Nutztiere in der Schweiz
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- Stanislaus Otto
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1 Faktenblatt Nr. 5 Statistische Daten, Schätzungen und Fragen Zusammengestellt von Priska Baur, Flavio von Rickenbach ZHAW Wädenswil,
2 ZHAW Wädenswil Wie viele Millionen Nutztiere leben in der Schweiz? 1,4 Millionen 14,3 Millionen A. B. Konzept und Grafik: Priska Baur C. 75 Millionen Gestaltung: Flavio von Rickenbach
3 ZHAW Wädenswil Auch in der Schweiz sind Mastküken die häufigsten Tiere in der Landwirtschaft. Nutztierbestand nach Arten ( ) Daten: Proviande (2016) Ein Mastküken lebt 30 bis 40 Tage und liefert 1 Kilogramm Fleisch, eine Milchkuh lebt im Durchschnitt 5 bis 6 Jahre und liefert mehr als 200 Kilogramm Fleisch. Verkaufsfertiges Fleisch pro Tier Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis Fleischerträge (Agridea Deckungsbeitragskatalog) sowie Verkaufs-/Schlachtgewicht-Koeffizienten (Proviande 2016) Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
4 ZHAW Wädenswil In der Schweiz wurden 2016 mehr als 70 Millionen Tiere geschlachtet, und es werden jedes Jahr mehr. Schlachtungen in der Schweiz 2006 bis 2016 Daten: Proviande (2016) Für 16 Prozent der Inlandfleischproduktion werden 65 Mio. Tiere geschlachtet. Beitrag der Tiere zur Fleischproduktion (2015) Geschlachtete Tiere: 100 Prozent = 70 Millionen; Inländische Fleischproduktion: 100 Prozent = Tonnen (Verkaufsgewicht) Daten: Eigene Berechnungen auf Basis Schlacht- und Fleischproduktionsstatistik Proviande (2016) Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
5 Durchschnittliche Tierbestände in der bodenunabhängigen Tierhaltung 1) : Mastküken Legehennen 543 Schweine (2015). 80 Prozent der Schweine, Mastküken und Legehennen befinden sich auf 6 Prozent der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe (2015) Tierische Produktion Alle Betriebe mit Tierhaltung Anteil Betriebe mit Tierhaltung an allen LW- Betrieben Ausgewählte Betriebe aufgrund Anzahl Tiere 1) Anteil ausgewählte Betriebe an allen LW- Betrieben Anteil ausgewählte Betriebe an allen Betrieben mit Tierhaltung Anzahl Tiere auf allen Betrieben, Stichtag Anzahl Tiere auf ausgewählten Betrieben, Stichtag Anteil Tiere auf ausgewählten Betrieben an Tieren auf allen Betrieben Durchschn. Anzahl Tiere auf allen Betrieben mit Tierhaltung Durchschn. Anzahl Tiere auf ausgewählten Betrieben A B = A/53'232 Schweinehaltung ,9 % Kükenmast 897 1,7 % Legehennen 10'450 19,6 % Rindviehhaltung 36' % Milchkühe 21'875 41,1 % Vermarktete Milchmenge 2) 22'116 41,5 % C 2'212 (Betriebe mit 200 und mehr Schweinen) 517 (Betriebe mit 5'000 und mehr Mastküken) 388 (Betriebe mit 2'000 und mehr Legehennen) 21'252 (Betriebe mit 30 und mehr Rindern) 21'875 (Alle Betriebe) 13'018 (Betriebe mit vermarkteter Milchmenge von 100'000 kg. und mehr) D = C/53'232 E = C/A F G H = G/F I = F/A I = G/C 4,2 % 32,5 % 1 495'737 1'200' % ,0 % 57,6 % 6 897' ' % '995 0,7 % 3,7 % 2 651'551 2'133' % 254 5'498 39,9 % 57,8 % 1'554'319 1'278' % ,1 % 100 % 574' ' % ,5 % 58,9 % 3'381'477 t (vermarktete Milchmenge alle Betriebe) 2'849'136 t (vermarktete Milchmenge ausgewählte Betriebe) 84 % (Anteil vermarktete Milchmenge ausgewählte Betriebe an vermarkteter Milchmenge alle Betriebe) 153 t (Durchschnittlich vermarktete Milch alle Betriebe) 219 t (Durchschnittlich vermarktete Milch ausgewählte Betriebe) Daten: Eigene Berechnungen auf Basis