Deutschlands Medizintechnik zählt zu den Wachstumsbranchen

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1 Deutschlands Medizintechnik zählt zu den Wachstumsbranchen Branche bleibt auf starke Auslandsverkäufe angewiesen / Von Siegfried Ellermann Berlin (gtai) - Trotz eines scharfen Preiswettbewerbs bleiben die Aussichten für die weitere Entwicklung der deutschen Medizintechnikbranche ungetrübt. Dies geht aus Quellen des Bundesverbands Medizintechnik hervor (BVMed). Mitglieder der Interessengruppe gelten als äußerst innovativ und melden eine Vielzahl von Patenten an. Der Großteil der Umsätze wird auf dem Weltmarkt erzielt, wobei die USA mit Abstand den wichtigsten Absatzmarkt bilden. Im Importgeschäft spielt auch die Schweiz eine wichtige Rolle. Für 2015 gilt auf der Grundlage der Herbstumfrage unter BVMed-Unternehmen auf dem deutschen Markt ein Umsatzwachstum von 4,3% als wahrscheinlich (2014:3,4%). Dies führen Verbandsvertreter im Wesentlichen auf Mengensteigerungen und neue Behandlungsmethoden zurück. Dagegen vermindern sich die Gewinne weiterhin. Als Grund nennt der BVMed vor allem den verstärkten Preisdruck, der durch Einkaufsbündelungen im Krankenhaussegment und Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich entsteht. Weltweit ist ein Umsatzwachstum von 6,8% zu erwarten (2014: 4,6%). Die unterschiedliche Entwicklung der Inund Auslandsmärkte dürfte sich auch 2016 fortsetzen: Während nur 43% Prozent der Unternehmen eine positive Entwicklung in Deutschland erwarten, gehen 62% weltweit von einer günstigeren Geschäftslage aus. Der Gesamtumsatz der deutschen Hersteller von Medizintechnik belief sich dem BVMed zufolge 2014 auf 25,2 Mrd. Euro (2013: 24,6 Mrd.), wobei Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern berücksichtigt wurden. Im Inland erwirtschafteten die Firmen insgesamt 8,1 Mrd. Euro (2013: 7,9 Mrd.). In den Angaben sind allerdings bis zu einem gewissen Grad branchenfremde Produktlinien enthalten. Inlandsmarkt für Elektromedizingeräte hat sich erholt Das Statistische Bundesamt wiederum meldete, dass sich die Verkäufe ausschließlich von medizintechnischen Produkten in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 um 10,5% auf 16,1 Mrd. Euro erhöhten (Betriebe mit 50 Beschäftigten oder mehr). Auf dem deutschen Markt nahmen die Umsätze dabei um 12,8% auf 4,8 Mrd. Euro zu. Im Bereich der Bestrahlungs-, Elektrotherapie- und elektromedizinischen Geräte (inklusive Röntgenapparate) stiegen die Einnahmen global um 16,7% auf 5,8 Mrd. Euro sowie im Inland um 40,1% auf circa 0,9 Mrd. Euro. 1

2 Umsätze der deutschen Medizintechnikbranche (in Mio. Euro) 1) bis 3. Quartal bis 3. Quartal Betriebe GP ) 6.727, , , ,2.Inland 911,2 894,3 644,0 908,8 GP ) , , , ,5.Inland 6.360, , , ,2 Fachliche Betriebsteile GP ) 6.859, , , ,2.Inland 917,2 930,7 673,9 943,9 GP ) , , , ,8.Inland 4.615, , , ,6 1) Betriebe mit 50 Mitarbeitern oder mehr; Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2009 (GP 2009); 2) Bestrahlungs-, Elektrotherapie- und elektromedizinische Geräte; 3) Medizinische, chirurgische und zahnmedizinische Apparate, Materialien und Instrumente; Teile und Zubehör Quelle Statistisches Bundesamt Ferner hat sich im 1. Halbjahr 2015 im Vergleich zu Januar bis Juni 2014 Deutschlands Produktion von medizintechnischen Produkten erhöht (Betriebe mit 20 Mitarbeitern oder mehr). Im Fall der Bestrahlungs-, Elektrotherapie- und elektromedizinischen Geräte usw. betrug der Anstieg 44,4% auf etwa 1,9 Mrd. Euro. Die Herstellung von medizinischen, chirurgischen und zahnmedizinischen Apparaten, Materialien und Instrumenten sowie von Teilen und Zubehör nahm dagegen nur um 4,4% auf 6,5 Mrd. Euro zu, so Quellen des Statistischen Bundesamts. 2

