Bestandsaudit als wichtiger Baustein in der Verkehrssicherheitsarbeit
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- Hansi Goldschmidt
- vor 5 Jahren
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1 Bestandsaudit als wichtiger Baustein in der Verkehrssicherheitsarbeit Ausgangssituation aktuelle Verfahren Entwicklung Regelwerk Fazit und Ausblick 1
2 Leitlinien Straßenverkehrssicherheit bis 2020 Anzahl Verkehrstote auf europäischen Straßen um 50% reduzieren (Deutschland 40%) Verkehrssicherheit auf Landstraßen erhöhen Fokus auf besonders gefährdete Verkehrsbeteiligte wie Motorrad, Fahrrad, Senioren Schwerverletzte stärker beachten 31, % (-5,548) Source: 2
3 Getötete auf deutschen Straßen in [Tsd.] Anzahl Getötete im Straßenverkehr Zeitreihe ,1% Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Zugriff Jahr 3
4 Quelle: Pressemitteilung 65/17 vom Verunglückte im Straßenverkehr 2016 Länder 1) Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 8 Reihe 7 Pressemitteilung Verkehrsunfälle 65/ Zugriff gesamt Veränderung zu 2015 Verunglückte gesamt darunter: Getötete Veränderung zu 2015 Anzahl in % Anzahl in % je 1 Million Einwohner Baden-Württemberg , ,1 37 Bayern , ,3 48 Berlin , ,7 16 Brandenburg , ,4 49 Bremen , ,5 19 Hamburg , ,0 16 Hessen , ,5 37 Mecklenburg-Vorpommern , ,3 55 Niedersachsen , ,5 53 Nordrhein-Westfalen , Rheinland-Pfalz , ,0 40 Saarland , ,7 34 Sachsen , ,6 40 Sachsen-Anhalt , ,3 59 Schleswig-Holstein , ,5 40 Thüringen , ,6 48 Deutschland 2) , ,1 39 1) Vorläufiges Ergebnis 2) Einschließlich der noch nicht nach Ländern aufteilbaren Nachmeldungen. 4
5 Entwicklung der Getöteten im Straßenverkehr seit 2000 nach Art der Verkehrsteilnahme Zugriff
6 Getöte nach Verkehrsteilnehmergruppen und Ortslage, 2015 Quelle: Zugriff
7 EU-Direktive zum Straßenverkehrs- Sicherheitsmanagement RICHTLINIE 2008/96/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 19. November 2008 über ein Sicherheitsmanagement für die Straßenverkehrsinfrastruktur Sicherheitsaudit für Infrastrukturprojekte (Art. 4) Sicherheitseinstufung und -management des in Betrieb befindlichen Straßennetzes (Art. 5) (ESN, RSA, Unfallkommission) regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen (Art. 6) (Streckenkontrolle, RSA, Verkehrsschau, Baumschau/- kontrolle, Bauwerkskontrolle, evtl. Zustandserfassung und -bewertung, ) 7
8 Ausgangssituation aktuelle Verfahren Streckenkontrolle Erkennen und Überprüfen von: Schäden Fahrbahnbereich Höhenunterschiede Lichtraumprofil und Sicht Hindernisfreiheit Funktion der Entwässerung Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen Häufigkeit der Kontrollen, wöchentlich mindestens 1-mal Überarbeitung Regelwerk durch Länderfachgruppe Straßenbetrieb Maßnahmenkatalog für den Straßenbetriebsdienst (M10) im Abstimmungsverfahren mit BMVI sehr hohe Verkehrsbelastung: 2-mal (bis zu 3-mal) 8
9 Streckenkontrolle Grundlage M10 9
10 Ausgangssituation Verkehrsschau aktuelle Verfahren Aufgabe: Überprüfung Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen Beseitigung latenter Gefahren Grundlagen: Verwaltungsvorschrift (VwV) zu 45 StVO Verkehrssicherungspflicht ( 823 und 836 BGB) Merkblatt für die Durchführung von Verkehrs-schauen (MDV 2013, FGSV) feste Wiederholungszyklen thematische Verkehrsschauen Bild: Zugriff:
11 Ausgangssituation aktuelle Verfahren Regel-Verkehrsschau (MDV 2013) Knotenpunkte Vorfahrtbeschilderung, Lichtsignalanlagen Fahrtrichtungsbeschilderung, Markierungen Wegweisung und Straßennamensschilder Sicht Streckenabschnitte Geschwindigkeit, Überholverbote, Markierungen Gefahrenstellen Fahrbahnränder Hindernisse, passive Schutz- und Leiteinrichtungen Bankette außerorts, Parken innerorts 11
