Das geheimnisvolle Leben von Pilzen. Beatrice Senn-Irlet Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
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- Erica Junge
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1 Das geheimnisvolle Leben von Pilzen Beatrice Senn-Irlet Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
2 Was sind Pilze? Pilze können sehr unterschiedlich aussehen: Fliegenpilze, Steinpilze und viele andere Waldpilze sind in Hut und Stiel gegliedert Weiss-grüner Belag auf Brot, Konfitüre und Früchten kann aber ein Pilz sein
3 Was haben Pilze gemeinsam? Gemeinsam ist allen Pilzen, dass sie fadenförmige Strukturen haben Ein Pilzfaden = Hyphe Viele Pilzfäden = Myzel Hyphen bilden im Boden oder im Holz ein sehr feines, reich verzweigtes Röhrensystem
4 Wie ernähren sich Pilze? Um die Hyphen herum werden Säfte ausgeschieden, welche Nahrung für den Pilz vorverdauen oder ganz verdauen können (wie der Speichel beim Menschen). Die vorverdaute Nahrung wird über die ganze Oberfläche aufgenommen.
5 Pilzhyphen verkleben Bodenteilchen Hyphen Bakterien Organische Reste Mineralien Gel ( Leim )
6 Wie wehren Pilze Konkurrenten und Feinde ab? Gewisse ausgeschiedene Stoffe (Antibiotika) helfen Konkurrenten vertreiben unser Pilz schwarzer Hof aus Antibiotika andere Pilze (Konkurrenten)
7 Wie vermehren sich Pilze? Pilze bilden Fruchtkörper um sich zu vermehren Hyphen Sporen Pilzfruchtkörper bestehen aus Hyphen In den Lamellen oder in den Röhren entstehen Sporen Die Sporen können sich gut geschützt vor Regen unter dem Hut entwickeln Myzel
8 Wo entstehen Sporen? auf Lamellen in Röhren auf der ganzen Oberfläche im Becher
9
10 Sporen Sporen sind winzig klein und ist von blossem Auge nicht erkennbar. Aber wir erkennen eine Ansammlung von Sporen (zum Beispiel als weisses oder braunes Pulver). Wir erhalten einen Sporenabwurf, wenn wir einen Pilzhut abschneiden und auf ein Papier legen. Nach wenigen Stunden sind die Sporen aufs Papier gefallen Die Sporen messen zwischen 5 und 20 Mikrometer. Wir sehen sie nur im Mikroskop. Auf 1 cm (Fingerspitze) haben 500 bis 2000 Sporen Platz.
11 Der Lebenszyklus eines Hutpilzes Sporen Sporen Sporen
12 Was tun Pilze in der Natur? Pilze sind die grossen Aufräumer im Wald: alles Holz und alle Blatt-und Nadelstreu muss abgebaut werden,
13 Pilze als nützliche Helfer Beim Aufräumen werden Nährstoffe frei, welche neue Pflanzen für ihr Wachstum verwenden können. Der Abbau eines Baumstammes durch Pilze dauert mehrere Jahre.
14 Braunfäule Das Holz zerfällt in kleine Würfel und wird dabei rot. Verursacher sind Pilze: die Braunfäulepilze, meist Pilze mit grossen hartfleischigen Fruchtkörpern. Beispiele 1 Rotrandige Baumschwamm 2 Zaunblättling 3 Fencheltramete
15 Weissfäule Das Holz wird durch das Einwirken der Weissfäulepilze hell und ganz leicht. Die Holzstruktur bleibt lange erhalten. Das Holz zerfällt rasch weil diese Pilze alle Holzteile gleichzeitig abbauen.
16 Weissfäulepilze: viele Porlinge
17 Gemeinsames Pilzvorkommen im Stamm Mehrere Pilze können einen Baumstamm gleichzeitig abbauen. Dies sehen wir an den schwarzen Linien. Sie grenzen das Myzel von einer Pilzart zur andern ab. Wir erkennen an diesem Buchenstamm mindestens 13 Pilze.
18 Nachweismethoden Wir isolieren die Pilze aus dem Holz oder lassen die Sporen der Fruchtkörper auskeimen: sie wachsen nun im Labor weiter. Mit Experimenten können wir untersuchen welche Eigenschaften die einzelnen Pilze beim Holzabbau zeigen. Pilzmyzel Beispiel: Hier scheint der Pilz das kleine Holzstück nicht zu schätzen: er wächst vom Holzstück weg und nicht in und aufs Holzstück. Eichenholzstück
19 Speisepilze, die man züchten kann Nur wenige Pilze lassen sich züchten Beispielsweise der Zuchtchampignon (Champignon de Paris ) auf Stroh und Pferdemist. Versuche es mal mit einer eigenen Pilzzucht zu Hause! (in Gartencenter kann man oft eine solche Pilzbox kaufen)
20 Pilze als Nützlinge Die Feinwurzeln des Baumes sind mit Hyphen von einem Pilz umsponnen. Die Pilze bilden einen Mantel um die Wurzeln und schützen sie.
21 Baum - Pilz: zwei Freunde mit einer guten Zusammenarbeit Im Wurzelbereich kommt es zu einem Nährstoffaustausch in der Mykorrhizasymbiose
22 Pflanzen wachsen besser mit Mykorrhizapilzen
23 Das Netzwerk der Pilze im Wald Pilzhyphen bilden im Boden ein dichtes Netz von Hyphen und verbinden Bäume miteinander
24
25 Wertvolle Speisepilze Diese Pilze wachsen alle im Wurzelbereich mit Bäumen zusammen und bilden eine Mykorrhiza. Steinpilz Morcheln Eierschwamm Trüffeln
26 Giftpilze Der Grüne Knollenblätterpilz ist äusserst giftig. Wenige Gramm wirken bei Kindern tödlich, ein halber Fruchtkörper bei Erwachsenen. Jedes Jahr gibt es Todesfälle. Unbekannte Pilze immer auf einer Pilzkontrollstelle kontrollieren lassen.
27 Tiere die sich von Mykorrhizapilzen ernähren In Nordamerika ernähren zwei Verwandte unserer Eichhörnchen das ganze Jahr hindurch fast ausschliesslichvon Trüffeln. Nördliches Flughörnchen Goldmantelziesel Tagsüber schlafen die Tiere in den Baumkronen und in der Dämmerung segeln sie auf den Waldboden, wo sich mit ihrem gutem Geruchssinn Trüffeln suchen und diese essen. Danach klettern sie wieder in die Baumkrone.
28 Pilze als Killer im Wald Einige wenige Pilzarten können Bäume zum Absterben bringen. Beispiel: Eschenwelke Die Eschenblätter und die Blattstiele werden von den Sporen einen kleinen weissen Becherpilzes infisziert. Diese Teile sterben in der Folge ab. Sterben zu viele Teile eines Baumes ab, stirbt er zuletzt ganz ab.
29 Krankheitszyklus
30 Unerwünschte Pflanzenkrankheiten Gewisse Kleinpilze wie Rostpilze, Mehltaupilze befallen Nutzpflanzen wie Getreide und verringern den Ertrag.
31 Auch Parasiten können nützlich sein Der Pilz mit dem Namen Epichloe typhina befällt Gräser. Die Hyphen leben im Innern der Grasblätter und Grashalme. Sie verändern den Geschmack des Grases: -> dieses Gras wird nicht mehr gefressen!
32 Zusammenfassung
33 Viel Spass bei Deiner Pilzsuche!
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