Mit freundlichen Grüßen. 2. Sachstandsbericht "Mähtod verhindern" (zu Vorlage 16/1773) Sehr geehrter Herr Vorsitzender Ortgies, ~a.k.,. ~\ec1l.

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1 Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und VerbraucherschutZ: des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW Düsseldorf Vorsitzender des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landtags Nordrhein-Westfalen Herr Friedhelm Ortgies MdL Platz des Landtags Düsseldorf Johannes Remmel!BP Seite 1 von 1 Aktenzeichen bei Antwort bitte angeben Herr Schmitz Telefon: Telefax: F-'---~----~tstelle@mkulnv.nrw.de 2. Sachstandsbericht "Mähtod verhindern" (zu Vorlage 16/1773) Sehr geehrter Herr Vorsitzender Ortgies, ~a.k.,. ~\ec1l.:l hiermit übersende ich Ihnen den erbetenen Bericht zu den von der Landesregierung eingeleiteten Maßnahmen mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landtages Nordrhein Westfalen. Mit freundlichen Grüßen Dienstgebäude und Lieferanschrift: Schwannstr Düsseldorf Telefon Telefax poststelle@mkulnv.nrw.de Öffentliche Verkehrsmittel: Rheinbahn Linien U78 und U79 Haltestelle Kennedydamm oder Buslinie 721 (Flughafen) und 722 (Messe) Haltestelle Frankenplatz

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3 2. Sachstandsbericht "Mähtod verhindern" Am 09. Oktober 2013 wurde der Antrag der FDP-Fraktion "Millionenfachen Tod durch Mähmaschinen verhindern" (Drucksache 16/3236) mit dem Änderungsantrag der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Piraten (Drucksache 16/4209) angenommen. Hierin enthalten waren 5 an die Landesregierung gerichtete Fragestellungen, die bereits in der Vorlage,16/1773 behandelt wurden: Zu den nachfolgenden Fragestellungen wird ergänzend zum vorstehenden Bericht ausgeführt: Der Landtag fordert die Landesregierung auf, eine Studie über den Einfluss der Wildverluste durch Erntemaschinen auf die sinkenden Fasan- und Feldhasenpopulationen und andere besonders betroffene Tierarten in Nordrhein Westfalen in Auftrag zu geben und, den Landtag über die Studienergebnisse zu informieren. Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung NRW (FJW) hat sich seit dem Frühjahr 2014 mit dem Thema "Einfluss der Wildverluste durch Erntemaschinen auf sinkende Fasan- und Feldhasenpopulationen und andere besonders betroffene Tierarten" auseinandergesetzt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Vergleichsstudie (mit und ohne Präventivmaßnahmen) in einem Feldversuch mit dem Anspruch der Erzielung von aussagekräftigen Ergebnissen sowohl aus Tier~ als auch aus Artenschutzgründen nicht Gegenstand einer Studie sein kann. Angesichts der vielfältigen sonstigen Faktoren, die auf Populationen der von Mähtod betroffenen Tierarten mit hoher Reproduktionsrate einwirken, und den damit verbundenen komplexen Überlagerungseffekten - wie z.b. Witterung, Prädation, Krankheiten und Verkehrsverluste - ist die Populationsrelevanz einzelner Verlustursachen, wie der Mähverluste, nicht herauszukristallisieren und bzw. aussagekräftig zu quantifizieren, da diese Verluste kompensatorische Wirkung auf eine Population haben. Auch die Erfassung von letalen Ereignissen auf Mähflächen lassen aufgrund des hohen Prädationsdrucks in der Landschaft keine befriedigenden Ergebnisse erwarten. So werden Kadaver von Kleintieren innerhalb kürzester Zeit über Nacht oder auch am Tage beispielsweise durch Füchse, Raben und Greifvögel beseitigt und lassen sich nicht quantifizieren. Verkehrsverll:lste können hingegen leicht gefunden und dadurch von der jährlichen Jagdstatistik relativ gut erfasst werden. Im Jagdjahr 2014/15 machten sie in Nordrhein-Westfalen bei den Rehen rund Seite 1

