Fahrradschnellwege um die Altstadt und Fahrradverkehr in der Altstadt

Transkript

1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Kreisverband Ingolstadt Arbeitskreis Verkehr Fahrradschnellwege um die Altstadt und Fahrradverkehr in der Altstadt Ergänzung zum Konzept Fahrradschnellwege in Ingolstadt Vorschläge für Routenführungen um die Altstadt und für notwendige Verbesserungsmaßnahmen Ingolstadt, März

2 Ergänzung zum Konzept Fahrradschnellwege in Ingolstadt Fahrradschnellwege um die Altstadt und Fahrradverkehr in der Altstadt 1. Vorbemerkungen Übersicht: mit Hinweis auf die Broschüre Fahrrad- Schnellwege in Ingolstadt und den dort aufgezeigten Ergänzungsbedarf 2.Ausarbeitungen im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) mit Hinweis auf die, aktuell nur skizzenhafte Planung zum Maßnahmenpool Radverkehr im VEP. 3. Konzept für die Fahrrad- Schnellwege um die Altstadt mit Erläuterungen zu den zwei vorgesehenen Fahrrad- Schnellwegen um die Altstadt 4. Fahrradring ums Glacis mit detaillierten Darstellungen zur Führung der Fahrradfahrer und für die erforderlichen Änderungsmaßnahmen 5. Fahrradring um die Altstadt mit detaillierten Darstellungen zur Führung der Fahrradfahrer und für die erforderlichen Änderungsmaßnahmen 6. Fahrradverkehr in der Altstadt mit Hinweisen zu den Möglichkeiten die Altstadt zu queren und zu den allgemeinen Regelungen für den Radverkehr in der Altstadt Anhang: Ergänzter Gesamtplan der Fahrrad- Schnellwege in Ingolstadt 2

3 1. Vorbemerkungen: In der Ausarbeitung Fahrrad- Schnellwege in Ingolstadt vom März 2015 haben wir zwölf Vorzugsrouten definiert und mit dem notwendigen Verbesserungsbedarf beschrieben. Plan 1 (Übersichtsplan aus der Broschüre; S. 8) Bei dem auf die Innenstadt zulaufenden Schnellweg- Netz haben wir die Altstadt selber nicht beschrieben und auch keine Fahrradschnellwege um die Altstadt vorgesehen. Das soll mit der vorliegenden Ausarbeitung nachgeholt werden. 3

4 4

5 3. Konzept für die Fahrradschnellwege um die Altstadt In der Broschüre Fahrradschnellwege in Ingolstadt werden zwölf, überwiegend radial geführte Fahrradschnellwege beschrieben. Darüber hinaus besteht noch das Bedürfnis einen Fahrradring um die Altstadt vorzusehen. Es bestehen drei Möglichkeiten zur Anlage eines Fahrrad-Rings, von denen aber nur zwei Ringe vorgeschlagen und nachstehend beschrieben werden. Es ist dies jeweils ein Fahrradring Um das Glacis, entlang der Ringstraßen Und unmittelbar um die Altstadt, entlang der alten Stadtmauer 5

6 Keine Berücksichtigung findet die Wegeanlage im Glacis (Hindenburgpark; gestrichelt dargestellt). Sie wäre zwar von der Breite (mindestens 2,50 m) und dem Zustand geeignet, ist aber überwiegend als Fußgängerweg gewidmet und sollte dies auch bleiben. Sie bietet sich mit ihrer kurvigen, der Stadtbefestigung nachempfundenen Trassierung für den zügigen Radverkehr auch nicht sonderlich an. Zum Rad-/ Fußweg am Künettegraben siehe Punkt 4. Erläuterung: Bei der Anlage von Fahrradringverbindungen gelten andere Voraussetzungen als für den motorisierten Individualverkehr. Eine komplette Umfahrung der Innenstadt ist weder gewünscht noch realistisch, da sich der Radfahrer den kürzesten Weg sucht. Somit wird die Umfahrung in der Regel nur zu Teilen genutzt, die Zu- und Abwege müssen einfach und schnell zugänglich sein (möglichst ohne Barrieren, mit nur kurzen Wartezeiten an den unvermeidlichen Ampeln oder, noch besser kreuzungsfrei geführt). Dies gilt in erster Linie für den Glacis-Ring. 4. Fahrradring ums Glacis; Glacis- Ring Der äußere Fahrradring um das Glacis dient der Sammlung der Radfahrer zur Weiterverteilung in die Altstadt und in die äußeren Stadtbezirke. Der Fahrradring setzt sich zusammen aus: Westliche Ringstraße Nördliche Ringstraße Östliche Ringstraße Bahnunterführung Frühlingstraße Regensburger Straße Schillerstraße Schillerbrücke Südliche Ringstraße - Glacisbrücke Als Variante für die Östliche Ringstraße kann die Führung ab dem Ende der Nördliche Ringstraße über die Goethestraße zur Schillerstraße und von dort Richtung Schillerbrücke dienen. Der Ring kann im Süden auch bereits mit der Schlosslände nördlich der Donau oder über den Donau- Radweg am südlichen Donauufer geschlossen werden. Die folgende Beschreibung geht vom gesamten Ringstraßenkonzept aus. Dieser Ring ist über eine weite Strecke mit einem guten Radweg für beide Fahrtrichtungen versehen und im übrigen Bereich meist durch beidseitige Radwege. Es gibt aber manchen Handlungsbedarf, der nachstehend beschrieben wird. Beschreibung von der Glacisbrücke im Uhrzeigersinn: 6

