Umstellung der Anbaumethode der Obstsortensammlung Hofen, Roggwil auf Biolandbau? Verein Obstsortensammlung Hofen, Roggwil Der Vorstand
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- Charlotte Richter
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1 Umstellung der Anbaumethode der Obstsortensammlung Hofen, Roggwil auf Biolandbau? Verein Obstsortensammlung Hofen, Roggwil Der Vorstand
2 Vorgeschichte * Antrag von Christa Wellauer, HV 2017: Umstellung auf Biolandbau Der Vorstand vereinbart mit Christa Wellauer eine Info vor der HV 2018, und an der HV 2018 Diskussion und Entscheid
3 Prüfung des Antrags Der Hauptunterschied besteht im Pflanzenschutz. Es werden im Folgenden der Pflanzenschutz Biolandbau und integrierte Produktion bei Äpfeln, Birnen, Kirschen und Zwetschgen verglichen und Vor- und Nachteile aufgezeigt.
4 Prüfung des Antrags Dann werden noch weitere Pflegemassnahmen wie Mulchen und Düngung verglichen. Schliesslich folgt der Antrag des Vorstandes mit Begründung
5 Pflege Äpfel / 1 ha Schädling / Krankheit Schorf / Mehltau Läuse Jungbäume Apfelwickler Apfelsägewespe Behandlung IP 1 x Kuper, 4 x synth. Fungzid Kosten IP Behandlung Bio x Kupfer, 4 x Tonerde und Netzschwefel 80 1 x nat x Granulosevirus 90 1 x nat. Kosten Bio Baumscheibe 1 x Herbizid 10 Ausmähen? Total
6 Pflege Äpfel / 1 ha Es wird mit der Bio-Variante wesentlich mehr Schorf und Mehltau sowie wurmstichige Früchte geben. Man müsste etwa 7 Granulosevirusbehandlungen und etwa 10 Tonerde- und Netzschwefel-Behandlungen für eine bessere Wirkung durchführen. Ferner gibt bei Bio das Ausmähen und die Düngung wesentlich mehr Arbeit und Kosten.
7 Pflege Birnen / 1 ha Schädling / Krankheit Schorf / Mehltau Läuse Jungbäume Apfelwickler Behandlung IP (max. 5 x) 1 x Kuper, 4 x synth. Fungzid Kosten IP Behandlung Bio x Kupfer, 4 x Tonerde und Netzschwefel 80 1 x nat x Granulosevirus Kosten Bio Baumscheibe 1 x Herbizid 10 Ausmähen? Total
8 Pflege Birnen / 1 ha Es wird mit der Bio-Variante mehr Schorf und Mehltau sowie wurmstichige Früchte geben. Birnen sind robuster. Die vorgeschlagene Anzahl Behandlungen sollte reichen. Ferner gibt bei Bio das Ausmähen und die Düngung wesentlich mehr Arbeit und Kosten
9 Pflege Kirschen / 1 ha Schädling / Krankheit Schrotschuss Behandlung IP (max. 5 x) 1 x Kuper, 4 x synth. Fungzid Kost en IP Behandlung Bio x Kupfer, 4 x Tonerde und Netzschwefel Monilia Fungizid 80 1 x nat. Fungizidkombi Kirschenfliege x nat. Koste n Bio Schw. Kirschenlaus 80 1 x nat. 414 Kirschessigfliege x nat. Total
10 Pflege Kirschen / 1 ha Es wird mit der Bio-Variante mehr Schrotschuss, faule (Monilia) und wurmstichige Kirschen geben. Der Befall mit Würmern wird mit den Jahren noch zunehmen. Das Mittel gegen Kirschenfliege muss 4 5 mal eingesetzt werden. Bei einer Sortensammlung mit frühen und späten Sorten ist das schwierig. Düngen und Ausmähen gleich wie andere Obstarten mehr Aufwand.
11 Pflege Zwetschgen / 1 ha Schädling / Krankheit Behandlung IP (max. 5 x) Kosten IP Behandlung Bio Kosten Bio Schrotschuss 1 x Kuper, 4 x synth. Fungzid x Kupfer, 4 x Tonerde und Netzschwefel 520 Monilia Fungizid 80 1 x nat. Fungizidkombi 140 Läuse und Sägewespe 90 1 x nat. 800 Pflaumenwickler Total
12 Pflege Zwetschgen / 1 ha Es wird mit der Bio-Variante mehr Schrotschuss und faule (Monilia) Zwetschgen geben. Der Pflaumenwickler kann gar nicht bekämpft werden. Es wird massiv mehr wurmstichige Zwetschgen geben. Die Produktion nimmt den Charakter einer Zufallsproduktion an. Düngen und Ausmähen geben mehr Arbeit wie bei den andern Obstarten auch.
13 Weitere Überlegungen Bio-Obstbau ist möglich in einer intensiven Form mit ausgelesenen Sorten und zusätzlichem Schutz z.b. Abdeckung gegen Aufplatzen und Faulen der Früchte oder Einnetzung gegen Feuerbrand (vergleiche auch Vortrag der Firma Andermatt, Silke Süsse, HV 2016) Bio-Anbau in einer Sortensammlung ist sehr schwierig. Die Qualität und Menge der für unsere Mitglieder zur Verfügung stehenden Früchte wird viel schlechter sein. Wir haben sehr anfällige und robuste Sorten bunt gemischt gepflanzt. Der zeitliche Aufwand durch Profis (Spritzen der Bäume, Ausmähen der Bäume) wird sich mit dem Biolandbau mindestens verdoppeln. Können wir das bezahlen? Finden wir jemanden auch in 10 Jahren, der das für uns macht?
14 Weitere Überlegungen Das Bio-Label können wir vorläufig nicht erreichen. Wir müssten ein vom Landwirtschaftsamt anerkannter Betrieb sein. Ob das möglich ist, ist unklar. Der Gesundheitszustand unserer Bäume leidet. Mehr Krebs, Rindenbrand und Gummifluss gefährden nicht nur die Früchte sondern auch die Bäume. Der zurzeit in Hofen praktizierte Pflanzenschutz und die Düngung sind schon heute extensiv und aufs Minimum reduziert.
15 Antrag des Vorstandes Der Vorstand der Obstsortensammlung Roggwil empfiehlt seinen Mitgliedern, den Antrag von Christa Wellauer, die Bewirtschaftung der Hochstammobstsammlung Hofen, Roggwil auf die Grundsätze des Biolandbaus umzustellen, abzulehnen.
Sonne und Licht führen zu Früchten mit hoher Qualität (Fruchtentwicklung, Ausfärbung, hoher Zuckergehalt, gutes Aroma) benötigter Standraum
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