Körperliche & sportliche Aktivität
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- Jan Hofmeister
- vor 5 Jahren
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1 Körperliche & sportliche Aktivität Sportliche Aktivität stellt eine spezifische Form der körperlichen Aktivität dar, die zumeist mit dem Ausüben von Sportarten oder einem strukturierten Training verbunden ist. Sie kann einen wichtigen Teil intensiver und somit gesundheitsrelevanter körperlicher Aktivität darstellen Die körperliche und sportliche Aktivität im Jugendalter wirkt sich positiv auf die physische und psychische Gesundheit direkt und langfristig aus. Zudem kann die schulische und kognitive Leistungsfähigkeit von sportlicher Aktivität profitieren. Nach den derzeitigen Empfehlungen gelten täglich mindestens 60 Minuten moderatintensive körperliche Aktivität als Mindestmaß. Ergänzend wird in den einschlägigen Empfehlungen darauf hingewiesen, den Anteil sportlicher, also intensiver körperlicher Aktivität zu erhöhen, um gesundheitlich optimal zu profitieren. Aus Präventionssicht gilt es, frühzeitig körperliche Aktivität als festen Bestandteil des Lebensstils auszuformen, da körperlich aktive Kinder und Jugendliche tendenziell auch zu den aktiveren Erwachsenen werden.
2 Ergebnisse HBSC (Health Behaviour in Schoolaged Children) Studie (2009/10) Mehr als 80 Prozent der deutschen Jugendlichen bewegen sich zu wenig. Der Anteil körperlich aktiver Jugendlicher sinkt zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr drastisch. Laut internationalen Empfehlungen sollten sich Jugendliche täglich 60 Minuten so bewegen, dass der Pulsschlag erhöht wird und sie ins Schwitzen kommen. Nur ein geringer Teil der deutschen Jugendlichen erreicht diesen Schwellenwert, Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern. Folge: Zunahme von Kindern und Jugendlichen mit konditionellen und koordinativen Schwächen und daraus resultierender Beeinträchtigung der gesundheitlichen (physische, motorische, psychische und soziale) Entwicklung.
3 Kompensatorischer Sport Die Gesundheitsaufgabe des Sportunterrichts umfasst auch die Befähigung der SchülerInnen, etwas für die Gesundheit zu tun, also leitet sie zur Entwicklung gesunder Gewohnheiten an und gibt Kenntnisse weiter.
4 Kompensatorischer Sportunterricht Der Kompensatorische Sport in der Schule umfasst alle speziellen gesundheitsfördernden Maßnahmen im Schulsport.
5 Sportförderunterricht Zielgruppe: ist ein zusätzliches Bewegungsangebot für Kinder mit Bewegungs-, Koordinations-, Verhaltens- und Gewichtsproblemen
6 Sportförderunterricht Der Beschluss der KM-Konferenz vom regelt die Grundsätze(n) für die Durchführung eines Förderunterrichts im Schulsport sowie für die Ausbildung und Prüfung zum Erwerb der Befähigung für das Erteilen von Förderunterricht.
7 Sportförderunterricht Die veränderten Lebensbedingungen machen für eine zunehmende Anzahl von Schülerinnen und Schülern den Sportunterricht ergänzende Fördermaßnahmen erforderlich. Dazu zählen insbesondere auch Angebote eines Sportförderunterrichts
8 Sportförderunterricht Begründung: Oft korrelieren schulische Lernleistungen und auffälliges psycho-soziales Verhalten bei Schülerinnen und Schülern sehr eng mit körperlichen Entwicklungsrückständen und motorischen Leistungsdefiziten. Daher dient der Sportförderunterricht auch der Steigerung einer allgemeinen schulischen Lern- und Leistungsfähigkeit und verbesserten Integration der Schülerinnen und Schüler in das Schulleben.
9 Gründe für die Einrichtung von Sportförderunterricht Mit Hilfe des Sportförderunterichts kann die Zielsetzung Gesundheitserziehung als pädagogischer Auftrag besonders gut unterstützt werden. Kinder die am Sportförderunterricht teilnehmen unterliegen keinem Leistungsdruck und Erfolgszwang, da es keine Noten gibt. Es können motorische Defizite ausgeglichen werden durch ein motivierendes Spiel- und Sportangebot, das auch der Interessenlage der Kinder entspricht.
10 Gründe für die Einrichtung von Sportförderunterricht Von den angeordneten 3 Schulstunden Sport pro Woche werden selten mehr als 75% durchgeführt. Von diesem Mangel sind vor allem leistungsschwache Schüler betroffen. Die tägliche empfohlene Bewegungszeit von 60 min. wird nach Studien bei den heutigen Kindern nicht erreicht. Auch der angebotene reguläre Schulsport reicht dafür nicht aus. Zusätzlicher Sportunterricht käme v.a. leistungsschwachen Schülern zugute.