12 Ausgangssituation aktuelle Verfahren Sonderuntersuchungen Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken Knotenpunkte Kurven Baumunfälle Radverkehr Schulwege 12
13 Getötete auf deutschen Straßen in [Tsd.] Soll und Haben -7,1% Jahr Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Zugriff
14 Quelle: Zugriff Beschilderung Autobahnauffahrt Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x Quelle: veröffentlicht Quelle: www1.wdr.de, veröffentlicht
15 Ausgangssituation aktuelle Verfahren Fahrbahn und Streckenverlauf Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x 15
16 alle VU: bis Knotenpunkt Luftbild 2016 Verkehrsbelastung 2010 DTV [Kfz/24h] Schwerverkehr 86 [Kfz/24h] Radverkehr 188 [Rad/ 24h] Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x Balci, Neumann, Özcan im Rahmen der LV Auditverfahren im Verkehrswesen, SS
17 Knotenpunkt Zeitreise Luftbild 1978 Luftbild 2002 Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x Luftbild 1985 Luftbild 2009 Quelle: Zugriff;
18 Quelle: Zugriff
19 Querung Radverkehr Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x Balci, Neumann, Özcan im Rahmen der LV Auditverfahren im Verkehrswesen, SS
20 Knotenpunkte Radverkehrsführung Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x Aschaffenburg, Friedrichstraße Aschaffenburg, Friedrichstraße Quelle: Lewandowska, M.: Überprüfung der Radverkehrskonzeption für die Stadt Aschaffenburg nach der ERA 2010, Bachelorarbeit an der Hochschule Darmstadt,
21 alle VU: bis Lichtsignalsteuerung und Knotenpunktsgestaltung Verfahren Verkehrsschau x Streckenkontrolle Verkehrsbelastung nördlich 2010 DTV [Kfz/24h] Schwerverkehr 123 [Kfz/24h] Radverkehr 69 [Rad/ 24h] Verkehrsbelastung südlich 2010 DTV Schwerverkehr [Kfz/24h] 86 [Kfz/24h] Radverkehr 188 [Rad/ 24h] Balci, Neumann, Özcan im Rahmen der LV Auditverfahren im Verkehrswesen, SS
22 Lichtsignalsteuerung LSA ohne Linksabbiegerschutz Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x 22
23 Lichtsignalsteuerung t U = 90 s F21 t F,F21 = 9 s Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x 23
24 Knotenpunkt 2 Zeitreise Luftbild 1978 Luftbild 2002 Verfahren Verkehrsschau Streckenkontrolle x x Luftbild 2015 Luftbild 1996 Quelle: Zugriff; Luftbild
25 Ausgangssituation aktuelle Verfahren Weiterentwicklung des Regelwerks offene Fragestellungen regelmäßige Streckenkontrolle Straßenbaulastträger präventiv Streckenkontrolle beschränkt sich auf augenscheinliche Mängel des Straßenzustandes Regel-Verkehrsschau und thematische Verkehrsschau gemäß MDV Sicherheitsanalyse von Straßennetzen (ESN) reaktiv Verkehrsschau fokussiert sich auf verkehrsrechtliche Aspekte erlaubt netzweite Aufdeckung von Bereichen mit hohen Verbesserungspotenzialen örtliche Unfalluntersuchung (MUKo) örtliche Unfalluntersuchung bei unfallauffälligen Straßen 25
26 Entwicklung Regelwerk Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Auftrag des BMVBS (FE /2011/LRB) Werkzeuge zur Durchführung des Bestands-audits und einer erweiterten Streckenkontrolle Hochschule Darmstadt und TH Mittelhessen (Februar 2012 bis Oktober 2015) FGSV-Arbeitskreis ( (?)) 14 Sitzungen (zuletzt ), Leitung: Straßenbauverwaltungen Baden-Württemberg, Bayern, NRW, Sachsen BMVI ADAC, BASt, DVR, GDV, Polizei Polizei Hochschulen und Universitäten 26
27 Diskussion Verfahren Bestandsaudit Anlass bezogen Sicherheitspotenzial ESN Erhaltungsmaßnahmen Änderung der verkehrlichen Bedeutung Sonderuntersuchungen wie MVMot, ESAB große Zeitabstände Ingenieure als Auditoren optimierte Streckenkontrolle unter besonderem Fokus der Verkehrssicherheit regelmäßig (z.b. einmal jährlich oder verteilt themenbezogen) möglichst 2 Personen (z.b. Streckenwart plus neutrale Person) eigenes Verfahren oder Verbesserung bestehender Werkzeuge in Diskussion 27
