Demenz (Chronische Verwirrtheit)
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- Gitta Holst
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1 Demenz (Chronische Verwirrtheit) Demenz ist ein Überbegriff für eine Erkrankung. Die Epidemiologie zeigt dass ca % der 12 Millionen Menschen > 65 Jahre eine Demenz haben.nbdas entspricht ca. 1,2 Millionen Demenzerkrankter in Deutschland. Demenztypen DAT, Demenz vom Alzheimer Typ, ca % aller Demenzen. VD, Vaskuläre Demenz mit 20-30% Anteilen. MD, Mischdemenz mit 5-15% aller Demenzen. Levybody Demenz und Frontotemporale Demenz jeweils <5% aller Demenzen
2 Demenz vom Alzheimer Typ I DAT braucht zur klinischen Diagnose folgende 2 Kriterien alltagsrelevante Gedächtnis-beeinträchtigung > 6 Monate Klinische Diagnosekriterien für die "wahrscheinliche" und "mögliche" Alzheimer-Demenz (AD) nach NINCDS-ADRDA (nach SIGN, 2006 Defizite in mindestens zwei kognitiven Bereichen Progrediente Störungen des Gedächtnisses und anderer kognitiver Funktionen Keine Bewusstseinsstörungen
3 Demenz vom Alzheimer Typ II Nachweisbare, neurologische Störungen mindestens eine der folgenden kognitiven Störungen /Beeinträchtigungen liegen vor: bei der Benennen von Gegenständen, Lesen und Schreiben - Aphasie bei bestimmte Bewegungen auf Anweisung richtig auszuführen oder nachzuahmen - Apraxie bei dem Versuch vertraute Gegenstände wiederzuerkennen - Agnosie bei Planen, Organisieren - Störungen der Exekutivfunktionen bei der Arbeitsleistung oder der sozialen Kompetenz mit einer Verschlechterung gegenüber dem früheren Leistungsniveau
4 DAT VERLAUF Oft gibt einen vorübergehenden Stillstand im Verlauf der Erkrankung und es gibt Begleitbeschwerden wie Depression, Schlaflosigkeit, Inkontinenz, Illusionen, Halluzinationen. Später können Wahnvorstellungen, plötzliche aggressive Ausbrüche, sexuelle Dysfunktionen und Gewichtsverlust auftreten. Neurologische Auffälligkeiten (v.a. bei fortgeschrittener Erkrankung), wie erhöhter Muskeltonus, Myoklonien oder Gangstörungen, Epileptische Anfälle bei fortgeschrittener Erkrankung bei dennoch altersentsprechendem CT können beobachtet werden
5 Häufigste Demenz Die DAT (Demenz vom Alzheimer Typ) ist die häufigste Form einer Demenz. Sie kann auch als sogenannte präsenile Demenz unter 65 Jahre auftreten. Oft sind die Patienten Jahre alt: es betrifft 2%- 5% (meist familiär) aller Demenzen. Die senilen Formen tritt bei Patienten > 65 Jahre auf. Es sind etwa 80-90% aller Demenzen in dieser Form zu finden. > 75 Jahre: 4-15%, > 85 Jahre: 25-50%
6 Diagnose einer DAT Es gibt keinen einzelnen, sicheren oder beweisenden Test, es gibt klinische Hinweise. Nur nach dem Tod kann zweifelsfrei eine DAT festgestellt werden (postmortem). Das geschieht dann mit der makroskopischen Diagnostik und Nachweis von Gehirnveränderungen wie Plaques und Fibrillen. Typisch sind Störungen in der Orientierung, alltagsrelevante Gedächtnisstörungen sowie Störungen in psycho-neurologischen Bereichen mit den typischen Störungen Unfähigkeit zur Abstraktion, Agnosie Apraxie, Alexie, Aphasie, Störung der Problemlösung Hinweisende Tests/Screenings werden durchgeführt, wie z.b. der MMST (MinimentalTest) nach Folstein, Clock Test (Uhrentest) oder der DEMTECT