Daten SBV (2016), TSM (2016) 1) Die bodenunabhängige Tierhaltung findet sich v.a. bei Schweinen und Geflügel. Die Schwellen für die Auswahl der Betriebe zur Berechnung der Durchschnittszahlen wurden so festgelegt, dass ca. 80 Prozent des jeweiligen Tierbestandes erfasst wurden: Schweinehaltung: 200 und mehr Schweine Kükenmast: und mehr Mastküken Legehennen: und mehr Legehennen Rindviehaltung: 30 und mehr Rinder Milchkühe: alle Betriebe Milchproduktion: Betriebe mit einer jährlich vermarkteten Milchmenge von kg und mehr Lesebeispiel: Im Jahr 2015 hielten die 388 grössten Legehennenbetriebe 80 Prozent des Legehennenbestandes und im Durchschnitt Legehennen pro Betrieb. Die 388 Betriebe machten weniger als ein Prozent (0.7 %) aller Schweizer Landwirtschaftsbetriebe aus. 2) Die vermarktete Milchmenge wurde berücksichtigt, um die Konzentration der Milchproduktion zu beurteilen. Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
6 ZHAW Wädenswil Gemäss Proviande-Werbung werden 75 Prozent der Nutztiere im Direktzahlungsprogramm RAUS gehalten, gemäss eigenen Berechnungen sind es 12 Prozent aller Tiere, die in einem Jahr in der Schweiz leben. Anteil Nutztierbestandes, der im Direktzahlungsprogramm RAUS gehalten wird (2015) Daten: Eigene Berechnungen auf Basis Daten Proviande (Tierbestände) und BLW (Anzahl Tiere, in GVE, in Direktzahlungsprogramm RAUS). Abweichung zu 75 Prozent gemäss Proviande: die BLW Statistik berücksichtigt nur Tiere auf direktzahlungsberechtigten Betrieben. Mehr als 80 Prozent der Kühe sind im Direktzahlungsprogramm RAUS, bei den Mastküken sind es 5 Prozent. Anteil Tiere nach Tierart im Direktzahlungsprogramm RAUS (2015) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% mit regelmässigem Auslauf ohne regelmässigen Auslauf Daten: Eigene Berechnungen auf Basis Daten Proviande 2016 (Tierbestände) und BLW (Tierbestände in Direktzahlungsprogramm RAUS, in GVE) Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
7 Ausgewählte Vorschriften RAUS und Tierschutzverordnung Milchkühe: Auslauf auf Weide 1. Mai bis 31. Oktober an 26 Tagen pro Monat; Auslauf auf Auslauffläche 1. November bis 30. April an 13 Tagen pro Monat. Übrige Rinder: Zugang zu Auslauffläche während ganzen Jahres, z.b.: 3,5 m 2 pro Kalb; 5,5 6,5 m 2 pro Mastrind. Schweine: Täglich mehrstündiger Zugang zu Aussenklimabereich (AKB), z.b.: 0,5 m 2 pro Mastschwein. Legehennen: Täglich Zugang zu 43 m 2 AKB pro Tiere. Dies entspricht 23 Legehennen pro m 2. Zugang zu Weide im Sommer während 5 Stunden pro Tag. Zugang zu AKB und Weide in ersten 23 Alterswochen fakultativ. Platz im Stall gemäss Tierschutzverordnung: 1 m 2 begehbare Gitterfläche für 12,5 Legehennen und 1 m 2 begehbare Einstreufläche für 3,5 Legehennen. Mastküken: 13 m 2 AKB pro Tiere. Dies entspricht 77 Tiere pro m 2. Platz im Stall gemäss Tierschutzverordnung: max. 30 kg Beleggewicht pro m 2 ; 30 kg = 15 Tiere à 2 kg. Zugang zu Weide im Sommer während 5 Stunden pro Tag. Zugang zu AKB und Weide an ersten 21 Lebenstagen fakultativ. (Quelle: Direktzahlungsverordnung DZV; Tierschutzverordnung TSchV) 250 Mastküken = eine Kuh - Was ist ein Tier? Eine Grossvieheinheit entspricht (Auswahl): Kuh Kälber (bis 160 Tage alt) Schafe gemolken Ziegen gemolken Kaninchen Jungtiere (Mast bzw. Aufzucht) Mastschweine Legehennen Mastküken jeden Alters Quelle: Landwirtschaftliche Begriffsverordnung LBV Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
