Steigender Pflegebedarf - fehlende Fachkräfte. Gibt es eine Lösung? Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030
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- Sarah Boer
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1 Steigender Pflegebedarf - fehlende Fachkräfte. Gibt es eine Lösung? Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030 Fachtagung Pflege DENKEN. Deutschland 2023? am 17. Juni 2013 in München Prof. Dr. Heinz Rothgang Dr. Rolf Müller, Dr. Rainer Unger Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
2 Inhalt I. Die Bedeutung des Pflegerisikos II. III. IV. Versorgung von Pflegebedürftigen gestern, heute und morgen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit morgen: Der Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030 Sozialpolitische Schlussfolgerungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 2
3 Inhalt I. Die Bedeutung des Pflegerisikos 1. Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen 2. Lebenszeitprävalenzen II. III. IV. Versorgung von Pflegebedürftigen gestern, heute und morgen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit morgen: Der Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030 Sozialpolitische Schlussfolgerungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 3
4 I.1 Demographischer Wandel und Pflegebedürftigkeit (1/3) Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2010 Prof. Dr. Heinz Rothgang 4
5 I.1 Demographischer Wandel und Pflegebedürftigkeit (2/3) Abbildung 30: Zeitreihe der Prävalenzen; Standardisiert auf die Bevölkerung Deutschlands des Jahres differenziert nach Pflegestufen 3,5% 3,0% 2,5% 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% 0,0% von 40,2 Millionen von 41,8 Millionen von 82,0 Millionen Stufe III Stufe II Stufe I Männer Frauen Gesamt... differenziert nach Pflegearrangement 3,5% 3,0% 2,5% 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% von 40,2 Millionen von 41,8 Millionen von 82,0 Millionen Pflegeunterbrechung/ Krankenhaus Vollstationäre Pflege Formell-ambulante Pflege Informelle Pflege Altersspezifische Pflegehäufigkeiten bleiben im Wesentlichen unverändert. Differenziert nach Pflegestufen: Anstieg der Prävalenzen in Stufe I Sinkende Prävalenzen in Stufe II und III Differenziert nach Pflegeform: Sinkende Prävalenz für informelle Pflege (insbes. Frauen) 0,0% Männer Frauen Gesamt Quelle: GEK-Routinedaten BARMER GEK Pflegereport 2011: 133 Prof. Dr. Heinz Rothgang 5
6 I.1 Demographischer Wandel und Pflegebedürftigkeit (3/3) Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2010 Prof. Dr. Heinz Rothgang 6
7 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 2-3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Prof. Dr. Heinz Rothgang 7
8 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung liegt das Risiko bei 10-15% Prof. Dr. Heinz Rothgang 8
9 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Aber: Die Hälfte aller 2001 Verstorbenen hat im Laufe des Lebens Pflege erhalten BARMER GEK Pflegereport 2011: 137 Prof. Dr. Heinz Rothgang 9
10 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Aber: Die Hälfte aller Verstorbenen 2001 hat im Laufe des Lebens Pflege erhalten Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu (im Zeitraum ): von 41% auf 50% (Männer) von 65% auf 72% (Frauen) BARMER GEK Pflegereport 2011: 137 Prof. Dr. Heinz Rothgang 10
11 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden in ihrem Leben pflegebedürftig BARMER GEK Pflegereport 2011: 137 Aber: Die Hälfte aller Verstorbenen 2001 hat im Laufe des Lebens Pflege erhalten Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu (im Zeitraum ): von 41% auf 50% (Männer) von 65% auf 72% (Frauen) Prof. Dr. Heinz Rothgang 11