11 Gründe für die Einrichtung von Sportförderunterricht Sportlich leistungsfähige Schüler werden häufig neben der Schule auch von den Eltern und im Verein gefördert. Leistungsschwache Schüler bleiben oft sich selbst überlassen. Viele Lehrer verlieren leistungsschwache Schüler gerne aus den Auge. Speziell ausgebildete Lehrkräfte wissen, wie sie sportschwache Schüler fördern können.
12 Gründe für die Einrichtung von Sportförderunterricht Förderunterricht findet auch in anderen Schulfächern statt um Defizite auszugleichen. Sportförderunterricht ist kein Ersatz, sondern ein Zusatzangebebot für den Sportbasisunterricht.
13 Sportförderunterricht Umsetzung: Der Sportförderunterricht kann zusätzlich zum obligatorischen Sportunterricht an den Schulen durchgeführt werden. Er ist vor allem für Schülerinnen und Schüler bestimmt, die motorische Defizite und psycho-soziale Auffälligkeiten aufweisen Er zielt darauf ab, ihre Bewegungsentwicklung positiv zu beeinflussen und ihre Gesundheit und damit ihr Wohlbefinden zu steigern.
14 Sportförderunterricht Warum? Ausdauer-/Kraftdefizite, Übergewicht/Adipositas, Haltungs-/Rückenschäden, Koordinationsschwächen, Demotivation/Angst/Leistungs- /Bewegungshemmungen, Aggression/Hypermotorik
15 Sportförderunterricht Inhalte: Elementare Körper- und Bewegungserfahrungen Förderung bzw. Entwicklung sozialer Kompetenzen Förderung von Wahrnehmung und Bewegungskoordination vielfältige Beanspruchung der Muskulatur Ziel: Erhöhung der physischen wie psychischen Belastbarkeit bzw. Leistungsfähigkeit
16 Sportförderunterricht Inhalte: Der Sportförderunterricht bezieht alle Inhalte des Schulsports mit ein, soweit dies sinnvoll und organisatorisch möglich ist. Orientierung der Inhalte an den grundlegenden und spezifischen Bedürfnissen der Schüler. Orientierung an sportlichen Neigungen und Interessen, die in die Freizeit hineinwirken.
17 Sportförderunterricht Ziele: Schüler sollen sich der Leistungsfähigkeit ihres Körpers (wieder) sicher werden und jene Kompetenzen erwerben, die für die Teilnahme am Bewegungsleben der Gleichaltrigen wichtig sind. Aufbau von Befähigung und Motivation zum Sporttreiben in Schule und Freizeit. Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher soweit möglich.
18 Sportförderunterricht Ziele: Abbau von Randstellungen Beitrag zur psychischen Entspannung und des sozialen Wohlbefindens Steigerung des Selbstwertgefühls
19 Kritik am Sportförderunterricht Organisatorische Unzulänglichkeiten Wirksamkeit der Fördermaßnahmen
20 Qualifikation der Lehrkräfte Die Ausbildung zum Erwerb der Befähigung für das Erteilen von Sportförderunterricht kann durchgeführt werden a) für Studierende im Fach Sport im Rahmen des Studienganges für ein Lehramt an Schulen, b) für Lehrkräfte im Schuldienst mit Fakultas Sport bzw. einer Unterrichtserlaubnis für Sport.
21 Qualifikation der Lehrkräfte Die Ausbildung umfasst mindestens 72 Stunden und berücksichtigt folgende Schwerpunkte: a) Didaktik und Methodik des Sportförderunterrichts, b) didaktisch-methodische Übungen, c) unterrichtspraktische Ausbildung, d) biologisch-medizinische Grundlagen des Sportförderunterrichts.
22 Qualifikation der Lehrkräfte Ein 40-stündiger Einführungslehrgang: Die Didaktik und Methodik des Sportförderunterrichts kennen lernen und verstehen, um so Prinzipien des Sportförderunterrichts in den obligatorischen Sportunterricht zu integrieren bzw. "Förder- und Fitnessgruppen" im außerunterrichtlichten Schulsport anzubieten. Ein 32-stündiger Aufbaulehrgang mit Abschlussprüfung: Befähigung für das Erteilen von Sportförderunterricht bzw. Sportförderkursen auf allen Schulstufen und in allen Schulformen.
23 Qualifikation der Lehrkräfte Im Rahmen dieser Ausbildung sollen diagnostische, methodisch-didaktische und schulpolitische Kompetenzen vermittelt werden, um Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulformen und Schulstufen mit sportmotorischen, psychomotorischen und psychosozialen Lern- und Entwicklungsdefiziten unterrichten zu können.
24
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 26.02.1982 in der Fassung vom 17.09.1999) Präambel
Grundsätze für die Durchführung von Sportförderunterricht sowie für die Ausbildung und Prüfung zum Erwerb der Befähigung für das Erteilen von Sportförderunterricht (Beschluss der Kultusministerkonferenz
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