Prof. Dr. Robert W. Jahn
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- Gisela Schumacher
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1 Pädagogische Orientierungen des Bildungspersonals zwischen Personen- und Arbeitsweltorientierung Ansätze einer domänenspezifischen Erforschung subjektiver Theorien der pädagogischen Akteure in der Beruflichen Bildung Prof. Dr. Robert W. Jahn
2 Einleitung Der Call Der Aus- und Weiterbildung des Personals unter Professionalisierungsgesichtspunkten ist deshalb [weil es an der Realisierung von Teilhabe beteiligt resp. dafür verantwortlich ist] große Bedeutung für die Zielerreichung bei zu messen. Dafür sind curriculare Konstruktionen von Berufsbildungsgängen zur Qualifizierung des gesamten Personals erforderlich, die kurzfristig überfachliche Kooperationen und multiprofessionelle Teamarbeit (Netzwerkarbeit) ermöglichen und mittel bis langfristig eine Integration von bisher teildisziplinär gebundener Expertise im Sinne neuer Wissensarchitekturen sicher stellen. Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln Quelle: Büchter/Buchmann/Bylinski 2016 Call for Paper
3 Einleitung Der Call 1. Professionalisierung für eine Berufsbildung mit Inklusionsanspruch braucht Subjektwissen ( ) über pädagogische Fachkräfte, ihre habituelle Praxen sowie ihre Rollenflexibilität ( ) 4. Professionalisierung für eine Berufsbildung mit Inklusionsanspruch braucht Netzwerkwissen zu kollegialen und professionsübergreifenden Kooperationen, insbesondere in den Regionen ( ) Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
4 Vorbemerkungen zum Inklusionsbegriff Ainscow und Miles (2009) definieren vier Eigenschaften von Inklusion Inklusion ist ein Prozess Inklusion beinhaltet das Identifizieren und Entfernen von Barrieren Inklusion meint Präsenz, Teilhabe und Erfolg aller Lernenden Inklusion beinhaltet das spezielle Hervorheben von Gruppen von Lernenden, die Risiken der Marginalisierung, Exklusion oder schwachen Leistung ausgesetzt sind Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
5 Berufliche Integrationsförderung Zielstellung der Beruflichen Integrationsförderung: Berufliche und Gesellschaftliche Integration Individuelle Regulationsfähigkeit Sicherung von Humankapitalressourcen Gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit These: Maßnahmen der Beruflichen Integrationsförderung besitzen inklusive Eigenschaften nach Ainscow und Miles (2009) Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln Quelle: Sektion BWP (2009)
6 Pädagogische Akteure in der Beruflichen Integrationsförderung überfachliche Fachliche und pädagogische Kooperationen Qualifikationenund multiprofessionelle Konsens über bzw. Akzeptanz anderer Leitziele, Teamarbeit (Netzwerkarbeit) pädagogischer notwendig Orientierungen und mittel bis langfristig Gemeinsame eine Integration Zielvorstellungen und von bisher teildisziplinär gemeinsame Sprache gebundener Expertise Lehrkräfte AusbilderIn Vermittlung von berufsfachlichen Qualifikationen Fachtheorie, Allgemeinbildung, Entwicklung von Lernstrategien und -bereitschaften im Stütz- und Förderunterricht Professionelle Zusammenarbeit im Rahmen einer integrativen Lehrorganisation Sozial- pädagog- Innen Analyse von Verhalten und Problemen Jugendlicher sowie die Verknüpfung der Ausbildung mit deren Lebenssituation Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln Quelle: Diettrich/Jahn 2008; Zielke/Lemke 1989; Bonifer-Dörr 1992)
7 Pädagogische Akteure in der Beruflichen Integrationsförderung Problem: Heterogenes Bildungspersonal, fehlende Kooperation und Kommunikation, Konflikte Erklärungen: Heterogene Akteure: Bildungsvoraussetzungen, Werdegängen, Lebenserfahrungen, Sozialisation, pädagogischen Traditionen (Bonifer-Dörr 2003) Sonderpädagogik Keine gezielte Ausbildung für Einsatz in Beruflichen Integrationsförderung (Würfel 2003, Christe/u.a. 2002) Sozialpädagogik BiF Berufspädagogik Verschiedene Orientierungen aufgrund differenzierter erziehungswissenschaftlicher Disziplinarität Schulpädagogik Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
