Ambulante Nachsorge der Anorexia nervosa
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- Julius Kaiser
- vor 5 Jahren
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1 Ambulante Nachsorge der Anorexia nervosa kurze Vorstellung der Praxis Anorexia nervosa Verlauf in Zahlen Ambulantes therapeutisches Setting Ist-Zustand nach der Entlassung der stationären Behandlung was hilft allgemein? was hilft spezifisch? was schützt langfristig? Hilfestellung durch Schule / Lehrkräfte Rückfall: günstiger / ungünstiger Verlauf Prädiktoren für günstigen / ungünstigen Verlauf Ungünstige Prädiktoren im 10 Jahresverlauf Therapieformen: Stationäre Therapie / ambulante Therapie Operante / kognitive Methoden Erfolgreiches Hungern Kognitive Verzerrungen Familientherapeutisches Setting Informationsquellen
2 Vorstellung der KJPP Praxis - seit 1999 als SPV Praxis bestehend - arbeitet mit Diplom Psychologen und einer Sozialarbeiterin intern, extern mit adjuvanten Therapieformen - das ganze Spektrum der Erkrankungen im Bereich der Kinder- u. Jugendpsychiatrie
3 - 50% überwinden längerfristig die Krankheit % Verbesserungen, (mit sozial angepasstem Leben) - ca. 10% bleiben chronisch krank - ca. 30% erleiden Rückfall im ersten Jahr nach der stationären Behandlung - ca. 6% Sterblichkeit
4 Das ambulante therapeutische Setting Gewicht BMI + - Krankheitseinsicht nein ja - + Psycho- Soziale Belastungssituation ja nein engmaschige Termine + ggf. Wiegetermine unter Einbeziehung der Bezugsperson ja + komorbide Störung nein - - Termine alle 1 2 Wochen
5 Ist Zustand nach der Entlassung aus stationärer Behandlung - Austausch mit dem stationärem Behandler vor der Entlassung - zeitnaher Termin nach der Entlassung - Gewicht des Patienten - Ziele des Patienten / der Bezugspersonen - Erwartungshaltung der Beteiligten an den Therapeuten - Hilfen für die Schule / Ausbildungsrahmen - Wiedereingliederungsprozesse nötig? - Zielsetzung mit Patienten / Bezugspersonen in der ersten ambulanten Nachsorgesitzung
6 Was hilft allgemein? - Kontinuität in der Therapie - persönliche Bindung / Beziehung zum Therapeuten - ambulante / stationäre Verläufe wechseln sich ab - Kooperation mit Klinik und / oder Kinderarzt / Internisten sind extrem wichtig
7 - Einrichtung / Erhaltung von guten Rahmenbedingungen für regel- mäßige Mahlzeiten und soziale Interaktionen - bei komorbiden Störungen (Depressivität) ggf. medikamentöse Behandlung - Verarbeitung der Schuldfrage (sofern relevant) - Grenzsetzungen / Zielsetzungen ( Vorabsprachen ) bzgl. Gewicht und ggf. übertriebener Leistungserbringung - Therapieziele : Verbesserung der Kommunikation und Beziehungsgestaltung - Einbeziehung von Familienmitgliedern / Bezugspersonen - Vernünftige Planung anderer notwendiger Behandlungen ( z. B. Zahnspange / Kieferregulierung ) und / oder leistungsbezogener sportlicher Aktivitäten
8 Was schützt langfristig? - Anbindung an therapeutische Institutionen - längerfristige Kurzkontakte - Verpflichtungen des Patienten nach der Entlassung aus stationärer / ambulanter Therapie ( angekündigte Nachfragen ) - Vorplanung der Nachsorge!
9 - Informationsaustausch zu Beginn bzw. im Verlauf der Nachsorge - Erwartungen der Schule in Bezug auf die Leistungssituation - Aufklärungsarbeit / Präventive Arbeit? - Akzeptanz der therapeutischen Nachsorgesituation ( Zuspätkommen morgens, Fehlzeiten, Hilfestellung bei Versäumnissen) - Umgang mit spezifischer Symptomatik, Beratung von Lehrkräften
10 Rückfall günstiger / ungünstiger Verlauf? - AN Patienten haben gemeinsam mit der Gruppe der Suchtpatienten die höchste Mortalitätsrate ( 30% Rückfall- quote im ersten Jahr nach der stationären Behandlung )
11 Prädiktoren für ungünstigen Verlauf: - niedriges Gewicht vor Therapiebeginn ( BMI < 13 kg/m 2 ) - nach stationärem Therapieende BMI < 15,5 kg/m 2 - lange Erkrankungsdauer vor Aufnahme der Therapie - komorbide Störungen Prädiktoren für günstigen Verlauf: - früher Erkrankungsbeginn - gutes Eltern Kind Verhältnis
12 Ungünstige Prädiktoren im 10-Jahres-Verlauf: - lange stationäre Behandlung - lange Erkrankungsdauer - sexuelle Probleme - ausgeprägte Impulsivität ( subklinischer Typus )
13 Therapieformen - stationäre Therapie: Hierfür viele starke Argumente - ambulante Therapie: kann Veränderungen im natürlichen Umfeld nachhaltiger beeinflussen und aufrechterhalten
14 der Verzerrungen Verhaltenstherapeutische Methoden - operante Methoden: (z. B. zur Gewichtsstabilisierung) z. B. Zu Beginn der Behandlung Verstärkerdeprivation - Wiegen morgens vor der Schule - Unterrichtspause, Leistungssportpause - Ruhezeiten nach der Mahlzeit - Einschränkung von Schulbesuch - kognitive Methoden: - Einstellungs- / Gedankenveränderung zur Nahrung, Körpergewicht (Selbstbeobachtung verzerrter Gedanken) - Änderung der Defizite in der Selbstwahrnehmung / Erkennen
15 Erfolgreiches Hungern / Diät Gefühl von: Selbstkontrolle (Einflussnahme) Selbstbeherrschung (Macht) Kompetenz (hoher Wert) = effektive kognitive Verstärker??? Gefühl von Wertlosigkeit/Inkompetenz Sonstige Person (selbstkritisch, Gefühl von Unzulänglichkeit) keine anderen Quellen des Selbstwertgefühls
16 Therapie II Kognitive Verzerrungen Extremkategorien Dezentrierung z.b. Bedeutung für die Aufmerksamkeit Dritter Artikulation von Überzeugungen Verzerrter kognitiver Satz Infragestellen von sollen / müssen Nachweis: es gibt keine Konsequenzen Palliative Techniken z.b. Ablenkung beim Essen mit Musik Katastrophenwahrnehmung Entschärfung von vermeintlichen kognitive Verzerrungen Üben selbstgesteuerter Verhaltensweisen Reattribuierungstechniken z.b. bei Körperschemastörung Infragestellen kultureller Werte / z. B. Körperbild
17 - Würdigung der Teilnahme aller (trotz Schamgefühl, gefühlte Hilflosigkeit, und / oder Schuldgefühle) - Sorgen der Geschwister? - Wie sind die Familienmitglieder in den Krankheitsprozess involviert? - Gibt es individuelle Meinungen, wie die Hilfe für den Patienten aussehen muss? - Nach der Rückkehr aus der stationären Behandlung wollen die Familienmitglieder meistens dafür sorgen, dass die Patientin nicht mehr in den furchtbaren stationären Rahmen zurück muss. - Wie sieht diese Hilfestellung aus?
18 (Elterngesprächskreis) Essstörungen- Leitfaden für Eltern, Angehörige, Lehrkräfte Von der Bundeszentrale Dr. Heidemarie Gold-Carl Praxis für gesundheitliche für Kinder- Jugendpsychiatrie Aufklärung und Psychotherapie
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