Erfolgskurs erhielt Oscar für den Bau und die Stiftung der Praetorius-Orgel die Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg. Seine besonderen Verdienste wie etwa durch Modernisierungsmaßnahmen, den Aufbau von weltweiten Geschäftsbeziehungen, als Vorsitzender des Orgelverbandes ( ) oder als Ehrenbürger seiner Vaterstadt (Ludwigsburg) machten ihn zu einer markanten Persönlichkeit. Er war ein bedeutender Vertreter des deutschen Orgelbaues Anfang des 20. Jahrhunderts und mit über 2000 Orgelbauten einer der einflussreichsten Orgelbauer seiner Zeit. Nach dem Tode Oscars übernahm sein Enkel Werner Walcker-Mayer ( ) die Firma Walcker und nahm aus Traditionsgründen den Namen Walcker-Mayer als Alleininhaber an. Er erlernte sein Handwerk in der Werkstatt Sauer in Frankfurt/Oder und legte 1947 die Meisterprüfung ab. Als Sohn von Oscars ältester Tochter Hildegard Walcker, die mit dem Prokuristen Felix Mayer verheiratet war, brachte er das Unternehmen in der Nachkriegszeit mit Hilfe von vier Zweigbetrieben in Murrhardt/Baden-Württemberg 1926, Hanweiler/Baden- Württemberg 1965, Mödling 1956 und Guntramsdorf/Niederösterreich 1961 auf Wachstumskurs. Unter seiner Leitung entstanden in diesen deutsch-österreichischen Werkstätten 3000 Orgeln. Im Jahre 1974 wurde der Firmensitz von Ludwigsburg nach Murrhardt und 1987 nach Hanweiler verlegt

39 Nach und nach übernahmen die vier Söhne Klaus ( ), Gerhard (*1950), Michael (*1957) und Helmut (*1960) leitende Funktion im Betrieb. Dabei machte sich Gerhard in Bliesransbach/Saarland selbstständig, und Michael wurde 2000 Nachfolger des Zweigbetriebes in Guntramsdorf. Im Jahre 1999 musste die Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker GmbH & Co nach 220 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen ihre Tätigkeit einstellen, der Name Walcker aber lebt in den Werkstätten von Bliesransbach und Guntramsdorf weiter. Nachdem Werner Walcker-Mayer nach dem 2. Weltkrieg erkannt hatte, dass ein Zweigwerk vor Ort eine Region besser erfassen lässt, richtete er zuerst in Wien/Mödling und 1961 in Guntramsdorf eine Orgelbauwerkstätte ein. Zunächst wurde sie von Wilhelm Reichhold (*1946) geleitet und später (2000) von Werners Sohn Michael weitergeführt. Wilhelm stand ihm jedoch bis 2006 zur Seite. Im Gegensatz zu vielen anderen Orgelbaufirmen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts orientierte sich Wilhelm Reichhold sowie auch Michael Walcker-Mayer bei seinen Neubauten vorwiegend an den Instrumenten der Romantik des 19. Jahrhunderts, insbesondere an den renommierten Walcker-Orgeln dieser Zeit. Michael Walcker-Mayer will den typischen Klang dieser Instrumente mit ihren grundtönigen Registern und deren weit mensurierten Pfeifen nicht nur bei den Restaurationsarbeiten erhalten sondern auch in den Neubauten weiterleben lassen. Dies ist in Anbetracht der Orgelbewegung für den Orgelbauer eine große Herausforderung: [...] Mit allmählichem Ende der Wiederaufbauphase kommt es zu einer Neuorientierung der Orgelszene (technisch, klanglich, handwerklich), einhergehend mit einer nachrückenden Jugend, welche top-ausgebildet plötzlich Vieles anders gewichtet. Ehemalige Tabus werden hinterfragt, Geächtetes neu entdeckt, es gilt zu reagieren. U.v.a. heißt es Mut zu beweisen, nebst Etabliertem (Schleifladenbau mit mechanischer Traktur) auch vollgültig mit bis dahin gar arg verpöntem (Restaurierung pneumatischer Orgeln) neues Terrain zu erobern, was nicht nur Image-Balance erforderte, sondern auch Erarbeitung verlorener Praxis am Pneumatik/Registerkanzellen-Sektor. Ganz zu schweigen von der Intonation mit ihren Eigengesetzlichkeiten. Da bedarf es vor allem kompetenter, begeisterungsfähiger Mitarbeiter.[...] Guhswald, Wolfgang: Orgelbau Walcker-Mayer in Österreich seit bald einem halben Jahrhundert, Guntramsdorf

40 Stammbaum der Familie Walcker / Walcker-Mayer Johann Eberhard Eberhard Friedrich Heinrich Friedrich Karl Paul Eberhard Oscar Richard Heinrich II Hildegard Walcker & Felix Mayer Werner Walcker-Mayer Klaus Gerhard *1950 Michael *1957 Helmut *1960 Abb.1: Stammbaum der Familie (Firma) Walcker/Walcker-Mayer

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