8 Pädagogische Akteure in der Beruflichen Integrationsförderung Orientierungen der pädagogischen Fachkräfte Haben als subjektive Theorien, Überzeugungen und Zielorientierungen Wirkungen auf Wahrnehmung und Handeln Orientierungen in der BNF: Kontinuum zwischen Arbeitswelt- und Personenorientierung (Zielke/Lemke 1989) Pädagogische Orientierungen Arbeitsweltorientierung Personenorientierung Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
9 Theoretischer Bezugsrahmen Orientierungsmuster in der Benachteiligtenförderung Arbeitsweltorientierung Erfordernisse der Arbeitswelt und Integration Bearbeitung von Qualifikations- und Sozialisationsdefiziten zugunsten effizienter und effektiver Lern- und Arbeitsprozesse Ziel ist Vermittlung klassischer Arbeitstugenden Sozialpädagogische Arbeit als Feuerwehrfunktion Personenorientierung Ganzheitliches Menschenbild Berufliche Bildung als Vehikel der Persönlichkeitsentwicklung Ziel ist Entwicklung von Selbständigkeit, Eigenverantwortung, Selbstbewusstsein und Mündigkeit Sozialpädagogische Arbeit als integrativer Bestandteil der Berufsausbildung Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
10 Befunde Skalen zur Persönlichkeits- und Arbeitsweltorientierung Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
11 Orientierung Funktion Befunde Orientierungen und Personenmerkmalen (1) Personenorientierung 1 Orientierung (2) Arbeitsweltorientierung -,428 ** 1 (3) Geschlecht 1) -,238 *,159 1 Geschlecht, Alter & Berufserfahrung (4) Alter -,149,184,271 ** 1 (5) Erfahrung in Benachteiligtenförd. Funktion Qualifikation (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12),066 -,069,092,570 ** 1 (6) Stützlehrer,080,089 -,107 -,043 -,032 1 (7) Ausbilder -,395 **,484 **,341 **,206 * -,087 -,355 ** 1 (8) Sozialpädagoge,306 ** -,452 ** -,149 -,105,040 -,369 ** -,554 ** 1 (9) unklar/personalunion,033 -,161 -,166 -,109,117 -,158 -,238 * -,247 ** 1 (10) Pädagogisches Studium,392 ** -,413 ** -,243 ** -,085,151,359 ** -,878 **,520 **,090 1 Geschlecht, Alter & Berufserfahrung Qualifikation Qualifikation/AEVO **,313 **,269 **,266 **,097 -,252 **,592 ** -,332 ** -,079 -,609 ** 1 (11) Berufliche -,365 Benachteiligung Thema (12),207 * -,260 ** -,189 * -,125 -,008 -,084 -,318 **,350 **,051,342 ** -,214 * 1 der Ausbildung ** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. 1) Geschlecht (0=weiblich;1=männlich) Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
12 Fazit Inklusive Bildungskonzepte brauchen überfachliche Kooperationen und multiprofessionelle Teamarbeit (Netzwerkarbeit) und mittel bis langfristig eine Integration von bisher teildisziplinär gebundener Expertise Problem: Zusammenarbeit unterschiedlicher Funktionsgruppen im Sinne einer integrativen Lehrorganisation Spannungen und Konflikte, aufgrund unterschiedlicher Orientierungen und Perspektiven auf (Aus)Bildungsziele und Jugendliche (vgl. ECKERT/et al. 2007) Differenzierte Kompetenzen und Sozialisationen der pädagogischen Fachkräfte (WÜRFEL 2001, S. 937) Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
13 Zum Nachlesen: Jahn, R. W./ Baacke, C.: Pädagogische Orientierungen des Bildungspersonals in der Beruflichen Integrationsförderung zwischen Personen- und Arbeitsweltorientierung. IN: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 108 (2012) 4, S Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
14 Zum Weiterdiskutieren: Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Robert W. Jahn Professur für Wirtschaftsdidaktik und Didaktik der ökonomischen Bildung Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Postanschrift: Postfach 4120 D Magdeburg Pädagogische Orientierungen - R W Jahn - HTBB2017 Köln
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