27. ALZEYER SYMPOSIUM 08. November Julia Riedel und Daniela Eckhardt

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1 27. ALZEYER SYMPOSIUM 08. November 2017 Julia Riedel und Daniela Eckhardt

2 Angenommen, Sie haben eine Autopanne, Ihr Auto steckt fest. Dazu ist es dunkel, es regnet, Sie frieren und sind allein. Was tun Sie?

3 Denken Sie darüber nach an welcher Stelle und aufgrund welch widriger Umstände Sie in diese Situation geraten sind? Oder Überlegen Sie, was Sie brauchen, um wieder weiterfahren zu können und holen sich Hilfe?

4 DEFINITION SKILLS Skills sind Fertigkeiten. Jedes Verhalten, das in einer schwierigen Situation kurzfristig wirksam ist und dabei langfristig nicht schädlich. Allen Menschen verwenden sie im Alltag, häufig setzen wir sie ganz automatisch ein, ohne davon zu wissen. Dysfunktionale Verhaltensweisen, z.b. Selbstverletzendes Verhalten, sind keine Skills, schaden langfristig.

5 Fertigkeiten auf die Autopanne bezogen - Vor Wut auf das Auto einschlagen - Davonlaufen - Starr sitzen bleiben und nichts tun oder - telefonieren, um Hilfe zu holen - Tun, was möglich ist

6 MODULE Achtsamkeit : sich selbst und den Augenblick annehmen Stresstoleranz : Krisen und Hochstressphasen bewältigen und ihnen vorbeugen Umgang mit Gefühlen : Gefühle wahrnehmen und sinnvoll steuern Zwischenmenschliche Fertigkeiten : stabile Beziehungen aufbauen Selbstwert : das Selbstwertgefühl verbessern

7 DEFINITION ANSPANNUNG Den allgemeinen Erregungszustand einer Person. wenn eine Anspannung auftritt verändern sich auch Körperreaktionen, Gedanken, Gefühle und Verhalten. Einschätzung kann zwischen 0 und 100% liegen.

8 SPANNUNGSKURVE 0-30% = Niedrige Anspannung 30-70% = Mittlere Anspannung % = Hochspannung 100% 70% 70% Hochstress! 30% 0%

9 SPANNUNGSKURVE 100% 70% 30% 0% Stresstoleranz Zwischenmenschliche Fertigkeiten Umgang mit Gefühlen Selbstwert Zwischenmenschliche Fertigkeiten Umgang mit Gefühlen Achtsamkeit und Selbstwert A c h t s a m k e i t

10 ZUGANGSKANÄLE Bei den meisten Menschen sind unter Hochspannung nur noch bestimmte Kanäle offen. Sinnesbezoge Skills (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Spüren) Gedankenbezogene Skills Handlungsbezogene Skills Körperbezogene Skills

11 ZUGANGSKANÄLE Kognitive Skills Körperbezogene Skills Handlungsbezogene Skills EMOTIONALE ERREGUNG Sensorische Skills

12 ACHTSAMKEIT

13 ACHTSAMKEIT Ist die Gewahrwerdung des gegenwärtigen Augenblickes. Achtsamkeitsübungen helfen körperlichen und seelischen Stress zu vermindern. Dadurch erhält man wirksame Kontrolle über sich selbst. Ist die Basis aller Skills. Dazu gehören die WAS-Fertigkeiten und WIE- Fertigkeiten, sowie das Grundprinzip der Akzeptanz.

14 ACHTSAMKEIT WAS-Fertigkeiten WIE-Fertigkeiten Wahrnehmen Beschreiben Annehmen (nicht bewerten) Konzentriert Teilnehmen Wirkungsvoll

15 ACHTSAMKEIT Akzeptanz bedeutet zunächst schlicht das annehmen der Umstände so wie sie sind. Es bedeutet nicht das Gutheißen der Bedingungen. Aus der Akzeptanz entsteht die Veränderung. Radikale Akzeptanz bedeutet, das volle Bild aller Kognitionen und Emotionen zu entwickeln, ohne dies in eine Handlung umzusetzen.

16 Ich bin nicht mein Gefühl. Ich habe ein Gefühl.

17 STRESSTOLERANZ

18 STRESSTOLERANZ Vermittelt grundlegende Fertigkeiten zur Krisenbewältigung. Beispiele für Skills zur Krisenbewältigung Sich ablenken, den Augenblick verändern, an das pro und contra denken, gelenkte Aufmerksamkeit, Anti-Craving-Skills Notfallkoffer

19 STRESSTOLERANZ Skillsketten: Es sollten nur 3-4 Skills hintereinander sein Sie sollten eine klare festgelegte Reihenfolge haben Damit die Kette automatisch abläuft, muss sie geübt werden

20 STRESSTOLERANZ 100% Bei Anspannung über 70% Skill 1 Stresstoleranz einsetzen 70% 30% Skill 2 Skill 3 Skill 4 Bei Anspannung unter 70% Skills zum Umgang mit Gefühlen einsetzen um unter 70% zu bleiben 0%

21 UMGANG MIT GEFÜHLEN

22 UMGANG MIT GEFÜHLEN Vermittelt die grundlegenden Fertigkeiten zur Regulation von Emotionen. 1. Schritt: eine distanzierte, objektivere Einstellung zu Emotionen zu entwickeln. 2. Schritt: eine umfangreiche Aufklärung über die Bedeutung und die Funktion der Emotionen.

23 UMGANG MIT GEFÜHLEN Situation / Auslöser Gedanke Körperreaktion Gefühl Primäres emotionales Netzwerk Sekundäres emotionales Netzwerk Handlung / Reaktion Konsequenz

24 UMGANG MIT GEFÜHLEN Folgender Entscheidungsbaum beschreibt den Prozess, wann eine Emotion gerechtfertigt ist: Emotion Ist die Emotion angemessen? (Held des Alltags) JA NEIN Wenn Handlungsidee kurzund langfristig sinnvoll ist, dann handeln Emotionen abschwächen

25 UMGANG MIT GEFÜHLEN Freude Liebe Stolz Lust und Begehren Angst Scham Schuld Neid, Eifersucht Gefühle Ärger und Wut Ekel Verachtung Trauer Einsamkeit Niedergeschlagenheit Ohnmacht Kränkung

26 ZWISCHENMENSCHLICHE FERTIGKEITEN

27 ZWISCHENMENSCHLICHE FERTIGKEITEN Verbesserung zwischenmenschlicher Fertigkeiten Lernen, die Wirkung auf die Umgebung besser einzuschätzen und ihr gegenüber zu validieren. Um Ziele durchzusetzen Um Beziehungen zu knüpfen und pflegen Um in Begegnungen mit anderen die Selbstachtung zu wahren

28 ZWISCHENMENSCHLICHE FERTIGKEITEN Bedeutung von Validierung: = dem Gegenüber vermitteln, dass dessen subjektive Sichtweise der Dinge nachvollziehbar und verständlich ist =es bedeutet nicht, etwas unbedingt gutzuheißen oder die Meinung des anderen zu teilen Auswirkungen von Validierung: Aufbau von Vertrauen Stärkung der Selbstachtung Unterstützung der Beziehung in schwierigen Situationen

29 SELBSTWERT

30 SELBSTWERT Ziel ist es, die Wahrnehmung der Teilnehmerinnen für dysfunktionale Einstellungen sich selbst gegenüber zu schärfen, diese zu relativieren, durch sinnvolle Einstellungen zu ergänzen und auf der Verhaltensebene umzusetzen. Wege zur Stärkung von Selbstwert: 1. Handlung 2. Denkarbeit

31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!