Rhein-Ruhr-Express (RRX) Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3.1 Bürgerinformation und Bürgerdialog vom in Düsseldorf-Angermund

Transkript

1 Rhein-Ruhr-Express (RRX) Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3.1 Bürgerinformation und Bürgerdialog vom in Düsseldorf-Angermund

2 Einleitung und Begrüßung Die anwesenden Bürger/Innen werden durch den stellvertretender Bezirksbürgermeister Herrn Schwarz begrüßt. Herr Kolle eröffnet die Veranstaltung seitens der DB Netz AG und erklärt, dass im Fokus der Veranstaltung das neue Schallgutachten stehen wird. Weiterhin soll ein kurzer Rückblick auf die Aktivitäten seit dem letzten Bürgerdialog im November 2014 und den aktuellen Planungsstand gegeben werden. Herr Kolle weist darauf hin, dass alle heute gezeigten Unterlagen (Präsentation und Pläne) auf der Internetseite veröffentlicht sind bzw. kurzfristig veröffentlicht werden und dass er und sein Team weiterhin jederzeit für Fragen und persönliche Einzelgespräche vor Ort oder in dem Büro in Duisburg zur Verfügung stehen. Frau Frauns begrüßt die Bürger/Innen und stellt sich als Moderatorin des Abends vor. Sie erklärt kurz den Ablauf des Abends und übergibt das Wort an Herrn Kolle, der mit seinem Vortrag beginnt. Zum Ende der Veranstaltung begrüßt Herr Schwarz den Dialog und wünscht, dass die IA der Bahn die Unterlagen zur Einhausungsvariante zur Verfügung stellt. Vortrag Herr Kolle (technischer Projektleiter RRX): Vielen Dank für Ihre einführenden Worte Herr stellvertretender Bezirksbürgermeister Schwarz, liebe Angermunder, ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind und das Interesse an unserem Projekt RRX nicht nur bei den 1 Mio. Pendlern, sondern auch hier vor Ort so groß ist. Im Mittelpunkt des Abends steht heute das neue Schallgutachten. Es wurde erforderlich, da sich zum 1. Januar dieses Jahres die Gesetzeslage geändert hat. Auf den gemeinsamen Abstimmungen mit der Initiative Angermund und der Stadt Düsseldorf haben wir vereinbart, noch keine detaillierten Unterlagen zu den untersuchten Varianten vorzustellen, sondern hiermit noch zu warten, bis die Daten und Fakten für alle Varianten vorliegen. Deshalb werde ich vereinbarungsgemäß - nur kurz auf die bisher untersuchten Varianten eingehen. Unser großes Anliegen ist es aber, dass jeder Anwohner die Grundlagen und Entscheidungen nachvollziehen kann, die zu den vorliegenden Planungen geführt haben. Aus diesem Grunde legen wir besonderen Wert auf Transparenz. Jetzt haben wir belastbare schalltechnische Unterlagen, die wir Ihnen präsentieren können und jeder Anwohner kann Wohnungsscharf erfahren, wie leise es mit den Schallschutzmaßnahmen für den RRX in Zukunft sein wird. Neben dem neuen Schallgutachten möchte ich Ihnen aber auch eine Zusammenfassung der Planungsaktivitäten und Neuigkeiten des vergangenen Jahres geben. Am Eingang haben wir für Sie noch einmal die Planungen unserer bisherigen Vorzugsvariante ausgehängt. Die Bereiche, in denen wir derzeit noch Optimierungen durchführen wie z. B. Varianten zur Fußgängerunterführung an den Kämpen oder zu den geplanten Baustellenzufahrten haben wir mit einem Warnschild Achtung Bauarbeiten gekennzeichnet. Dies soll nicht bedeuten, dass dort schon gebaut wird, sondern dass hier noch an der Planung gearbeitet wird. Rhein-Ruhr-Express (RRX) 2

3 Wir haben noch reichlich Zeit für den Abstimmungsprozess der Planungen und können weiterhin Ihre Hinweise und Anregungen berücksichtigen. Bis die Bauarbeiter loslegen werden noch einige Jahre vergehen. Sämtliche Unterlagen die wir heute zeigen werden, sind bereits auf unserer Homepage eingestellt oder werden in Kürze online sein. Für Ihre Fragen haben wir einen separaten Teil des heutigen Abends reserviert. Sie können uns aber jederzeit Fragen per oder telefonisch stellen. Ich freue mich besonders, dass auch viele Bürger im vergangenen Jahr den Dialog mit uns gesucht haben, auf den Planungswerkstätten mitgearbeitet haben oder uns entweder in unserem Büro in Duisburg besucht oder Zuhause in Angermund empfangen haben. Starten wir also nun mit ein paar Fakten und Zielen zum RRX und den weiteren Punkten. (Es gilt das gesprochene Wort) Die Präsentationen der technischen Projektleitung sowie des Schallgutachters sind in separaten Dokumenten eingestellt. Rhein-Ruhr-Express (RRX) 3

