PARIS DURCH DIE FACHDIDAKTISCHE BRILLE GESEHEN
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- Gabriel Burgstaller
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1 PARIS DURCH DIE FACHDIDAKTISCHE BRILLE GESEHEN Montag, 15. Juni 2009 Um 8.54 Uhr ging die Reise los: mit dem TGV von Stuttgart nach Paris in nur 3:40 Stunden. Aber bevor dies nun zu einem Werbespot für die deutsch-französischen Bahnbeziehungen wird, wechseln wir das Thema und kommen zur ereignisreichen Fahrt einer Fachleiterin und ihrer fünf Referendarinnen. Madame Sachse und uns d.h. Annette, Eva, Felicitas, Vanessa und Victoria führte die Seminarabschlussfahrt in Frankreichs schöne Hauptstadt. Unweit der Place Pigalle waren wir in einem netten Hotel untergebracht und konnten am Montagnachmittag von dort aus gleich unsere erste Erkundungstour starten. Wir begannen im Herzen der Seinemetropole, auf der Ile de la Cité, genauer gesagt vor und in der Kathedrale Notre-Dame. Danach ging es durchs Quartier Latin, in den schönen Jardin du Luxembourg, zur Sorbonne und vielen weiteren Attraktivitäten, bevor uns der Hunger dann geradewegs in eines der vielen Restaurants des Quartier Latin trieb. Anschließend ließen wir den Abend noch in einer Brasserie ausklingen. Der Palais du Luxembourg Eva, Annette, Vanessa, Felicitas und Victoria vor der Sorbonne Fachdidaktische Weisheiten zum Thema Mobilität in Paris Grundsätzliche Regeln: o Die Schüler müssen mindestens zu zweit unterwegs sein besser zu dritt (falls einem etwas passiert, bleibt der zweite bei ihm, der dritte holt Hilfe) o Pünktlichkeit ist unerlässlich Was vor der ersten Metrofahrt klar sein muss: o Jeder Schüler hat einen Metroplan, dessen Handhabung möglichst bereits besprochen wurde. o Den Schülern wird mitgeteilt, wie die nächste Station heißt und mit welcher Linie man fährt. o Sowohl die Adresse des Hotels ist bekannt als auch die Handynummern der Lehrer. o Ältere Schüler werden zum guide und geben den Weg vor.
2 Dienstag, 16. Juni 2009 Den größten Besichtigungsbrocken wollten wir direkt am ersten kompletten Tag hinter uns bringen: das château de Versailles. Also stiegen wir morgens in den RER nach Versailles und brauchten dort nur den Touristenmassen zu folgen, um zum Schloss zu gelangen. Dort stockte uns jedoch zunächst der Atem gut, natürlich war auch einfach der Anblick des Schlosses einmalig, doch ebenso gigantisch fiel die Besucherschlange aus, die sich in vielen Bögen auf dem Hof des Schlosses wand. Trotzdem stellten wir uns an Nach langem Eva, Annette, Vanessa, Felicitas und Mme Sachse vor dem château de Versailles - wo sind hier eigentlich die Tourischlangen? Warten kauften wir einen zweitätigen Museumspass für Paris, der wie uns versichert wurde alle Attraktionen Versailles ebenfalls beinhaltete. Zufrieden verließen wir das Ticketbüro und wollten zunächst in die Gärten, da gerade die eaux musicales begannen. Doch man höre und staune: mit dem von uns gekauften Ticket durften wir die musikalischen Wasserspiele und Gärten nicht besichtigen! Wir hätten einen ordentlichen Aufpreis bezahlen müssen. Also versuchten wir unser Glück im Schloss. Hier kam gleich der nächste Tiefschlag: Für einen Audioguide durften wir nochmals kräftig bezahlen. Dann ging es aber endlich nach Warteschlangen an den Toiletten ins Abenteuerland château de Versailles. Getrieben von den Besuchermassen bestaunten wir das Schloss, versuchten Fotos ohne zu viele Touristen vor der Linse zu machen, entdeckten zwischen vielen Köpfen immer wieder prachtvolle Möbel und Gemälde, an den Decken Annette im Spiegelsaal virtuosen Stuck und Malereien, geschickt eingesetzte Spiegel und natürliche wertvollen Zierrat. Von so vielen Eindrücken etwas ermüdet trafen wir uns schließlich am Ausgang wieder. Da wir nicht direkt in die Gärten eintreten durften, beschlossen wir, ein Stück um die Schlossanlage herumzugehen und zum Grand Trianon zu marschieren. Im Schatten der Bäume ließ es sich angenehm spazieren, so konnten wir uns von den Menschenmassen etwas erholen. Wir besichtigten das Grand Trianon, das Petit Trianon und verloren uns dann ein bisschen in der Hameau de la Reine Marie-Antoinette was uns jedoch tolle Ein- und Ausblicke in dieses lebensgroße Bühnenprojekt Hameau de la reine Leben auf dem Lande bescherte.
