Praktikumsbericht. Konsil- und Liaisondienst. Klinik für Psychosomatische Medizin und. Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm.

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1 Praktikumsbericht Konsil- und Liaisondienst Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm Wortzahl: 1210 Universität Ulm Wintersemester 2014/2015 Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik Berufspraktikum Teil 2: Prüfungsausschuss: PD Dr. Klaus Melchers Verfasserin: Lena Schmid B. Sc. Psychologie 5. Fachsemester Matrikelnummer: Verfassungsdatum:

2 1 Inhaltsverzeichnis: 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution 1.1. Beschreibung der Institution 1.2. Art und Zahl der Mitarbeiter Aufgaben der Institution Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung Arbeitsweise der Institution.. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit 2.2. Darstellung der eigenen Tätigkeit Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 3.1. Voraussetzungen, die Praktikanten/innen mitbringen sollten..

3 2 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution 1.1. Beschreibung der Institution Der Konsil- und Liaisondienst der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Albert-Einstein-Allee 23, Ulm, betreut die Akutkrankenhäuser in Ulm konsiliarisch. Das bedeutet, dass Pflegekräfte, Ärzte und auch Patienten psychologische Unterstützung anfordern können bei Problemen in der Krankheitsverarbeitung und auch anderer psychischer Probleme. Manche Stationen wie die Palliativstation werden generell durch die Psychologen des Konsil- und Liasiondienstes fest mitbetreut Art und Zahl der Mitarbeiter Momentan sind 11 Mitarbeiter im Konsil- und Liaisondienst der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie beschäftigt. Darunter 2 Ärzt/innen, 8 Psychologische Psychotherapeuten und Psychologen in Ausbildung zum Psychotherapeuten und eine Sekretärin. Die genannten Personen arbeiten zu unterschiedlichen Teilen im Konsil- und Liaisondienst mit. Die Leitung des Konsil- und Liaisondienstes hat derzeit Diplom-Psychologe Dr. Klaus Hönig. Der Leiter der Psychosomatischen Klinik ist Prof. Dr. med. Harald Gündel Aufgaben der Institution Die Aufgabe des Konsil- und Liaisondienst ist es Patienten im Akutkrankenhaus psychologisch zu unterstützen. Konsile können einmalig oder wiederholt während des Klinikaufenthalts des Patienten in Anspruch genommen werden. Bei den Konsilen geht es meist um akute Kriseninterventionen, Probleme nach Diagnosemitteilung

4 3 und Patientenaufklärung, Krankheitsverarbeitung und Kommunikation. Beim Liaisondienst werden Stationen wie zum Beispiel die hämato-onkologischen Stationen längerfristig betreut. Das heißt, dass die den Stationen zugeteilten Psychologen regelmäßig auf die Station kommen, den dortigen Patienten Gesprächsangebote machen und auch bei Visiten und Teambesprechungen dabei sind. Außerdem beteiligen sich viele Mitarbeiter an Projekten in der Forschung Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung Klientel des Konsil- und Liaisondienstes sind oft somatische Patienten mit schweren, lebensbedrohlichen oder chronischen Erkrankungen, die durch diesen Erkrankungen und deren Einschränkungen stark belastest sind. Auch Patienten mit körperlichen Beschwerden wie Schwindel oder Schmerzen, bei denen keine somatische Ursache gefunden werden kann, können durch den Konsiliardienst mitbetreut werden. Dabei sind die Interventionen breit gefächert und setzen auf verschiedenen Ebenen an. Mit den Patienten werden die spezifischen Problembereiche besprochen und Ziele festgelegt. Bei kurzen Kontakten wird oft durch aktives Zuhören schon eine Verbesserung des Zustandes des Patienten erreicht. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Da ich vor dem Psychologiestudium eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin absolviert hatte und zu diesem Zweck auch auf onkologischen Stationen gearbeitet hatte, interessierte mich die psychologische Betreuung bei Schwierigkeiten in der Krankheitsverarbeitung, oder auch im Durchleben der Sterbephasen. Den Zusammenhang zwischen körperlichen und psychischen Beschwerden konnte ich in der

