Familiale Pflege. Herzlich Willkommen zum kostenlosen Initialpflegekurs für Pflegende Angehörige und Interessierte
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- Marcus Burgstaller
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Herzlich Willkommen zum kostenlosen Initialpflegekurs für Pflegende Angehörige und Interessierte
2 Inhalt Der Kurs besteht aus 3 Sequenzen à vier Unterrichtsstunden (drei Zeitstunden)
3 1. Sequenz (vier Unterrichtsstunden) Ziele: Die Teilnehmer/innen lernen, Veränderungen ihrer Lebenssituationen durch die Pflege und damit verbundene eigene Gefühle zu reflektieren. Sie lernen, sich eigene Bewältigungsstrategien bewusst zu machen. Sie üben elementare Pflegehandlungen zum Thema Mobilisation und Bewegung (Aufrichten des Pflegebedürftigen im Pflegebett, Hilfe beim Aufsetzen, Aufstehen und Unterstützung beim Gehen). Das Lernen sicherer Techniken zielt auf die Sturzprophylaxe zur Vermeidung von Folgeerkrankungen des Pflegebedürftigen. Das Einüben von den eigenen Körper schonenden Haltungen dient der eigenen präventiven Selbstsorge.
4 Inhalte: Einführung und Kennenlernen Thema: Pflegebedürftigkeit was bedeutet das und welche Hilfen gibt es? Thema: Anders als ich gedacht habe Veränderungen meiner Lebenssituation durch die Pflege Thema: Pflege will gelernt sein! Demonstration, Einübung und Reflektion elementarer Pflegehandlungen 1. Teil zum Thema Mobilisation und Bewegung
5 2. Sequenz (vier Unterrichtsstunden) Ziele: Die Teilnehmer/innen sollen sich der Veränderung im familiären Beziehungesgefüge durch die Pflege bewusst werden. Potentielle alte und neue Interessens- und Anerkennungskonflikte sowie unterschiedliche Bedürfnissein der Pflegebeziehung sollen erkannt und damit einhergehende Gefühle verarbeitet werden. Ziel ist es, die mit der Lebensphase intergenerative Fürsorge bzw. eheliche Pflegebeziehung auftretenden Entwicklungskrisen und zu lösenden Entwicklungsaufgaben kennen zu lernen.
6 Mit einem Pflegedual einhergehende Belastungen und die Bedeutung der Erweiterung des Pflegeduals zu einem familiären Pflegenetzwerk sollen vermittelt werden. Die Teilnehmer/innen sollen Ursachen und Formen von Urinund Stuhlinkontinenz sowie Hilfsmittel zur Inkontinenzversorgung kennen lernen und den Umgang mit Toilettenstuhl, Steckbecken, Urinflasche, mit Einlagen und Schutzvorlagen einüben.
7 Inhalte: Thema: Pflegealltag und Pflegebeziehung: Was will ich und was willst Du? Thema: Wer gehört zum Pflegenetzwerk? Wer unterstützt mich? Thema: Pflege will gelernt sein! 2. Teil zum Thema Versorgung und Umgang mit Inkontinenz unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Ernährung, Dehydrierung, Haut und Mobilität
8 3. Sequenz (vier Unterrichtsstunden) Ziele: Die Teilnehmer/innen sollen lernen, ein eigenes Pflegenetzwerk aufzubauen und durch den Austausch über gelungene Netzaktivitäten Anregungen für weitere Vernetzungsschritte zu gewinnen. Die Teilnehmer/innensollen lernen, mit den speziellen Anforderungen einer Pflege bei Bettlägerigkeit umzugehen. Dazu sollen sie u.a. die Möglichkeit bekommen, besondere Pflegehandlungen zur Dekubitusprophylaxe zum Beispiel im Hinblick auf Lagerung der Pflegebedürftigen etc. einzuüben.
9 Die Teilnehmer/innen sollen angeregt werden, ihre Pflegezukunft ressourcen- und bedürfnisorientiert aktiv zu gestalten. Inhalte: Thema: Eigene Ressourcen entdecken und entwickeln Thema: Pflege will gelernt sein 3.Teil zum Thema Bettlägerigkeit als besondere Belastung und unter Berücksichtigung spezieller Pflegeanforderungen Thema: Pflegezukunft gestalten wo stehe ich/ wo stehen wir und wie kann es weitergehen?
10 Die Themen und Inhalte der Initialpflegekurse werden ggf. individuell angepasst. Die Teilnehmerzahl ist von 3 (mindestens)bis 6 Personen (maximal) begrenzt
11 Pflegebedürftig sind Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer oder für mindestens 6 Monate der Pflege bedürfen.