28 Bestandsaudit in weiterentwickeltes Regelwerk zum Sicherheitsaudit von Straßen integriert Auditphasen 1. Vorplanung 2. Vorentwurf 3. Ausführungsentwurf 4a. vor Verkehrsfreigabe 4b. nach Verkehrsfreigabe 5. Bestandsaudit Defizitlisten differenziert für: Autobahnen Landstraßen Hauptverkehrsstraßen Erschließungsstraßen Planungsaudit Vorortaudit Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Belange aller am Verkehr Teilnehmenden Arbeitsgruppe Straßenentwurf< Richtlinien für das Sicherheitsaudit an Straßen R SAS Ausgabe
29 Anlass Zusammenstellung Streckeninformationen Dokumentation und Kontrolle der Streckenstruktur Begutachtung und Defizitermittlung vor Ort Nachbetrachtung und Korrekturen Detailanalyse Auditbericht und Abschlussgespräch Verwaltungsübergreifende Abstimmung Maßnahmenfindung Priorisierung Abgleich mit Bauprogramm Arbeitsschritte im Zuge eines Bestandsaudits Analyse der Verkehrsanlage Bestandsaudit Beurteilung der Defizite Reaktion Planung 29
30 Quelle: Offenbach Post vom 21. März 2012 Anlass: Erhaltungsmaßnahmen DTV SVZ [Kfz/24h] Schwerverkehr [Kfz/24h] Fahrrad 19 [Rad/24h] Quelle: Offenbach Post vom 03. Oktober
31 Anlass: Änderung verkehrliche Bedeutung Wechsel Baulast Land Stadt Verkehrsbelastung rund [Kfz/24h] (Lkw-Anteil ~ 3%) Quelle: op-online.de, Zugriff LSA mit t U 100s 3-phasig 31
32 Anlass: Sonderuntersuchung Radverkehr StVO 2013 Regelungen zum Radverkehr Änderungen Radverkehr schon in VwV-StVO 2009 Handlungsbedarf eigentlich seit StVO
33 Anlass: Hinweise aus dem Straßenbetriebsdienst 33
34 Anlass: Veränderungen im Umfeld zusätzlicher Verkehr Prognose Fahrgäste/Tag 34
35 Entwicklung von Werkzeugen Check- bzw. Defizitlisten und Erfassungsmethodik Durchführung Tests mit potenziellen Anwendern Einbindung vorhandener Ansätze DV-gestützte Umsetzung Ausbildungskonzepte Fortbildungsprogramm 35
36 Hauptkategorie Benennung Defizit Ursache des Defizit Codierung Häufigkeit der Überprüfung Zuordnung zu den Verfahren Örtlichkeit der Überprüfung Strukturierung der Datenbank (1) Beleuchtung Bepflanzung Beschilderung Entwässerung Fahrzeug-Rückhaltesysteme Hindernis Knotenpunktgestaltung Leiteinrichtung Lichtsignalanlagen Linienführung Markierung Oberflächenzustand Querschnittsgestaltung Sicht Sonstige Straßenausstattung Technische Sicherung Verkehrsbeeinflussungsanlage Wegweisung Regelverkehrsschau Themenverkehrsschau Streckenkontrolle Optimierte Streckenkontrolle Bestandsaudit 36
37 Gefühl für Verkehrsanlage durch vereinfachte Videobefahrung Befahrung ergänzt Dokumentation unauffällige Aufnahmetechnik annährend Fahrerperspektive Zeitpunkt/ Umfang Streckenbefahrung von Problemstellung abhängig Befahrung für persönliche Eindrücke wichtig und empfehlenswert 37
38 Nachbetrachtung und Korrekturen einheitliche Gestaltung verschiedener Aspekte überprüfen (z.b. auch einheitliche und schlüssige Wegweisung) Nachkontrolle und Abgleich bestimmter Defizite möglichst einbeziehen: Unfallgeschehen ZEB-Daten (vor allem Griffigkeit!) bei Bedarf einbeziehen: Ergebnisse Verkehrsschau Ergebnisse thematischer Sonderuntersuchungen 38
39 Fazit und Ausblick Sind Streckenkontrolle und Verkehrsschau so zu optimieren, dass neben dem Bestandsaudit kein zusätzliches Verfahren notwendig ist? Kann Überprüfung bestehender Straßen auf Basis aktueller Regelwerke erfolgen und welche Alternativen sind ggf. denkbar? Wie wird mit aufgenommenen Defiziten umgegangen? Wichtung und Priorisierung der Defizite möglich? Was passiert, wenn ein Mangel erkannt aber nicht sofort behoben wird (Haftung)? Qualifikationen in Aus- und Weiterbildung? 39
40 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: 40
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