4 Sammlung der gestellten Fragen A. Allgemeine Fragen zum Planfeststellungsverfahren und der Bürgerbeteiligung 1. Wie ist der Zeitplan? Derzeit gibt es noch keinen verbindlichen Terminplan. Die DB geht davon aus, dass die Offenlage nicht vor Ende nächsten Jahres erfolgen wird, da die weiteren Gespräche und Abstimmungen für den Planungsbereich Angermund abgewartet werden. 2. Wann findet die Einreichung statt? Der Terminplan sieht Ende 2015 vor, ist dies noch aktuell? Der Termin für die Einreichung der Planfeststellungsunterlagen des PFA 3.1 ist noch nicht festgelegt. Der Einreichtermin ist abhängig vom Fortschritt der Abstimmungen. 3. Warum wurde der Abschnitt geteilt? Der PFA 3.1 (Düsseldorf-Unterrath Düsseldorf Angermund) wurde in zwei Unterabschnitte PFA 3.0a (Düsseldorf-Unterrath Düsseldorf-Kalkum) und PFA 3.1 (Düsseldorf- Kalkum Düsseldorf-Angermund) getrennt, damit für den Bereich Angermund ausreichend Zeit für die Abstimmungen zur Verfügung steht. 4. Warum gab es nur zwei Termine zu der Planungswerkstatt Schall? Die dritte Planungswerkstatt wurde bislang nicht terminiert, da wir die Ergebnisse der Schalltechnischen Untersuchung nach der neuen Schall 03 abwarten wollten. Diese liegen uns aufgrund des erhöhten Rechenaufwandes und der späten Zulassung der Berechnungsprogramme (März 2015) erst seit Ende Oktober vollständig vor. Die Einladung für die weiteren Planungswerkstätten werden wir frühzeitig versenden. 5. Warum wurde nicht ausreichend über den Infoabend informiert und eingeladen? Zu der heutigen Veranstaltung wurde über zahlreiche Pressemitteilungen eingeladen. Des Weiteren haben wir den Termin auf unserer Homepage ( Rubrik Aktuelles ) angekündigt sowie im Nahbereich der Eisenbahntrasse rd. 500 Handwurfzettel in den Haushalten verteilt. 6. Warum durfte die Bürgerinitiative heute nicht vorstellen? Seitens der Initiative Angermund wurde das Angebot der DB zur gemeinsamen Vorstellung der Varianten nicht angenommen. B. Fragen zur Tunnelvariante der Bürgerinitiative Angermund 1. Warum soll die Initiative den Tunnel planen und muss die Planungskosten tragen? Ist es nicht die Aufgabe der Bahn eine Tunnellösung zu planen? Die DB hat bereits ausführliche Variantenbetrachtungen (Tunnel, Trog, Niveaugleich etc.) durchgeführt, in denen die verschiedenen Eingriffe und Wechselwirkungen auf die unterschiedlichen Schutzgüter untersucht und bewertet wurden. Diese Varianten wurden bereits im März dieses Jahres den interessierten Bürgern, den Mitgliedern der Planungswerkstätten, der Initiative Angermund und in den Medien vorgestellt. Die Absprache zwischen der Stadt Düsseldorf, der Initiative Angermund und der DB war es, die Details zur Vorzugsvariante der DB und der Einhausungsvariante in einem Rhein-Ruhr-Express (RRX) 4

