Gutachten Bürgerschaftliches Engagement in ländlichen Regionen Brandenburgs

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1 Gutachten Bürgerschaftliches Engagement in ländlichen Regionen Brandenburgs Präsentation des Abschlussberichts Christine von Blanckenburg

2 Freiwilliges Engagement in Brandenburg: 38,7 % Steigend Weiterhin Ost-West-Unterschied Altersgruppen Mittlere Generation am höchsten: 45,7 Prozent Ü 65 am niedrigsten Junge Alte vergleichsweise wenig engagiert Fördernde Faktoren Erwerbstätigkeit Bildung

3 Engagementquote im Vergleich FWS 2014, Tabellenanhang

4 Engagementquote und Raumtyp 43% städtisch 38% 44% verdichtet 35% 38% 49% Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland 43% ländlich 41% 53% FWS 2014, eigene Berechnungen

5 Engagementquote und Alter Jahre 40% 44% 48% Jahre 46% 44% 48% Jahre 36% 38% 48% 65 Jahre und älter 32% 29% 36% Brandenburg Neue Bundesländer und Berlin Alte Bundesländer GeroStat, gewichtetes Ergebnis

6 Engagementquote und Alter 55% 51% 54% 39% 41% 40% 43% 38% 39% 34% 28% 36% ländlich verdichtet städtisch Jahre Jahre Jahre 65 Jahre und älter FWS 2014, eigene Berechnungen

7 Brandenburg: Engagementquote und Geschlecht Frauen: 37 %* Männer: 40,4 %* Jahre 37% 44% Jahre Jahre 35% 38% 45% 46% Männlich Weiblich % 39% * GeroStat, gewichtetes Ergebnis. Diagramm: FWS 2014, eigene Berechnungen

8 Brandenburg: Engagementquote und Geschlecht Frauen: 37 %* Männer: 40,4 %* Engagement von Frauen und Männern nach Raumtyp 49% 44% 42% 35% 36% 41% 38% 38% weiblich männlich ländlich verdichtet städtisch Brandenburg * GeroStat, gewichtetes Ergebnis. Diagramm: FWS 2014, eigene Berechnungen

9 Brandenburg: Engagementquote und Bildung Nirgendwo hat niedrige Bildung einen so negativen Einfluss wie in Brandenburg Noch Schüler/in 49% 56% Niedrige Bildung 16% 29% Brandenburg Mittlere Bildung 36% 42% Deutschland Hohe Bildung 52% 53% FWS 2014, eigene Berechnungen

10 Brandenburg: Engagementquote und Bildung Nirgendwo hat niedrige Bildung einen so negativen Einfluss wie in Brandenburg 48% städtisch 25% 35% 43% Hohe Bildung verdichtet 28% 54% Noch Schüler/in Mittlere Bildung 7% Niedrige Bildung 51% ländlich 37% 48% 16% FWS 2014, eigene Berechnungen

11 Wünsche und Forderungen Verbesserungswünsche an den Staat Bei der öffentlichen Anerkennung in Form von Ehrungen und Ähnlichem Bei der Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit als berufliches Praktikum oder als berufliche Weiterbildung ländlich verdichtet städtisch 42% 47% 31% 48% 48% 51% Bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Kosten 48% 55% 51% Bei der Absicherung durch Haftpflicht- und Unfallversicherung Bei der steuerlichen Freistellung von Aufwandsentschädigungen 51% 55% 51% 51% 52% 55% Bei der Vereinbarkeit mit dem Beruf 55% 55% 45% Bei der besseren Information und Beratung über Gelegenheiten zum ehrenamtlichen oder freiwilligen Engagement 58% 63 % 55% FWS 2014, eigene Berechnungen

12 Wünsche und Forderungen Verbesserungswünsche an Organisationen Bei der finanziellen Vergütung für die geleistete Arbeit Bei der Anerkennung der Tätigkeit in Form von Zeugnissen, Ausweisen oder Ähnlichem Bei der Anerkennung der Tätigkeit durch hauptamtliche Kräfte in der Organisation ländlich verdichtet städtisch 24% 28% 19% 26% 30% 34% 37% 39% 35% Bei den Weiterbildungsmöglichkeiten 42% 35% 36% Bei der unbürokratischen Kostenerstattung 40% 46% 28% Bei der fachlichen Unterstützung der Tätigkeit 40% 38% 38% Bei der Bereitstellung von geeigneten Räumen und Ausstattungsmitteln für die Projekt- und Gruppenarbeit 49% 49% 40% FWS 2014, eigene Berechnungen

13 Engagement in ländlichen Räumen Engagementquote in ländlichen Räumen und in Städten gleich hoch: 43 % Niedriges Bildungsniveau in ländlichen Räumen besonders nachteilig: 7 % Keine Unterschiede im Engagement zwischen den Geschlechtern im ländlichen und verdichteten Raum Weiterbildung und Information werden im ländlichen Raum häufiger gefordert Mangelnde finanzielle Unterstützung des dörflichen Gemeinschaftslebens kann zur Desintegration beitragen.

