ARBEITEN MIT LITERATUR. Warum Literaturarbeit?
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- Paula Fleischer
- vor 5 Jahren
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1 ARBEITEN MIT LITERATUR Warum Literaturarbeit?
2 Wozu arbeiten wir mir Literatur? Die Literaturarbeit ist eine wichtige Komponente im Prozess Ihres wissenschaftlichen Arbeitens und hilft Ihnen von Anfang an dabei, Ihre Forschungsfrage zu begründen, in einen wissenschaftlichen Kontext zu setzen, und im jeweiligen wissenschaftlichen Diskurs zu verankern. Gute Literaturarbeit hilft Ihnen auch dabei, begründete Argumente zu erstellen, welche eventuelle theoretischen Konzepte oder auch Herangehensweisen und Methoden rechtfertigen und erklären. Literaturarbeit kann zeigen, dass Sie in der Lage sind, den aktuellen Forschungsstand in einem gewissen Gebiet zu verstehen und zu interpretieren, und zwar auf wissenschaftlicher Ebene. Ausserdem begründen Sie aufgrund Ihrer Literaturarbeit, warum Ihre Forschungsfrage relevant ist und wie sie in neueste Erkenntnisse und Entwicklungen passt. (Siehe Bryman & Bell, 2011, S ) 2
3 Wozu arbeiten wir mir Literatur? Bryman and Bell (2011, S. 103) weisen auf verschiedene Argumente hin, welche die Wichtigkeit der Literaturarbeit im Forschungsprozess unterstreichen. Dazu gehören: Machen Sie sich bestehendes Wissen zu Nutzen und bauen Sie darauf auf. Positionieren Sie Ihre eigene Arbeit im Kontext von bestehender Forschung in Ihrem gewählten Feld. Vermeiden Sie eventuelle Fehler, die andere gemacht haben. Lernen Sie die in Ihrem Feld gängigen und etablierten Methoden und Theorien kennen. Finden Sie heraus, welche Aspekte in Ihrem Feld besonders zu beachten sind, und welche viel diskutiert werden (z.b. relevante Variablen). Untermauern Sie die Erkenntnisse, welche sich aus Ihrer Arbeit ergeben, mit Argumenten aus der Literatur. Finden und definieren Sie zusätzliche Forschungsfragen oder -lücken. 3
4 Arten der Literaturarbeit Ein sogenannter "Literature Review" (diese Bezeichnung wird auch im Deutschen häufig so übernommen) ist nicht einfach nur eine kommentierte Liste von verschiedenen Artikeln und Fachliteratur sondern eine kritisch aufgearbeitet Darstellung der relevanten Quellen als Grundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage. Dabei soll angemerkt werden, dass es verschiedene Arten des Literature Reviews gibt. Der systematische Literature Review ist eine relativ neue Erscheinung, die in den letzten Jahren zunehmend an Wichtigkeit gewonnen hat. Dabei wird die bestehende Literaturbasis systematisch und nach vorgegebenen Schritten und Kriterien untersucht, was dazu führt, dass dieser Ansatz von vielen als objektiver und evidenz-basiert gesehen wird. Dabei zu bedenken ist jedoch der Zeit- und Resourcenaufwand, der mit einem solchen Vorgehen einhergeht. Ausserdem eignet sich ein systematischer Review besser für Fragen, die relativ gut umgrenzt sind, und weniger für jene, wo die Grenzen nicht so klar umrissen sind (z.b. bei qualitativen Ansätzen). Ein alterativer Ansatz ist der narrative Literature Review, der in vielen Forschungsfeldern eher die Norm ist. Hier geht es nicht darum, mit expliziten und klar definierten Kriterien vorzugehen. Die Auswahl der bearbeiteten Literatur ist freier und mehr darauf abgezielt, Verständnis aufzubauen als einen Bereich systematisch zu durchforsten. Die Grenzen zwischen diesen beiden Ansätzen ist aber bei weitem nicht klar definiert, und es gibt auch im narrativen Ansatz Bemühungen, klarer zu definieren, welche Quellen berücksichtigt werden, und aus welchen Gründen diese ausgewählt wurden. 4
5 Auswahlkriterien In jedem Fall werden Sie bei der Auswahl der Literatur in Ihrer Forschungsarbeit darüber urteilen müssen, was Sie verwenden und was nicht geeignet ist. Bei dieser Bewertung stützen Sie sich auf Aspekte wie Relevanz (Inhalt, Bezug zum eigenen Thema, passen für die Fragestellung, etc.) und Qualität (Aktualität, Glaubwürdigkeit, Niveau, Autorenschaft, etc.). Die Relevanz einer Quelle läßt sich in der Regel relativ schnell bestimmen, z.b. indem man sich ein Abstract, den ersten oder letzten Absatz, die Einleitung, oder auch nur das Inhaltsverzeichnis einer Quelle anschaut. Die Qualität einer Arbeit kann schwieriger zu beurteilen sein. Faktoren, die man dabei berücksichtigen kann, sind z.b. die Reputation der Autor/-innen, die Qualität der Publikation in welcher ein Artikel erscheint (z.b. Peer-Review), die Anzahl der Verweise von anderen Werken auf die Quelle, gibt es klare bibliographische Angaben in der Quelle, etc. Tipp: Eine gute Hilfestellung zur Bewertung von wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften bietet das VHB ranking. Icon made by Freepik from 5
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