Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote
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- Sebastian Pfaff
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1 Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote Praxistipp Gewinnung und Eignung von Ehrenamtlichen in Niedrigschwelligen Betreuungsangeboten Erstellt durch die Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern der Austauschtreffen Freiwilligenmanagement im Oktober 2013 und den Teilnehmern der Informationsveranstaltung Aufbau von Niedrigschwelligen Betreuungsangeboten im November 2013 Gewinnung Für die Gewinnung von Ehrenamtlichen ist es wichtig sich im Vorfeld klar zu werden darüber Wen suchen wir? Für welche Aufgaben suchen wir jemanden? Was muss die- oder derjenige mitbringen? Was biete ich als Organisation? Antworten auf diese Fragen sollten in die Gewinnung der Ehrenamtlichen miteinfließen. Die Gewinnung von Ehrenamtlichen hängt auch davon ab, wen man erreichen möchte. Für unterschiedliche Zielgruppen kann es spezielle Zugangswege geben. Jugendliche Den Kontakt zu Jugendliche kann man herstellen über Schule Vereine oder Organisationen o Bsp: Pfadfinder o Jugendtreffs o Jugendgruppen o Freizeitorganisationen Soziale Netzwerke Gleichaltrige Diese Gruppe kann erreicht werden durch Persönliche Ansprache Medien o Soziale Netzwerke o Radio/ Internet o Flyer Werbung über Sponsering Förderung Dieses Projekt wird aus Mitteln der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen in Bayern und dem Verband der Privaten Krankenversicherung e.v. gefördert. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Kooperation Stand: April 2014
2 Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote 2 Ausflüge Wettbewerbe (z.b. Fotowettbewerb) Aktionen Jung mit Alt Praktika Projektarbeit in/ mit Schulen (Freiwilliges Soziales Schuljahr) Erwachsene Der Kontakt kann hergestellt werden über Kindergarten Schule (Elternabende) Mutter-Kind-Gruppen Vereine Kirchliche Einrichtungen/ Seniorenkreis/ Frauenfrühstück Firmen- Kooperationen Sport- und Fitnessstudios Internet Beim Einkaufen Veranstaltungen Gemeindetreff Im Freundeskreis/ Nachbarschaft Zeitungen/ Gemeindeblatt Diese Gruppe kann erreicht werden durch Persönliche Ansprache Beziehungsaufbau Informationsschreiben der Gemeinden zum Ehrenamt/ Ehrenamtskarte Informationsgespräch über Ehrenamt Veranstaltungen in der Einrichtung Öffentlichkeitsarbeit Flyer Plakate Projekte mit Firmen Seitenwechsel Aktionen (z.b. Rosen verteilen/ Weihnachtsmarkt Plätzchen verteilen) Werbung in Gemeindeblättern/ Zeitungen Angebot Schulung
3 Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote 3 Senioren Bei Senioren stellt sich die Besonderheit, dass sie z.t. als Ehrenamtliche aber auch als Kunden (Pflegende Angehörige) oder Gäste angesprochen werden könnten. Zu Senioren kann man den Kontakt über herstellen. Kirche Vereine Seniorengruppen/ Besuchsdienste Mehrgenerationenhäuser Veranstaltungen Altersspezifische Einrichtungen Erreichbarkeit durch: Persönliche Ansprache Flyer Internet Empfehlung von Ärzten/ Apothekern/ Funktionsträgern/ Multiplikatoren An der Ehre packen/ Erfüllung durch Aufgabe Zuverdienst Ehrenamtsbörse der Kommunen Seniorenratgeber Kirchenblatt Wichtig für die Gewinnung ist aber vor allem, dass das Angebot ein Gesicht hat (persönlicher Ansprechpartner für Ehrenamtliche) und Mund-zu-Mund-Propaganda betrieben wird. Bitten Sie gezielt eigene