GWS Netzwerk Wo ist vorne? Verstehen, Verstand, Verständigung 24./
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- Minna Flater
- vor 8 Jahren
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1 GWS Netzwerk Wo ist vorne? Verstehen, Verstand, Verständigung 24./ Precensing oder Wie kommt das Neue in die Welt? Workshopunterlage
2 Kernproblem das C.O. Scharmer beschäftigt: 1. Wir sind - wie in einem Gefängnis - in kollektive Verhaltensmuster eingebunden, das unser Handeln, Denken und Fühlen begrenzt. Wir reagieren in gewohnheitsmäßigen Alltagsbewußtsein. 2. Bisheriges Lernen basiert auf der Reflexion der Vergangenheit (Kolb) konkrete Erfahrung aktives Experimentieren reflexives Beobachten Abstrakte Konzept- (Theorie-)Bildung Wo kommt dann eigentlich das Neue her? Und wie muss es eingeführt werden, dass es tragfähig ist.
3 Grundannahmen des Presencing Modelles Presencing ist eine Wortkonstruktion aus dem Englischen aus Presence (Gegenwart) und presens-ing (Vorfühlen, vorspüren) Es geht darum, nicht mehr aus der Vergangenheit und der Reflexion der gemachten Erfahrungen zu lernen, sondern das, was aus der Zukunft in die Gegenwart hereinscheint, zu erspüren und in die Gegenwart zu holen. Es geht um ein Lernen aus der Zukunft. Das Entscheidende, wie das getan werden kann, ist ein innerer Ortswechsel von dem aus Ich wahrnehme. Es geht um eine Umlenkung des Bewußtseins. Man lässt die Wahrnehmung aus der Zukunft heraus operieren und sich darin mit der höchsten Zukunftsmöglichkeit zu verbinden und sie anwesend werden zu lassen in der Gegenwart. Die Qualität des Ortes, von dem aus ich handle und operiere ist entscheidend dafür, was ich sehe, wahrnehme, denke oder handle. Es geht um eine Umdrehung des Blickes. Dafür muss man sich ganz und mit allen Wahrnehmungsmöglichkeiten mit der neuen Situation verbinden, der eigenen Kreativität und dem inneren Wissen zu vertrauen und danach aber auch schnell in ein Handeln zu kommen. Dafür hat er ein Vorgehensmodell entwickelt: das U-Modell. Das Modell bietet die Möglichkeit, den Ort der Wahrnehmung Schritt für Schritt zu verändern In dem Vorgehen handelt es sich um einen parallelen Prozess der Person und der anwesenden Gruppe - jede Person durchläuft eine Vertiefung des eigenen Wahrnehmens und Denkens und bewegt sich an Kernfragen der eigenen Existenz - gleichzeitig läuft der Prozess auch in der Gruppe und führt zu einer vergemeinschaftenen Sicht Es geht darum von den individuellen Denkprozesssen zu einer gemeinsamen Wahrnehmung (cosensing), zu einem gemeinsamen Willen(co-insiring) und zu einer gemeinsamen Praxis zu kommen (cocreating).
