Aktionsplan zur Lärmminderung Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg und Umgebung 16. Juli 2009

Transkript

1 Aktionsplan zur Lärmminderung 16. Juli 2009 Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie Carsten Kurz Lärmkontor GmbH

2 Übersicht Rechtliche Grundlagen Die Lärmkartierung Der Lärmaktionsplan Ausblick

3 Rechtliche Grundlagen Die Lärmkartierung Maßnahmen zur Lärmminderung Öffentlichkeitsbeteiligung

4 Richtlinie 2002/49/EG Regelungsstruktur in Deutschland Umgebungslärmrichtlinie (ULR) UmgebungslärmG ( 47a f BImSchG) LärmkartierungsVO (34. BImSchV) VBUS VBUSch VBUF VBUI VBEB Ermittlungsvorschriften

5 Richtlinie 2002/49/EG Anforderungen Anwendung von harmonisierten Berechnungsverfahren (VBUS, VBUSch, VBUF, VBUI, VBEB) Verwendung einheitlicher Kenngrößen (Indizes L DEN / L Night ) Ermittlung und Darstellung der Lärmbelastung (durch Lärmkarten und Belastetenzahlen) Aufstellung von Aktionsplänen Information der Öffentlichkeit (Kartierung) Beteiligung der Öffentlichkeit (Aktionsplanung) Sammlung von Belastungsdaten (zur Weiterleitung an die EU)

6 Richtlinie 2002/49/EG Abarbeitung Januar bis Dezember 2007: Fertigstellung und Veröffentlichung der Lärmkarten Juli 2008: Auftaktveranstaltung der Lenkungsgruppe mit Vertretern aller Gemeinden Oktober 2008: Erstellung vorläufiger Entwürfe der Lärmaktionspläne und Berichterstattung an das Land S-H Oktober 2008: 2 Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit November 2008: Öffentlicher Workshop zur Lärmaktionsplanung Dezember 2008: Abstimmung mit dem Baulastträger über Möglichkeiten der Umsetzung von Maßnahmen Januar 2009: Fertigstellung der Entwürfe der Lärmaktionspläne Januar bis April 2009: TöB-Beteiligung, öffentliche Auslegung der Lärmaktionspläne April bis Juli 2009: Abwägung und Einarbeitung der Stellungnahmen April bis bis Juli 2009: Beschlussfassung in den Gemeindevertretungen Mai bis Juli 2009: Berichterstattung an das Land S-H Juli 2009: Abschlussveranstaltung

7 Rechtliche Grundlagen Die Lärmkartierung Der Lärmaktionsplan Ausblick

8 Lärmkarte - Grundlagen Zur Erstellung der Lärmkarten werden keine Lärmmessungen durchgeführt, sondern einheitliche standardisierte Berechnungsverfahren angewendet. In das Berechnungsmodell für die Straßen (VBUS) gehen u.a. folgende Daten ein: Anzahl der Kraftfahrzeuge, Anteil der LKW die zulässige Höchstgeschwindigkeit die Straßenoberfläche und die Steigung der Strasse die Geländeoberfläche (Geländemodell) die Lage und Höhe aller Gebäude vorhandene Lärmschutzwände und -wälle

9 Lärmkarte - Lärmsituation

10 Lärmkarte L Night Rendsburg (Nord), einschl. Fockbeker Chaussee

11 Lärmkarte L Night Borgstedt

12 Lärmaktionsplan Lärmkarte LNight Westerrönfeld

13 Lärmsituation - Betroffenenzahlen L DEN [db(a)] Los 1 Los 2 Los 3.1 Los 4 Los 5.1 Los 5.2 Los 5.3 Los 5.5 Los 5.6 Los 5.7 Rendsburg Büdelsdorf Borgstedt Westerrönfeld Osterrönfeld Schülldorf Schacht-Audorf Ostenfeld Bovenau Haßmoor über 55 bis über 60 bis über 65 bis über 70 bis über Summe L Night db(a) Los 1 Los 2 Los 3.1 Los 4 Los 5.1 Los 5.2 Los 5.3 Los 5.5 Los 5.6 Los 5.7 Rendsburg Büdelsdorf Borgstedt Westerrönfeld Osterrönfeld Schülldorf Schacht-Audorf Ostenfeld Bovenau Haßmoor über 50 bis über 55 bis über 60 bis über 65 bis über Summe

