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1 Prof. Dr. phil. Julia Gebrande Forum 3 Kongress Kinder haben Rechte: Kinderrechte! Hinsehen handeln? Helfen! Jedes Kind hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit & sexuelle Selbstbestimmung.

2 Quellen

3

4 Übersicht über Forum Vorstellung eines Fallbeispiels Hinsehen? Signale erkennen Handeln! Handlungskompetenz Helfen! Konkrete Ideen für den Kita-Alltag

5 Charlottes Geschichte Verdacht auf sexuellen Missbrauch durch den Onkel?!? Das Mädchen berichtet von erlebtem sexuellen Missbrauch. Quelle:

6

7 Welche Gefühle löst die Fallgeschichte in Ihnen aus? Quelle: Heute bin ich von Mies van Hout

8 Übersicht über Forum Vorstellung eines Fallbeispiels Hinsehen? Signale erkennen Handeln! Handlungskompetenz Helfen! Konkrete Ideen für den Kita-Alltag

9 Ist das sexueller Missbrauch? Klares JA Eher JA Weiß nicht Eher NEIN Klares NEIN

10 Kriterien zur Beurteilung Sexuellen Missbrauchs: Was ist die Absicht der Handlung? Wem nützt die Handlung, wer zieht Gewinn daraus? Von wem geht die Handlung aus? Kann das Mädchen oder der Junge ohne Mühe ablehnen, NEIN sagen? Welche Gefühle habe ich demgegenüber?

11 Definition von sexuellem Missbrauch (in Anlehnung an Dirk Bange, 1992) "Sexueller Missbrauch an Kindern ist jede sexuell gefärbte Handlung, die an oder vor einem Kind vorgenommen wird oder die das Kind an dem Täter vornehmen muss. Dies geschieht entweder gegen den Willen des Kindes oder das Kind kann aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen. Der Täter nutzt seine Macht und Autoritätsposition aus, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen."

12 Wer sind die Opfer? (Gebrande, 2014) Kinder aller Altersstufen und Schichten sind betroffen, unabhängig von kultureller Herkunft, ethnischem Hintergrund oder Bildungsstand Die Erforschung des Ausmaßes sexualisierter Gewalterfahrungen in der Kindheit unterliegt erheblichen Schwierigkeiten hohe Dunkelziffer bei allen Aussagen zur Häufigkeit sexualisierter Gewalt Polizeiliche Kriminalstatistik: betroffene Kinder (nach den 176, 176a, 176b im Jahr 2010 ) Prävalenzraten liegen für Frauen zwischen 6,4 % und 25,2 %, für Männer zwischen 1,3 % und 14 % Kinder mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen sowie Kinder mit psychischen Problemen und/oder Verhaltensauffälligkeiten sind besonders gefährdet

13 Wer sind die TäterInnen? Frauenanteil unter den sexuell Missbrauchenden zwischen 3,8 % und 25 % Großteil der TäterInnen aus dem näheren sozialen Umfeld der Kinder Fremde zwischen 15 % und 25 % (Fegert 2011) TäterInnen sind zu ca. einem Drittel unter 21 Jahren (sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen/Kindern) soziales Fremde Familie Umfeld

14 Sexueller Missbrauch ist ein Prozess - eine systematisch vorbereitete Tat Gezielte Auswahl: Kontaktaufbau (Grooming) Testrituale, Masken & Vernebelung, Verführung Sexueller Übergriff Geheimhaltung & Isolation

15 Mögliche Signale (Moggi 2005) Verletzungen im genitalen, oralen und analen Bereich oder sexuell übertragbare Krankheiten psychosomatische Beschwerden, z.b. Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden ohne körperliche Ursachen Auffälligkeiten im psychosozialen Bereich: verändertes Verhalten, Rückzug oder Regression posttraumatische Belastungsreaktionen Ängste und Phobien, depressive Verstimmungen bis hin zu Suizidgedanken und/oder -handlungen sowie selbstschädigendes Verhalten unangemessenes sexuelles oder sexualisiertes Verhalten

16 Übersicht über Forum Vorstellung eines Fallbeispiels Hinsehen? Signale erkennen Handeln! Handlungskompetenz Helfen! Konkrete Ideen für den Kita-Alltag

17 Was brauchen pädagogische Fachkräfte? Abbildung: Die vier Komponenten der Handlungskompetenz (in Anlehnung an Lehmann/Nieke, 2005, S. 2 und S. 5)

18 Professionelles Vorgehen bei Verdacht Keine Anzeigenpflicht Offizialdelikt (Anzeige kann nicht zurückgezogen werden) Ruhe bewahren! Kollegialer Austausch und Information der Leitung Trost und Schutz für das Kind Eigene Gefühle wahrnehmen! Niemals allein und überstürzt handeln!! Durch blinden Aktionismus kann Schaden entstehen. Informationen zusammentragen Schriftliche Dokumentation

19 8a+b SGB VIII (KJHG) Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung Pflicht für Kindertageseinrichtungen im Falle der Feststellung gewichtiger Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung Anspruch für alle, die beruflich in Kontakt mit Kindern oder Jugendlichen stehen, auf Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft zur Einschätzung Diese unterstützt Einzelpersonen, Leitung und Team bei der Abschätzung des Gefährdungsrisiko und bei der Planung des weiteren Vorgehens

20 Hilfsangebote Beratung und Krisenintervention bei spezialisierten Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt oder Kinderschutzzentren Beratung bei Familienberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, psychologischen Beratungsstellen Jugendamt und KJHG Polizei, Weisser Ring, RechtsanwältInnen

21 Übersicht über Forum Vorstellung eines Fallbeispiels Hinsehen? Signale erkennen Handeln! Handlungskompetenz Helfen! Konkrete Ideen für den Kita-Alltag

22 Kinder mit sexuellen Gewalterfahrungen brauchen Stabilisierung körperlich Alltag in der Kita psychisch Alltag in der Familie sozial Traumatherapie

23 Was brauchen Kinder mit sexuellen Missbrauchserfahrungen? Stärkung des Selbst-Bewusstseins 1. die Stärkung des Selbstwertgefühls 2. die Förderung der Wahrnehmung von Gefühlen 3. die Förderung der Wahrnehmung des Körpers 4. die Förderung der Sozialkompetenz 5. die Sexualaufklärung

24

25 Was brauchen Kinder mit sexuellen Missbrauchserfahrungen? Beziehungsgestaltung 6. das Wahrgenommen-Werden als Individuum 7. keine Besonderung & kein Mitleid 8. ein professionelles Beziehungsangebot 9. Raum zum Erzählen 10. Vorbilder

26 Was brauchen Kinder mit sexuellen Missbrauchserfahrungen? Unterstützung der Bewältigung der sexualisierten Gewalterfahrungen 11. das Gewähren von klaren Strukturen 12. Möglichkeiten der Partizipation 13. Psychoedukation 14. Hilfen zur Selbstregulation

27

28 Vielen Dank fürs Zuhören und Mitmachen! Kampagne des UBSKM (

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