5 4 Berufsausübung in der Pflege schon oft beobachten und wollte herausfinden, wie man diesen Zusammenhang durch psychotherapeutische Interventionen positiv beeinflussen und fördern kann Darstellung der eigenen Tätigkeit Der Tagesablauf des Konsil- und Liasiondienstes ist sehr unterschiedlich. Morgens werden zuerst im Computer die neuen Konsilen und Anforderungen gesichtet. Jedem Arzt/ Psychologen sind hierzu bestimmte Stationen zugeteilt. Die Konsile werden dann um andere Termine wie Gruppen, Visiten oder ambulanten Terminen organisiert. Der Tagesablauf ist also stark von den angeforderten Konsilen abhängig. Da die Kontakte selten stabil sind und oftmals wechseln, lag der Schwerpunkt darauf, durch Hospitationen einen breiten Einblick in die Arbeit des Konsil- und Liaisondienstes zu bekommen. Jeden Morgen suchte ich die Ärzte und Psychologen des Konsil- und Liasiondienstes auf, um sie nach ihrem Tagesablauf zu fragen und abzuklären bei welchen Gesprächen ich mitkommen durfte. Anhand dieser Informationen organisierte dann meinen Tag. Mit Einverständnis des Patienten durfte ich bei Einzelgesprächen hospitieren. In der Vorbesprechung erfragte ich die Krankheitsgeschichte und ob es schon vorherige Gespräche gegeben hatte. Bei einem Erstkontakt wurde dem Patienten die grundlegende Aufgabe des psychosomatischen Konsildienstes erklärt und in diesem Zusammenhang auch abgeklärt, ob der Patient ein entsprechendes unterstützendes Gespräch selbst auch wünscht, oder nicht. Im Anschluss fand das psychotherapeutische Gespräch statt. In der Nachbesprechung diskutierten der Psychologe/ Arzt und ich verschiedenen Eindrücke des Gesprächs und das weitere erforderliche Procedere. Die Inhalte der Gespräche, unterschieden sich zwischen den verschiedenen Ärzten/Psychologen nicht wesentlich, jedoch die Gesprächsart. Manche redeten mehr, manche stellten nur Fragen im Stile des sokratischen Dialogs.

6 5 Im Laufe des Praktikums hospitierte ich auf der Knochenmarkstransplantationsstation, der Chirurgie, der Hämatoonkologie, der Inneren, der HNO, der Gynäkologie und der psychosomatischen Ambulanz. Die Visite auf der Knochenmarkstransplantationsstation war besonders interessant. Prof. Dr. med. Donald Bunjes legte in den Visiten viel Wert auf die Meinung der Psychologen und erfragte in der Visite bei den Patienten auch nach Stimmung, Schlaf und psychosozialen Faktoren. Auf dieser Station war für mich das Ineinandergreifen von psychischen und physischen Faktoren sichtbar und wurde im Team auch so gelebt. Spannend war auch die Besprechung des Palliativteams. Hier wurden oft auch Problematiken des Teams mit Situationen mit Patienten oder Angehörigen besprochen. Zusammen wurde versucht den Patienten ein ihren Wünschen entsprechenden letzten Lebensabschnitt zu ermöglichen. Eingebunden wurden hierzu der Sozialdienst und die Brückenpflege. Anwesend waren auch ein Pfarrer der katholischen und der evangelischen Kirche. Der führsorgliche und sorgfältige Umgang des Teams mit schwerkranken Patienten war in diesen Besprechungen deutlich zu spüren. Donnerstags gab es eine Teambesprechung des Konsil- und Liasiondienstes. Zu Anfang wurden die Einführung neuer Gruppen besprochen oder andere organisatorische Dinge. Bei Bedarf wurden Fallbeispiele aus der Klinik zum Schluss besprochen. Die Diskussionen und verschiedene Beiträge zu den bestimmten Fällen waren auch deshalb so interessant, da sie von verhaltenstherapeutischen, tiefenpsychologischen und ärztlichem Personal geführt wurden. Auch durfte ich bei einer Supervision eines Kollegens bei einem mir bekannten Patienten dabei sein.

7 6 Wenn es kein Gespräch gab bei dem ich dabei sein konnte, suchte ich Übungen für einen neue Gruppe heraus. Dadurch lernte ich mehr über Übungen zur Achtsamkeit, zur PMR, Übungen zur Annäherung und über Phantasiereisen Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Mein Ziel herauszufinden, wie man den Zusammenhang zwischen körperlichen und psychischen Beschwerden durch psychotherapeutische Interventionen positiv beeinflussen und fördern kann, konnte ich teilweise erfüllen. Das lag einerseits an den durch den Konsiliardienst bedingt nur sehr kurzen Kontakten zu den Patienten und andererseits an der kurzen Praktikumszeit. Ich denke um mehr über die Psychosomatische Therapieformen kennenzulernen wäre eine längere Praktikumszeit in einer stationären Einrichtung hilfreich. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 3.1. Voraussetzungen, die Praktikanten/innen mitbringen sollten Aufgrund meiner Ausbildung in der Pflege gab es nicht so viel Neues zu lernen, ich denke wenn man wenige Berührungspunkte mit Kliniken und medizinischen Begriffen hat, ist ein Praktikum in diesem Bereich mit Sicherheit sehr interessant. Wichtig zu wissen ist auch, dass man sich sehr stark einbringen und selbst organisieren muss, um möglichst bei vielen Gesprächen dabei sein zu können. In diesem Bereich wie in den meisten klinischen Settings ist es wichtig eine gefestigte Persönlichkeit zu haben, da man mit vielen schweren

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