Klientel und Versorgung
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- Thilo Geier
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Klientel und Versorgung S 1 PSB FK SHG S 2 Sektor 3 abstinent CMA abhängig Missbrauch normaler Konsum
2 Hilfesysteme für Suchtkranke (1) Sektor 1: Behandlung & Rehabilitation Psychosoziale Beratungsstellen Fachkliniken (Rehabilitation) Selbsthilfegruppen Ziel: Suchtkranke Person (psycho-) therapeutischer Anspruch Angebote; erfordern Nachfrage nicht-ärztliche Berufsgruppen
3 Hilfesysteme für Suchtkranke (2) Sektor 2: Soziale & psychiatrische Basisversorgung Sozialpsychiatrische Dienste Soziale Dienste (Betreuer/innen, BeWo, Wohnungslosenhilfe etc.) Psychiatrische Kliniken Ziel: Soziale Situation Auftrag/Hilfesuche durch Dritte Krisenintervention Pflichtversorgung aufsuchende Arbeit
4 Hilfesysteme für Suchtkranke (3) Sektor 3: Medizinische Basisversorgung Niedergelassene Ärzte Allgemeinkrankenhäuser Ziel: Begleit-/Folgeerkrankungen vorwiegend Akutbehandlung Heilberufe Pflichtversorgung
5 Hilfesysteme für Suchtkranke (4) Ziel: Ambulanter Basisdienst Umfassendes, multiprofessionelles und bedarfsgerechtes Hilfsangebot für Suchtkranke Ganzheitliche Pflichtversorgung Medizinische Grundversorgung Überlebenshilfen, Alltagshilfen Prävention / Früherkennung Therapie & Therapievermittlung Soziale & med. Rehabilitation Nachsorge & Langzeitbetreuung Regionales Verbundsystem Aufsuchend-nachgehende Hilfen
6 Die A-Klasse Alkoholabhängig Abstinenzunfähig Arbeitsunfähig Arbeitslos Abgebaut Allein lebend Abgelehnt Abgeschoben Ausgegrenzt
7 Leitlinien der Versorgung Suchtkranker # Betroffene erhalten ein passendes Versorgungsangebot vor Ort. # Versorgungsangebote richten sich nach den hierarchischen Interventionszielen. # Chronisch Suchtkranke mit komplexer Problematik haben Priorität. # Ziel ist die Krisenvermeidung statt Krisenintervention. # Umfassende ambulante Angebote statt Langzeitunterbringungen oder Drehtürbehandlungen. # Niedrigschwellige Angebote erreichen auch die schwierigere Klientel.
8 Hierarchie von Interventionszielen nach Dirk R. Schwoon 1. Sichern des Überlebens 2. Verhindern körperlicher Folgeschäden 3. Schützen der sozialen Umgebung 4. Verhindern sozialer Desintegration 5. Ermöglichen von Abstinenzphasen 6. Längerfristige / dauerhafte Abstinenz
9 Arbeits- und Organisationsaspekte Gehstruktur statt Kommstruktur Auswärtsspiel statt Heimspiel Fremdmeldung statt Eigenmotivation Nachgehen statt Abwarten Garantenfunktion statt Eigenverantwortung Zwangsmaßnahmen statt Freiwilligkeit Akutes Krisenmanagement statt planbarem Tagesablauf Handeln statt Reden Lebensqualität statt Therapieziele Zeitdruck statt Warteliste
10 Ausgrenzen ist leichter...warum? Die individuelle Ebene Großer Hilfebedarf in mehreren Lebensbereichen (med./psych./sozial) Hilfen erfordern hohen Aufwand Eingeschränkte Mitwirkung Nur Teilziele erreichbar Erfolge oft nur langfristig erreichbar Diskrepanz Aufwand - Erfolg
11 Ausgrenzen ist leichter...warum? Die Beziehungsebene Rollenverteilung wird nicht akzeptiert (Helfer/in - Hilfesuchende/r) Hilfsangebote werden abgelehnt Hilfspersonen werden abgelehnt Kontaktverweigerung Teilweise Zwangsmaßnahmen nötig Diskrepanz Angebot - Nachfrage
12 Ausgrenzen ist leichter...warum? Die Ebene der Problemsicht Anlass für Kontaktaufnahme ist nicht die Erkrankung, sondern die Störung Dritter oder soz./med. Folgeprobleme Unterschiedliche Problemdefinition zwischen Klient/in - Umfeld - Helfer/in Bagatellisieren, Verdrängen etc., oft kein eigener Leidensdruck Keine Veränderungsbereitschaft trotz bestehender Notwendigkeit Diskrepanz in der Problembewertung
13 Ausgrenzen ist leichter...warum? Die interaktionelle Ebene Interaktion produziert unangenehme Gefühle (C - ) Interaktionsebenen asymmetrisch (TA) Interaktion Unsicherheit/Ambivalenz Interaktion kollidiert mit individuellen Zielen und Bedürfnissen Vermeidung vs. Versorgungsauftrag Diskrepanz zwischen erwünschten - erlebten Gefühlen
14 Ausgrenzen ist leichter... Was braucht ein/e Mitarbeiter/in? 1. Fachwissen über Suchterkrankung 2. Wertschätzend-distanzierte Haltung 3. Professionelle Kompetenz 4. Rückhalt im Team 5. Kooperation im Hilfeverbund Erfahrung der Effektivität
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