Flächenentwicklung und Klimaschutz in gemeinsamer Verantwortung
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- Silke Schulze
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1 Flächenentwicklung und Klimaschutz in gemeinsamer Verantwortung Landesplanerische Aspekte Rosenheim,
2 Klimarelevante Handlungsfelder der Kommunen Energieverbrauch und CO2-Emissionen der kommunalen Liegenschaften (Gebäude, Fuhrpark) Weitreichender für die Treibhausgasemissionen: Flächenentwicklung = entscheidendes klimarelevantes Handlungsfeld Bauleitplanung: - Entscheidung über den Umfang und die Art der Flächeninanspruchnahme (einschließlich Energieversorgung) - indirekt über die Entwicklung von Mobilität und Verkehr
3 Flächeninanspruchnahme Entwicklung der Gebäudeflächen Quelle: (
4 Entwicklung der Flächeninanspruchnahme Quelle: eigene Berechnung nach Daten des LfStaD
5 Entwicklung der Flächeninanspruchnahme in den Landkreisen Quelle: eigene Berechnung nach Daten des LfStaD
6 Flächeninanspruchnahme Flächeninanspruchnahme in ha pro Tag ( ) Oberland Südostoberbayern Oberbayern Bayern 0,5 1,3 5,1 17,3 Quelle: ( Durchschnittliche Flächeninanspruchnahme in ha pro Jahr ( ) Siedlungs- und Verkehrsfläche Region Ingolstadt Region München Region Oberland Region Südostoberbayern Oberbayern Land Bayern Quelle: eigene Berechnung nach Daten des LfStaD
7 Hochrechnung der Flächeninanspruchnahme Siedlungs- u. Verkehrsfläche in km² Hochrechnung 2050 Region Ingolstadt Region München Region Oberland Region Südostoberbayern Oberbayern Bayern Quelle: eigene Berechnung nach Daten des LfStaD Flächeninanspruchnahme in Oberbayern : 400 km² entspricht: Flächeninanspruchnahme in Oberbayern : 840 km² entspricht:
8 Gründe für anhaltend starke Flächeninanspruchnahme Gesellschaftlicher Trend: steigende Wohnfläche pro Einwohner Einnahmesystem der Kommunen stark abhängig von Flächen (Wohnen / Gewerbe): Steuereinnahmen Interkommunale Konkurrenz / Standortwettbewerb
9 Erhalt der Kulturlandschaft: Orts- und Landschaftsbild Erholungsflächen Nutzen des Flächensparens Standortfaktor für den Tourismus Vorhalten von Flächen für andere Nutzungen / Potenzial für künftige Generationen, z.b. für Landwirtschaft Bodenschätze regenerative Energien (Biomasse, Photovoltaik, Wind) Vorsorge für die Folgen des Klimawandels (Anpassungsstrategien): Positiver Einfluss auf das Mikroklima: steigende Bedeutung des Luftaustauschs durch Kalt-/ Frischluftschneisen
10 Kostenersparnis Nutzen des Flächensparens Kostengünstige Nutzung von Baulücken im Bestand, da keine Erschließung vorzufinanzieren! Niedrigere Erschließungskosten bei höherer Wohndichte hohe Infrastrukturkosten (technisch und sozial) des Flächenverbrauchs Energetisch effiziente Siedlungsstrukturen verdichtete Bauweise hat eine positivere CO2-Bilanz: Wärmeversorgung (Ausbau von Wärmenetzen), Straßen- und Wegebau, Leitungen, Straßenbeleuchtung Folge des Flächenverbrauchs und flächenzehrender Siedlungen: zunehmender Mobilitätsbedarf starke Abhängigkeit vom Auto höherer CO2-Ausstoß Kompakte Siedlungen und kurze Wege wichtig für das soziale Gefüge (auch unter dem Aspekt demografischer Wandel!)
11 Nutzen des Flächensparens Fazit: langfristig konkurrenzfähiger werden die Städte, Gemeinden und Regionen, die nicht den Status Quo fortschreiben, sondern innovative, bewusste Nutzungskonzepte verfolgen: kostengünstige, klimagerechte Siedlungen
12 Schwierigkeiten bei der Umsetzung Verfügbarkeit der Flächen Oft nur kleine Einzelflächen (Scheinbar) einfacher neue Flächen zu entwickeln
13 Gemeinsame Verantwortung örtlicher und überörtlicher Planung Nachhaltige Entwicklung braucht das Zusammenspiel von Raumordnung und Bauleitplanung Überörtliche Instrumente: - Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) - Regionalpläne Normativer Rahmen durch Ziele zum Flächensparen, zur Verhinderung der Zersiedlung und zum Anbindungsgebot, sowie das Konzept der dezentralen Konzentration im zentralörtlichen System
14 Gemeinsame Verantwortung örtlicher und überörtlicher Planung Im neuen Raumordnungsgesetz nehmen neben den Grundsätzen zur räumlichen Konzentration der Siedlungstätigkeit und zum Freiraumschutz ( 2 Abs. 2 Nr.2) die Erfordernisse des Klimaschutzes in den Grundsätzen (erstmals) breiten Raum ein: Den räumlichen Erfordernissen des Klimaschutzes ist Rechnung zu tragen, sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen. Dabei sind die räumlichen Voraussetzungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, für eine sparsame Energienutzung sowie für den Erhalt und die Entwicklung natürlicher Senken für klimaschädliche Stoffe und für die Einlagerung dieser Stoffe zu schaffen. ( 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG) entsprechende Festlegungen im neuen BayLplG und im LEP zu erwarten
15 Umsetzung Wege zu verdichteten und kompakten Siedlungen: Ortsplanerische Konzepte Flächenmanagement: Vorhandene Potenziale erkennen, erfassen, aktivieren und nutzen Interkommunale Zusammenarbeit, z.b. bei Gewerbegebieten: Flächenpools Gemeinsame Gewerbegebiete Beitrag der Landes- und Regionalplanung: Unterstützung von Planungen u.a. durch frühzeitige Abstimmung und Begleiten des Prozesses
16 Praktische Beispiele: Interkommunale Allianz Oberes Werntal (10 Gemeinden in 2 Landkreisen) verschiedene Projekte, u.a.: Ortskernrevitalisierungsprojekt Innenentwicklungskonzept Interkommunaler Gewerbepark A 71 Oerlenbach-Poppenhausen Gemeindeübergreifende Abstimmung bei Ansiedlungs- und Gewerbeflächenanfragen
17 Praktische Beispiele: Hotel-Masterplan: Initialprojekt des Entwicklungskonzeptes Region 18 : Erarbeitung eines Masterplans Hotelansiedlung und Hotelentwicklung in der Region in den Landkreisen TS, RO, BGL Landkreis Traunstein: ROB und LRA landesplanerische Voruntersuchung (Grobabschätzung) der Standorte
18 Flächenentwicklung und Klimaschutz Kompakte Siedlungsstrukturen benötigen weniger Infrastruktur, ermöglichen kurze Wege, senken das Verkehrsaufkommen und sind günstiger Innenentwicklung spart somit Energie und vermeidet CO2 Gemeinsam Wege zu zukunftsfähigen, kostengünstigen, klimagerechten Siedlungen gehen!
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