Hygienestrukturen und Herausforderungen in der Langzeitpflege
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- Margarethe Schumacher
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1 Hygienestrukturen und Herausforderungen in der Langzeitpflege Hygienesymposium 30. Oktober 2018 Dr. Gabriela Bieri-Brüning Chefärztin Geriatrischer Dienst Ärztliche Direktorin PZZ
2 Standorte der Pflegezentren der Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 2
3 Unser Angebot Abteilungen für Pflege und Wohnen Spezialisierte Abteilungen für Menschen mit Demenz Spezialisierte Abteilungen für Palliative Care Abteilungen für rehabilitative Akut- und Übergangspflege Gerontopsychiatrische Abteilung für Menschen mit Demenz Spezialisierte medizinische Langzeitpflege und Betreuung (MRSA, Beatmung, Peritonealdialyse, Infusionstherapien usw.) Pflegewohngruppen mit verschiedenen Ausrichtungen Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 3
4 Unser Angebot 4 Tageszentren Memory Clinic Entlisberg Gerontologische Beratungsstelle SiL Stadtärztliche Aufgaben Ärztliche Versorgung durch den Geriatrischen Dienst Rund 40 angestellte Ärztinnen und Ärzte Leitende Ärztinnen und Ärzte mit Schwerpunkt Geriatrie oder Gerontopsychiatrie Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 4
5 Die Pflegezentren der, die grösste Institution ihrer Art in der Schweiz Knapp 1600 Betten 60 Tageszentrumsplätze 2500 Mitarbeitende Gegen 500 Lernende, Praktikantinnen/Praktikanten 9 Pflegezentren 12 Pflegewohngruppen ½ Mio. Pflegetage stationär 620 Tage durchschnittliche Aufenthaltsdauer, Median bei einem Jahr Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 5
6 Inhalt 1. Spagat zwischen Spitalhygiene und Heimhygiene 2. Isolation oder sozialer Kontakt? 3. Impfen für sich selber oder für andere? Grippe im Heim 4. Hygiene bei Menschen mit Demenz 5. Angst der Mitarbeitenden vor multiresistenten Keimen, Tuberkulose usw. 6. Umsetzung von Hygienemassnahmen in 9 Betrieben bei 2500 Mitarbeitenden für 1600 Bewohnerinnen und Bewohner Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 6
7 1. Spagat der Hygiene in der Langzeitpflege Spital: Kurzer Aufenthalt Akut krank Bettlägerig Flora Heim: Daheim Längerer Aufenthalt Chronisch krank Meist mobil Flora Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 7
8 1. Spagat der Hygiene in der Langzeitpflege Wohnung: Daheim längerer Aufenthalt z.t. chronisch krank Wenig Menschen Meist gesunde Menschen «eigene» Flora Heim: Daheim Längerer Aufenthalt Chronisch krank Viele kranke Menschen Viele immunreduzierte Menschen Flora Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 8
9 1. Spagat der Hygiene Langzeitpflegeeinrichtungen sind kein Spital, aber auch keine Wohnung Hygiene wurde bisher v.a. für den Spital definiert (z. B. Umgang mit Blasenkathetern) Es braucht neue Wege für die Hygiene in Langzeitinstitutionen: mehr als zuhause, anders als im Spital Es braucht im Pflegezentrum Schutzmassnahmen, um die Bewohner/-innen und Mitarbeitenden zu schützen. Das oberste Ziel muss die gute Lebensqualität der Bewohner/-innen sein, ein lebenswertes Leben in einem wohnlichen Lebensraum. Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 9
10 1. Spagat der Hygiene: Hygienekonzepte In den Pflegezentren stellen die Standardhygienemassnahmen die Basis der Infektionsprävention dar. Besondere Schutzmassnahmen werden bei speziellen Erregern getroffen. Patienten mit resistenten Keimen werden im Spital isoliert in der Langzeitpflegeeinrichtungen sucht man individuelle Lösungen. Hygienemassnahmen müssen einfach und effektiv sein. Die spezielle Situation der Bewohner/-innen muss berücksichtigt werden Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 10
11 2. Isolation oder sozialer Kontakt Infektionsschutz bei speziellen Erregern Die am häufigsten auftretenden spezielle Erreger in den Pflegezentren MRSA (Methicillinresistenter Staphylococcus aureus) Enterobacteriaceae mit Breitspektrum Beta-Laktamasen, (ESBL, Extended-Spectrum-BetaLaktamasen) Clostridium difficile Norovirus Rotavirus Grippevirus Herpes zoster Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 11