12 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI BARMER GEK Pflegereport 2011: 137 Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden in ihrem Leben pflegebedürftig Aber: Die Hälfte aller Verstorbenen 2001 hat im Laufe des Lebens Pflege erhalten Pflegebedürftigkeit ist kein Restrisiko, sondern ein allgemeines Lebensrisiko und muss dem entsprechend behandelt werden Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu (im Zeitraum ): von 41% auf 50% (Männer) von 65% auf 72% (Frauen) Prof. Dr. Heinz Rothgang 12
13 I.2 Lebenszeitprävalenz Nur 3% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden in ihrem Leben pflegebedürftig Aber: Die Hälfte aller Verstorbenen 2001 hat im Laufe des Lebens Pflege erhalten Pflegebedürftigkeit ist kein Restrisiko, sondern ein allgemeines Lebensrisiko und muss dem entsprechend behandelt werden Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu (im Zeitraum ): von 41% auf 50% (Männer) von 65% auf 72% (Frauen) Neben den Pflegebedürftigen gibt es noch jeweils eine gleich große Zahl Hilfebedürftiger unterhalb der SGB XI- Schwelle BARMER GEK Pflegereport 2011: 137 Prof. Dr. Heinz Rothgang 13
14 Inhalt I. Die Bedeutung des Pflegerisikos II. III. IV. Versorgung von Pflegebedürftigen gestern, heute und morgen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit morgen: Der Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030 Sozialpolitische Schlussfolgerungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 14
15 II. Versorgungsarten - heute Quelle: Statistisches Bundesamt 2013: Pflegestatistik 2011 Prof. Dr. Heinz Rothgang 15
16 II. Versorgungsarten Entwicklung bis heute 100% 90% 80% 28,4% 29,6% 30,8% 31,8% 31,6% 30,7% 29,7% 70% 60% 20,6% 21,3% 21,7% 22,2% 22,4% 23,7% 23,0% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 51,0% 49,1% 47,5% 46,1% 46,0% 45,6% 47,3% stationär Sach- und Kombileistung Pflegegeld Prof. Dr. Heinz Rothgang 16
17 II. Versorgungsarten Entwicklung bis heute 100% 90% 80% 28,4% 29,6% 30,8% 31,8% 31,6% 30,7% 29,7% 70% 60% 20,6% 21,3% 21,7% 22,2% 22,4% 23,7% 23,0% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 51,0% 49,1% 47,5% 46,1% 46,0% 45,6% 47,3% stationär Sach- und Kombileistung Pflegegeld Prof. Dr. Heinz Rothgang 17
18 II. Versorgungsarten Entwicklung bis heute 100% 90% 80% 28,4% 29,6% 30,8% 31,8% 31,6% 30,7% 29,7% 70% 60% 20,6% 21,3% 21,7% 22,2% 22,4% 23,7% 23,0% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 51,0% 49,1% 47,5% 46,1% 46,0% 45,6% 47,3% stationär Sach- und Kombileistung Pflegegeld Prof. Dr. Heinz Rothgang 18
19 II. Versorgungsarten Entwicklung bis heute 100% 90% 80% 28,4% 29,6% 30,8% 31,8% 31,6% 30,7% 29,7% 70% 60% 20,6% 21,3% 21,7% 22,2% 22,4% 23,7% 23,0% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 51,0% 49,1% 47,5% 46,1% 46,0% 45,6% 47,3% stationär Sach- und Kombileistung Pflegegeld Prof. Dr. Heinz Rothgang 19
20 II. Versorgungsarten Entwicklung bis heute 100% 90% 80% 28,4% 29,6% 30,8% 31,8% 31,6% 30,7% 29,7% 30,8 70% 60% 50% 20,6% 21,3% 21,7% 22,2% 22,4% 23,7% 23,0% 23,9 40% 30% 20% 10% 0% 2011: Übererfassung der Pflegegeldempfänger von 90 Tsd. Korrektur ergibt neue Werte Trends setzen sich fort 51,0% 49,1% 47,5% 46,1% 46,0% 45,6% 47,3% stationär Sach- und Kombileistung Pflegegeld ,3 Prof. Dr. Heinz Rothgang 20
21 II. Versorgungsarten - morgen Zwei Gründe für die Annahme eines weiterhin rückläufigen Anteils der Angehörigenpflege 1. Sinkendes familiales Pflegepotential Sinkende Zahl an Töchter/Schwiegertöchtern pro Pflegebedürftigem Steigende Kinderlosigkeit, rückläufige Kinderzahl Höhere Frauenerwerbsquote höhere Opportunitätskosten der Pflege Höherer Anteil von Einpersonenhaushalten mit geringem Pflegepotential Größere Mobilität Kinder wohnen an anderen Orten als Eltern Abnehmende Pflegebereitschaft Prof. Dr. Heinz Rothgang 21
22 II. Versorgungsarten - morgen 2. Altersstruktureffekt Niedriger Anteil der Angehörigenpflege bei Hochaltrigen Hoher Anteil der Heimpflege bei Hochaltrigen Erhöhung des Durchschnittsalters der Pflegebedürftigen führt zu steigender Heimquote Quote der Angehörigenpflege 2009 Quote der Heimpflege 2009 Insgesamt ist mit einem Trend zur formalen Pflege zu rechnen Prof. Dr. Heinz Rothgang 22