5 gesonderten Termin zu klären. Im Anschluss sollten auch die Ergebnisse dieses Variantenvergleiches in der Planungswerkstatt vorgestellt werden. 2. Wird eine Machbarkeitsstudie zur Einhausung in Auftrag gegeben? Die Einhausung entspricht in den wesentlichen Kriterien der schon untersuchten Tunnelvariante (offene Bauweise). Die DB wird die Einhausungsvariante prüfen und mit den weiteren Varianten vergleichen. 3. Wie steht die DB zur Forderung eines runden Tischs bzw. eines Projektbeirates Die DB ist jederzeit bereit die Gespräche mit der Initiative Angermund und der Stadt Düsseldorf wieder aufzunehmen und den Faktencheck, also die Klärung der technischen Randbedingungen und der damit verbundenen Eingriffe, für beide Varianten durchzuführen. C. Allgemeine Fragen zur Planung 1. Wird die Brücke am Bahnhof während des Umbaus zur Einbahnstraße? Für die Angermunder Straße kann in der Vorzugsvariante der DB - während der Bauzeit eine 2-spurige Hilfsbrücke vorgesehen werden. 2. Fällt die Brücke am Kalkweg weg oder wird sie wieder hergestellt? Die Brücke am Kalkweg wird, entsprechend des neuen Platzbedarfs für die zusätzlichen Gleise, neu errichtet. 3. Wurden die Hinweise und Anregungen zur Verlegung der Baustellenzufahrt im Bereich der Melaniestraße aufgenommen? Wie sieht die aktuelle Planung aus? Ja, die Hinweise wurden aufgenommen. Die Planung für diesen Bereich wird derzeit angepasst. Die Baustelleneinrichtungsfläche wird in Teilbereichen verlegt. D. Fragen zu Schall und Erschütterung 1. Frage: Warum wird der Schall gerechnet und nicht gemessen? Zum einen kann der Schall, der im Prognosejahr 2025 entsteht, nicht gemessen werden, da zum jetzigen Zeitpunkt die Schieneninfrastruktur noch nicht ausgebaut ist und die Züge noch nicht in der Art und Anzahl fahren, wie es der Prognose nach im Jahr 2025 der Fall sein wird. Zum anderen ist in der verbindlichen Berechnungsvorschrift vorgeschrieben, dass der Schall berechnet und nicht gemessen wird. In dem Rechenverfahren werden verschiedene Unsicherheitsfaktoren zu Gunsten der Anwohner berücksichtigt, so dass die berechneten Werte über den tatsächlichen Werten liegen. Dieses Rechenverfahren ist gesetzlich bundesweit vorgeschrieben, so dass die DB nicht davon abweichen können. 2. Warum werden das Besonders überwachte Gleis (BüG) und die Besohlten Schwellen nicht auf allen Gleisen angewendet? Die Festlegung des Besonders überwachten Gleises und der Besohlten Schwellen erfolgt auf Grundlage einer Kosten-Nutzen-Analyse und der Abwägung durch den Schallgutachter. Rhein-Ruhr-Express (RRX) 5

6 Das BüG wird im Bereich Düsseldorf-Angermund auf insgesamt vier Gleisen angewendet. Dies sind jeweils zwei Gleise für die Fernbahn und für den RRX. Ein Einsatz des BüG auf den beiden Gleisen der S-Bahn bringt lediglich eine sehr geringe Verbesserung, da die S-Bahn der leiseste Verkehrsteilnehmer ist. 3. Warum haben nach den neuen Berechnungen weniger Betroffene Anspruch auf passiven Schallschutz? Vor allem wenn nach der neuen Schall 03 der Schienenbonus abgeschafft wurde? Es ist richtig, dass der Schienenbonus auf Grundlage der neuen Schall 03 nicht mehr angewendet werden darf. Da der Wegfall des Schienenbonus im letzten Jahr jedoch bereits bekannt war, wurde die Schalltechnische Untersuchung nach alter Schall 03 bereits ohne Schienenbonus erstellt. Die Anzahl der passiven Betroffenheiten konnte u. a. durch die Verlängerung der Wände um rund m massiv gesenkt werden. Zudem wird in der neuen Schall 03 vorgeschrieben, dass die Abschirmung der einzelnen Gebäude berücksichtigt werden muss. Dies war nach alter Schall 03 nicht möglich. Da alle Gebäude mit ihren tatsächlichen Abmessungen im akustischen Modell berücksichtigt werden, wird die abschirmende Wirkung realitätsnah abgebildet. Diese Vorgehensweise ist in der Berechnungsvorschrift Schall 03 bundeseinheitlich gesetzlich vorgeschrieben. 4. Wie sind die Erfahrungen mit vergleichbaren Schallschutzmaßnamen in Deutschland? Vergleichbare Schallschutzmaßnahmen gibt es ganz in der Nähe. Beispielsweise sind in Düsseldorf-Unterrath an der gleiche Strecke - Schallschutzwände mit einer Höhe von 2,00 bis 3,00 m über Schienenoberkante vorhanden. In diesem Bereich sind bereits 6- Gleise vorhanden. Aufgrund der zusätzlichen S-Bahnen (S 6 und S 11) ist in diesem Bereich eine höhere Zugauslastung vorhanden. 5. Schlucken die Schallschutzwände den Lärm oder reflektieren sie ihn? Schallschutzwände entlang der RRX-Strecke sind zur bahnzugewandten Seite hochabsorbierend auszuführen. Hochabsorbierende Schallschutzwände müssen gemäß der Vorschrift Schall 03 eine Absorptionsfähigkeit von mindestens 8 db(a) aufweisen. Die Absorptionsfähigkeit ist vor Einbau durch die Vorlage akustischer Prüfzeugnisse durch den Hersteller nachzuweisen. 6. Sind weiter entfernt wohnende Bürger durch die veränderte Reflektion des Lärms stärker betroffen? Die geplanten Schallschutzwände wirken vor allem im Nahbereich der Bahn sehr gut. Hier können Pegelminderungen bis zu rund 15 db(a) erzielt werden. Aber auch in den weiter von der Bahn entfernt liegenden Bereichen in Angermund, weist die Schallschutzwand eine Wirkung von ca. 3-6 db(a) auf, so dass es im gesamten Stadtteil Angermund leiser wird. Dies zeigen auch die Differenzpegelkarten. 7. Wie verlässlich sind die Schallberechnungen? Welche Rechenungenauigkeit gibt es? Grundlage für die Berechnungsformeln sind Messungen. Da jeder Messung Messungenauigkeiten aufweist, gibt es eine gewisse Rechenungenauigkeit. Diese wird zu Gunsten der Anwohner ausgelegt und liegt bei 2-3 db(a). Rhein-Ruhr-Express (RRX) 6