14 Lärmsituation Betroffene LNight Büdelsdorf Wohngebäude nachts mit > 55 db(a) belastet Wohngebäude nachts mit > 60 db(a) belastet

15 Lärmkarte - Betroffene L night Rendsburg Wohngebäude nachts mit > 55 db(a) belastet Wohngebäude nachts mit > 60 db(a) belastet

16 Rechtliche Grundlagen Die Lärmkartierung Die Lärmaktionsplanung Ausblick

17 Lärmminderungsmaßnahmen - Stellschrauben Leise Fahrzeuge und Reifen (+ bis ++) Verkehrsmenge (+) Lkw-Anteil (+ bis ++) Geschwindigkeit (+ bis +++) Verkehrsfluss (+ bis ++) Straßenoberfläche (+ bis ++++) Abschirmung (++ bis ++++)

18 Lärmminderungsmaßnahmen Potentielle Maßnahmen Vermeidung von Verkehrslärm: Verringerung von PKW-Fahrten durch Förderung der Verkehre des Umweltverbundes Förderung des Radverkehrs durch ein Radverkehrskonzept Erweiterung und Verbesserung der bestehenden Fußverkehrsanlagen und Ausweitung des Fußwegenetzes. Stetige Überprüfung und Verbesserung des bestehenden Bus- Liniennetzes Langfristig Erhalt und Schaffung hoher Nutzungsmischung um durch kurze Wege Verkehr zu vermeiden

19 Lärmminderungsmaßnahmen Potentielle Maßnahmen Bündelung von Verkehren: Durch Neu- und Ausbau von Hauptverkehrsstraßen Durch Überprüfung von Um- oder Rückbaumaßnahmen im nachgeordneten Straßennetz Überprüfung und Verbesserung der Verkehrsorganisation

20 Lärmminderungsmaßnahmen Potentielle Maßnahmen Verträgliche Abwicklung: Verstetigung des Verkehrs durch Überprüfung und Anpassung - der Grünen Welle - der Be- und Entladezonen - verkehrsberuhigter Bereiche Sanierung vorhandener lärmerzeugender Fahrbahnoberflächen Einbau schallreduzierender Deckschichten Langfristig Trennung unverträglicher Nutzungen in der Bauleitplanung

21 Lärmminderungsmaßnahmen Potentielle Maßnahmen Weitere Maßnahmen zur Schallabschirmung: Schallschutzwände und wälle Dämmung von Fassade und Dach Lärmschutzfenster Schließung von Baulücken

22 Lärmminderungsmaßnahmen Bereits vorhandene Maßnahmen Schallschutzwände und Schallschutzwälle: B203, B202, B77/202 und L47 Geschwindigkeitsbegrenzungen: Tempo-30-Zonen in vielen Wohngebieten Abschnittsweise an der A7 im Bereich des Autobahnkreuzes und an der Rader Hochbrücke An der A210. Lärmreduzierte Asphaltdecke (-2 db(a)-decke) : Auf der BAB A210 und abschnittsweise auf der BAB A7 und der B202 vorhanden. Passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) : Punktueller entlang der A210 und der A7 An der Denkerstraße, im Zuge des Eisenbahnbrückenbaus Quelle: GVP Rendsburg

23 Lärmminderungsmaßnahmen Geplante Maßnahmen o o o B202 / L255, Bau einer planfreien Anschlussstelle, Überprüfung seitens des Kreises auf Geschwindigkeitsreduzierung (Osterrönfeld, Rendsburg, Westerrönfeld) B77, Prüfung durch den LBV, ob die Wände beiderseits der Tunneleinfahrt lärmabsorbierend gestaltet werden können (Rendsburg, Westerrönfeld) B77, Einbau lärmmindernder Asphalt im Bereich des Tunnels (Rendsburg, Westerrönfeld) Quelle: GVP Rendsburg Quelle: Google Earth

24 Lärmminderungsmaßnahmen Geplante Maßnahmen o o A7 Rader Hochbrücke, Lärmmessung und Überprüfung von Lärmminderungsmaßnahmen an Brückenübergängen (Borgstedt) A7 Rader Hochbrücke, Überprüfung einer Verlängerung des Überwurfschutzes (Borgstedt) Quelle: Google Earth

