Dialogtüren Texte Positionen links
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- Hansl Esser
- vor 8 Jahren
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1 OCCUROSO Institut für interkulturelle und interreligiöse Begegnung e.v. Hohenbachernstr Freising Dialogtüren Texte Positionen links Hinweis: Alle Texte sind nur für die Verwendung im Zusammenhang mit der Ausstellung Dialogtüren zu verwenden. OCCURSO 2010, Alle Rechte bei den Autoren und bei OCCURSO. Religionen und Kulturen entstehen, wenn Menschen miteinander ihr Leben gestalten und deuten. So kommt es zu vielfältigen Vernetzungen von Interessen und Anschauungen. Dieser Prozess hat sich in der globalisierten Welt verstärkt. Die schmerzhaften Erfahrungen aus der Geschichte und die Herausforderung, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, erfordern einen Dialog der Religionen, um voneinander zu lernen. Was sagt die katholische Kirche? Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. (Christen sollen) mit Klugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen, sowie durch ihr Zeugnis des christlichen Glaubens und Lebens jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern. Aus: Nostra Aetate (Vatikan 1965) Was sagt der Ökumenische Rat der Kirchen? Der Dialog ist daher ein grundlegender Bestandteil unseres christlichen Dienstes in der Gemeinschaft. Im Dialog erfüllen die Christen das Gebot: "Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst." 1
2 Ihr Eintreten für den Dialog ist Ausdruck ihrer Liebe und gibt Zeugnis von der Liebe, die ihnen in Christus zuteil geworden ist. Aus: Leitlinien zum Dialog mit Menschen verschiedener Religionen und Ideologien (ÖRK, Genf 1979) Was sagen muslimische Gelehrte? Die Zukunft dieser Welt hängt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen ab. Die Grundlage für diesen Frieden und dieses Verständnis füreinander gibt es bereits. Sie ist Bestandteil der absolut grundlegenden Prinzipien beider Glaubensrichtungen: Liebe zu dem Einen Gott, und die Liebe gegenüber dem Nachbarn (dem Nächsten). Diese beiden Prinzipien finden sich wieder und wieder in den geheiligten Schriften des Islams und des Christentums. Aus: Ein Gemeinsames Wort zwischen Uns und Euch, Brief 138 muslimischer Gelehrter an die Christen der Welt (Jordanien 2007) Die Ausstellung Dialogtüren Wir laden Sie ein, in den Dialog mit anderen Glaubenswelten einzutreten. Lassen Sie sich von den religiösen Erfahrungen anderer inspirieren. Diese Ausstellung möchte Ihnen dazu einige Impulse bieten. Die fünf Dialogtüren öffnen dem Betrachter unterschiedliche Perspektiven und Anknüpfungspunkte. Der Dialog hat tausend Stimmen. Es gibt offizielle Dokumente und persönliche Meinungen. Auf unterschiedliche Art können sie alle bereichern und das Miteinander nachhaltig gestalten. Alle Religionen glauben an Kräfte, die über das Materielle hinausgehen. Alle sind sich darin einig, dass es sehr wichtig und notwendig ist, alles zu tun, um der Menschheit zu helfen.... In der Vergangenheit gab es aufgrund von Verblendung und Engstirnigkeit manchmal Unstimmigkeiten zwischen religiösen Gruppen. Das sollte nicht mehr geschehen....es gibt viel gemeinsame Basis für eine Harmonie. Lasst uns Seite an Seite einander helfen, respektieren und einander verstehen, um gemeinsam der Menschheit zu dienen. Dalai Lama, in: Kindness, Clarity and Insight; Snow light publications 2
3 Die islamische Kultur hat uns majestätische Bögen und hohe Gewölbe beschert, zeitlose Poesie und geschätzte Musik, elegante Kalligraphie und Orte der friedlichen Kontemplation. Im Verlauf der Geschichte hat der Islam durch Worte und Taten die Möglichkeiten der religiösen Toleranz und ethnischen Gleichberechtigung demonstriert. Barack Obama, Rede an die islamische Welt in Kairo 2009 Im Koran heißt es: `Oh, ihr Menschen! Wir erschufen euch von einem männlichen und von einem weiblichen Wesen und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennenlernt. Der Angesehenste von euch bei Allah ist der Ehrfürchtigste. (Sure 49:13) Der Dialog ist zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden und zwar nicht nur, weil ich es den Richtlinien des Korans und dem Vorbild des Propheten Muhammad (FsmI) nach als eine Pflicht ansehe, Menschen zu begegnen, sie kennen zu lernen, sie wertzuschätzen und sie in ihrer Eigenheit zu respektieren. Vielmehr ist er auch eine Art Reflexion, da ich durch die Begegnung mit Andersdenkenden meine eigene Religion viel besser kennen gelernt habe. Meryem Celik, Muslimin, 26, Studentin, verheiratet, IDIZEM e.v. Interkulturelles Dialogzentrum Am Wichtigsten ist es für mich mit meinem Geist zu arbeiten und mein Herz zu öffnen. Deshalb besteht meine Alltagsübung darin, achtsam und präsent zu sein, festgefahrene Vorstellungen immer wieder fallenzulassen und zu Klarheit und Mitgefühl zurückzufinden. Wenn der Geist offen 3
4 und mitfühlend ist, nimmt das Verständnis füreinander zu und wir können, statt zu urteilen, Gutes voneinander lernen. Unterschiedliche Sichtweisen in Kultur, Glaube und Religion wirken dann nicht mehr trennend, sondern können bereichern und uns zu gemeinsamen nützlichen Handlungen inspirieren. Sue Mast, Buddhistin, Rigpa, 56, Sozialpädagogin Als Kind eines Bahais und einer Christin aufgewachsen, gehörte der interreligiöse Dialog immer schon fest zu meinem Leben. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Mit 15 Jahren habe ich mich für den Bahai-Glauben entschieden, gerade weil ich eine tiefe Liebe zu Jesus Christus empfand. Ich sehe es als Bereicherung an, mit meiner Umgebung über die Grenzen der Religionen hinaus am Fortschritt der Menschheit zusammenzuarbeiten, so wie Baha'u'llah es vor ca. 150 Jahren formuliert hat: Das Erhabenste Wesen spricht: Oh, ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Nabiha Aqiqi-Poller, Bahai, 30, verheiratet, Germanistin Mich interessiert, wie Menschen anderer Kulturen und Religionen leben, wie sie versuchen ein gutes Leben zu führen, glücklich zu sein, was ihnen Kraft und Sinn in ihrem Leben gibt und woraus sich ihre Solidarität speist. Ich habe schon so viel Anregendes und Beeindruckendes erlebt. 4
5 Ich finde, von solchen Beispielen kann man immer etwas lernen. Peter Blümel, Katholik, 46, verheiratet, Vater von zwei Kindern, Pastoralreferent OCCURSO Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung e.v. Dr. Martin Rötting, Hohenbachernstr. 37, Freising, Tel.: Mobil.:
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