23 Inhalt I. Die Bedeutung des Pflegerisikos II. III. IV. Versorgung von Pflegebedürftigen gestern, heute und morgen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit morgen: Der Bertelsmann-Themenreport Pflege Ausgangspunkt des Themenreports 2. Methoden der Vorausberechnung 3. Ausgangslage Ergebnisse der Berechnungen zur Zahl der Pflegebedürftigen 5. Ergebnisse der Berechnungen zur Entwicklung der Pflegeformen 6. Ergebnisse der Berechnungen zur Versorgungslücke Sozialpolitische Schlussfolgerungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 23
24 III.1 Ausgangspunkte des Themenhefts Themenheft Pflege 2030 : Zwei Ausgangspunkte 1. Regionale Unterschiede Frage: Wie entwickeln sich für die einzelnen Kommunen die Zahl der Pflegebedürftigen Zahl der Beschäftigten in der Pflege relative Bedeutung der Versorgungsarten Versorgungslücken in der beruflichen Pflege? 2. Versorgungsarten: Angehörigenpflege, ambulante Pflege, Heimpflege Fragen: Welche Veränderungen ergeben sich in Abhängigkeit von verschiedenen Annahmen? Szenarien Wie beeinflussen diese Veränderungen die Versorgungslücken? Wie können diese Veränderungen beeinflusst werden? Prof. Dr. Heinz Rothgang 24
25 III.2 Methoden der Vorausberechnung (1/2) Zahl der Pflegebedürftigen Über Zeit konstante alters- und geschlechtsspezifische Pflegequoten gemäß der Daten des Statistischen Bundesamtes Bevölkerungsvorausberechnung gemäß Wegweiser Kommune Beschäftigte in der Pflege Arbeitskräfteangebot: über Zeit konstanter Anteil der Jährigen Arbeitskräftebedarf: über Zeit konstante Quoten von Beschäftigten / Pflegebedürftigen in ambulanter und stationärer Pflege Versorgungslücke: Differenz von Arbeitskräftebedarf und -angebot, gerechnet in Vollzeitäquivalenten Versorgungslücke bezieht sich auf die Lücke, die entsteht, wenn der gleiche Versorgungsgrad wie bisher beibehalten werden soll. Prof. Dr. Heinz Rothgang 25
26 III.2 Methoden der Vorausberechnung (2/2) Versorgungsarten Angehörigenpflege: Bezug von Pflegegeld, Ambulante Pflege: Pflegesachleistungen, Kombinationsleistung, Tages- und Nachtpflege Stationäre Pflege: Vollstationäre Dauerpflege, Kurzzeitpflege Szenarien: Szenario 1: Status quo-szenario Inanspruchnahme nach Alter und Geschlecht bleibt konstant Szenario 2: Formelle Pflege nimmt zu Trendextrapolation: Anteil der Angehörigenpflege reduziert sich jährlich um 1% des Vorjahreswertes, entsprechende Personenzahl wird zu gleichen Teilen auf ambulante und stationäre Pflege verteilt Szenario 3: Häusliche Pflege wird gestärkt Effekte der Umsteuerung sind (noch) nicht quantifizierbar Perspektivwechsel: Setzung von Nullwachstum bei Pflegeheimplätzen Prof. Dr. Heinz Rothgang 26
27 III.3 Ausgangslage: regionale Unterschiede 2009 Anzahl Pflegebedürftiger im Jahr 2009 je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt Anteil Pflegebedürftiger an der Bevölkerung je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt im Jahr 2009 in % Prof. Dr. Heinz Rothgang 27
28 III.3 Ausgangslage: Versorgungsarten 2009 Angehörigenpflege Ambulante Pflege Vollstationäre Pflege Tsd. 550 Tsd. 717 Tsd. Prof. Dr. Heinz Rothgang 28
29 III.4 Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen Relative Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen zwischen 2009 und 2030 in Prozent Bremen 28,2 Hamburg 32,3 Saarland 34,0 Sachsen-Anhalt 40,3 Nordrhein-Westfalen 41,1 Rheinland-Pfalz 41,1 Hessen 43,1 Niedersachsen 45,3 Thüringen 46,2 Sachsen 46,5 Baden-Württemberg 53,6 Schleswig-Holstein 53,8 Bayern 53,8 Berlin 55,8 Mecklenburg-Vorpommern 55,9 Brandenburg 72,2 Deutschland 47,4 47,4 Prof. Dr. Heinz Rothgang 29
