Gesunde Arbeitsbedingungen Gesunde Unternehmen
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1 Jutta Gatternig & Gottfried Epp Gesunde Arbeitsbedingungen Gesunde Unternehmen Wissenswertes zur ASchG-Novelle Evaluierung psychischer Belastungen und der dazugehörigen Norm (ÖNORM EN ISO 10075)
2 Epilog
3 Epilog: ASchG-Novelle
4 Epilog Quelle: ULICH, E. (2013, S. 198) + 98% + 93%
5 Überblick 1. Novelle des ASchG 2. Was sind psychische Belastungen und Beanspruchungen? 3. ÖNORM EN ISO bis Langzeitfolgen für MitarbeiterInnen und Unternehmen 5. Kritische Betrachtung, positive Langzeitfolgen
6 1. Die Novelle des ASchG schreibt die Evaluierung psychischer Belastungen dem Unternehmer verpflichtend vor. Unternehmen setzen im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen oder BGF Maßnahmen bereits Analysen durch, die z.t. nicht den ÖNORM- Standards entsprechen Die Vielzahl an Angeboten zum Thema Gesundheit am Markt verunsichert Unternehmer
7 1. Psychische Belastungen und Beanspruchungen Unter Gefahren im Sinne dieses Bundesgesetzes sind arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen zu verstehen, die zu Fehlbeanspruchungen führen ( 2 Z 7 ASchG)
8 1. Entwicklung Beginn: Anfang der 70er Jahre DIN nach 15 Jahren: Begriffsfestlegungen ISO Ergonomic priciples related to mental work-load Genernal terms and definitions 1991 DIN EN ISO , -2, -3 europäische Norm 2 Norm zur Arbeitsgestaltung (Design principles) 3 Anforderungen an Messinstrumente Bedingungsbezogener Ansatz (Verhältnisprävention)
9 2. Definition Psychische Belastungen Psychische Belastungen sind die objektiven, durch die Arbeitsanforderungen und die Arbeitsumwelt von außen auf den Menschen psychisch einwirkenden Faktoren. (vgl. ÖNORM EN ISO ) Während der Begriff Belastung umgangssprachlich negativ verwendet wird, definiert die Norm diese neutral.
10 2. Wie wirken psychische Belastungen? Psychische Belastungen ergeben sich aus einem Wechselspiel von Ressourcen und Anforderungen. Die Auswirkungen von psychischen Belastungen auf das einzelne Individuum werden psychische Beanspruchungen genannt. Man kann sich diese im Sinne einer Waage vorstellen.
11 Psychische Fehlbeanspruchung Anforderungen Monotonie Ressourcen Unterforderung
12 Psychische Fehlbeanspruchung Ressourcen Stress Anforderungen Ermüdung SäUgung Überforderung
13 2. Definition psychische Beanspruchung sind die unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastungen auf das Individuum. Die Ausprägung der psychischen (Fehl-)Beanspruchungen sind neben individuellen Voraussetzungen vor allem von Stärke und Dauer der psychischen (Fehl-)Belastungen abhängig. (vgl. ÖNORM EN ISO )
14 3. ÖNORM EN ISO Welche Normen bilden die Grundlage des neuen Gesetzes? ÖNORM EN ISO Allgemeines und Begriffe - 2 Gestaltungsgrundsätze - 3 Beurteilungskriterien für Verfahren zur Erfassung psychischer Belastungen
15 ÖNORM EN ISO Begriffe Psychische Belastung Psychische Beanspruchung Folgen der psychischen Beanspruchung Anregungseffekte (Anregung, Aktivierung) Beeinträchtigende Effekte Psychische Ermüdung Ermüdungsähnliche Zustände (Monotoniezustand, Herabgesetzte Wachsamkeit, Psychische Sättigung) Andere Auswirkungen (Übungseffekte)
16 ÖNORM EN ISO Allgemeine Gestaltungsgrundsätze Ebene: Aufgabe und/od. Tätigkeit Arbeitsmittel Arbeitsumgebung Arbeitsorganisation Zeitliche Organisation Zur Vermeidung beeinträchtigender Folgen wie: Ermüdung, Monotonie, Herabgesetzte Wachsamkeit, Sättigung... das Arbeitssystem an den Nutzer anzupassen...