3 Produktion in Mio. Euro 1) Halbjahr Halbjahr Bestrahlungs-, Elektrotherapiegeräte 2) 3088, , , ,8.Röntgenapparate 950,3 942,7 385,6 873,2.Teile f. Röntgenapp. 324,2 305,1 143,0 145,5.Elektrodiagnosegeräte 800,8 783,1 356,9 406,7 Apparate, Materialien, Instrumente 3) , , , ,3.Dentalbohrmaschinen 420,2 453,1 k.a. 244,3.Sonstige zahnmedizin. Geräte, Instrumente 684,5 674,4 348,0 387,4.Spritzen, Kanülen, Katheter usw. 569,2 614,9 311,4 292,8.Endoskope 631,7 729,2 348,4 388,4.Künstliche Nieren 608,3 641,9 319,1 274,6.Transfusionsgeräte 743,8 668,3 339,1 303,1.Apparate f. Anästhesie 244,1 330,5 158,3 160,5.Chirurgische Instrumente 464,6 512,5 248,8 285,0.App. f. Ozontherapie etc. 160,4 341,4 160,5 202,0.Künstliche Gelenke, orthopädische Vorricht , ,3 719,8 720,5.Waren f. Zahnprothetik 1.025, ,0 518,4 518,8.Sonstige Waren d. Prothetik 903,1 885,9 453,3 448,0.Möbel 550,4 571,3 289,1 270,8 1) Betriebe mit 20 Mitarbeitern oder mehr, Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2009 (GP 2009); 2) GP , ohne Geräte für nicht-medizinische Zwecke; 3) GP , ohne Brillengläser und - fassungen, Zahnzement, Nahtmaterialien usw. Exporte von orthopädischen Produkten im Plus Die deutsche Medizintechnikindustrie ist sehr exportintensiv und weist üblicherweise Exportquoten zwischen 60 und 65% auf, so BVMed-Quellen. Im Jahr 2014 lag dieser Anteil sogar bei 68%. Mitte der 90er Jahre waren es lediglich rund 40% gewesen. Unterlagen des Statistischen Bundesamts zufolge nahmen die deutschen Ausfuhren von Medizintechnikprodukten in den ersten neun Monaten 2015 im Vergleich zu dem entsprechenden Zeitraum 2014 um insgesamt 11,3% auf 16,0 Mrd. Euro zu. Besonders vorteilhaft entwickelten sich die Auslandslieferungen von orthopädischen Produkten, Implantaten usw. (+19,1% auf 2,9 Mrd. Euro). Ebenfalls stark verlief der Verkauf von Elektrodiagnosegeräten und Röntgenapparaten (+11,8% auf 4,5 Mrd. Euro). 3

4 Außenhandel nach SITC (in Mio. Euro) Warengruppe Ausfuhr Mediz. Elektrodiagnoseapparate, radiologische Apparate 6.743, , ,7 Instrumente, Geräte, Apparate f. medizinische Zwecke 8.702, , ,6 Orthopädische Vorrichtungen, Prothesen 3.348, , ,0 Sterilisierapparate f. medizinische u.a. Zwecke 86,2 83,7 88,0 Insgesamt , , ,3 Einfuhr Mediz. Elektrodiagnoseapparate, radiologische Apparate 2.285, , ,0 Instrumente, Geräte, Apparate f. medizinische Zwecke 5.690, , ,4 Orthopädische Vorrichtungen, Prothesen 3.289, , ,7 Sterilisierapparate f. medizinische u.a. Zwecke 29,6 28,2 32,5 Insgesamt , , ,6 Wichtigste Handelspartner sind in den USA zu Hause Auch wenn die USA das wichtigste Zielland für deutsche Medizinexporteure sind und die Nachfrage aus der VR China weiter steigt, entfällt auf die restliche europäische Union mit 38% der größte Anteil der Lieferungen. Weitere 13% nimmt das restliche Europa ab, schrieben BVMed-Analysten in ihrem "Branchenreport 2015". Nach Nordamerika und nach Asien gelangen jeweils circa 18% der Ausfuhren. Wichtigste Abnehmermärkte für deutsche Medizintechnik (in Mio. Euro) 4

5 MKT Auch die Kassen der Importeure klingelten in den ersten drei Quartalen 2015 ununterbrochen, wobei sich die gesamten Käufe von Medizintechnik um 11,7% auf 10,1 Mrd. Euro erhöhten. Besonders starke Zuwachsraten verzeichnete das Statistische Bundesamt im Geschäft mit Sterilisationsapparaten (28,4%, allerdings auf lediglich 21,6 Mio. Euro) sowie mit orthopädischen Produkten, Implantaten usw. (19,9% auf 2,7 Mrd. Euro). Wichtigster Beschaffungsmarkt blieb in der jüngeren Vergangenheit mit weiterhin großem Abstand die US-Medizintechnikbranche. Aber auch Hersteller in der Schweiz erfreuten sich nach wie vor großer Beliebtheit in deutschen Abnehmerkreisen. Wichtigste Beschaffungsmärkte für deutsche Medizintechnik (in Mio. Euro) 5

6 MKT (S.E.) KONTAKT Günter Maier Ihre Frage an uns Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch teilweise nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 6