Straßenräume für ältere Menschen Alles wie immer oder alles anders?
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- Kathrin Otto
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1 Straßenräume für ältere Menschen Alles wie immer oder alles anders? Dr.-Ing. Dirk Boenke, STUVA e. V. Ältere Verkehrsteilnehmer: Gefährdet oder gefährlich? 18. April 2013, Bonn
2 Ein Blick in die (nahe) Zukunft Ausflug am 18. April 2023 auf dem Weg zur Bushaltestelle Quelle: Folie 2/24
3 Agenda Straßenräume für ältere Fußgänger Straßenräume für ältere Radfahrer Straßenräume für ältere Kraftfahrer Straßenräume für ältere ÖPNV-Nutzer Fazit Alles wie immer oder alles anders? Folie 3/24
4 Straßenräume für ältere Fußgänger Breite von Gehwegen Jeder weg beginnt oder endet zu Fuß! auch im höheren Alter (80 bis 85 Jahre) sind 60% bis 70% der Gruppe noch täglich oder häufig zu Fuß unterwegs bei Senioren im Wohnumfeld bis zu 80% der Wege Berücksichtigung barrierefreier Nahmobilität ist ein entscheidender Baustein einer zukunftsfähigen Stadt- und Verkehrsplanung Regelbreite 2,50 m (1,80 m lichte Breite + Sicherheitsräume + ortsspezifische Zuschläge) Evtl. Breitenzuschläge wg. Hilfsmittelnutzung erforderlich (Wegeketten/Routen!) Trennung vom Radverkehr Folie 4/24 Foto: Brosch Quelle: FGSV, H BVA 2011
5 Straßenräume für ältere Fußgänger Oberflächengestaltung Zonierung Foto: Höger, Kassel Fotos (2): Boenke Foto: Rudolph, Münster Folie 5/24
6 Straßenräume für ältere Fußgänger Oberflächengestaltung Sturzprävention Angst vor Stürzen führt zu eingeschränkter Mobilität! Pflege der Infrastruktur Vermeiden von (niedrigen) Kanten bzw. Kontraste (Hell-Dunkel) herstellen! Kontraste frühzeitig berücksichtigen besonders hohe Dunkelziffer bei diesen Unfällen Fotos (2): Boenke Folie 6/24
7 Straßenräume für ältere Fußgänger Überquerungsstellen dichtes Netz von sicheren Überquerungsstellen! durchgängige Wegeketten schaffen Zunahme des Anteils an Überschreiten-Unfällen mit steigendem Alter innerorts (in Relation zu den übrigen Verkehrsteilnehmern häufiger)?? Foto: SVPT Foto: Boenke Folie 7/24
8 Straßenräume für ältere Fußgänger Überquerungsstellen Sichere Ausstattung von Überquerungsstellen Zeit schaffen durch Überquerungshilfen (Mittelinseln) (für alle Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen) In der Breite (Mittelinseln oder Einengungen) dem Straßenraum und der Situation angemessen gestalten (Geschwindigkeit und Überquerungsbedarf beachten) Ausreichende Sichtbeziehungen der Autofahrer auf die Überquerungsstelle sicherstellen! Fotos (2): Boenke Quelle: FGSV, RASt 2006
9 Straßenräume für ältere Fußgänger Überquerungsstellen Sichere Ausstattung von Überquerungsstellen differenzierte Bordhöhen (Doppelquerung) bei ausreichendem Platzbedarf vorziehen ansonsten 3cm Bordkante mit geeigneter Ausrundung als Kompromiss Ggf. Schutz durch Übergänge mit Lichtsignalschutz Gehgeschwindigkeiten bei Räumzeiten beachten Foto: Boenke Quelle: imove Foto: SVPT
10 Straßenräume für ältere Fußgänger Barrierefreie Wegeketten Quelle: KStA, Quelle: Fotos (2): Boenke Folie 10/24
11 Straßenräume für ältere Menschen Subjektive Sicherheit Kriminalprävention Gerade bei älteren Menschen Angsträume durch unbelebte öffentliche Räume verwahrloste Plätze und Grünanlagen dunkle Unterführungen fehlende Blickbeziehungen Quelle: BMVBS 1) 1) Bundesministerium für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung (2012): Barrieren in Stadtquartieren überwinden Folie 11/24
12 Straßenräume für ältere Radfahrer Schutzräume schaffen Radverkehrsanlagen anlegen, wenn die Randbedingungen dies erfordern (Schutzfunktion!) Anlagen regelkonform ausführen keine Unterschreitung von Regelbreiten Komfortmaße wählen, um Kompensation zu ermöglichen (z. B. Fahrunsicherheiten, Reaktionszeiten, unterschiedliche Geschwindigkeiten, Pedelecs/E-Bikes, ) Foto: Boenke Folie 12/24
