Sozial-ökologische Umbauperspektiven in Industrie und Gesellschaft
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- Martina Fuhrmann
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1 Sozial-ökologische Umbauperspektiven in Industrie und Gesellschaft Arbeiterkammer Linz 12. Juni 2012 Ulla Lötzer MdB Im Jahr 2052 wird die Welt mit Schrecken auf weitere Änderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts blicken. Jorgen Randers, Club of Rome Ulla Lötzer, MdB 2 1
2 Industrielle Luftverschmutzung kostet Europa jählich bis zu 169 Mrd. EUR. Nur 191 Betriebe sind für über 50 % der Schäden verantwortlich. Klimawandel zerstört Ökosysteme und unsere Lebensgrundlagen Rohstoffreichtum und Armut sind in Afrika zwei Seiten derselben Medaille globale Arbeitslosigkeit steigt trotz BIP-Wachstum 3 Rohstoffe in der Erde lassen Ölpipeline Südamerika: Lecks führen zu riesigen Ölseen Ulla Lötzer, MdB 4 2
3 9 % 8 % 8,2 % Durchschnittliche Wachstums- und Produktivitätsentwicklung nach Dekaden Bundesrepublik Deutschland* 7 % 6 % Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts Wachstum der Produktivität je Erwerbstätigenstunde 5 % 4,9 % 4,5 % 4,7 % 4 % 3,5 % 3 % 2 % 2,9 % 2,3 % 2,3 % 2,1 % 1 % 0,9 % 0,9 % 0 % 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre *ab 1991 Gesamtdeutschland; wegen methodischer Änderungen sind die Daten vor und nach den 1970er Jahren nicht voll vergleichbar. Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung; eigene Durchschnittsberechnungen Ulla Lötzer, MdB 5 Neue Wohlstandsmodelle Effizienz: Mit weniger Ressourcen mehr Wohlstand erzeugen. Konsistenz: Mit Blick auf die Regenerationsfähigkeit der Natur eine andere Stoffbasis zu wählen. Außerdem spielen Kriterien wie technische Eingriffstiefe, Fehlerfreundlichkeit und Größe (also dezentrale oder zentrale Energieversorgung) eine Rolle. Suffizienz: Weniger produzieren und konsumieren. Ökologische Grenzen werden zugunsten benachteiligter Gruppen und künftiger Generationen akzeptiert. Ulla Lötzer, MdB 6 3
4 Den Kapitalismus grün anstreichen, reicht nicht. Green Economy / Green New Deal sind die gängigen Antwort auf diese Herausforderungen. Die Rio +20 Konferenz wird das prominent aufgreifen. Das reicht nicht. Der Umbau muss die sozialen Herausforderungen mit den ökologischen Notwendigkeiten verknüpfen dabei die Produktions- und Lebensweise konsequent und vor allem demokratisch umbauen und weiterentwickeln 7 Umbau der Industrie Industrielle Kerne und hochwertige Arbeitsplätze in Industrie und Dienstleistungen erhalten und neue schaffen, in allen Branchen die Produktionsverfahren ökologisch umzubauen und neue innovative, ökologische Produkte und Produktionsweisen erschließen, qualifizierte Arbeitsplätze für jene Beschäftigten zu schaffen, deren Unternehmen in diesem Prozess ihre Produktion ohne Ersatz einschränken oder schliessen müssen, diesen Umbau mit der Auseinandersetzung um gute Arbeit und Arbeitszeitverkürzung verbinden. Ulla Lötzer, MdB 8 4
5 politische Anforderungen Industriepolitik: Effizienz- und absolute Grenzen setzen, Recycling, Rohstoffsubstitution, Produktpolitik (Ökodesignrichtlinie), Strukturpolitik, öffentliche Beschaffung, Forschung. Arbeits- und Sozialpolitik: prekäre Beschäftigung eindämmen, gewerkschaftliche Rechte stärken, Umschulung- Bildungsprogramme, Übergangsregelungen. Ulla Lötzer, MdB 9 gute Arbeit gutesleben! Fähigkeitenansatz: Leben in dem Menschen in der Lage sind ihre Fähigkeiten zu entwickeln: Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Rücksicht auf die Natur, in sozialen Zusammenhängen leben. gesellschaftliche Umverteilung von Vermögen, Arbeit, Einkommen. globale soziale Grundrechte. gesicherter Zugang zu menschlichen Grundbedürfnissen. Recht auf Teilhabe an Bildung, Kultur, Gesellschaft. Suffizienz als Schutz: Niemand muss mehr haben müssen. Geschlechtergerechtigkeit. Ulla Lötzer, MdB 10 5
6 Wirtschaftsdemokratie Sozial- und Ökobilanzen. Ausweitung von Mitbestimmungsrechten im Betrieb bei Umstellung auf Energie- und Ressourceneffizienz und in Umweltfragen. Verpflichtung Aufsichtsräte auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz. Beiräte für Branchen und Regionen mit Gewerkschaften, Umweltverbänden, WissenschaftlerInnen für sozial- ökologischen Umbau, Strukturpolitik und politische Rahmenbedingungen auf allen Ebenen mit Initiativrechten. Ulla Lötzer, MdB 11 Demokratisierung aller Lebensbereiche Klärung politischer Rechte von Bewegungen im sozialökologischen Umbau: lokale Agenda 21: z.b. 54 Kommunen, die auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit verzichten. Bürgerhaushalte nach dem Vorbild Porto Allegres für sozial-ökologischen Umbau, Investitionen. Dorfbewegung: teilnehmende Demokratie auf Dorfebene für Dorfpläne, Bildung, Umweltprogramme, nachhaltige Landwirtschaft und Energie. Community organizing: Selbstverantwortung, soziale Gerechtigkeit, Solidarität Förderung Gegenmacht Netzwerke sozial Benachteiligter. Ulla Lötzer, MdB 12 6
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