7 Plan 1 zum Glacis-Ring: C B A 7

8 Abschnitt A Glacisbrücke - Friedhofstraße Der offizielle Radweg entlang der Westlichen Ringstraße, gewidmet als Rad- und Fußweg, führt für beide Fahrtrichtungen durch die Anlage am Künettegraben. Fußgänger, Kinder, kurvige Trassierung und seitlicher Bewuchs schränken die Nutzungsfreundlichkeit ein. Deshalb ist eine Verkehrsentlastung notwendig. Dies kann durch die Erschließungsstraße (Westliche Ringstraße/ Verkehrsberuhigte Zone) westlich der Schallschutzmauer, die derzeit nicht als Radweg ausgewiesen und ohne Winterdienst ist, erfolgen. In Richtung Norden ist dort heute eine Weiterfahrt ab der Schmalkaldener Straße verboten. Es ist notwendig diese Straße von der Glacisbrücke bis zum Brodmühlenweg und dann weiter bis zur Gerolfinger Straße (von dort bis zur Neuburger Straße ohnehin vorhanden) offiziell für den Fahrradverkehr für beide Fahrtrichtungen zu öffnen. Beim Kreuzungsbereich Probierlweg ist eine Änderung der Ampelanlage und der Fahrradverkehrsführung (roter Fahrstreifen) notwendig. Abschnitt B Friedhofstraße Neuburger Straße Von der Friedhofstraße bis zur Neuburger Straße besteht ein 2 m breiter Radweg nur für die Richtung nach Norden. Für die Gegenrichtung werden die Fahrradfahrer an der Neuburger Straße über die Ringstraße geführt und die Gerolfinger Straße querend, am Westfriedhof entlang, wieder über die Ringstraße zurück zur Friedhofstraße in den Künettegraben geführt. Die Linienführung ist ungünstig. Die Radler müssen dabei fünf Ampeln mit ggf. langen Rotphasen passieren. Der östliche, o.g. Radweg müsste trotz des Baumbestandes unbedingt auf drei Meter verbreitert und für beide Fahrtrichtungen geöffnet werden. Mittelfristig muss in einer Gesamtlösung für die Radverkehre aus der Friedhof-, Gerolfinger- und Neuburger Straße eine Fußgänger- und Radwegunterführung unter der Westlichen Ringstraße durch gebaut werden. Siehe hierzu auch die Ausführungen zum Schnellweg Nr. 5. Abschnitt C Neuburger Straße Heydeckstraße Es besteht ein gut dimensionierter Radweg für beide Fahrtrichtungen am Hindenburg Park entlang. Nur wenige Konfliktpunkte. Um für kurze Fahrten aus dem Nordwesten das umständliche Queren der Nördlichen Ringstraße zu vermeiden sollte eine Radfahrmöglichkeit auf der Nordseite der Ringstraße eröffnet werden (Schutzstreifen oder am Gehweg Fahrrad frei ) Der Kreuzungsbereich Nördliche- /Östliche Ringstraße mit der Goethe-/ Heydeckstraße ist für die Fahrradfahrer in einer unzumutbaren Weise verbaut worden. Was eine Verkehrsführung sein soll, ist völlig unübersichtlich und schwer zu befahren. Hier ist eine Neuplanung für die Fahrradfahrer ohne hinderliche, unfahrbare Bordsteinführungen notwendig. 8

