ROOTS & WINGS. Vom Mädchen zur jungen Frau. Initiationsreise nach Südschweden für junge Mädchen und Frauen. Gebet. *** 26 Jahre

Transkript

1 ROOTS & WINGS Vom Mädchen zur jungen Frau Initiationsreise nach Südschweden für junge Mädchen und Frauen Vom 09. Juli bis 20. Juli 2011 Erlebnisberichte *** 26 Jahre Gebet Ihr Wälder und Tiere, seid mit mir! Ihr Vögel und Bäume, singt mit mir! Ihr Winde und Wolken, tanzt mit mir! Ihr Früchte und Samen, nähret mich, seid eins mit mir! Lasset mich wieder Eins mit mir werden, in Einklang mit mir kommen. Mutter Erde, du bist eine gute, eine wundervolle Mutter. Zeige mir, wie ich mir selbst auch eine gute Mutter sein kann. Ich bitte um Unterstützung von euch äusseren Kräften, um zu meiner inneren Kraft zu gelangen. Lehret mich zu vertrauen! Lehret mich, das Leben zu geniessen! LEHRET MICH DAS LEBEN!

2 **** 19 Jahre gesucht? nach einer Antwort gesucht? Auf meine tiefe Traurigkeit, Auf mein verlorenes Lächeln. nach der Freude in mir gesucht? Irgendwo ging sie verloren, irgendwann war sie nicht mehr da. nach Menschen gesucht, die mich lieben, wie ich bin, die verstehen, wer ich bin. nach mir selbst gesucht? Verwirrt, verzweifelt, zerrissen, verbogen und geduckt. Die Reise nach Schweden war eins der intensivsten und bedeutungsvollsten Erlebnisse in meinem Leben. So viel Liebe, so viel Vertrauen. Ich werde die jungen und alten Frauen, die ich dort getroffen und die mich begleitet haben, die ich begleitet habe, immer in meinem Herzen tragen. Es ist schwer, alle Gefühle in Worte zu fassen. Es ist schwer, zu erklären, was passiert ist. Man muss es selbst erleben und selbst fühlen. Auf dieser Reise wurde etwas in mir geebnet, damit ich nun meinen Weg gehen kann. Jeder Moment, der mir geschenkt wurde, ist so wertvoll. Meine Seele ist bei jedem Gedanken an diese Reise von Glück erfüllt. Es gab schwierige Momente, ja, aber genau diese haben dazu geführt, dass ich weitergegangen bin, dass ich mich für das Leben entschieden habe. Ich habe Viel gefunden: Antworten, Freude, Freundschaften, mich. Danke! *** 19 Jahre GEBET Ich bitte euch, Kräfte der Natur, darum, dass ihr mir zeigt, wer ich wirklich bin, damit ich meinen Platz auf der Erde finde. Ich bitte euch darum, mir meine Stärken und Schwächen zu zeigen, und dass ich diese akzeptieren lerne, um auf der Erde wirksam zu sein. Ich bitte euch darum, mich selbst und damit meine Umwelt und das Leben lieben zu lernen.

3 *** 18 Jahre ERKENNTNIS Das wichtigste am Wir ist das Du. Doch auch ohne Ich kann es kein Wir geben. Wir sind verletzt durch diese Welt, die uns die Liebe, die Zufriedenheit und das Vertrauen nimmt. Wir sind zerbrochen. Vor langer Zeit schon. Und je länger wir warten, diesen Bruch wieder zu kitten, desto länger braucht die Heilung. Wir sind Geschöpfe, die es zu pflegen gilt. Wir wurden voneinander vernachlässigt und verlernten das Sehen. Wir verlernten das Sehen mit unseren Herzen. Wir sind zerbrochene Geschöpfe. Doch nun wurden wir aufgenommen. Das Wir erinnerte sich seiner und breitete sich in uns wieder aus. Geduld. Geduld ist die Essenz der Liebe. Doch was tun wir, wenn uns die Geduld fehlt? Die Geduld für uns selbst. Wer kann noch lieben, wenn er sich selbst nicht liebt? Wir waren zerbrochen. Und so gehen wir zurück. Weil all unser Glück in der Liebe liegt, gehen wir zurück. Wir kehren in das Leben zurück. Wir wählen das Leben um der Liebe willen. So gehen wir in diese kranke Welt. Und handeln aus der Liebe heraus. Der Liebe, die uns Kraft gibt zu leben. Der Liebe, die uns Geduld gibt zu handeln. Die uns die Essenz ihrer selbst schenkt. Wir weiten unsere Herzen und lassen sie ein. Die Pein, die Unmoral, den Neid und den Hass. Wir lassen sie ein und schenken ihnen Geduld. Wandeln sie in Liebe um, indem wir den Schmerz, der sie gefangen hält, befreien. Wir lassen sie ankommen in einer Welt, in der sie Platz haben. Platz anzukommen, Platz zu sein und Platz zu vergehen. Wir schenken ihnen die Kraft, sich selbst anzunehmen. So werden aus schutzlosen, hart gewordenen Seelen wieder weiche, fließende. So werden wir. Wir suchen alle nach Liebe. Wir suchen alle nach einem Platz zu sein. So gehen wir zurück in die andere Welt voller Hass und Gewalt und geben ihr das Wir zurück. Lassen sie zur Ruhe kommen. Jeder für sich und mit allen zusammen.