4 Dreifacher Umwendungsprozess im Presencing Wie macht man das?: Es wird eine innere Arbeit gemacht, die etwas mit einem dreifachen Umwendungsprozess zu tun hat: - die Umwendung des Denkens weg vom Urteilen hin zu Erkunden (open your mind) - die Umwendung des Fühlens weg vom emotionalen Reagieren hin zum Herz- Wahrnehmen (open your Heart) - Eine Umformung des Willens weg von der harten Egointentionalität zu einer weicheren zukunftsoffeneren Willensstruktur (Open your will) Also zusammengefasst des gedanklichen emotionalen und intentionalen Feldes Wie genau geht der Prozess: Downloading: Innewerden unserer Denkgewohnheiten Seeing: Sehen: genaue präzise Beobachtung Sensing: Fühlen: vom Ganzen her schauen und erfühlen des Ganzen Presencing: vorfühlen von der höchstmöglichen zukünftigen Möglichkeit aus sehen, Wahrnehmung aus der Quelle höchster zukünftiger Möglichkeiten Crystallizing vision and intent: Verdichten des Zukunftsbildes, Wahrnehmungs- und Willensbildung aus der Anwesenheit des zukünftigen feldpotenziales Prototyping: Improvisation von Prototypen und beispielhaften Möglichekitenfür das in die Welt kommen der Zukünftigen Realität Embodying/ Institutionalisierung: Einbettung in neue Infrastrukturen und Praktiken (neue Routinen bilden)
5 Downloading seeing sensing presencing Wahrnehmung 1: Ich sehe die Welt aus meinem Kopf heraus Wahrnehmung 2: Ich sehe mich als Akteur, der diese Welt mitgestaltet Wahrnehmung 3: Feldhaftes Sehen, Mehr von Ganzen her betrachten und aus Sicht der sich heráusschälenden Zukunft Wahrnehmung 4: Bewußtseinszustand der vom Selbst her wahrnimmt Ganz wach für die Realität sein, d.h. die Vergangenheit verstehen und zugleich die Zukunft begreifen Vorrang der Teile Roter Punkt: Der Ort, von dem aus ich handele / von dem aus wir handeln Vorrang des Ganzen Zusammenführung der verschiedenen Aspekte durch Dialog Dualität von Ich und dem Ganzen, in der Gruppe Grüner Kreis: Die Grenzen von mir / meiner Organisation Durch das Wahrnehmen und Handeln aus diesem Meta-Bewusstsein heraus wird es möglich, Routinen bzw. alte Muster zu erkennen und zu überwinden und durch Sensing und Presencing den Raum zu schaffen, in dem Neues in die Welt kommen kann.
6 Um diese neue Art der Wahrnehmung zu praktizieren braucht es 1. aufmerksam zu werden (Paying Attention) und aus dem Gewohnheitshandeln (Downloading) auszusteigen 2. die bekannten Erklärungsmuster zurückzuhalten (Suspension) und mit offenem Blick auf die Situation hinzuschauen (Seeing) 3. die Fähigkeiten des Fühlens aus dem emotionalen Reagieren zu befreien (Redirection) und zum Erspüren der Realität zu kommen (Sensing) 4. den eigenen Willen so zu lockern und zu öffnen (Letting go), damit die Zukunftsimpulse darin spürbar werden können (Presencing) 5. mit schöpferischer Phantasie Ideen zu entwickeln (Letting come), wie die Zukunft aussehen soll (Crystallizing Vision) 6. konkrete Handlungen und Prototypen für die zukünftigen Realität auszuarbeiten (Prototyping) 7. neue Vorgehensweisen, Strukturen und Prozesse zu schaffen, in denen sich das Neue verkörpern kann (Embodying). downloading Staunen (Wachwerden) Tor 1: suspension Alltagsroutine projecting Embodying/ Institutionalizing Tor 6: embedding Sehen 1 : von außen Tor 2: redirect Umwendung Sehen 2: von innen - aus der Sache Tor 3: Letting go - Loslassen Enacting - Prototyping Tor 5: bringing forth - concretizing Crystallizing vision + intent Tor 4: crystallizing - verdichten letting come - ein poetischer Prozess Sehen 3: Die angelegte höchstmögliche Zukunft sehen
7 Das Modell Person Downloading Gruppe (fromtheoutside) Suspension Seeing 1 Redirection (Sensing) Seeing Lettinggo 2 1. Mental Models Open 2. Thinking Reflection your mind Open 3. Imagination Feeling your heart Open 4. Presencing Intution Will your will Embodying Enacting Embedding Letting Crystallizing Envisioning Rapid Bringingforth/ Prototyping come Who is my self? What is my work? Co-sensing: Gemeinsame Wahrnehmung Co-inspiring: Gemeinsame Willensbildung Co-creating: Gemeinsame Praxis
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