13 Straßenräume für ältere Radfahrer Komplexität reduzieren Komplexität reduzieren Eindeutigkeit der Merkmale (z. B. Farbgebung eindeutig und einheitlich) Radverkehrsanlagen in Einmündungs- und Knotenpunktbereichen deutlich kennzeichnen? Foto: Blase/AB Stadtverkehr Fotos (2): SVPT Folie 13/24
14 Straßenräume für ältere Radfahrer Komplexität reduzieren Alternative Möglichkeiten für schwierige Situationen z. B. direktes und indirektes Abbiegen, da Schwierigkeiten beim Umschauen + Quelle: FGSV, ERA 2010 Folie 14/24
15 Foto: Boenke Straßenräume für ältere Radfahrer Schutzräume schaffen Adäquate Überquerungsmöglichkeiten schaffen (Schutzräume) um (gegenüberliegende) Radwege zu erreichen um Falschfahrten entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung zu vermeiden Quelle: FGSV, ERA 2010 Folie 15/24
16 Straßenräume für ältere Radfahrer Stürze vermeiden Angst vor Stürzen mit dem Rad noch größer, als zu Fuß Sicher zu befahrende Oberflächen Absenkungen im Bereich von Radwegauffahrten und -abfahrten ohne Kanten (insbesondere bei tangentialer Anfahrt) Quelle: Folie 16/24
17 Straßenräume für ältere Kraftfahrer Komplexität reduzieren Komplexität der Verkehrsführung reduzieren Anzahl der möglichen Konflikte je Zeiteinheit reduzieren Hilfe bei der Verkehrsführung geben (Markierung, Signalisierung) Menge der ablenkenden Reize reduzieren Keine unerwartete Fahrstreifenreduktion (z. B. hinter dem Kreuzungsbereich weniger Fahrstreifen als in der Knotenpunktzufahrt) Folie 17/24
18 Straßenräume für ältere Kraftfahrer Komplexe Situation Linksabbiegen Probleme bei Abbiegen und Einbiegen/Kreuzen Linksabbieger bei Signalisierung gesichert führen Trennung von Linksabbiegern und Geradeausfahrern Entgegengesetzte Linksabbieger vor Kopf setzen (tangentiales Abbiegen) Eindeutige und erkennbare Markierung, insbesondere bei Abbiegestreifen ( Vortasten, falsches Aufstellen) Foto: Boenke Falsch! OK! + Folie 18/24
19 Straßenräume für ältere Kraftfahrer Komplexe Situation Nicht eindeutige Signalisierung Eindeutigkeit der Verkehrssituation (Signalisierung) Fotos (2): Boenke Folie 19/24
20 Straßenräume für ältere Kraftfahrer Komplexität Widerspruch zwischen Bau und Betrieb Eindeutigkeit der Verkehrssituation (Verkehrsführung) Fotos (2): Boenke Folie 20/24 Quelle: Google
21 Straßenräume für ältere Kraftfahrer Sichtbeziehungen herstellen Erkennbarkeit von Überquerungsstellen für den Fußgänger- und Radverkehr Sichtbeziehungen, verdeckt durch parkende Fahrzeuge Komplexe Situation beim Abbiegen Erkennbarkeit von Radfurten an Einmündungen Anfahrsichtweiten einhalten (Einbiegen/Kreuzen!) Quelle (2): FGSV, RASt Quelle: GDV Folie 21/24
22 Straßenräume für ältere ÖPNV-Nutzer Haltestellen und Einstieg in den ÖPNV Busbuchten innerorts ungeeignet Besser Fahrbahnrandhaltestellen/ Buskaps Busbuchten mit großen Entwicklungslängen für barrierefreien Einstieg (ca. 90 m statt 20 m bei Randhaltestelle) Quelle: FGSV, RASt 2006 Systemeinheit von Infrastruktur (Bordstein) und Fahrzeug (Einstiegshöhe) Kontrastreiche Gestaltung der Ausstattungselemente Foto: Boenke Folie 22/24
23 Straßenräume für ältere Menschen Fazit alles wie immer oder alles anders? Die Analyse zeigt: von schlechter Gestaltung der Straßenräume sind alle Verkehrsteilnehmer betroffen, vor allem aber Kinder und ältere Menschen Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit älterer Menschen Stolper-/Sturzfallen vermeiden Schutzräume schaffen Sicht garantieren Geschwindigkeiten anpassen komplexe Situationen vermeiden (eindeutige, verständliche und sichere Verkehrsführung) Regelwerke beachten: Das Handwerkszeug ist da! Was älteren Menschen nutzt, nutzt in der Regel allen anderen Verkehrsteilnehmern Folie 23/24
24 Straßenräume für ältere Menschen Leitfaden der Eugen-Otto-Butz-Stiftung Folie 24/24
25 Quelle: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr.-Ing. Dirk Boenke, STUVA e. V / Folie 25/24
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