Bildungsstandards und niedersächsische Kerncurricula
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- Arnim Weiss
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1 Bildungsstandards und niedersächsische Kerncurricula 1
2 2
3 Bildungsstandards und Kerncurricula 1. Bildungsstandards 1.1 Merkmale von Bildungsstandards 1.2 Kompetenzbegriff u. Kumulatives Lernen 1.3 Orientierungsrahmen Schulqualität 2. Kerncurricula 2.1 Merkmale der Kerncurricula 2.2 Struktur der Kerncurricula 2.3 Kompetenzerwerb an Beispielen 3
4 Input-Steuerung - Rahmenrichtlinien - Stundentafel - Ausbildungsbestimmungen - Prüfungsrichtlinien - Hinweise auf Lehrmethoden Kurz: Was soll gelernt werden? 4
5 Orientierung an den Ich habe Willy das Pfeifen beigebracht!!! Ergebnissen Ich höre aber kein Pfeifen! von Schule Ich habe nicht gesagt, dass er es kann!! 5
6 50 45 Notenverteilung GS / RS 44,4 GS RS ,8 33,3 Prozent ,6 16,7 22, , ,8 5,6 0 1,
7 Output-Steuerung soll vorrangig werden! Definition von Zielen, deren Erreichen auch tatsächlich geprüft wird Kurz: Was sollen Schüler können? Es kommt nicht darauf an, dass der Lehrer den Stoff schafft, sondern dass die Schüler den Stoff schaffen. 7
8 Bildungsstandards - greifen allgemeine Bildungsziele auf - werden als Regelstandards definiert - legen verbindlich fest, über welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe verfügen sollen. - beschreiben erwartete Leistungen im Rahmen von Anforderungsbereichen - ermöglichen anschlussfähiges Lernen - konzentrieren sich auf Kernbereiche eines Faches - geben Gestaltungsspielraum - bieten Hinweise für Förderungs- und Unterstützungsmaßnahmen 8
9 Bildungsstandards Mittlerer Abschluss: Hauptschule: Grundschule: Mathematik Deutsch 1. Fremdsprache Naturwissenschaften: Biologie, Physik, Chemie Mathematik Deutsch 1. Fremdsprache Mathematik Deutsch 9
10 Kompetenzen Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen, sowie die Bereitschaften und Fähigkeiten, die benötigt werden, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. (nach Weinert) 10
11 Kompetenzen umfassen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten sowie Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um neuen Anforderungssituationen gewachsen zu sein. 11
12 Schülerinnen und Schüler sind kompetent, wenn sie zur Bewältigung von Anforderungssituationen - auf vorhandenes Wissen zurückgreifen - die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen - zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- und Handlungsbereichs erkennen - angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen - Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben - angemessene Handlungsentscheidungen treffen - beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und - das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen 12
13 Kumulatives Lernen Keine Anhäufung von trägem Wissen! Inhalte und Prozesse - bauen aufeinander auf - werden systematisch vernetzt - werden in wechselnden Anwendungssituationen organisiert - werden aktiv gehalten 13
14 Kompetenz als langfristige Zielperspektive Nicht: Von Arbeit zu Arbeit! Vergessen kann man vergessen! Reflexion über die Vorgehensweise! Transparenz für Lernende! 14
15 Zukünftige Vorgaben Ziel: Erreichen der Bildungsstandards der KMK Weg: Entwickeln von Kerncurricula standardorientierten Lehrplänen 15
16 Bildungsstandards erfassen nur einen Teil schulischer Bildung 16
17 Qualitäts-Kreislauf Unterricht Dokumentation der individuellen Lernentwicklung Schulcurriculum Kerncurriculum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen Evaluation interne Evaluation externe Evaluation Schulinspektion Vergleichsarbeiten zentrale Abschlussprüfungen Nationale Bildungsstandards 17
18 Funktion von außerschulischen Überprüfungsarbeiten Vergleichsarbeiten Zentrale Abschlussarbeiten Internationale Vergleichsstudien Rückmeldung an die Schule (Aufgaben in Lernsituationen) Überprüfung der erworbenen Kompetenzen (Aufgaben in Leistungssituationen) Bildungsmonitoring (Steuerung des Bildungssystems) 18
19 Kerncurricula arbeiten Grundprinzipien des Faches heraus beschreiben verbindlich erwartete qualitative Ausprägung einer Kompetenz markieren Anforderungsniveau werden schulformbezogen für Doppeljahrgänge formuliert, weisen damit Kompetenzzuwachs aus stellen Progression innerhalb der Jahrgänge und zwischen Schulformen dar benennen den verbindlichen Bestand an Wissen bzw. Inhalten, verknüpfen damit Kompetenzen mit Kerninhalten ermöglichen anschlussfähiges Lernen haben Anlage der Lernprozesse und Möglichkeiten der Überprüfung im Blick 19