17 ÖNORM EN ISO Hinweise zur Gestaltung der Intensität und Dauer der Arbeitsbelastung 35 Leitsätze in Bezug auf Ermüdung 11 in Bezug auf Monotonie 7 Gestaltungsziele hinsichtlich der herabgesetzten Wachsamkeit 10 Vorschläge zur Vermeidung von psychischer Sättigung
18 Gestaltungsgrundsätze (Beispiele) Zeitliche Verteilung der Arbeitsbelastung Dauer der Aufmerksamkeit Ruhezeit zwischen aufeinander folgenden Arbeitstagen oder Schichten Verteilung der Arbeit über die Tageszeit Empfehlungen zu Schichtarbeit Arbeitsunterbrechungen und Erholungspausen Aufgabenwechsel mit unterschiedlichen Aufgabenanforderungen oder Arten psychischer Belastung
19 Gestaltungsgrundsätze (Beispiele) Intensität der psychischen Belastung Vermeidung der Mehrdeutigkeit des Aufgabenzieles Umgang mit Komplexität der Aufgabenanforderungen Angemessene Bedienungsstrategien Angemessenheit der Information z.b.: Vermeiden von Mehrdeutigkeit der Information Entscheidungsunterstützung Dimensionalität motorischer Aktivitäten
20 ÖNORM EN ISO Allgemeine Grundlagen Definition des Gegenstandes der Messung, der Messtiefe und der Verfahren Anforderungen an die Verfahren Objektivität, Zuverlässigkeit, Gültigkeit, Messempfindlichkeit, diagnostische Aussagekraft, Generalisierbarkeit, Gebrauchstauglichkeit, kritische Werte Anforderungen an die Vorgehensweise Anforderungen an die Dokumentation
21 ÖNORM EN ISO Die dreidimensionale Struktur berücksichtigt: unterschiedliche Aspekte der psych. Arbeitsbelastung (Belastung, Beanspruchung, Ermüdungsauswirkungen) unterschiedliche Messtechniken (Aufgabenanalyse, Leistungserfassung, subjektive Einschätzungen,... ) Unterschiedliche Grade der Genauigkeit Orientierende Verfahren (2 Stufen) Screening Verfahren (3 5 Stufen) Genaue Präzisionsmessung (mehr als 5 Stufen)
22 4. Langzeiaolgen Die längerfristigen Auswirkungen von psychischen Fehlbeanspruchungen finden im ASchG bislang keine Berücksichtigung. Erweiterung des Modells - Positive Effekte - Langzeitfolgen
23 Fokus 1: Vermeidung von Fehlbeanspruchungen
24 Negative Langzeitfolgen
25 Fokus 2: Förderende Effekte
26 Voraussetzung Anforderungen Ressourcen ausgeglichene psychische Beanspruchung
27 Positive Langzeitfolgen
28 Langzeitfolgen
29 5. Kricsche Betrachtung Was nicht nur positive Auswirkung hat: Die Orientierung an der Vermeidung negativer Folgen schlecht gestalteter Arbeit (vgl. ASchG, ÖNORM EN ISO 10075) Auf Verhaltensprävention orientierte Informationskampagnen Fördertöpfe trennen zwischen BGF und Evaluierung psychischer Belastungen (nach ASchG) Die Vielfalt an Evaluierungsverfahren mit unterschiedlicher inhaltlicher Aussagekraft Langfristige Beanspruchungsfolgen sind nicht Teil der Evaluierung
30 5. Posicves Entwicklungspotencal Zu begrüßen ist: Trennung zwischen personenunabhängiger (objektiver) Belastung und Auswirkungen in der Person des Arbeitenden (Beanspruchung). Gesundheitsprävention setzt somit nicht am Verhalten des Mitarbeiters, sondern an den Bedingungen der Arbeit an. BGM gewinnt durch die Möglichkeit der Berücksichtigung von langfristigen Beanspruchungsfolgen an Bedeutung. Durch BGM erhält das Unternehmen konkrete Kennzahlen an die Hand, um seine Leistungsfähigkeit und Gesundheit des ganzheitlich zu gestalten.
31 Kontakt Mag.a Jutta Gatternig Arbeits- und Organisationspsychologin, Unternehmensberaterin, Psychotherapeutin Mag. Gottfried Epp Arbeits- und Organisationspsychologe, Unternehmensberater, Akadem. Supervisor (ÖVS) AOP-Beratung GbR Arbeit Organisation Person
32 Literatur / Webtipps EPP, G. & J. GATTERNIG (2013). Gesunde Arbeitsbedingungen gesunde Unternehmen. Wissenswertes für HR-ExpertInnen zur ASchG-Novelle "Evaluierung psychischer Belastungen". In: Leaders Circle. Abrufbar unter: AUVA (2013). Evaluierung psychischer Belastungen. Die Arbeits-Bewertungs- Skala ABS Gruppe. Abrufbar unter: ABSGruppe_Brosch%C3%BCre.pdf BMASK (2013). Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen nach dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) Merkblatt. Abrufbar unter: Merkblatt_Arbeitsplatzevaluierung_psychischer_Belastungen_22_1.pdf
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