8 Antworten zur Frage Nutztiere Die Zahlen beschreiben unterschiedliche Zählweisen des Tierbestandes. A. 1,4 Millionen: Tierbestand an Stichtag, umgerechnet in Grossvieheinheiten (GVE) (Daten: eigene Aggregation auf Basis BLW 2016 und Proviande 2016). B. 14,3 Millionen: Tierbestand an Stichtag (Daten: Proviande 2016). C. 75 Millionen: Tiere, die in einem Jahr in Schweiz gelebt haben. Zahl ist ca. 5 Mal höher, da Stallplätze von Mastschweinen und küken nacheinander von mehreren Tieren besetzt werden (ca. 3 Schweine pro Jahr, ca. 7 Küken pro Jahr). Daten: eigene Berechnung auf Basis Tierbestand an Stichtag und Schlachtzahlen (Daten: BLW 2016, Proviande 2016). Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
9 Legende und Erläuterungen Aussenklimabereich AKB: Begehbare vollständig gedeckte Fläche ausserhalb des Stalls (Quelle: Direktzahlungsverordnung, DZV) Grossvieheinheit (GVE): «Die Grossvieheinheit ist eine Einheit, dank der die verschiedenen Nutztiere miteinander verglichen werden können. 1 GVE entspricht dem Futterverzehr und dem Anfall von Mist und Gülle einer 650 kg schweren Kuh. Auf dieser Grundlage werden Umrechnungsfaktoren in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht des Tieres verwendet (z.b. entspricht ein über 1-jähriges Schaf 0,17 GVE)» (Quelle: BFS 2015) Nutztiere: Zu den Nutztieren zählen Milch- und Mutterkühe, übriges Rindvieh, Schweine, Legehennen und Mastküken; weiter: Schafe, Ziegen, Pferde, Kaninchen und andere Tierarten. RAUS: «Regelmässiger Auslauf im Freien» (Quelle: BLW 2018) Schlachtgewicht: Das Schlachtgewicht beinhaltet Knochen, Fleisch ohne Knochen, Fettabschnitte und Gewichtsverluste. Nicht zum Schlachtgewicht zählen Haut, Blut, Magen, Därme, Innereien, Fett, Kopf, Füsse (Quelle: Schweizer Fleischfachverband SFF 2009). Verkaufsgewicht: Für die menschliche Ernährung relevantes, verkaufsfertiges Frischfleischäquivalent (Quelle: Proviande 2016). Quellen Agridea & FiBL (2015). Deckungsbeiträge Ausgabe BFS (2015). Schweizer Landwirtschaft Taschenstatistik BLW (2016). Tierwohlbeiträge (BTS/RAUS). letzter Besuch Direktzahlungsverordnung DZV (SR ) vom 23. Oktober 2013 (Stand am 1. Januar 2018) Landwirtschaftliche Begriffsverordnung LBV (SR ) vom 7. Dezember 1998 (Stand am 1. Januar 2018). Anhang 1. Faktoren für die Umrechnung des Tierbestandes in Grossvieheinheiten. Proviande (2016). Der Fleischmarkt im Überblick SBV (2016). Agristat, Statistische Erhebungen und Schätzungen Tierschutzverordnung TSchV vom 23. April (Stand am 4. September 2018) TSM (2016). Milchstatistik der Schweiz Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
10 Hinweis zu den Daten Die Zahlen in diesem Faktenblatt zeigen, dass es zum Thema Nutztiere viele verschiedene Statistiken gibt. Je nach Datengrundlagen und Annahmen können die Unterschiede gross sein. Die Berechnung statistischer Kennzahlen wird zudem oft angepasst und es kann zu Korrekturen von Vorjahreszahlen kommen. Statistiken sind deshalb mit Vorsicht zu lesen und zu interpretieren. Die in diesem Faktenblatt aufgeführten Zahlen und Schätzungen haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Zitiervorschlag Baur, P., & von Rickenbach, F. (2018).. Statistische Daten, Schätzungen und Fragen (NOVANIMAL Faktenblatt Nr. 5). Wädenswil: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Konzept und Grafik: Priska Baur Gestaltung: Flavio von Rickenbach
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