Mitarbeiter oder Ehrenamtliche in ihrem Bekanntenkreis neue Ehrenamtliche zu werben. Persönliche Erfahrungen und Berichte sind ansprechender und einprägsamer. Eignung und Erstgespräche Sobald man Interessenten angesprochen hat, ist es notwendig die Eignung der Interessenten zu überprüfen. Hierfür wird i.d.r. ein persönliches Erstgespräch mit der leitenden Fachkraft des niedrigschwelligen Betreuungsangebotes vereinbart. Das Erstgespräch hat zum Ziel sich über die Motive des Ehrenamtlichen zu informieren und zu sehen, ob der Freiwillige zum Team passt und auch ob die Einrichtung zum Ehrenamtlichen passt. Im Rahmen des Erstgesprächs wird geklärt: Motive des Ehrenamtlichen
4 Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote 4 Vorstellung der Einrichtung Vorstellung der zu übernehmenden Aufgabe/ Grenzen der Aufgaben Vorstellung der organisatorischen Rahmenbedingungen (Versicherungen, Steuern etc.). Ausschlusskriterien für den Einsatz können sein: Kommunikation Eigene Probleme Zuverdienst als Hauptmotiv Bei Ehrenamtlichen kann das Motiv Zuverdienst aber eine Rolle spielen: Reine finanzielle Orientierung als Ausschlusskriterium Allerdings ist Zuverdienst ein häufiges Motiv Höhere Verbindlichkeit durch Aufwandsentschädigung Trotz Aufwandentschädigung wird Zeit unentgeltlich eingebracht für Schulungen, Austauschtreffen und Fortbildungen Aufwandsentschädigung als Chance, da viele Menschen Zuverdienst brauchen Wichtig für die Eignung ist auch, dass geklärt wird, wie viel Zeit der Ehrenamtliche hat Einsatz nur als Feuerwehr funktioniert nicht Wichtig ist klare Strukturen zu schaffen (z.b. Wer sorgt für Ersatz, wenn der Ehrenamtliche keine Zeit hat?) Entscheidend ist aber die Persönlichkeit und Grundhaltung des Ehrenamtlichen gegenüber Menschen mit Demenz und Pflegenden Angehörigen. Im Gespräch sollte deutlich werden, dass erst nach Abschluss der Schulung über den Einsatz entschieden wird- und zwar von beiden Seiten. Zur Überbrückung der Wartezeit bis zur Schulung ist der Einstieg in ähnlichen Bereichen zum Kennenlernen (z.b. Singkreis) denkbar. Wichtig: In Niedrigschwelligen Betreuungsangeboten ist der Einsatz erst nach Abschluss der Schulung zulässig. Die Teilnahme der Fachkraft an der Schulung ist eine gute Möglichkeit, um die Ehrenamtlichen kennen zu lernen und die Eignung näher zu beleuchten. Im Anschluss an die Schulung ist auch eine Hospitation in einer Betreuungsgruppe denkbar. Nach Abschluss der Schulung findet ein erneutes Gespräch statt, um zu klären, ob sich beide Seiten den Einsatz im Rahmen des Angebots vorstellen können.
5 Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote 5 Die Eignung des Einzelnen zeigt sich letztlich erst im Einsatz. Der Freiwillige muss Zeit haben, sich in seine Rolle einzufinden und die Fachkraft sollte hier Sicherheit vermitteln, z.b. durch Erreichbarkeit im Notfall und fachliche Begleitung. Die Trennung von Ehrenamtlichen muss aber möglich sein. Bei Nicht-Eignung sollte man nach Möglichkeit andere Tätigkeitsfelder in der eigenen Einrichtung oder bei anderen Organisationen anbieten, in denen der Ehrenamtliche seine Stärken besser einbringen kann (z.b. Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit). Ansprechpartnerin Dipl.-Soz. Lisa Distler Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote Spitalgasse Nürnberg Telefon: lisa.distler@freie-wohlfahrtspflege-bayern.de Web:
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