7 8. Wenn der Schallschutz nicht erfüllt werden kann, gibt es dann eine Geschwindigkeitsreduzierung? Eine Reduzierung der Geschwindigkeit würde der Zielsetzung des Streckenausbaus, nämlich der Verbesserung der Qualität und Leistungsfähigkeit der Strecke direkt entgegenstehen und kann deshalb nicht in Betracht gezogen werden. 9. Sind alle Parameter der Schallberechnung gesetzlich normiert? Das Berechnungsverfahren und alle darin enthaltenen Parameter sind bundeseinheitlich gesetzlich in der Berechnungsvorschrift Schall 03 normiert. 10. Ab welcher Höhe wird die Höhe der Schallschutzwand gemessen? Die Höhe der Schallschutzwand wird grundsätzlich in Bezug auf die Schienenoberkante (SOK) angegeben. Von der Straßenseite betrachtet, können die Schallschutzwände daher ggf. höher sein. 11. Werden die unterschiedlichen Zugtypen im Schallschutzgutachten berücksichtigt? Alle Züge gehen entsprechend ihrer Anzahl und ihrer Art gemäß den Vorgaben in der Schall 03 in das Schallgutachten ein. Somit wird jeder Zug- bzw. Wagentyp individuell betrachtet. 12. Die schalltechnische Untersuchung berücksichtigt den prognostizierten Zugverkehr im Jahr Wenn 2026 die Betuwe-Linie in Betrieb genommen wird, können dann mehr Güterzüge über die Strecke fahren als im Gutachten berücksichtigt? Die für das Projekt RRX zugrunde gelegte Prognose basiert auf einer Bundesprognose. Der Güterverkehr der Relation Rotterdam-Genua verkehrt nicht über die RRX-Strecke, da diese vorrangig eine Personenverkehrsstrecke ist und hierüber nur die örtlichen Güterverkehre (z. B. zum Flughafen Düsseldorf) abgewickelt werden können. 13. Wer entscheidet welche Schallschutzwandhöhen richtig sind? Warum sind die Wände 4,00 m und nicht z. B. 20,00 m hoch? Entlang von Bahnstrecken sind bautechnisch maximal 6,00 m hohe Schallschutzwände möglich. Die Festlegung von aktiven Maßnahmen (hierzu gehört auch die Höhe der Schallschutzwände) erfolgt auf Grundlage einer Kosten-Nutzen-Analyse und Abwägung durch den Schallgutachter. 14. Warum wurde die schalltechnische Untersuchung der Initiative erst kurz vor der Bürgerinfo zur Verfügung gestellt? Das Datum der Datei ist vom Sommer und die Stadt hatte das Gutachten auch schon erhalten. Die Stadt Düsseldorf hat als Träger öffentlicher Belange - im Sommer einen Vorabzug der Schalltechnischen Untersuchung zur Prüfung und Abstimmung erhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir an die Bürger/Innen nur qualitätsgeprüfte und redaktionell fertiggestellte und vollständige Unterlagen übergeben möchten, damit keine ungeprüften und/oder ggf. fehlerhaften Unterlagen zur Verwirrungen führen. 15. Ist die Folie mit den Zugzahlen online abrufbar? Die Folie mit den Zugzahlen ist Bestandteil der Präsentation die auf der Internetseite veröffentlich wird. Ferner sind die Zugzahlen auch Inhalt des schalltechnischen Gutachtens, welches ebenfalls auf der Homepage abrufbar ist. Rhein-Ruhr-Express (RRX) 7

8 16. Welche Züge sollen auf welcher Strecke fahren? Die Züge werden nahezu artrein auf den drei unterschiedlichen Strecken verkehren. Der RRX fährt auf der Strecke 2670, die S-Bahn auf der Strecke 2407 und der Fernverkehr auf der Strecke Der Güterverkehr wird sich auf alle drei Strecken verteilen. Anlage: Präsentationen Rhein-Ruhr-Express (RRX) 8