3 Auf dem Rückweg warfen wir zwar zunächst den Touri-Bähnchen und Caddies neidvolle Blicke hinterher, wurden dann jedoch damit belohnt, noch die Abendstimmung rund um das Bassin de Latone zu genießen. Dieses Mal wurden wir nicht kontrolliert und durften einfach so in die Parkanlage direkt am Schloss. Vanessa und Eva vor Versailles Zum Abschluss dieses langen Tages zog es uns dann noch zum Montmartre, wo wir das quirlige Leben, die Straßenkünstler und die Aussicht auf das nächtliche Paris in uns aufsogen. Welch schöne Stadt! Die Achse des Grand Canal Paris bei Nacht vom Montmartre aus gesehen Fachdidaktische Weisheiten zu Versailles Fragen, die man sich zunächst stellen sollte: o Muss Versailles wirklich besichtigt werden? o Wie viel Zeit kann für den Ausflug einberaumt werden? es muss schon ein ganzer Tag sein Falls man Versailles wirklich besichtigen will: o Eintrittskarten sollten im Vorhinein gekauft werden. o Dabei sollte man sich schwarz auf weiß versichern lassen, was besichtigt werden kann und ob z.b. der audioguide im Preis inbegriffen ist. o Jüngere Schüler: eine Rallye / ein Quiz ausfüllen o Ältere Schüler: Referate / Infomaterial / Quiz vorbereiten, Expertendasein
4 Mittwoch, 17. Juni 2009 Die Pyramide im Hof des Louvre ging es weiter ins nächste Museum: dem Musée d Orsay, einem umgebauten Bahnhof. Wieder bestaunten wir bekannte Werke, diesmal hauptsächlich der Impressionisten. Außerdem genossen Das Musée d Orsay Bereits am Vortag war beschlossen worden, dass wir die Museumskarte voll ausnutzen wollten und so brachen wir gleich morgens auf, um noch vor dem großen Besucheransturm in den Louvre zu gelangen. Hier trennten sich unsere Wege, jeder schaute sich an, was ihn am meisten interessierte. Anschließend trafen wir ins wieder im Hof des einstigen Königsschlosses. Nach einer gemütlichen Rast in den Tuileries mit Beinehochlegen und Leutebeobachten wir die Aussicht von Kleines Päuschen zwischendurch der Dachterrasse des Gebäudes und das schöne Café im Inneren. Für abends hatten wir eigentlich geplant, ins Kino zu gehen. Doch zuvor wollten wir noch zum Place des Vosges. Wir flanierten unter den Arkaden um das sich gemütlich präsentierende Parkrund und konnten nicht widerstehen, dort zu Abend zu essen. Wir fanden ein sehr nettes Lokal mit einer ungewöhnlich freundlichen Bedienung, die sogar Französisch mit uns sprach! So begeistert vergaßen wir jedoch die Uhrzeit im Auge zu behalten und verpassten alle interessanten Kinovorstellungen. Also schlugen wir wieder den Weg zum Montmartre ein und genossen dort noch ein bisschen das bunte Treiben Paris. Fachdidaktische Weisheiten zu Museen Was zuvor klar sein muss: o Jeder Schüler hat einen Museumsplan. o Möglich wäre eine Führung oder ein audioguide o Ein Treffpunkt und eine Uhrzeit müssen exakt ausgemacht werden. Vanessa mit Pantomime am Montmartre
5 Donnerstag, 18. Juni 2009 Ausgangspunkt dieses Tages war der Arc de Triomphe, Mittelpunkt der großen Achse (axe historique), die sich dank George-Eugène Haussmann durch Paris schlägt. Von hier aus sieht man dann auch die Grande Arche, die im Viertel La Défense steht. Diesen futuristischen Pariser Stadtteil wollten wir einmal genauer anschauen. Wir begannen mit der Besichtigung der Grande Arche, die in sich die internationale Stiftung für Menschenrechte beherbergt und eine Begegnungsstätte verschiedener Kulturen sein soll. Wir bekamen zunächst eine temporäre Ausstellung zu sehen, schauten einen Film über