Garmischer Schmerzdatenbank
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- Heike Friedrich
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1 Garmischer Schmerzdatenbank Gibt es einen Unterschied zwischen komplex regionalen und primär generalisierten chronischen Schmerzen? N. Jäger
2 Hintergrund Chronische Schmerzen im Kindesalter führen bei Kinder zu starken Einschränkungen, u.a. in Körperfunktion, Schulalltag, Lebensqualität Medikamentöse Schmerztherapie führt i.a.r nicht zu Rückgang der Beschwerden Aktuelle Therapieansatz ist die multimodale Schmerztherapie durch ein interdisziplinäres Team aus: Ärzten Pflege Physiotherapie Psychologie
3 Krankheitsbilder (Diagnosekriterien Auszüge) Primär generalisierte Schmerzen (PGSVS) Generalisierte Muskuloskelettale Schmerzen in >3 Körperregionen Dauer >3 Monate Mind 3 weitere Symptome Schlafstörungen Kopfschmerzen Müdigkeit Subjektive Weichteilschwellung Komplex regionales Schmerzsyndrom (CRPS) Pos. sensorische Veränderungen Spontanschmerz Therm. Hyperalgie Vaskuläre Veränderungen Hauttemperatur Assymmetrie Veränderung der Hautfarbe Ödem, Schwitzen Schwellung Hyperhidrose Motorische und trophische Veränderungen Motorische Schwäche Veränderungen der Haare und Nägel Yunus, Arthritis Rheum 1985;28:138 Harden, Pain Medicine 2007;8:326
4 Fragestellung Gibt es einen Unterschied zwischen Patienten mit generalisierten und komplex-regionalen Schmerzsyndrom bei Vorstellung und 8 Wochen nach Therapie?
5 Die Garmischer Schmerzdatenbank Aufnahme von konsekutiven Patienten zur stationären, multimodalen Schmerztherapie im DZKJR in eine prospektive Datenbank von 12/2007 bis 11/2010 Einschlusskriterien: Patienten mit der bestätigten Diagnose eines generalisierten, regionalen oder komplex regionalem Schmerzverstärkungssyndroms Yunus, Arthritis Rheum 1985;28:138 Harden, Pain Medicine 2007;8:326
6 Garmischer Schmerzdatenbank Initiale Fragebögen an Eltern und Patienten (T0) Schwerpunkte: Demographische und sozioökonomische Daten Schmerz (numeric rating scale) Lebensqualität (multidimensionaler Schmerzfragebogen für Kinder MPI-K nach Hermann) Funktionelle Einschränkung (C-HAQ, FDI) Durchlaufen einer individuellen multimodale Schmerztherapie für 3-4 Wochen im stationärem Rahmen Nach 8 Wochen und 6 Monaten Wiederholung der Fragebögen (T1 bzw. T2) Eingabe der Daten in eine auf MS Access basierende Datenbank
7 Datenextraktion Patienten mit CRPS und PGSVS ohne vorangegangene Schmerztherapie wurden aus der Datenbank extrahiert Analysiert wurden Fragebögen zum Zeitpunkt T0 und T1 Die folgenden Daten wurden extrahiert: Schmerz (numeric rating scale, NRS) Funktionelle Einschränkung (Functional Disability Index, (FDI) und Childhood health assessment questionnaire (C- HAQ))
8 Statistische Analyse Daten wurden mit deskriptiven und nonparametrischen Methoden (Mann-Whitney-U-Test, Wilcoxon signed rank test) analysiert
9 Ergebnisse Patienten CRPS (n= 37) PGSVS (n= ) Alter (Median, Reichweite) 11 (8-16) 14 (9-17) Geschlecht (% weiblich) 84 % 81% Dauer der Beschwerden (Median, Reichweite) Anzahl der Ärzte vor Therapie (Median, Reichweite) Anzahl der Schmerzmedikamente (Median, Reichweite) 3 Monate (1-90) 24 Monate (1-144) 3 (2-7) 4 (0-75) 0 (0-5) 1 (0-5)
10 Schmerzparameter bei Aufnahme Patienten CRPS (n=18) PGSVS (n=50) p Schmerzstärke vor Therapie (Median, Reichweite) 6,5 (3-9) 7 (2-10) 0,821 FDI vor Therapie 21,5 (6-42) 19 (0-45) 0,001
11 Schmerzparameter im Verlauf Patienten CRPS (n=17) PGSVS (n=59) p Schmerzstärke 8 Wochen nach Therapie (Median, Reichweite) 2 (0-8) 5 (0-9) 0,324 FDI 8 Wochen nach Therapie 3 (0-35) 14 (0-45) 0,003
12 Wirksamkeit der Therapie Zeitpunkt T0 T1 (8 Wochen) p Schmerzstärke (Median, Rchw.) CRPS (n=18) 6,5 (3-9) 2 (0-8) PGSVS (n=48) 7 (2-10) 5(0-9) <0.001 FDI (Median, Rchw.) CRPS (n=19) 21,5 (6-42) 3 (0-35) PGSVS (n=63) 19 (0-45) 14 (0-45) 0.066
13 Zusammenfassung Die multimodale Schmerztherapie ist wirksam Patienten mit einem komplex Regionalen Schmerzsyndrom sind: Jünger Haben eine kürzere Schmerzanamnese Signifikant höhere Einschränkungen im Alltag vor Therapie profitieren von der multimodalem Schmerztherapie signifikant besser im Bereich der Einschränkungen im Alltag im Vergleich mit Patienten mit einem primär generalisieren Schmerzsyndrom Die Geschlechterverteilung ist identisch zu den Patienten mit primär generalisierten Schmerzsyndromen
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Zweigbibliothek Medizin
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