14 Vereine und Ortsgröße Anteil der Vereine an zivilgesellschaftlichen Organisationen nach Ortsgröße Dorf/Gemeinde 94% Mittelstadt 87% Kleinstadt 84% Großstadt 73% ZiviZ-Survey, Sonderauswertung

15 Stadtgröße Gesamt Vereine Mitgliederzahl 32% 26% 42% Großstadt* 27% 13% 60% Mittelstadt 39% 17% 44% Kleinstadt 29% 33% 37% Dorf/Gemeinde 31% 30% 39% ZiviZ-Survey, Sonderauswertung, *N= < 30. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% gestiegen gesunken unverändert

16 Vereine Engagierte finden Für dauerhafte Engagements ist es einfach, Engagierte zu gewinnen 11% 30% 49% 10% Für kurzfristige Engagements ist es einfach, Engagierte zu gewinnen 46% 23% 23% 8% ZiviZ-Survey, Sonderauswertung trifft (voll) zu weder noch trifft (gar) nicht zu k.a.

17 Stadtgröße Gesamt Vereine Generationenwechsel Für ehrenamtliche Leitungspositionen finden wir genug Freiwillige 24% 34% 42% Großstadt* 19% 44% 38% Mittelstadt 26% 31% 44% Kleinstadt 24% 37% 39% Dorf/Gemeinde 25% 32% 44% 0% 20% 40% 60% 80% 100% trifft (voll) zu weder noch trifft (gar) nicht zu ZiviZ-Survey, Sonderauswertung, *N= < 30.

18 Vereinssterben im ländlichen Raum? Landkreis/ kreisfreie Stadt Vereine 2016 Vereine/ 1000 EW Saldo Zu-/Abnahme Zu-/Abnahme Barnim , ,2% Dahme-Spreewald , ,0% Elbe-Elster , ,4% Havelland , ,2% Märkisch-Oderland , ,3% Oberhavel , ,3% Oberspreewald-Lausitz 866 7, ,3% Oder-Spree ,37 1 0,1% Ostprignitz-Ruppin ,66 7 0,9% Potsdam-Mittelmark , ,7% Prignitz , ,9% Spree-Neiße , ,6% Teltow-Fläming , ,6% Uckermark , ,0% Brandenburg a.d.h , ,1% Cottbus , ,4% Frankfurt (Oder) , ,7% Potsdam , ,7% Brandenburg (gesamt) , ,0% Vereinsdaten: ZiviZ-Survey 2017 / Vereinsregister, Geometrien: GeoBasis DE / BKG, Karte: ZEIT ONLINE Bevölkerungsdaten: Statistische Landesämter

19 Engagement unterstützende Infrastruktur

20 Engagement unterstützende Infrastruktur Vermittlung Qualifizierung Coaching Vernetzung Demokratische Lernorte Teilweise prekäre Finanzierung Als Zugang ins Engagement vor allem für Ältere wichtig

21 Infrastrukturen des Engagements Engagement findet zum großen Teil in Vereinen statt Das Vereinsleben ist lebendig Hohe Vereinsdichte, trotz vergleichsweise vieler Streichungen Herausforderungen für Vereine: Generationenwechsel in der Leitung Dauerhafte Engagements Modernisierung Engagement unterstützende Infrastruktur hat wichtige Funktionen im ländlichen Raum Schwierige Finanzierungssituation von Freiwilligenagenturen

22 Empfehlungen Partizipativ eine Engagementstrategie erarbeiten Verlässsliche Strukturen schaffen Landeskoordinierungsstelle und Ehrenamtsstiftung Ehrenamtsbeauftragte Partizipative Kommune und mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Gemeinden Engagement unterstützende Einrichtungen sichern! Finanzielle Anreize setzen Keine Vergütung aber Fahrtkostenerstattung Mikroprojekte fördern, kommunale Budgets

23 Empfehlungen Programme und Wettbewerbe nachhaltiger gestalten Demokratische Kultur fördern Qualifizierung und Empowerment (Ehrenamtsstiftung und Freiwilligenagenturen) Offene Zugangswege bekannt machen Ehrenamt anerkennen und wertschätzen Bildungs- und Sozialpolitik

24 Christine von Blanckenburg nexus Institut Otto-Suhr-Alle Berlin VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT