Umweltökonomische Gesamtrechnung
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- Katharina Sylvia Kneller
- vor 5 Jahren
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1 Umweltökonomische Gesamtrechnung Von der Internetseite des Statistischen Bundesamtes kann man sich eine kurze Broschüre mit Informationen zur Umweltökonomischen Gesamtrechnung (UGR) herunterladen. Dort sind auch viele Daten verfügbar, insbesondere auch die folgenden Grafiken. 1
2 Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen NIP zu Faktorkosten Aufwand Vorleistungen Ertrag wirtschaftlicher Umsatz Abschreibungen ind. Steuern abzüglich Subventionen Zinsen, Mieten Gewinn Bruttoproduktionswert Bestandsänderungen (Kapitalstock, Lagerhaltung) selbsterstellte Anlagen Löhne, Gehälter Sozialversicherungsbeiträge Nationales Produktionskonto Quelle: WOLL, 1990, Allgem. VWL, S
3 Umweltnutzung und Sozialprodukt Die VGR mißt die monetären Ströme und bietet Wohlstandsindikatoren, erfaßt aber die Umweltnutzung nur sehr unvollständig. Maßnahmen zur Minderung von Umweltschäden erhöhen das Sozialprodukt (z.b. Bau von Kläranlagen, Renovierung des Kölner Doms). Wirtschaftskreislauf Beeinträchtigung der Regenerationsfähigkeit von Umweltgütern wird nicht erfaßt. Die Nutzung freier Umweltgüter wird nicht erfaßt. Abbau von Rohstoffvorräten wird nicht berücksichtigt. Gesundheitsschäden werden nicht berücksichtigt, Maßnahmen dagegen erhöhen das Sozialprodukt. Ausbau der VGR erscheint nötig, Ökosozialprodukt statt BSP 3
4 Ergänzung der VGR versus ergänzende Umweltberichterstattung Denkbar wäre ein Ausbau der VGR mit kompletter Einbeziehung der Umwelt und einem Öko-Sozialprodukt als Wohlstandsindikator. Weniger anspruchsvoll ist das Ziel einer Ergänzung der VGR im Sinne eines Satellitensystems. Die sich stellenden Probleme der Bewertung sind jedoch nur schwer zu überwinden. Deshalb wurde in Deutschland ein Umweltberichtssystem eingeführt, das als umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) über die Entwicklung von Umweltnutzung und Umweltschutz informiert. 4
5 UGR des StaBuA Belastung Zustand Maßnahmen Material- und Energieflußrechnungen (physikalische Meßeinheiten) gesamtwirtschaftliches Materialkonto Energieflußrechnungen nach Branchen Primärmaterial nach Branchen Emissionsrechnungen nach Branchen Wassergesamtrechnungen nach Branchen physische Input-Output- Tabellen Umweltzustand qualitative und quantitative Bestandsveränderungen des Naturvermögens in physischen Einheiten Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Branchen Nutzungsintensität der Agrarökosysteme Umweltschutzmaßnahmen umweltbezogene monetäre Ströme und Bestände Umweltschutzausgaben Umweltsteuern 5
6 Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR) Umwelt Nutzung und Wirtschaft Politisches Leitbild: Nachhaltigkeit Die Umwelt wird durch wirtschaftliche Aktivitäten in vielfältiger Weise genutzt und verändert. Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verlangt einen schonenden Umgang mit der Umwelt, damit die Lebensgrundlagen für künftige Generationen erhalten bleiben. In der Waldwirtschaft versteht man unter Nachhaltigkeit, dass nicht mehr Bäume gefällt werden als nachwachsen. In der Gesamtwirtschaft bedeutet nachhaltiges Wirtschaften, dass die Belange der Umwelt in ausreichender Weise bei den Produktions- und Konsumaktivitäten berücksichtigt werden. Quelle: Statistisches Bundesamt 6