12 2. Isolation oder sozialer Kontakt? Ethische Überlegung Freiheitsbeschränkende Massnahme: Isolation im eigenen Zimmer Stigmatisierung der betroffenen Bewohner/-innen Verhältnismässigkeit Einschränkung der Lebensqualität Sicherheit der Mitbewohner/-innen und Mitarbeitenden Interne Verlegungen: herausnehmen aus dem gewohnten Umfeld Fehlende evidenzbasierte Grundlagen für Langzeitpflege bezüglich des Infektionsrisikos Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 12
13 2. Isolation oder sozialer Kontakt, z. B. MRSA Alte Regelung: Isolation Immer im Zimmer, keine Cafeteria Nur Kontakt zu «verkleideten» Menschen «Aussätzige» Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 13
14 2. Isolation oder sozialer Kontakt z. B. MRSA Neue Regelung: Je nach Ort des MRSA (Trachealkanüle oder Wunde): individuelle Regelung Im Vordergrund steht die konsequente Umsetzung der Standardmassnahmen Keine internen Verlegungen mehr Möglichkeit von sozialen Kontakten Kontakt zu Menschen «in Pistache» Überprüfung bei Mitbewohnenden und Mitarbeitenden zeigte keine vermehrte Ausbreitung. Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 14
15 3. Impfen für sich selber oder andere? Infektionsprävention durch Impfungen im Heim: Grippeimpfung Hepatitis B Um v.a. sich selber zu schützen: Hepatitis B-Impfung Verantwortung auch beim Arbeitgeber Um v.a. die anderen zu schützen: Grippeimpfung schwierig, leichte Steigerung durch jährliche Kampagnen Maskenpflicht Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 15
16 80 Saison 16/17 Todesfälle pro Monat Saison 14/ Saison 17/18 40 November Dezember Januar Februar März April 2013, , , , ,18 Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 16
17 4. Hygiene bei Menschen mit Demenz Fliegende Ernährung, Foodstationen, Essen immer anbieten und lebensmittelhygienische Vorschriften vgl. später Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 17
18 5. Angst der Mitarbeitenden vor multiresistenten Keimen, Tuberkulose usw. Bakterien und Viren = Krankheit versus im und am menschlichen Körper wachsen 2kg Bakterien, ohne Krankheit Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 18
19 5. Angst der Mitarbeitenden vor multiresistenten Keimen, Tuberkulose usw. Ängste müssen ernst genommen werden, immer und immer wieder Aufklärung Oberstes Ziel eines guten Hygienemanagements ist, Ängste und Unsicherheiten abzubauen (z. B. Änderung der Richtlinien im Umgang mit MRSA). Ein professionelles Hygieneteam mit klaren Vorgaben hilft Ängste abzubauen. Der sichere Umgang von präventiven Hygienemassnahmen muss zur Routine werden. Dann kann Hygiene auch Spass machen. Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 19
20 6. Anforderungen zur Umsetzung von Hygienemassnahmen: Personelle und organisatorische Strukturen Ausgebildetes Hygienefachpersonal Hygieneteam Hygienestandards Hygieneschulungen Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 20
21 5. Anforderungen zur Umsetzung von Hygienemassnahmen: Hygieneteam der Pflegezentren der Hygienebeauftragte der Pflegezentren der (Ärztliche Direktorin) Hygieneteam Leitender Arzt Leiterin Pflegedienst Leiterin Hotellerie 2 Hygienefachfrauen Linknurses Externe Beratung Infektiologe des Stadtspitals Triemli (Zusammenarbeitsvertrag) Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 21
22 6. Anforderungen zur Umsetzung von Hygienemassnahmen: Hygienestruktur in den PZZ Einheitliche Umsetzung der Hygienemassnahmen in allen Pflegzentren, von allen Mitarbeitenden Gesetzliche Vorgaben als Rahmen Fachpersonal Einfache, verständliche Richtlinien Kommunikation und Information Standardhygiene im Vordergrund Controlling Ethische Auseinandersetzung: Lebensqualität kontra Bewohnersicherheit Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 22
23 6. Anforderungen zur Umsetzung von Hygienemassnahmen: Nötige Prävention- und Schutzmassnahmen Es braucht die Akzeptanz der Mitarbeitenden, dass Hygienemassnahmen nötig sind: «Mir sind doch nur es Heim.» Händedesinfektion Flächendesinfektion Schutzkleidung (Handschuhe, Mund- und Nasenschutz, Schutzkittel) Isolation nur in Ausnahmefällen Schulungen Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 23
24 Die Händedesinfektion ist die wirksamste Massnahme zur Infektionsprophylaxe! Beginnt schon am Einführungstag PZZ: 40 Min. Händehygiene Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 24
25 2. Hygienstrukturen_Spitex.pptx Geriatrischer Dienst der 30. Oktober 2018, Seite 25
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