4 Tiere von den Tieren der Gesamtstrecke und damit eine Anteil rund 23 % aus. Weiterhin wurden rund Feldhasen und 2800 Fasanen als überfahren gemeldet, was eine Anteil von 16 % bzw. 6 % an der jeweils gemeldeten Strecke ausmacht. Wegen der vorstehenden Überlagerungseffekte können aber selbst Auswirkungen dieser Tierverluste auf die Populationsentwicklung Größenordnung mäßig nicht belegt werden. 5. im Dialog mit Fachleuten (Landwirten, Jägern, der Landtechnik, Tier- und Naturschutz) weitere Verbesserungsmöglichkeiten zum Wildtierschutz zu finden. Zur Verbesserung der Situation vor Ort sind situationsabhängig gezielte Maßnahmen seitens der Landwirtschaft und der Jägerschaft sinnvoll. Zur Absenkung des Risikos von Mähtodverlusten besteht bereits ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, für die ein höheres Maß an Akzeptanz erreicht werden muss. Das MKULNV hat zur Intensivierung des Dialogs am einen Workshop mit Fachleuten aus den Bereichen Landwirtschaft, Landmaschinenbau, Jägerschaft, Jagdrechtsinhaber, Berufsjäger, der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung sowie des Natur- und Tierschutzes zu dem Thema durchgeführt. Hierbei wurden die verschiedenen Aspekte und Lösung~ansätze diskutiert. Im Jahre wurden zahlreiche Veranstaltungen und Maßnahmen durchgeführt, deren Ziel die Sensibilisierung der Akteure vor Ort war: -Abschluss. einer Rahmenvereinbarung zwischen den Landwirtschaftsverbänden, der Landwirtschaftskammer NRW und MKULNV am zur Förderung der Biodiversität in Agrarlandschaften. Hierin haben sich die Vertragspartner auf schonendere Mähtechniken, Schutz von Brutplätzen und die Verbreitung von akustischen Wildrettern verständigt. Sensibilisierung über Vorsorgemaßnahmen zu Mähverlusten und Ausweitung gemeinsamer Informationsveranstaltungen zum Thema Mähtod im Rahmen von Infoveranstaltungen für Landwirte, Lohnun-. ternehmer, Jäger, Naturschutzverbände, Industrie und Wissenschaft "Niederwild und bedrohte Arten schützen und retten"- am im Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaft in Kleve und am in Bad Sassendorf. - Posterpräsentation der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung zum Thema "Vermeidung von Wildtierverlusten bei der Grünfutterernte" auf Messen. - Gemeinsame Pressemeldung des Deutschen Jagdverbandes, des Bundesverbandes Lohnunternehmen, des Bundesverbandes der Seite 2

5 Maschinenringe und des Deutschen Bauernverbandes unter dem Titel "Frühmahd tierschutzgerecht gestalten" anlässlich der anstehen-. den GrÜnschnitt-Termine. - Überarbeitung des Flyers und Aufklebers "Mähen von innen nach außen" des Landesjagdverbandes NRW in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung. -. Durchführung eines gemeinsamen Wildschutztages zum Thema "Verhinderung von Mähverlusten". Als rechtliche Konsequenz aus. den vorstehenden Diskussionen wurde im Entwurf des LandesnaturschutzgesetzesNRW die Praxis des Mähens von innen nach außen bei Flächen über 1 Hektar Größe aufgenommen. Durch die Mahd von außen nach innen sind Säugetiere, wie Rehkitze und Junghasen, aber auch Bodenbrüter besonders gefährdet. Die Ergebnisse des Dialogs mit den Fachleuten aus den Bereichen Landwirtschaft, Landmaschinenbau, Jägerschaft, Jagdrechtsinhaber, Berufsjäger, der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung (FJW) sowie des Natur- und Tierschutzes lassen sich wie folgt zusammenfassen: Im vielschnittigen Intensivgrünland mit bis zu 5 Schnitten in der Vegetationsperiode von Ende April bis in den September werden weitaus größere Gefahren für Wildtiere - einschließlich brütender Hennenl Weibchen und früher Entwicklungsstadien wie Gelege, Küken, Jungha. sen, Kitze - gesehen als bei der Getreideernte im Hochsommer oder dem Maishäckseln und Rübenroden im September/Oktober. Alleinige technische Lösungen zum Wildtierschutz bei Erntemaschinen können "manuelles" Absuchen der Flächen nicht ersetzen. Sie machen sie aber effizienter. Altbekannte und bewährte Maßnahmen sind fortzuführen und technische Lösungsansätze weiterzuentwickeln. Akustische Wildmelder sind kostengünstig und können zur Anwendung empfohlen werden. So hat-der rheinische Landwirtschaftsverband für die laufende Mähsaison Stück Wildretter an Landwirte verlost und eine Anleitung zum Selbstbau veröffentlicht. Seite 3