30 III.4 Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen Kommunen mit besonders niedrigem Zuwachs (< 20%): Goslar, Osterode am Harz, Gelsenkirchen, Vogelsbergkreis, Hagen, Kassel, Bamberg, Coburg, Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge Kommunen mit besonders hohem Zuwachs (>90%): Fürstenfeldbruck, Erlangen-Höchstadt, Freising, Barning, Erding, Bad Doberan, Dachau, Ebersberg Landkreis München, Landkreis Oberhavel (> 100%) Gründe für die unterschiedliche Entwicklung: Demographische Struktur Kommunen mit hohem Zuwachs haben in der Regel heute eine junge Bevölkerung mit niedriger Pflegeprävalenz Kommunen mit niedrigem Zuwachs haben in der Regel heute eine ältere Bevölkerung mit hoher Pflegeprävalenz Prof. Dr. Heinz Rothgang 30
31 III.5 Versorgungsarten im Jahr 2030 vollstationär ambulant Angehörigenpflege 2020: Szenario 3 20,8% 33,2% 46,0% 2020: Szenario 2 33,7% Relative Zunahme 29,0% der Zahl der Pflegebedürftigen zwischen 2009 und 2030 in Prozent 37,3% 2020: Szenario 1 33,1% 24,8% 42,0% ,6% 23,7% 45,6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Prof. Dr. Heinz Rothgang 31
32 III.5 Fallzahlzunahmen in der Angehörigenpflege Szenario 1 Szenario 2 Szenario Tsd. 217 Tsd. 518 Tsd. Prof. Dr. Heinz Rothgang 32
33 III.5 Fallzahlzunahmen in der ambulanten Pflege Szenario 1 Szenario 2 Szenario Tsd. 444 Tsd. 587 Tsd. Prof. Dr. Heinz Rothgang 33
34 III.5 Fallzahlzunahmen in der stationären Pflege Szenario 1 Szenario 2 Szenario Tsd. 444 Tsd. 0 Tsd. Prof. Dr. Heinz Rothgang 34
35 III.6 Arbeitskräfteangebot, -bedarf und Versorgungslücke Ambulanter Bereich Personalbedarf ambulant Szenario 1 Personalbedarf ambulant Szenario 2 Personalbedarf ambulant Szenario 3 Personalangebot ambulant Prof. Dr. Heinz Rothgang 35
36 III.6 Arbeitskräfteangebot, -bedarf und Versorgungslücke Stationärer Bereich Personalbedarf stationär Szenario 1 Personalbedarf stationär Szenario 2 Personalbedarf stationär Szenario 3 Personalangebot stationär Prof. Dr. Heinz Rothgang 36
37 III.6 Ursache der Versorgungslücken Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 insgesamt Durch Veränderung der Zahl der Pflegebedürftigen Durch Veränderung des Erwerbspersonenpotentials absolut absolut % absolut % ambulante Pflegedienste stationäre Pflegeeinrichtungen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 37
38 III.6 Versorgungslücken im Jahr 2030 Szenario 1 Szenario 2 Szenario Tsd. 491 Tsd. 262 Tsd. Prof. Dr. Heinz Rothgang 38
39 III.6 Versorgungslücken im Jahr 2030 Prof. Dr. Heinz Rothgang 39
40 Inhalt I. Die Bedeutung des Pflegerisikos II. III. IV. Versorgung von Pflegebedürftigen gestern, heute und morgen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit morgen: Der Bertelsmann-Themenreport Pflege 2030 Sozialpolitische Schlussfolgerungen Prof. Dr. Heinz Rothgang 40
41 IV. Sozialpolitische Schlussfolgerungen (1/2) 1. Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen aber regional sehr unterschiedlich Kommunalpolitik ist gefragt 2. Versorgungspotentiale sind rückläufig, in familialer und formaler Pflege Unterstützung aller Pflegearten Angehörigenpflege: Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Beratung und Begleitung, Case und Care Management Formale Pflege Steigerung der Attraktivität des Berufs nicht nur Imagekampagnen Höhere Rekrutierung, höherer Rückkehrquoten nach Familienphase, längerer Verbleib im Beruf Zivilgesellschaftliches Engagement Quartiersmanagement Prof. Dr. Heinz Rothgang 41
42 IV. Sozialpolitische Schlussfolgerungen (2/2) 3. Versorgungslücke in der formalen Pflege kann halbiert werden, wenn Zahl der Heimplätze eingefroren wird und ambulante Kapazitäten ausgebaut werden Heimpflege entspricht nicht den Präferenzen der Betroffenen Heimpflege lässt vorhandene Fähigkeiten der Bewohner zur Selbstversorgung ungenutzt Heimpflege mobilisiert zivilgesellschaftliches Engagement nur in geringem Ausmaß Versorgungslücke ist je geringer je niedriger der Anteil der stationären Pflege ist 4. Auch in Zukunft ist die Heimpflege unverzichtbar. Sozialpolitik sollte aber darauf abzielen, vor allem Pflege im Quartier zu fördern und eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen Prof. Dr. Heinz Rothgang 42
43 Schluss Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Heinz Rothgang 43
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