4 *** 26 Jahre Die Reise nach Schweden war für mich mehr als nur bereichernd! In gebückter Haltung bin ich dort angekommen und als stolze, strahlende Frau nach Hause zurückgekehrt. Ich bin durch meine tiefsten Ängste gegangen, und diese Erfahrung hat mich nur gestärkt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich das schaffe drei Tage und drei Nächte alleine im Wald, fastend und entgegen aller Erwartung hat alles gut geklappt, und ich habe mich sogar wohl dabei gefühlt. Ich habe gelernt zu vertrauen, mir selbst und auch der Umwelt. Die Rückkehr am vierten Morgen ins Basislager war ein unvergesslicher Moment für mich, ich wusste ich habe es geschafft, und die Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen! Ich war nie stolzer auf mich. Ich fühle mich nun viel verbundener mit der Natur und auch mit mir selbst und möchte diese Erfahrung nicht missen. Auch ganz heilsam war es, im Kreis der Frauen zu sein, sich öffnen zu können und sich verstanden zu fühlen. Ich danke der wundervollen Natur, diesem wunderbaren Ort, den wunderbaren Frauen und auch mir für den Mut, diese wundervolle, heilende Reise angetreten zu sein!

5 *** 19 Jahre Die Reise nach Schweden war für mich eine sehr schöne, wertvolle Zeit, und ich bin froh, mich dazu entschlossen zu haben an ihr teilzunehmen. Besonders gut gefallen hat mir der Umgang innerhalb der Gruppe, sowohl unter uns Teilnehmerinnen als auch mit den Mentorinnen. Innerhalb der Gruppe habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt und wir Frauen haben uns, obwohl wir z.t. doch auch sehr unterschiedlich waren, wunderbar verstanden. Das Verständnis, die Akzeptanz, die Offenheit und die Geduld, die einem entgegengebracht wurde, waren für mich eine sehr wertvolle, stärkende Erfahrung. Es war schön, mir den anderen Frauen sowohl viel lachen als auch weinen zu können. Durch die Erlebnisse, die wir teilten und die intensiven Gespräche, die wir führten, haben wir uns auf eine Weise kennen gelernt, die weit über das sonst übliche, oberflächliche Kennen lernen hinaus geht und das Gefühl der Verbundenheit besteht auch nach der Zeit in Schweden noch sehr stark. Auch die intensive Verbundenheit mit der Natur war eine sehr schöne, bestärkende Erfahrung, die mir geholfen hat, mich weniger entwurzelt und mehr gefestigt und im Einklang zu fühlen, als ob ich zu einem Teil meiner Selbst, ein Stück mehr zu meinem Ursprung zurückgefunden hätte. Insgesamt war Schweden für mich eine sehr positive Erfahrung, die mein Selbstbewusstsein gestärkt, mir einen Teil meiner Unsicherheit und Angst genommen hat und mir meinen Weg ein wenig klarer erscheinen ließ.

6 **** 19 Jahre Gedicht Leer Leer, ich fühle mich so leer. Mein Kopf, mein Körper leer. Nur das Prasseln des Regens, das Rauschen des Windes in den Bäumen und die Schreie aus der Ferne füllen meine Gedanken. Der Regen weint für mich meinen Schmerz heraus, den ich nicht mehr fühlen kann. Zu lange hatte er mich im Griff. Ich liege hier nun völlig allein, verfolge wie die Tränen mal stärker, mal schwächer, mal länger, mal kürzer, mal gar nicht auf mich fallen. Ich lass es einfach geschehen, denn bald gibt es wieder mehr Sonnenschein.