7 MMST Mini Mental Status Test Der MMST überprüft (siehe Anlage) Orientierung Langzeit-Gedächtnis Kurz-Zeitgedächtnis Abstraktion Agnosie Apraxie Alexie, Aphasie Problemlösung 30 Pkt. Max Normalbefund, < 20 Pkt. leichte bis mittelschwere Störungen,< 10 Pkt. Schwere Störungen
8 DEMTECT Demtec (nach Kessler und Calabrese 2000) (siehe Anlge) prüft Kurzzeit-Gedächtnis Problemlösung Flexibilität Abstraktion Geschwindigkeit Problemlösung normal,9-12 MCI (Mild Cognitive Impairment) <8 V.a. Demenz, Vorteil: Nicht stigmatisierend
9 Clock Test Clock-Test (n. Shulman 1992) siehe Anlage Räumlich konstruktive Störung Problemlösungsverhalten Abstraktes Denken Es existieren verschiedene Bewertungsschemata, die Fehlerzahl je Quadrant ist häufig verwendet
10 Diagnostik Radiologische Diagnostik mit dem MRT: Man kann einen Abbau der Hippocampusregion erkennen (Volumenreduktion). PET-CT: Veränderung der Glukoseutilisation im Temporallappen Kodierung: G30.8 F
11 Vaskuläre Demenz (VD) Diagnose einer VD erfolgt, wenn mindestens 2 Apoplex- Geschehen in der Vorgeschichte in Zusammenhang mit dementieller Entwicklung nachweisbar sind. Dies ist der Fall, wenn im CT/MRT sogenannte strategische Infarkte erkennbar. Die NINDS-AIREN-Kriterien für wahrscheinliche vaskuläre Demenz (nach Roman et al., 1993) sind definiert durch mindestens eine der folgenden Bedingungen: Beginn der Demenz innerhalb von drei Monaten nach einem Schlaganfall Abrupte Verschlechterung kognitiver Funktionen Fluktuierende oder stufenweise Progression der kognitiven Defizite
12 VD II Zu den unterstützenden Merkmalen gehören: Früh auftretende Gangstörungen Motorische Unsicherheit und häufige Stürze Blasenstörung (häufiger Harndrang, nicht urologisch erklärbar) Pseudobulbärparalyse Persönlichkeitsstörungen und Stimmungsänderungen, Abulie, Depression, emotionale Inkontinenz, andere subkortikale Defizite
13 Risikofaktoren Nikotin Diabetes Hochdruck Cholesterinerhöhung Homocysteinerhöhung Körperliche Immobilität Kodierung F
14 Differentialdiagnose I Pseudodemenz: eine Demenz mit Rückbildungstendenz, eigentlich eine fehlgedeutete Depression
15 Differentialdiagnose II Frontotemporale Demenz (M.Pick) Klinisch-diagnostische Konsensuskriterien der frontotemporalen Demenz (FTD) (nach Neary et. al., 1998) mit Veränderung von Antrieb und Distanz Grundlegende klinische Merkmale (alle zu erfüllen) Schleichender Beginn und allmähliche Progredienz Früh auftretendes Defizit im zwischenmenschlichen Sozialkontakt Früh auftretende Verhaltensauffälligkeit Früh auftretende emotionale Indifferenz Früh auftretender Verlust der Krankheitseinsicht F02.0*, G31.0*
16 Differentialdiagnose III Lewy Body Demenz Klinisch-diagnostische Konsensuskriterien der Lewy- Körperchen-Demenz (LKD) (nach McKeith et al. 2005) Kernmerkmale sind: Fluktuation der Kognition, insbesondere der Aufmerksamkeit und Wachheit Wiederkehrende ausgestaltete visuelle Halluzinationen Parkinson-Symptome Unverträglichkeit von Neuroleptika mit rascher Symptomverschlechterung der Mobilität
17 Demenz Kodierung Mischdemenz G30.8, F00.2, DAT später Beginn G30.1, F00.1 MCI F
18 Demenztherapie Psychosozial: Soziale und Psychotherapie Medikamentös: Therapie der Verhaltensstörungen mit atypischen Neuroleptika und Versuch einer Ralentierung der kognitiven Symptomen z.b. mit Acetylcholinesterasehemmer. Siehe NICE Guidelines
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