Borderline-Quiz. Wer wird Super-Therapeut?

Transkript

1 Borderline-Quiz Wer wird Super-Therapeut?

2 Was versteht man unter Borderline? Störung der Emotionsregulation Eine Identitätsstörung Borderline ist im Kern eine Eine Beziehungsstörung

3 Pubertätskrise oder Borderline? So spät wie möglich. frühestens ab dem 21. Lebensjahr Ab wann sollte man die Borderline- Störung diagnostizieren? So früh wie möglich. ab dem 16. Lebensjahr, ggf. schon früher. Bei Jugendlichen gibt es keine Borderline-Störung; es handelt sich immer um eine Adoleszentenkrise

4 Borderline Frauen/Männer 50:50 Wie ist die Geschlechterverteilung bei der Borderline- Störung? 80:20 70:30

5 Borderline Frauen/Männer Ja, und zwar Nein Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Darüber ist nichts bekannt

6 Selbstverletzendes Verhalten (SVV) SVV ist immer ein Hinweis auf Borderline Was stimmt? Alle Borderliner verletzen sich selbst SVV gibt es nur bei Borderline

7 Ursachen Es liegt immer ein Trauma zugrunde Wie entsteht eine Borderline- Störung? Borderline ist ansteckend Borderline ist genetisch bedingt

8 Behandlung immer Das kommt darauf an Ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll? Es gibt keinen nachgewiesenen Nutzen medikamentöser Behandlung

9 Behandlung DBT Dialektisch Behaviorale Therapie Welche psychotherapeutischen Ansätze wurden zur Behandlung der Borderline- Störung entwickelt? Schematherapaie MBT- Mentalisieru ngsbasierte Therapie

10 Borderline & Co. Borderline- Betroffene haben häufig noch andere Störungen Borderline tritt immer isoliert auf

11 Lt. Statistik gibt es wenig ältere Borderline- Betroffene. Bei über 50jährigen ca. 0,4 % Borderliner sterben früh Woran liegt das? Die Prognose ist sehr günstig; die Symptomatik wird milder mit dem Älter werden Die Symptomatik verschiebt sich

12 Nicht allein sein können Sucht Idealisierung - Abwertung Spannungszustände Selbstverletzendes Verhalten Wutausbrüche Suizidversuche Schnelle Stimmungswechsel Innere Leere Identitätslosigkeit Überschwemmt werden Von Gefühlen Ängste Innerlich weg gleiten Unsicherheit

13 Ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen Wiederkehrende Suiziddrohungen, - andeutungen oder versuche, selbstschädigendes Verhalten Vorübergehende stressabhängige paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome Identitätsstörungen: eine ausgeprägte Instabilität des Selbstbildes oder des Gefühls für sich selbst Verzweifeltes Bemühen, reales oder imaginäres Verlassenwerden zu verhindern Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen Chronische Gefühle von Leere Unangemessene starke Wut oder Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren Affektive Instabilität, die durch eine ausgeprägte Orientierung an der aktuellen Stimmung gekennzeichnet ist

14 Problem-Schwerpunkte Affektregulation Selbstbild/ Identität Störung der Interaktion

15 Störungen der Beziehung Hohe Erwartungen an andere: Ich kann alleine nicht überleben, ich brauche immer jemanden bei mir Unangenehme Emotionen in Gegenwart anderer: Einsamkeit, Angst, Scham, Wut Schwierigkeiten, die Wirkung von eigenem Verhalten auf andere abzuschätzen Schwierigkeiten, die Reaktionen von anderen vorherzusehen Schwierigkeiten, Verlässlichkeiten aufzubauen Hohe Fähigkeit, die Emotionen der anderen zu lesen

16 Zwischenmenschliche Emotionen Borderliner sind schneller und präziser im Erkennen von aversiven Emotionen Hinweise, dass BPD- Patientinnen insbesondere neutrale oder schwach positive Emotionen fehl interpretieren häufige Ursache von zwischenmenschlichen Problemen

17 Soziale Wahrnehmung

18 Soziale Wahrnehmung: Cyberball während drei Bedingungen: BPD Patienten fühlen sich stärker ausgeschlossen, während sie eingeschlossen sind, oder auch unter automatisierten Bedingungen Wie stark fühlten Sie sich ausgeschlossen? automatic (Domsalla, Lis, Bohus et al., 2013

19 Hilfen für den Umgang

20 Borderline-spezifische Kommunikationsfertigkeiten nach Marsha Linehan Sich auf die zu vermittelnde Botschaft konzentrieren Vereinfachen (kein Raum für Falschinterpretationen) Positive Rückmeldungen geben, die dem Gegenüber und der Beziehung angemessen sind ( Borderline-Brille ) Fragen stellen (auch bei Ablehnung in Kontakt bleiben) Auf den eigenen Tonfall und die nonverbale Kommunikation insgesamt achten

21 Innere Haltung Borderline-Patienten haben sich ihre Suppe nicht selbst eingebrockt, müssen sie aber selbst auslöffeln Es bedarf für sie einer größeren Anstrengung als für andere, sich zu verändern Dialektische Betrachtungsweise (DBT): Annehmen von Leid und Schmerz vs. Drängen auf Veränderung Veränderung ist möglich Eigen-Verantwortung übernehmen ist wichtig so viel Normalität wie möglich Die Auswirkungen der Störung nicht persönlich nehmen Frage nach der guten Absicht!?