die Entstehung des Gebäudes an, um dann die grandiose Aussicht vom Dach der Grande Arche auf uns wirken zu lassen. Anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Viertel La Défense, wobei wir alle von den gigantischen Glasbauten eher erschlagen als beeindruckt wurden. Insgesamt wirkte die Umgebung auf uns doch eher geschäftlich steril. La Grande Arche Mit 3D-Brille in der Ausstellung L axe historique von der Grande Arche aus Für den Nachmittag beschlossen wir, einen ausgiebigen Einkaufsbummel einzulegen und somit der französischen Modemetropole zu huldigen. Natürlich gingen wir aber auch brav in diverse Buchläden, kauften Postkarten, fachdidaktisch hochwertig erscheinendes Material und sonstige schöne Dinge. Abends gelang es uns dann, rechtzeitig vom Essen aufzustehen und ins Kino zu gehen. Der Film, in dem wir waren, zählt jedoch nicht gerade zu den cineastischen Meisterwerken Fachdidaktische Weisheiten zu La Défense und Grande Arche Was dort besichtigt werden kann: o Ausstellung in der Grande Arche o Blick auf die historische Achse Paris o (Film über den Bau der Grande Arche Achtung: sehr technisch) o Verschiedene architektonische Monstrositäten rund um die Grande Arche o Jüngere Schüler: eine Rallye / ein Quiz ausfüllen o Ältere Schüler: Referate / Infomaterial / Quiz vorbereiten, Expertendasein
6 Freitag, 19. Juni 2009 Gut, der Eiffelturm gehört nun mal zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der französischen Hauptstadt darum sollte man ihm wohl einen kleinen Besuch abstatten. Was wir natürlich taten. Wir hatten an diesem letzten Tag noch den Vormittag übrig, um ein paar Eindrücke von Paris zu sammeln. So zog es uns zunächst zur Tour Eiffel, wo wir bereits von vielen fliegenden Händlern erwartet wurden. Doch wir ließen uns nicht von Gummitierchen, kleinen Blecheiffeltürmen und tanzenden Stofftierchen beeindrucken, sondern verfolgten nur ein Ziel: das perfekte Foto von der Tour Eiffel zu schießen. LA TOUR EIFFEL Nach dieser schwierigen Aufgabe zog es uns zum Cimetière Père Lachaise, wo wir den Großen der vergangenen Zeit einen Besuch abstatten wollten. Doch dies stellte sich als diffiziler heraus als ursprünglich angenommen. Am Eingang waren alle Friedhofspläne vergriffen und so mussten wir zunächst unseren Weg auf Gutglück finden. Es kam uns jedoch nach der ersten erfolglosen Suche die glorreiche Idee, den Plan am Eingang abzufotografieren, um so wenigstens eine ungefähre Ahnung von der Lage der Gräber
7 Molières, La Fontaines, Jim Morrisons und vieler anderer berühmter Toter zu haben. Die Friedhofsanlage stellte sich als eine riesige Fundgrube verwunschner Plätze, alter Ruhestätten und fast schon wilder Natur heraus, in der man ohne Probleme viel Zeit verbringen und die Hektik der Großstadt vergessen kann. Schließlich mussten wir uns jedoch losreißen, um unsere Koffer im Hotel abzuholen und den Weg nach Stuttgart wieder anzutreten. Schön war s! Vielen Dank an Mme Sachse für diese schöne Exkursion, ihre Energie und Ausdauer! Fachdidaktische Weisheiten zum Tour Eiffel und Cimetière Père Lachaise Was man für eine Besichtigung des Friedhofs benötigt: o Zeit o einen Lageplan oder einen batteriestarken Fotoapparat, mit dem man den Lageplan abfotografiert. o Geduld o Ihre Taschen gut festhalten vor allem am Tour Eiffel o Sich zuvor überlegen, welche Gräber sie interessieren würden. o Informationen über die Toten einholen. F.P.
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