12 Wer pflegebedürftig wird, braucht Hilfe von der Familie den Freunde und der Gesellschaft
13 Alt werden wollen wir alle alt sein will niemand!
14 Pflegebedürftigkeit beginnt oft schleichend. Es ist gut, wenn man sich auch auf diesen Lebensabschnitt vorbereitet
15 Von derzeit 2,4 Millionen pflegebedürftigen werden 70% zu Hause versorgt, 50% davon nur bzw. ausschließlich von den Familien und zwar über alle Pflegestufen.
16 Kaum eine Familie weiß wirklich, was mit der Übernahme der Versorgung und Pflege auf sie zukommt, wie sich die Familienbeziehungen und der Alltag entwickeln werden und vor allem wie lange die Pflege-/Sorgeverantwortung dauert. Im Nachhinein geben viele Familien an, wenn sie dass gewusst hätten, hätten sie einiges anders gemacht.
17 Die Pflegeversicherung ist der jüngste Zweig der Sozialversicherung. Sie existiert seit 1995 und wurde bereits mehrmals reformiert. Zuletzt durch das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz am 29.Juli 2012, dass am in Kraft trat
18 Um Leistungen der Pflegeversicherung zu bekommen, muss man eine Pflegestufe anerkannt bekommen haben. Die Pflegeversicherung deckt häufig nicht alle Kosten der Pflege ab ( Teilkasko-Versicherung oder Kernsicherungssystem), den Rest trägt der Pflegebedürftige oder seine Familie selbst. ( SGB XI)
19 Pflegebedürftig im Sinne des Gesetzes ist, wer Hilfe bei der Körperpflege - Waschen /Duschen/ Baden - Zahnpflege - Kämmen - Rasieren - Darm- und Blasenentleerung
20 Hilfe beim der Ernährung - Mundgerechte Zubereitung der Nahrung - Aufnahme der Nahrung - wiederholte Aufforderung zur Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
21 Hilfe bei der Mobilität - Aufstehen und Zubettgehen - An- und Auskleiden - Gehen/Stehen / Treppensteigen - Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung (nicht zum Spazieren gehen, nur notwendige Arztbesuche)
22 Sowie Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung: -Einkaufen -Kochen -Reinigen der Wohnung -Spülen -Wechseln und waschen von Wäsche und Kleidung -Beheizen der Wohnung braucht
23 Seit dem 01. Januar 2013 gibt es die Pflegestufen 0 I I mit eingeschränkter Alltagskompetenz II II mit eingeschränkter Alltagskompetenz III
24 Damit ergeben sich finanzielle Verbesserungen für Menschen mit Demenz, die jetzt zum ersten Mal Pflegegeld erhalten können, auch wenn der Hilfebedarf noch keine 45 Min. pro Tag beträgt.
25 Pflegestufe 0 = weniger als 45 Min. Hilfebedarf aber erhöhter Betreuungsbedarf = 120,- Pflegegeld oder 225,- Pflegesachleistung zusätzlich + 100,- bis 200,- für Betreuungsleistung (aber nicht als Geldleistung)
26 Pflegestufe I = erheblich Pflegebedürftig 45 Min. Hilfebedarf mindestens 1x tägl. bei mind. 2 Verrichtungen + 45 Min. hauswirtschaftliche Versorgung = 235,- Pflegegeld oder 450,- Pflegesachleistung
27 Pflegestufe I + erhöhter Betreuungsbedarf = 305,- Pflegegeld oder 665,- Pflegesachleistung zusätzlich + 100,- bis 200,- für Betreuungsleistung
28 Pflegestufe II = Schwerpflegebedürftig 120 Min. Hilfebedarf + 60 Min. hauswirtschaftliche Versorgung = 440,- Pflegegeld oder 1.100,- Pflegesachleistung
29 Pflegestufe II + erhöhter Betreuungsbedarf = 525,- Pflegegeld oder 1250,- Pflegesachleistung zusätzlich + 100,- bis 200,- für Betreuungsleistung
30 Pflegestufe III = Schwerstpflegebedürftig 240 Min. Hilfebedarf + 60 Min. Hauswirtschaftliche Versorgung = 700,- Pflegegeld oder 1.550,- Pflegesachleistung
31 Pflegestufe III + erhöhter Betreuungsbedarf = 700,- Pflegegeld oder 1.550,- Pflegesachleistung zusätzlich + 100,- bis 200,- für Betreuungsleistung (in der PST 3 gibt es keine Erhöhung von Pflegegeld und Pflegesachleistung bei Demenz)
32 Entscheidung zu Pflege zu Hause
33 Vorbereitung -Beratung ist unverzichtbar - Ohne Entlastung geht es nicht
34 Der Herbst hat viele Gesichter
35 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
AOK Bayern Fachteam Pflege (Dietmar Stullich)
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