E S S S T Ö R U N G E N bei Kindern und Jugendlichen. LIANE HAMMER Dipl. Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
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1 E S S S T Ö R U N G E N bei Kindern und Jugendlichen LIANE HAMMER Dipl. Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
2 Diagnostische Einteilung der Essstörungen Untergewicht Normalgewicht Übergewicht restriktive Anorexia nervosa Bulimia nervosa Adipositas anderer Genese bulimische Anorexia nervosa Binge-Eating Disorder bulimisches Syndrom Aus: Fortschritte der Medizin, 116. Jg. (1998), Nr. 8
3 Psychische / Soziale Auswirkungen Psychische Veränderungen: Gereiztheit Aggressivität Traurigkeit Dünnhäutigkeit Viel weinen Antriebslosigkeit Freudlosigkeit Soziale Veränderungen: Rückzug von Freunden Vernachlässigung von Hobbies Kaum aktive Freizeitgestaltung Viel Alleinsein Konflikte mit sozialem Umfeld Probleme in Schule / Ausbildung Soziale Ängste
4 Körperliche Komplikationen / Folgeschäden Gefahren für die Gesundheit durch das Hungern / Erbrechen: Extreme Empfindlichkeit für Kälte (Durchblutungsstörungen, blaue Hände und Füße) Gehirnatrophie (meist reversibel) Schlafstörungen Herzrythmusstörungen (durch Hypokaliämie) Haarwachstum am ganzen Körper (Lanugobehaarung) Durchblutungsstörung, langsamer Puls, niedriger Blutdruck und zeitweilige Ohnmacht Osteoporose Amenorrhoe, Unfruchtbarkeit Verlangsamte Darmfunktion (Verstopfung, Blähungen, Geschwüre)
5 Körperliche Komplikationen / Folgeschäden Blutarmut Ödeme Östrogenmangel durch eingeschränkte Leberfunktion Schädigung der Nerven und Muskeln Wachstumsstörungen, Verzögerung der Pubertät Niedrige Blutzuckerwerte (Ängste, Schwindel, Koma) Nierenschädigung Elektrolytentgleisung Zahnschäden Geschwollene Lymphdrüsen Zu viel oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr (Wasservergiftung!) Haarausfall
6 Störungsmodell Soziokulturelle Faktoren Gesellschaftliche Erwartungen Schönheitsideale (Familiärer) Kontext & Lernerfahrungen Familienstrukturen und Familienbeziehungen Bezugspersonen als Modell Essstörung Biologische Faktoren z. B. Genetische Einflüsse Zusammenhänge Hungern - Heißhunger Individuelle Faktoren z.b. mangelnde Interozeptionsfähigkeit, Selbstwertdefizite
7 Risikofaktoren Wunsch nach Perfektion und Kontrolle Hoher Leistungsanspruch Geringes Selbstwertgefühl Verlusterleben/kritische Lebensereignisse Früher Beginn der Pubertät Mobbing Trennungsängste im Kindesalter
8 Risikofaktoren Fütterstörungen Risikogruppen (bestimmte Sportarten, Berufsgruppen) Schönheitsideale, Medien, Mode Diäterfahrung, Ernährungsformen Von Essstörung betroffene Familienmitglieder (genetisches Risiko) Frühgeburt, perinatale Komplikationen
9 Behandlungsangebote Hausarzt / Facharzt / Kinderarzt Erste Anlaufstelle, Wiegen, medizinische Überwachung Beratungsstellen Meist vor Ort in Ballungsräumen Auch Online Angebote Ambulante Psychotherapie Psychotherapie nach Richtlinienverfahren Familientherapie
10 Behandlungsangebote Wohngruppen Breites Spektrum an therapeutischen Konzepten Ideal als Übergang zwischen Klinik und Alltag Kliniken / Tageskliniken: KJP/spezialisierte KJP (Kinder- und Jugendliche) Bei bestehender Selbstgefährdung (z.b. BMI<15, Suizidalität) Nicht ausreichender Motivation (häufig Zwangsbehandlung) Psychosomatische Fachklinik Abhängig von Schweregrad der Symptomatik, Komorbidität und Motivation
11 Behandlungsangebote NEUE MEDIEN Salutprogramm (Onlineprogramm bei Bulimie) APPs (Jourvie, Recovery Record) Onlinetherapieangebote (über versch. KK) Everybody Weitere Angebote
12 Ärztlich begleitet Maßnahmen Koordinator eines Helfernetzwerks (Pädiater, Psychiater, Psychotherapeut, Sozialarbeiter, Schule, Ernährungstherapeut, Eltern, Jugendamt ) Kontrolle Blutbild Wöchentliches Wiegen Atteste (beispielsweise Befreiung vom Sportunterricht) Teilnahme an Helferkonferenzen Einweisungen, stationäre Weiterbehandlung Aufklärung über Folgeerkrankungen
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14 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Poccistraße München Tel.: 0 89 / info@anad.de
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