9 Plan 2 zum Glacis-Ring C D E Abschnitt D Östliche Ringstraße Bahnunterführung Frühlingstraße Regensburger Straße Die Radverkehrswege (Straße, Rad- und Fußwege) sind in Ordnung, die Richtungsradwege an der Frühlingsstraße allerdings sehr schmal. Hier sollten bei stärkerer Verkehrsbelastung die Radwege entfernt und durch Radfahrstreifen ersetzt werden. Siehe auch Schnellweg Nr. 9. An der Kreuzung Regensburger Straße Schillerstraße muss neben der vorhandenen südliche Ampelkreuzung zur Querung der Schillerstraße auch eine nördliche Ampelkreuzung installiert werden. Die gegenwärtige Führung für Radler von der Schillerbrücke in die Regensburger Straße Richtung Frühlingsstraße ist unzumutbar. 9

10 Abschnitt E Schillerstraße Schillerbrücke Südliche Ringstraße Glacisbrücke Im Bereich der Schillerbrücke Südliche Ringstraße bis zur Weningstraße beidseitig gute Richtungsradwege. Weiterführung Richtung Münchener Straße über die Weningstraße und dann unter der Münchener Straße hindurch über das höhenfreie System an Unterführungen und Abzweigungen durch den Luitpoldpark auf Radwegen zur Glacisbrücke. Für den nach links abbiegenden Radverkehr zur Saturnarena/ Klenzepark und den Radverkehr aus der Manchinger Straße ist mittelfristig eine Radwegunterführung unter der Ringstraße hindurch vorzusehen. Der Bereich Weningstraße/ Ringseestraße ist unübersichtlich. Zur Regelung entweder die Weningstraße zur Fahrradstraße widmen oder zumindest für Radler farbig kennzeichnen und eine Vorfahrtregelung einführen. 10

11 5) Fahrradring um die Altstadt; Altstadt- Ring Rund um die Stadtmauer bestehen entlang der Route Jahnstraße Auf der Schanz Dreizehnerstraße Esplanade Rossmühlstraße Schlosslände auf beiden Straßenseiten eigene Radwege von sehr unterschiedlicher Qualität. Plan zum Altstadtring: 11

12 Jahnstraße: Westliche Führung; Richtung Nord - Süd: Führung der Radler vom Kreuztor aus erst auf der Straße, dann auf einem zu schmalen Radfahrstreifen, dann Überleitung ohne Markierung und Beschilderung auf den gemeinsamen Rad- und Fußweg mit sehr mäßiger Qualität (Breite ca. 2,50 m; optische Trennung noch vorhanden, dabei Radweg 1 m breit). Östliche Führung; Richtung Süd- Nord (Donau- Kreuztor): Überwiegend paralleler Rad- und Fußweg. Radweg 1,10 m breit. Kurz vor dem Kreuztor Radfahrstreifen mit 1,30 m. Fazit: die vorhandenen Radverkehrswege sind völlig unzulänglich. Die Benutzungspflicht der Radwege müsste aufgehoben werden. Bei Sanierungsbedarf der Straße sollten die Radweganlagen beseitigt und die Straße verbreitert werden. Entweder Radfahrstreifen anlegen oder Radler auf der Straße mit V max 30 km/h führen. Auf der Schanz Die Fahrradwege sind in Ordnung. Handlungsbedarf zwischen Universität und Friedhofstraße. Die Radler Richtung Süden werden ohne jede optische Führung und warnende Beschilderung (für Autos und für die Fahrradfahrer) vom Radweg auf die Straße geführt. Verbesserung der Fußgänger- und Fahrradquerung beim Landratsamt (Fahrradschnellrouten 6 und 7) durch Anlage einer parallel Fahrradfurt neben dem Fußgängerüberweg und Vorfahrt für den querenden Fahrradverkehr. Dreizehnerstraße Beidseitig gemeinsame Rad- und Fußwege sind angesichts des geringen Fußgängerverkehrs angemessen. Dimensionierung ausreichend. Esplanade Vorhandene Radwege mit zwei ausgeprägten Schwachstellen. Handlungsbedarf: Radwegführung vor der Elisa inakzeptabel. Gemeinsamer Rad-/ Fußweg vor der Technischen Hochschule untragbar, da zu schmal, starker Fußgängerverkehr, abgestellte Fahrräder und Bushaltestelle. Hier ist im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bereichs Roßmühlstraße/Kongresszentrum/ Museum für konkrete Kunst eine deutliche Verbesserung nötig. Rossmühlstraße Die beidseitigen gemeinsamen Rad- und Fußwege sind im Innenstadtbereich unpassend und mit der Breite von 1,50 bis 2,00 m zu schmal. Handlungsbedarf: Umgestaltung mit dem Bau des Kongresszentrums und des Museums für konkrete Kunst. Im Gespräch ist eine Zone nach dem Modell shared space. 12