7 Welchen Beitrag leisten die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) zum nachhaltigen Wirtschaften? Die UGR stellen statistische Informationen über die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt zur Verfügung. Sie liefern damit eine wichtige Datengrundlage, um die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens zu überprüfen. Welche wirtschaftlichen Aktivitäten verursachen welche Belastungen der Umwelt? Wie verändert sich der Umweltzustand? Was geben Staat und Wirtschaft für Umweltschutz aus? Für die Produktion werden Rohstoffe aus der Umwelt entnommen. Energieträger (Kohle, Erdgas, ), Wasser, sonstige Rohstoffe. Die Umwelt wird durch die Abgabe nicht verwertbarer Reste, wie: Luftemissionen (CO2, NOx, SO2, ), Abfälle, Abwasser, in Anspruch genommen. Die Inanspruchnahme von Flächen und Ökosystemen ist ein struktureller Eingriff in die Natur. In den UGR wird insbesondere die Nutzung von Boden als Siedlungs- und Verkehrsfläche dargestellt. Quelle: Statistisches Bundesamt 7
8 Wie stark nutzt die Wirtschaft die Umwelt? Nimmt die Nutzung zu oder ab? Die im Schaubild dargestellten Indikatoren der UGR zeigen für das vergangene Jahrzehnt insgesamt einen Rückgang der Umweltbelastungen in Deutschland - trotz gestiegener wirtschaftlicher Leistung. Das heißt: deutliche Verringerungen der Luftemissionen, Einsparungen bei Wasser, Rohstoffentnahme und Energieverbrauch. Im Gegensatz zu den allgemein rückläufigen Trends steht allerdings die weiterhin stark zunehmende Nutzung von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke. Beim Vergleich zwischen der Entwicklung bei den Entnahmen von Ressourcen aus der Umwelt und den Abgaben an die Umwelt wird deutlich: Bei der Verringerung der Schadstoffabgaben wurden größere Erfolge erzielt (z.b. durch bessere Filteranlagen) als bei der Verringerung der Entnahme von Ressourcen. Quelle: Statistisches Bundesamt 8
9 Quelle: Statistisches Bundesamt 9
10 Wie unterschiedlich ist die Umweltnutzung durch die Produktionsbereiche? Die UGR untergliedern die Wirtschaft in gleicher Weise wie die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in: 72 verschiedene Produktionsbereiche, den Konsum der privaten Haushalte. Die Daten der Umweltnutzung werden diesen Bereichen zugeordnet. Daraus ergibt sich ein differenziertes Bild der Zusammenhänge zwischen den Umweltbelastungen und den verursachenden Produktionsbereichen. Der Vergleich des Wassereinsatzes, der Siedlungs- und Verkehrsfläche und der Abgabe des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) als Beispiele für die Umweltnutzung zeigt (hier in stark zusammengefasster Form), dass die Produktionsbereiche und die privaten Haushalte die Umwelt unterschiedlich stark nutzen: Die Siedlungs- und Verkehrsflächen werden überwiegend durch die privaten Haushalte in Anspruch genommen. Die Produktionsbereiche der Wirtschaft entnehmen den größten Teil des Wassers und erzeugen das meiste Kohlendioxid. Quelle: Statistisches Bundesamt 10
11 Quelle: Statistisches Bundesamt 11
12 Wie effizient ist der Einsatz von Umweltressourcen für wirtschaftliche Zwecke? Eine Verbesserung der Umweltnutzung liegt dann vor, wenn bei der Produktion gleicher Mengen von Gütern (d.h. bei gleicher wirtschaftlicher Leistung) immer weniger Ressourcen eingesetzt werden. Die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Umweltressourcen wird mit deren Produktivität gemessen. So versteht man z.b. unter Wasserproduktivität das Verhältnis des erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Wasserentnahme aus der Natur. Für den Zeitraum 1991 bis 2001 konnte trotz gestiegener wirtschaftlicher Leistung die Wasserentnahme deutlich verringert werden: Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich um 16 %. Die Wasserentnahme ging um rund 14 % zurück. Die Wasserproduktivität ist folglich um 36 % gestiegen. Quelle: Statistisches Bundesamt 12
13 Quelle: Statistisches Bundesamt 13
14 Quelle: Statisches Bundesamt 14
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