Kalkulieren, aber richtig! - Fallstricke und Tipps für Existenzgründer und Jungunternehmer
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- Hildegard Gerstle
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1 Kalkulieren, aber richtig! - Fallstricke und Tipps für Existenzgründer und Jungunternehmer Dipl.-Kfm. Torben Viehl, Unternehmensberater der Handwerkskammer zu Köln Gründer- und Jungunternehmertag des Gründungsnetzwerkes Leverkusen Leverkusen,
2 Inhaltsübersicht Kalkulation was ist das eigentlich? Liquidität aktiv steuern Tödliche Fehler 2
3 Inhaltsübersicht Kalkulation was ist das eigentlich? Liquidität aktiv steuern Tödliche Fehler 3
4 Kalkulation Ohne Moos nix los 4
5 Kalkulation Sie verkaufen Ihren Kunden Leistungen d.h. Arbeitsleistung Material Handelsware 5
6 Kalkulation Arbeitsleistung wird gemessen in: Arbeitsstunden (geplante / tatsächliche) Stundensatz Stundenkostensatz Stundenverrechnungssatz 6
7 Kalkulation Ermittlung der verkaufbaren ( produktiven ) Stunden pro Jahr a) Berechnung der jährlichen Arbeitstage Kalendertage 365./. Samstage/Sonntage 105./. Feiertage 8./. Urlaubstage 25./. sonstige Ausfalltage 1./. Krankheitstage 5 = Anwesenheitstage 221 7
8 Kalkulation Ermittlung der verkaufbaren ( produktiven ) Stunden pro Jahr b) Berechnung der jährlichen Stundenkapazität Arbeitstage 221 Tägliche Arbeitszeit 8 Stunden Jährliche Arbeitszeit Stunden Korrekturfaktor 0,85 Verkaufbare Stunden
9 Kalkulation Ermittlung der (Plan-) Kosten pro Jahr: - Material und Handelsware - Werbung - Fremdleistungen - Kfz - Hilfs- und Betriebsstoffe - Betriebssteuern - Personal - Abschreibung - Versicherungen, Gebühren, Beiträge - Bürokosten - Buchführung und Beratung - Entsorgung - Raumkosten (Miete, Energie usw.) - Gewährleistung - Zinsen, Bankgebühren - GWG, Werkzeuge - Reparatur u. Instandhaltung - Sonstiges 9
10 Kalkulation Ermittlung der verkaufbaren ( produktiven ) Stunden pro Jahr b) Berechnung der jährlichen Stundenkapazität Arbeitstage 221 Tägliche Arbeitszeit 8 Stunden Jährliche Arbeitszeit Stunden Korrekturfaktor 0,85 Verkaufbare Stunden
11 Kalkulation Ermittlung der notwendigen Entnahmen für ein volles Jahr Einkommensteuer Kranken-/Pflegeversicherung Rentenversicherung Lebensversicherung private Miete privater Zins- und Tilgungsaufwand private Kfz-Kosten Lebensunterhalt sonstige private Ausgaben Summe
12 Kalkulation Ermittlung der Kosten, die über Stunden zu verrechnen sind: Benötigte Privatentnahme Gesamtkosten Betrieb /. Materialeinsatz /. über Material zu verrechnende Kosten (Zuschlag 15 %) Saldo
13 Kalkulation Ermittlung des Stundenkostensatzes: über die Stunden zu verrechnende Kosten Produktive Stunden h Stundenkostensatz netto ohne MWSt. 64,54 13
14 Kalkulation Ermittlung des Stundenverrechnungssatzes: Stundenkostensatz netto (ohne MWSt.) 64,54 Gewinnaufschlag 10 % 6,45 Stundenverrechnungssatz netto (ohne MWSt.) 70,99 Stundenverrechnungssatz brutto (inkl. MWSt. 19%) 84,48 14
15 Kalkulation Stundensätze in der Praxis: Stundenkostensatz unter Stundenverrechnungssatz Stundenkostensatz gleich Stundenverrechnungssatz alles O.K.!!! 15
16 Kalkulation 16
17 Kalkulation Stundensätze in der Praxis: Stundenkostensatz über Stundenverrechnungssatz Achtung!!! 17
18 Kalkulation 18
19 19
20 Kalkulation Bitte beachten und nicht vergessen die Nachkalkulation!!! - effektiv benötigte Stunden (Arbeitszettel) - effektiv erzielter Stundensatz - Gewinnbringender Auftrag? 20
21 Inhaltsübersicht Kalkulation was ist das eigentlich? Liquidität aktiv steuern Tödliche Fehler 21
22 Liquidität Rechnungserstellung Zeitnahe Fakturierung, wenn möglich Rechnung mitbringen Korrekte Rechnungsstellung inhaltlich Korrekte Rechnungsstellung formal 22
23 23
24 Liquidität Beispiel Kapitalbindung durch Vorfinanzierung von Rechnungen Betrieb mit einem Jahresumsatz von netto bei Debitorenlaufzeit Ø 15 Tage 3.912,-- brutto bei Debitorenlaufzeit Ø 60 Tage ,-- brutto 24
25 Liquidität Zusätzliche Kosten durch Vorfinanzierung von Rechnungen bei Inanspruchnahme des eigenen Kontokorrentkredites in Höhe von 12 % Zinsen p.a ,- brutto (Ø 15 Tage) 469, ,- brutto (Ø 60 Tage) 1.878,- 25
26 Liquidität Gewährung von Skonto Konsequente Überwachung des Zahlungseingangs Erinnerung in angemessener Form Mahnung(en) in kurzen Abständen Gesetz: automatischer Verzug erst nach 30 Tagen! 26
27 Inhaltsübersicht Kalkulation was ist das eigentlich? Liquidität aktiv steuern Tödliche Fehler 27
28 Tödliche Fehler Die 7 entscheidenden Pleite-Ursachen (KfW-Bank): 1. Mangelhafte Finanzierung 2. Informationsdefizite 3. Unzureichende Qualifikation 4. Planung fehlerhaft 5. Familienprobleme 6. Überschätzung der Betriebsleistung 7. Äußere Einflüsse 28
29 Tödliche Fehler Häufig anzutreffende Mängel (Beratungspraxis HWK): Lückenhaftes Gründungskonzept Fehlende Kaufmännische Kenntnisse Keine Nachkalkulation Falscher Standort Keinerlei Branchenkenntnis Unterschätzung des Zeitaufwands Fehlende Liquiditätsreserve 29
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 30
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