20 Struktur der Kerncurricula Kompetenzbereiche strukturieren das Gefüge der Anforderungen eines Faches (bzw. Fachbereiches). Inhaltsbezogene Kompetenzbereiche Wissen, über das Schülerinnen und Schüler verfügen sollen Strukturierung des Faches in Gegenstands- oder Themenbereiche Prozessbezogene Kompetenzbereiche Verfahren, die Schülerinnen und Schüler verstehen und beherrschen sollen, um Wissen anwenden zu können 20
21 Struktur der Kerncurricula Prozessbezogene Kompetenzbereiche Symbol- oder Fachsprache kennen, verstehen und anwenden fachspezifische Methoden und Verfahren kennen und zur Erkenntnisgewinnung nutzen Verfahren zum selbstständigen Lernen und zur Reflexion über erfolgreiche Lernprozesse kennen und einsetzen Zusammenhänge erarbeiten und erkennen, bei der Problemlösung nutzen eigenverantwortlich auf der fachlichen und ethischen Ebene handeln 21
22 Kompetenzen werden an Fachinhalten erworben U. Stein Erst die Verknüpfung inhaltsbezogener und prozessbezogener Kompetenzbereiche führt zum erfolgreichen Erwerb von Wissen und Können! 22
23 Kompetenzerwerb im Fach Englisch Grundlage: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen Sprachliche und interkulturelle Handlungsfähigkeit als übergeordnetes Ziel Erfolgreiches sprachliches Handeln umfasst Fähigkeit zu Rezeption, Interaktion und Produktion Funktionale kommunikative Kompetenzen, interkulturelle Kompetenzen und Methodenkompetenzen greifen dabei ineinander 23
24 Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen gemeinsame Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, Prüfungen, Lehrwerken usw. in Europa beschreibt Kenntnisse und Fertigkeiten, die Lernende entwickeln müssen, um kommunikativ erfolgreich handeln zu können definiert Kompetenzniveaus 24
25 Kompetenzerwerb im Fach Mathematik Die Bewältigung mathematischer Problemsituationen erfordert das Zusammenspiel von prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen Im Vordergrund stehen die prozessbezogenen Kompetenzen, die in der Auseinandersetzung mit konkreten mathematischen Inhalten erworben werden Zum Lösen von Aufgaben werden die prozessbezogenen Kompetenzen in unterschiedlicher Ausprägung benötigt Die inhaltsbezogene Konkretisierung ist auf vielfältige Weise möglich 25
26 Kompetenzerwerb im Fach Mathematik Prozessbezogene Kompetenzen Problemlösen Darstellen von Mathematik Inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen Zahlen und Operationen Raum und Form Muster und Strukturen Größen und Messen Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit Argumentieren Kommunizieren Modellieren 26
27 Aufgabenbeispiel Auf großem Fuß müsste leben, wem dieser Riesenschuh passt. Antal Annus, 73 Jahre alt, zeigt stolz sein beeindruckendes Werk. Ob er den Schuh jedoch für einen seiner Kunden maßgeschneidert hat, ist nicht bekannt. 27
28 Fragen: Wie lang ist dieser Schuh? Welche Schuhgröße hat dieser Schuh? Selbständige Erarbeitung eines Lösungsweges: - mathematisch modellieren - mathematische Probleme lösen - Lösungswege aufbereiten u. präsentieren - Stärken und Schwächen diskutieren und die Ergebnisse auf Plausibilität prüfen (sachbezogen argumentieren u. kommunizieren) 28
29 Zusammenfassung Standardorientiert zu denken, bedeutet vom Ende her zu denken: von den erwarteten Lernergebnissen. Schüler erwerben nicht nur Wissen, sondern auch Können. Kompetenzen werden in der aktiven Auseinandersetzung mit Inhalten erworben. 29
30 Aufgaben: Trennung von Beobachten und Bewerten zum Lernen: Wichtig ist, was im Kopf stattfindet Kompetenzerwerb prozessorientiert Fehler als Chance Kooperation/Kommunikation erkunden, entdecken, erfinden üben, wiederholen zum Leisten: Wichtig ist, was Schüler aus ihren Kompetenzen machen Kompetenzüberprüfung ergebnisorientiert Fehler vermeiden Einzelleistung/Bewertbarkeit anwenden, (selbst) überprüfen Leistungsbewertung 30
31 Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung Bezug auf erworbene Kompetenzen in allen Kompetenzbereichen eines Faches Grundlage: Kontinuierliche Beobachtung des Lernens und der individuellen Lernfortschritte zusammen mit der Feststellung der Lernergebnisse Fehler und Umwege können hilfreich für individuelle und prozessuale Lernfortschritte sein 31
32 Ziele ð Kerncurricula auf Basis von Unterrichtserfahrungen ð Evaluation nach 2 Jahren Arbeit mit dem Kerncurriculum Es gibt nichts Dauerhaftes außer der Veränderung Heraklit 32
33 33
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