25 Lärmminderungsmaßnahmen Geplante Maßnahmen o o o L47, Aufhebung des Einbahnstraßensystems im Tangentenring (Rendsburg) Konversion der Eiderkaserne, LS an der B77, Überprüfung der Verlängerung des Lärmschutzes (Rendsburg) Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes entspr. GVP (Rendsburg) Quelle: GVP Rendsburg Quelle: Vorbereitende Untersuchung für die Fläche der Eiderkaserne

26 Lärmminderungsmaßnahmen Geplante Maßnahmen o o o o Geschwindigkeitsreduzierung, Einbau lärmgeminderten Asphalts und passiver Lärmschutz (Schallschutzfenster) wird durch LBV geprüft (Schülldorf, Schacht-Audorf, Ostenfeld, Bovenau, Haßmoor) B202/B203, Fahrbahnerneuerung und Änderung der Knotenpunkte zur Verstetigung des Verkehrsflusses durch LBV-SH (Rendsburg) B202, nachträgliche Lärmvorsorge wird durch LBV-SH geprüft (Osterrönfeld) Nordumfahrung (Rendsburg, Büdelsdorf) Quelle: Leitfaden zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen (MLUR S-H)

27 Lärmminderungsmaßnahmen Belastetenzahlen Nach Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen kann sich in Rendsburg eine Reduzierung der Belasteten um 5% bis 6% ergeben. Entlastungswirkungen durch potentielle Maßnahmen an der Hochbrücke, sind für Borgstedt nicht quantifizierbar Wenn die Überprüfung seitens des Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr eine Erweiterung des bestehenden Lärmschutzes zur Folge hat, reduziert sich die Anzahl der lärmbelasteten Anwohner entlang der B202 in Osterrönfeld. Durch eine Reduzierung der Geschwindigkeiten und die Berücksichtigung von lärmmindernden Maßnahmen bei der Grundsanierung ergibt sich in Westerrönfeld eine Reduzierung Gesamtzahl der Belasteten um rd %. In Schülldorf, Schacht-Audorf, Ostenfeld, Bovenau, Haßmoor, prüft der LBV ob weiter Lärmminderungsmaßnahmen (passiv oder durch weiteren Einbau lärmreduzierenden Asphalts) möglich ist In Büdelsdorf ist eine Reduzierung des Verkehrslärms letztendlich nur durch Verlagerung des Verkehrs auf eine Nordumfahrung möglich.

28 Lärmminderungsmaßnahmen Ausweisung Ruhiger Gebiete Ziel des Lärmaktionsplans soll es auch sein, ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms zu schützen ( 47d Abs. 2 Satz 2 BImSchG) Rendsburg und Büdelsdorf haben Ruhige Gebiete ausgewiesen. Zukünftig werden alle Freiraum-, Verkehrs- und Stadtplanungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die ruhigen Gebiete überprüft und der Aspekt des Lärmschutzes bei den Planungen berücksichtigt.

29 Lärmminderungsmaßnahmen Lärmmanagement Quelle: Leitfaden zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen (MLUR S-H)

30 Rechtliche Grundlagen Die Lärmkartierung Maßnahmen zur Lärmminderung Ausblick

31 Ausblick Umsetzung der Maßnahmen Umsetzung der Maßnahmen Überprüfung der Umsetzungsprozesse und der Zuständigkeiten in der anschließenden Realisierungsphase. Berücksichtigung des Aktionsplans bei allen anderen lärmrelevanten Planungen. Bei bedeutsamen Entwicklungen für die Lärmsituation, ansonsten jedoch alle fünf Jahre nach dem Zeitpunkt ihrer Aufstellung sind die Aktionspläne zu überprüfen und erforderlichenfalls zu überarbeiten, wieder unter Mitwirkung der Öffentlichkeit. Quelle: Leitfaden zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen (MLUR S-H)

32 Ausblick - Terminsetzungen Stufe 1 Stufe Juni Kartierung 18. Juli Aktionsplanung 30. Juni Kartierung 18. Juli Aktionsplanung Ballungsräume Hauptverkehrsstraßen Haupteisenbahnstrecken Großflughäfen > E > 6 Mio. Kfz/a > Züge/a > Bew./a > E > 3 Mio. Kfz/a > Züge/a

33 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!