13 Schlosslände: Es gibt beidseitig akzeptable Radwege mit Richtungsbetrieb. Der nördliche Radweg hat zwar durch die vielen einmündenden Straßen und Ein-/ Ausfahrten viele Störstellen, ist aber zur direkten Erschließung der Altstadt notwendig. Der südliche Radweg ist ohne Störpunkte. Wer in die Altstadt will muss die Schlosslände queren. Die Übergänge sind mit Ampeln gesichert, außer bei der Schutterstraße! Dort gibt es eine, nur für Fußgänger geöffnete Unterführung, was aber keinen Radler von der Durchfahrt abhält. Handlungsbedarf: Der südliche Fahrradweg müsste (zusätzlich zum nördlichen Radweg für die Ost- West- Richtung) für beide Fahrtrichtungen geöffnet werden. Das ist aber gegenwärtig nicht umsetzbar (ein schmaler Abschnitt mit Bäumen zwischen Rad- und Fußweg). Bei der geplanten Umgestaltung des Bereiches Donau- Schlosslände- Theater muss dieser breite, beidseitig befahrbare Radweg erstellt werden.. 6) Fahrradverkehr in der Altstadt In der Altstadt gibt es für die Radfahrer sowohl einen Bedarf an bequemen Querungsrouten wie auch der Wunsch, die gesamte Altstadt mit dem Rad auf kurzen Wegen erschließen zu können. Bevorzugte Fahrradrouten In Nord Süd Richtung ist die Innenstadt gut über die Harderstraße Am Stein Moritzstraße Donaustraße zu queren. In Ost West Richtung ist dies problematischer, da die kürzeste Route über die Ludwig- und Theresienstraße (und dann Kreuzstraße) nur zeitlich eingeschränkt befahrbar ist. Deren völlige Öffnung ist zu diskutieren. Eine günstige Alternative ist die Route Esplanade Unterer Graben Beckerstraße Schrannenstraße Kupferstraße (Gegenrichtung Schulstraße) Bergbräustraße. Probleme bereitet hier aber das sehr ungünstige Kopfsteinpflaster in der Kupfer- und Schulstraße. Hier müssten Fahrradfurten vorgesehen werden. Eine geeignete Ost West Route ist auch die Schlosslände (als Anbindung an den Donauradwanderweg). Siehe hierzu die oben stehenden Ausführungen in Punkt 5 und zum Schnellweg Nr. 10. Weiterhin gibt es auch den durchgehenden Radweg südlich der Donau (Klenzepark). 13

14 Plan für die Altstadt: Zielsetzungen für den Fahrradverkehr in der gesamten Altstadt müssen sein: Gesamtes Straßennetz in der Altstadt für den Fahrradverkehr für beide Fahrtrichtungen frei geben, keine gesonderten Fahrradstraßen ausweisen, 30 km/h- Zone für die gesamt Altstadt, gut zu befahrende Fahrradfurten bei Straßen mit grobem Kopfsteinpflaste 14

15 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Kreisverband Ingolstadt Arbeitskreis Verkehr Ingolstadt, den Fahrrad- Schnellwege In Ingolstadt Ergänzt mit dem Glacis- Ring und Altstadt- Ring

16 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Kreisverband Ingolstadt Arbeitskreis Verkehr Fahrrad- Schnellwege in Ingolstadt Ergänzung Fahrrad- Schnellwege um die Altstadt Anhang SPD Ingolstadt Arbeitskreis Verkehr Manfred Meier, verantwortlicher Autor unter Mitarbeit von Jürgen Löbenfelder 16